A/N: Hallo! Also, ich freue mich wirklich über die vielen Reviews, denn es ist ja doch ein heikles Thema, dass ich anspreche und ich hätte nie erwarte, dass es so viel Zuspruch findet!

Noch was: Wenn die Telefongespräche zu langweilig und trocken sind, dann müsst ihr's nur sagen und ich schreibe eher Briefe, oder umgekehrt!

@ Dying-Dragon: Ja, da hast du wohl recht.

@ Lorelei Lee: Danke! Aber, wie schon erwähnt, es ist eben ein sehr heikles Thema, ich kann schlecht schreiben, dass Draco in Lederhosen im Sender auftaucht und mal kurz mit Hermione im Kopierraum verschwindet! Das wäre doch auch mal 'ne Idee...

@ beckymalfoy: Genau, armer Draco! Und nein, ich sag dir nicht, wer der Vater ist, das erfährst du im Epilog (keine Ahnung, wie viel Chaps ich noch schreibe)!

@ Viciousdragon: Dir, liebe Svenja, hab ich's doch schon erklärt, oder? Aber ich schreib's gleich sowieso noch mal auf!

@ Sorrow-Seeker: danke, es freut mich, wenn ich es einigermaßen geschafft habe, das Thema nicht zu versüßen!

@ Natascha: Mich macht sie auch traurig, wenn ich ehrlich bin!

@ Chillkroete: Entschuldige, du hast natürlich vollkommen recht, natürlich weiss er, dass er mit Hermione spricht. Ich weiss ja auch net, manchmal schreib ich was und denke an was ganz anderes, dann kommt sowas heraus, oder Sachen wie "Er ist, dass er gewollt hat". Hat das eigentlich irgend jemand bemerkt? War in 'ner anderen Fic. Wie auch immer, Draco weiss, dass er mit Hermione spricht, nur sie weiss nicht, ob er weiss, dass sie weiss, dass er er ist. Ähm... ja.

Diesmal fällt es mir schwer, nicht sofort zu Stift und Papier zu greifen und ihm zurückzuschreiben.

Ich weiss nicht, wie er auf eine Antwort von mir reagieren würde.

Schließlich müsste ich den Brief adressieren, da ich nicht genau weiss, wo er wohnt und meine Eule somit keinen Brief ohne Absender abliefern könnte.

Aber das Problem ist, dass ich immer noch nicht weiss, ob er weiss, dass ich weiss, wer er ist. Eher kompliziert, denke ich.

Bei Telefongesprächen, die leider immer seltener vorkommen, meldet er sich immer noch als "Tom" und, obwohl ich ihm meine Privatnummer gegeben habe, ruft er nur beim Sender an, ohne zuzulassen, dass die Redaktion unsere Gespräche veröffentlicht.

Wahrscheinlich ist es ihm zu persönlich, sich privat bei mir zu melden.

Jedenfalls tue ich nichts und erwarte sehnsüchtig seinen nächsten Brief.

*************************************************************************** Hermione,

Wie ich dir schon erzählt habe, habe ich mir vor ein paar Jahren ein Schnappmesser gekauft, um ihn damit niederzustechen (Ist das ein krankhafter Gedanke?).

Ich bin froh, dass ich das Messer habe, es gibt mir eine gewisse Sicherheit.

Vielleicht -oder eher wahrscheinlich- fragst du dich jetzt "Warum gerade ein Messer?"

Ehrlich gesagt, bin ich selbst nicht so sicher, warum mir die Vorstellung, ihn zu erstechen, mehr gefällt, als ihn einfach zu erschießen, oder einen verbotenen Fluch auszuüben.

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An dieser Stell starre ich verwundert auf den Brief.

Das ist das erste mal, dass er Zauberei erwähnt, seit wir kommunizieren.

Gespannt lese ich weiter, vielleicht wird noch mehr über meine große Identitätsfrage geklärt!

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Ich denke, es ist einfach die Vorstellung, die Waffe in seinen Wunden zu drehen und ihn leiden zu sehen, die das Messer für mich tauglich macht.

Und das Blut.

Ich habe Blut schon immer genossen, sei es mein eigenes oder fremdes.

Nicht, dass ich das Fließen von Blut verursacht hätte 8außer bei mir selbst), aber aus irgendeinem Grund war ich immer davon fasziniert.

Ich genieße die Vorstellung, es ihm in die Brust zu rammen

Ich weiss, dass es einige unschöne Konsequenzen für mich hätte, wenn ich es wirklich tun würde, aber in Momenten wie diesem ist mir das vollkommen egal.

Es tut unglaublich gut zu wissen, dass ich dich einfach anrufen kann, auch wenn ich nicht weiss, was ich dir sagen sollte. Aber es ist schön, das Angebot zu haben.

Du musst es nur sagen, wenn ich dich nicht mehr belästigen soll, weil ich ja doch nichts unternehme.

Aber vorhin habe ich auf seinen Anrufbeantworter gesprochen und ihm erzählt, dass ich mich in letzter Zeit mit anderen über sein krankhaftes Verhalten unterhalten habe. Ob er mir glauben wird weiss ich nicht, trotzdem denke ich, dass es ein erster Schritt ist.

Ich weiss auch nicht, wie überzeugend ich geklungen habe, da ich immer noch ein bisschen betrunken war und meine Stimme zittrig und verschwommen geklungen hat.

Wahrscheinlich wird er mich wieder nicht ernst nehmen.

Ich höre jetzt lieber mit dem Schreiben auf, ich hab nämlich einen fürchterlichen Kater und es kommt sowieso nichts sinnvolles dabei heraus.

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Im Umschlang befindet sich ein weiterer Zettel, es ist der Brief an den Vater, ich lese ihn nur kurz durch und dann verbrenne ich ihn.

Ich merke, dass Draco noch nicht bereit ist, vollkommen mit seinem Vater abzuschließen , teilweise bietet er ihm Hilfe an, was ich absurd finde.

Aber genau deshalb wurde der Brief ja auch nicht an den Vater geschickt.

*****

Am nächsten Tag gehe ich wie üblich in den Sender, denn es ist Sonntag und wieder einmal Zeit fürs Sorgentelefon.

In letzter Zeit hängt mir mein Beruf zum Hals raus, wenn ich bedenke, mit welchen kleinen Sorgen die Teenager bei mir anrufen.

Auf dem Weg ins Studio begegnet mir der Telefonist, er sieht traurig aus.

Draco hat angerufen; es geht ihm ziemlich schlecht.

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"Ich habe gehört, dass es dir dreckig geht?"

"Ja, obwohl eigentlich nichts passiert ist."

"Hast du von ihm gehört?"

Pause.

"War er bei dir?"

Pause.

"War er bei dir?"

"Hmm."

"Wann?"

"Gestern."

"Was ist passiert?"

"Eigentlich nichts."

"Hast du die Tür aufgemacht?"

"Ja, ich hatte gar nicht abgeschlossen."

"Er ist also reingekommen?"

"Hmm."

"Was hat er gesagt?"

"Er hatte einige Fotos, die er mir jedesmal zeigt. Fotos, die er gemacht hat."

"Von dir?"

"Hmm."

"Nackt?"

"Hmm."

"Wann hat er sie aufgenommen?"

"Vor vielen Jahren."

"Wie alt warst du damals?"

"Acht oder zehn."

"Ein kleiner Junge also."

"Hmm."

"Zeigen die Fotos dich in einer bestimmten Stellung?"

"Ich liege im Bett."

"Was ist an den Fotos Besonderes, dass du darüber so unglücklich bist?"

"Da ist einmal die Art, wie ich daliege..."

Pause.

"Und was noch?"

"Ja... und das was vorher und nachher passiert ist."

"Daran erinnerst du dich?"

"Hmm."

"Kannst du darüber sprechen?"

"Machmal lies er mich danach einfach liegen..."

Pause.

"Was meinst du damit, dass er dich liegen lies?"

"Er ging weg."

"Und du wusstest dann nicht, was du tun solltest?"

"Er hat gesagt, dass ich liegen bleiben soll, bis er mir erlaubt aufzustehen."

"Wo ist er hingegangen?"

"Manchmal ist er weggegangen, manchmal nur ins Wohnzimmer."

"Und du hast dich nicht getraut aufzustehen?"

"Nein, ich habe eigentlich nie versucht, mich ihm wirklich zu widersetzten. Wenn ich es versucht habe, wurde er sehr böse."