4. Kapitel

Die Aufgabe

Hermione ging aus dem Mädchenschlafsaal, nicht wissend wieso sie sich einverstanden erklärt hatte das zu machen. Waren sie alle verrückt? Verlieren ihren Kopf wegen eines gut aussehenden Jungen?

Oder war sie vielleicht verrückt- nach allem, Hermione war das einzige Mädchen, dass kein Mitglied von "dem Klub" war. Vielleicht hatte sie auch einen anderen Jungengeschmack.

Aber sie musste zugeben; sie hatte versucht Harry die letzten zwei Wochen nicht genau anzusehen, weil sie befürchtete genauso verrückt zu werden wie die anderen.

Bevor sie es wusste, kam Hermione in den Jungenschlafsaal an. Was ist wenn jemand da drin war? Aber nein, alle Jungs waren süchtig nach Quidditch und sie hatten immer große Partys nach ihren Siegen. Sogar Neville nahm daran teil.

Nach einem Moment des Zögerns, fasste Hermione den Türknauf an und drehte ihn sehr langsam. Sie öffnete die Tür einen Spalt und guckte nach, ob jemand da war.

"Warum tue ich das eigentlich?", dachte Hermione einen Moment- aber verwarf den Gedanken wieder, als sie begriff, dass sie eine Heldin für die Mädchen sein würde und kein Hausaufgabenhelfer mehr.

Die Luft war rein. Mit ein bisschen mehr Überzeugung öffnete Hermione die knarrende Tür und trat ein. Jetzt zur schweren Aufgabe- Harrys Bett finden.

Hermione ging im Schlafsaal herum, sehr schuldig und dreckig fühlend in einem Jungenschlafsaal zu sein. Wenn sie hier gefunden würde, könnte sie es vergessen die jüngste Vertrauensschülerin zu werden. Sie konnte, aber kein Versprechen brechen, oder?

Der Schlafsaal war genauso wie das der Mädchen, nur das die Tagesdecken keine Rüschen wie bei den Mädchen hatte und dass die Kleidung überall auf dem Boden verstreut lag.

"Oh, das ist einfach abstoßend!" sagte Hermione laut, als sie ein paar dreckige Boxer auf den Boden sah.

Nachdem sie fünf Minuten jeden einzelnen Schrank durchgesucht hatte, sah Hermione den Feuerblitz auf einem Bett liegen.

"Endlich", flüsterte sie, wissend, dass das Harrys Bett sein müsste, denn nur er hatte einen Feuerblitz. Sie wunderte sich warum er, den nicht zum Quidditch Spiel mitgenommen hatte. Vielleicht dachte er, dass der Nimbus 2000 besser ging. Aber es gab keine Zeit mehr zum Denken- sie musste das schnell hinter sich bringen.

Sie sah schnell seine Sachen durch, betend das Harry ihr vergeben würde, falls er es herausfinden sollte. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass sie das hier tat. Die kluge, vertrauensvolle Hermione, einer von Harrys guten Freunden, guckte seinen Schrank durch. Aber es gab einen guten Grund, richtig?

Hermione fand den Gegenstand, der all ihre Probleme hatte beginnen lassen- seine schwarze, dicke Brille. Seufzend vor Erleichterung wollte Hermione gehen, als sie eine knarrende Tür hörte und-

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Harry ging in den Jungenschlafsaal rein, sich völlig fertig fühlend. Normalerweise liebte er die Siegerfeiern, aber heute war er in nicht so guter Laune. Seit er beim Anfang des Spiels bemerkt hatte, dass seine schwitzigen Hände den Nimbus 2000 hielten statt den Feuerblitz, war der Rest des Tages nicht sehr gut gelaufen.

Sicher, Gryffindor hat gewonnen, aber nur mir 10 Punkten Vorsprung- und es schien die Jungs wären eher neidisch als glücklich für ihn. Warum taten sie das? Wenn sie trainierten konnten sie Harrys Platz als Sucher einnehmen (auch wenn es niemand probiert hat).

Er verließ die Siegerfeier früh- sogar Ron schien eifersüchtig. In Wirklichkeit, war es über die letzte Woche hin jeder Junge.

Er hoffte, dass sie bald wieder normal sein würden. Harry setzte sich auf sein Bett und nahm seinen Feuerblitz. Der Stock von dem Besen war ziemlich verschmiert. "Ich könnte ihn auch reinigen" sagte er zu sich selber. Er fasste unters Bett um Hermiones Besen Reinigungs-Set, dass sie ihm mal zum Geburtstag geschenkt hatte, hervor zuziehen. Es war merkwürdig- sie war die einzige Person, die sich nicht komisch verhielt. Es war eine Erleichterung, dass wenigstens eine Person normal war.

Aber als er den Platz berührte, wo sein Set normalerweise lag, fühlte er statt einer Box, irgendetwas das eine Form von einer Menschenhand hatte! Er fühlte noch einmal. Ja- vier Finger und ein Daumen. Nicht wollend unter das Bett zu gucken, packte Harry die Hand und zog mit all seiner Kraft- denjenigen der unter dem Bett war heraus.

Und zu seiner Überraschung starrte eine sehr rote Hermione zu ihm auf.

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