A/N: in diesem Kapitel schweifen Draco's Briefe teilweise ab und ich weiss selbst nicht, warum ich das aufgeschrieben habe, was teilweise meine eigenen Erfahrungen waren, aber es geht immer noch hauptsächlich um Draco und seinen Vater.

@ Natascha: Ja, im Prolog habe ich ja auch erwähnt, dass mir die Idee, diese Fanfic zu schreiben, beim Lesen eines Buches gekommen ist, daher fällt mir das Schreiben etwas leichter.

@ Chillkroete: Es ist so, dass Draco nicht weiß, dass er mit Hermione spricht. Vielleicht hast du recht und ich sollte wirklich näher darauf eingehen. Mal sehen, vielleicht im nächsten Kapitel.

@ Sorrow-Seeker: Hehe, ich weiss es mittlerweile und im Epilog wirst du's auch erfahren, wenn du bis dahin weiterliest.

@ Viciousdragon: Na da haste ja mal wieder 'n rießen Kommentar geschrieben! Nächstes mal erwarte ich mehr von dir, sonst...! Ja, du weißt, was sonst passiert, nämlich das mit den Augen!

Ich kann Ostern nicht ausstehen! Niemand schenkt mir einen Milka-Nuss- Osterhasen, ich bekomme immer nur Vollmilch! Das musste ich mal loswerden...

***Kapitel 3***

Ich lese Draco's Briefe, kommentiere sie aber noch nicht.

Wenn ich sie lese, fühle ich immer wieder eine Wut in mir aufsteigen, gleichzeitig denke ich allerdings auch, dass dieser Mann, der sich Vater nennt, Hilfe braucht.

Ich entschuldige in keinster Weise das Geschehene und führe es auf die Psyche des Mannes zurück, trotzdem könnte ein Psychiater Draco vielleicht vor seinem eigenen Vater schützen.

Vorsichtig öffne ich den Brief, den ich erst vor Kurzem erhalten habe, aber noch nicht lesen konnte.

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Es fällt mir unglaublich schwer, aber ich werde versuchen, einen Brief an meinen Vater zu schreiben.

Wie zum Teufel soll ich beginnen und was soll ich schreiben, damit er mich auch versteht?

Die Briefe, die ich ihm früher geschrieben habe, sind zu böse, sie sind voller Flüche und Verwünschungen.

Ich bin zu schwach und entschuldige mich zum Teil dafür, dass ich ihm überhaupt schreibe.

Vielleicht steht gar nicht viel drin, in dem Brief, den ich ihm jetzt geschrieben habe, aber es steht das drin, was ich ihm sagen will.

Ich kann nicht lange auf ihn böse sein. Das ist ein verbotenes Gefühl in der Beziehung eines Kindes zu seinen Eltern.

Irgendwie tut er mir leid.

Ich komme mit meiner Wut auf ihn nur schlecht zurecht und weiss nicht, wie ich damit umgehen soll.

Deshalb bin ich meistens wütend auf mich selbst, denn das ist nicht so gefährlich und diese Wut kann ich rauslassen.

Als ich noch etwas jünger war, habe ich mich geritzt.

Teilweise hat es mir geholfen, ich wusste in dieser kurzen Zeit, in der mein Blut an meinem Arm herunter lief, dass ich existiere, dass ich *jemand* bin. Zum anderen Teil hoffte ich, die Narben würden mich für ihn hässlich machen, sodass er mich nicht mehr will.

Es war wirklich ein großartiges Gefühl, diese Kontrolle über meinen Körper zu haben.

Selbst zu bestimmen, wann ich Schmerzen empfinde und in welchem Maß.

Andererseits brachte es auch Nachteile mit sich, zum Beispiel trug ich im selbst im Hochsommer nur äußerst selten T-Shirts, da ich immer Angst hatte, jemand könnte mich zu meinen Arm befragen.

Jetzt ritze ich mich nur noch selten, ich habe es geschafft, anders mit meiner Wut und Trauer umzugehen.

Ganz werde ich wohl nie davon loskommen.

Dreimal habe ich erfolglos (offensichtlich) versucht, mich umzubringen.

Auch jetzt habe ich keine Angst vor dem Tod, dafür fürchte ich mich aber sehr davor, jemanden zu verlieren, an dem mir etwas liegt.

Vor einigen Jahren ist meine Patentante gestorben, die mir sehr nahe stand.

Als ich davon hörte, war mir zum Lachen zumute.

Ich habe die Nachricht von ihrem Tod nicht wirklich registriert, habe die Worte zwar vernommen, aber ihre Bedeutung blieb mir unklar.

Wir saßen gerade zusammen (mein Stiefvater, meine Mutter und ich) im Esszimmer, als die Eule mit der Botschaft ankam.

Meine Mutter las den Brief und ihre Augen weiteten sich geschockt und auch mein Stiefvater wurde blaß, als er davon hörte.

Nur ich musste mich schwer beherrschen, um bei ihren entsetzten Gesichtern nicht laut loszulachen.

Ich habe mein Verhalten damals selbst nicht verstanden.

Wahrscheinlich stand ich selbst unter einer Art Schock.

Am Tag der Beerdigung empfand ich das auch nur als eine weitere lästige Pflicht.

Bis ich die ganzen trauernden Menschen sah.

In der Kirche hatte ich einen Platz in der ersten Reihe und somit ungehinderte Sicht auf den aufgebahrten Sarg.

Dann traf es mich und der Schock, unter dem ich bis dahin gestanden hatte, ging, sodass mir klar wurde, was eigentlich passiert war.

Während der Trauerrede waren meine Gedanken ständig bei dem toten Menschen im Sarg.

Dem Menschen, über dessen Besuch ich mich immer gefreut hatte.

Sie war sehr intelligent gewesen.

Und nun lag ihr Körper reglos in einem einfachen Holzbehälter.

Zum ersten Mal, seit ich von ihrem Tot erfahren hatte, weinte ich.

Aber ich schweife ab, was hat das alles mit meinem Vater zu tun?

Wenn ich zurückdenke, habe ich lange Jahre indirekt versucht, auf diese krankhafte Situation aufmerksam zu machen.

Aber ich wollte mich nicht festnageln lassen - niemand hat das tun können.

Ich habe mich "entzogen".

Ich war -und bin- sehr gut darin, um den heißen Brei herum zu reden und nicht zu antworten, wenn ich etwas gefragt werde.

Deshalb haben die anderen auch schließlich irgendwann aufgegeben.

Ich war auch bisher nicht bereit zu reden.

Ich bezweifle, dass ich es jetzt bin, aber ich möchte es und so kann es nicht weitergehen.

Vor ein paar Jahren war ich psychisch sehr labil und hatte starke Stimmungsschwankungen.

Ich konnte sehr still und in mich gekehrt sein und dann plötzlich vor Aggressivität explodieren!

Einmal habe ich ein Gespräch zwischen meinem Stiefvater und meiner Mutter belauscht.

Er fragte sie, ob sie auch denke, dass ich vielleicht einen Therapeuten sehen solle.

Aber sie schob alles auf die Pubertät.

Vielleicht hätte mein Stiefvater mir wirklich helfen können -wäre meine verbohrte Mutter nicht gewesen.

Je mehr ich versuche, sie mit anderen Augen zu sehen, desto mehr sehe ich sie als einen rohes Ei - das viel zu leicht zerbrechen kann.

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Obwohl der Brief diesmal weniger von seinen Problemen mit seinem Vater handelt, bin ich sicher, dass all seine Emotionen und Reaktionen irgendwie mit diesen schrecklichen Erfahrungen zusammenhängen.

Nur einen Tag später bekomme ich erneut einen Brief von ihm und ich bin sicher, dass etwas passiert ist, da er mir sonst nur im Wochentakt schreibt.

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So eine verdammte Scheiße... es geht mir so verdammt schlecht...

Mein Vater ist heute abend hier gewesen und es ist nicht gerade gut gelaufen.

Der ganze Mut, den ich Sonntagabend hatte, war plötzlich weg.

Ich brachte gerade noch heraus, dass ich ihn anzeigen würde.

Er grinste nur und reagierte genauso, wie ich es erwartet habe - er wurde stocksauer und sehr gewalttätig.

Eine Zeit lang habe ich ein Messer in der Hand gehalten und mit dem Gedanken gespielt, es ihm ins Herz zu rammen.

Aber das konnte ich nicht.

Ich konnte mich nur so weit wie möglich wegdenken und alles ganz passiv geschehen lassen, was geschehen sollte.

Ich fühle mich so dumm; ich bin einundzwanzig und lasse ihn immer noch alles mit mir machen, was er will!

Bevor er ging, fragte er mich, wie ich andere davon überzeugen wollte, dass das, was passiert sei, wirklich passiert sei.

Er würde jederzeit jeden davon überzeugen können, dass ich, wie meine Mutter, psychisch labil sei und einer früheren Narkomanin würde sowieso niemand glauben.

Sobald er fort war, habe ich angefangen, Wodka zu trinken und ich glaube, im Moment bin ich auch betrunken.