A/N: Oh Mann, hab ja lange nicht mehr weiter geschrieben. Dafür bin ich bare jetzt tatsächlich fertig. Folgt noch ein Epilog, dann war's das. Ich hoffe nur, dass ich nicht zu abrupt geendet habe. Wow, ich hab tatsächlich eine Story beendet.

@ MaxCat: Ja, da hast du vollkommen recht und das ist auch der Grund, aus dem ich diese Story geschrieben habe.

@ beckymalfoy; Nicht schnell, aber trotzdem.

@ Sorrow-Seeker: Danke! Das bin ich sogar, obwohl ich nur selten zufrieden bin!

@ Viciousdragon: Du kannst immer nur allen zustimmen und wenn man dich net zwingt, was zu lesen, machste's einfach net.

@Chillkroete : Ja, ich finde die Telefonate auch besser, aber sie sind schwerer zu schreiben.

***Kapitel 5***

Bei unserem letzten Gespräch habe ich ihn aufgefordert, seinem Vater einen weiteren Brief zu schreiben, einen, den er diesmal auch wirklich abschickt.

Aber jetzt macht mir das ein schlechtes Gewissen.

Was, wenn ich ihn zu sehr unter Druck setze?

Was, wenn ich ihn zu Schritten dränge, die er später bereuen könnte?

Tief in meinem Inneren spüre ich ein Gefühl der Verzweiflung; ich rate ihm und ermutige ihn, aber eigentlich habe ich keine Ahnung.

Ich setze mich an meinen Schreibtisch, schalte meinen Laptop an und beginne, ihm einen Brief zu schreiben.

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Lieber Tom,

es macht mich nervös, dass ich dich aufgefordert habe, ihm zu schreiben und ihn anzurufen.

Aber ich kann dich nicht in Ruhe lassen, denn egal was ich sage, du verhältst dich so, wie du dich immer verhalten hast: Du kehrst in die Rolle des Opfers zurück, in der du dich sicher fühlst.

Dann spürst du deine Wut, die sich plötzlich gegen ihn richtet. Die Lust, ihn zu töten.

Aber wenn du ihn umbringen willst, wozu brauchst du dann mich? Ist es nicht viel wichtiger, ihm zu zeigen, dass du nicht seiner Macht unterliegst und kannst du das, indem du ihn umbringst?

Ich denke, dass Gegenteil ist der fall, denn damit zeigst du bloß deine absolute Ohnmacht, deine Angst.

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Unsicher binde ich den Brief einer Posteule ums Bein, doch als ich nach einer Woche noch keine Antwort bekommen habe, beginne ich, mein Tun zu bezweifeln.

Gerade als ich denke, dass ich alles zerstört und ihn verloren habe, kommt eine mächtige schwarze Krähe zum offenen Fenster hinein geflattert und ich entferne angespannt, aber erleichtert den Brief von ihrem Bein.

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Warum bin ich so ein verdammter Schlappschwanz, warum habe ich nicht den Mut, ihn umzubringen? Dann wäre alles ausgestanden und es wäre ganz okay, wenn ich dafür 16 Jahre eingelocht werden würde.

Da drinnen hätte ich Ruhe und Frieden.

Also, was ist passiert.

Vorgestern Abend, nach der Arbeit, bat ich eine Kollegin, mich nachhause zu bringen. Ich glaube, sie war ein bisschen sauer, weil ich sie nicht fragte, ob sie mit nach oben kommen will.

Ich schloss mein Tür ab; keine Stunde später hörte ich Schritte auf dem Flur.

Zum einen war ich stolz, weil ich nicht öffnete, aber ich hatte trotzdem eine wahnsinnige Angst.

Nach einiger Zeit fühlte ich mich sicher und machte die Tür auf, um mich zu vergewissern, dass er gegangen war, aber ich hatte mich geirrt und plötzlich stand er hinter mir.

Ich war so geschockt, dass mir der Schlüssel aus der Hand fiel.

Er hob ihn wortlos auf und befahl mir dann, mich auszuziehen.

Zuerst versuchte ich, ihm klarzumachen, dass ein für alle mal Schluss ist, dass ich nicht mehr alleine bin, dass ich Fremden von ihm erzähl habe, aber er wollte nicht hören und mehr konnte ich nicht tun.

Es dauerte ziemlich lange, bis er fertig war; hinterher zeigte er mir Bilder von mir, als ich zwölf war.

Er sagte, er habe sie an eine Zeitung verkauft, damit jeder wisse, was für einer ich sei, danach ging er endlich, jedoch nicht, ohne Abzüge von den Fotos für mich dazulassen.

Später sah ich mir die Fotos an, sie waren widerlich.

Ich kann mich noch genau erinnern, wie er sie aufgenommen hat. Es war während eines Krankenhausaufenthalts meiner Mutter und ich war für mehrere Tage bei ihm.

Die ersten hat er gemacht, als ich noch klein war und die letzten, als ich zwölf oder vierzehn war.

Er lies sie in Deutschland entwickeln, denn dort gab und gibt es mehr derartige Schwarzmärkte, als in ganz Großbritannien. Er lies sich auch immer noch Fesseln, Videofile, Gleitcreme und was er sonst noch so brauchte schicken.

Ein paar mal musste ich das Päckchen öffnen, das war grauenvoll.

In den meisten Filmen wurde Deutsch gesprochen, aber es gab auch ein paar englische.

Meistens spielten (ist das wirklich das richtige Wort?) in den Filmen kleine Mädchen mit, nur vereinzelt waren Jungen dabei.

Es war schlimm, ihre Gesichter anzusehen, aber am schlimmsten fand ich es, dass wir die Kinder demütigten, in dem wir uns diese Filme kauften.

Warum sage ich eigentlich "wir"? Wahrscheinlich, weil ich so ein schlechtes Gewissen habe, denn ich habe nie weggesehen, sondern immer bei den Filmen zugeguckt, wie mein Vater es verlangte.

Bevor er ging bekam ich noch die Gelegenheit, ihm den Brief von meiner Psychologin unter die Nase zu halten, in dem sie mich zu einem Gespräch bestellt.

Er wurde ziemlich blas und stotterte, wenn ich irgendjemandem von ihm erzählen würde, dann würde er. da stockte er und ich weiss, dass das ein kleiner Sieg über ihn war.

Alles geht hin und her. Ich habe verloren und gewonnen.

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Was passiert ist, ist schrecklich und berührt mich sehr, aber aufgrund seines Sieges freue ich mich auf unser nächstes Telefongespräch, welches auch gleich einen Tag später stattfindet.

*****

"Vor ein paar tagen hatte ich Geburtstag, er hat mir Geld geschickt. Viel Geld."

"Herzlichen Glückwunsch! Was hast du mit dem Geld gemacht?"

"Es zurückgeschickt."

"Ich finde es imponierend, dass du es zurückgeschickt hast. Hat er dir öfter größere Beträge geschenkt?"

"Ja, alle Möbel, die ich in der Wohnung habe, der Fernseher, die Stereoanlage, das alles ist von ihm."

"Was glaubst du, warum er dir so viel schenkt?"

"Vielleicht hat er ein schlechtes Gewissen. Aber wahrscheinlich will er mich auch von sich abhängig machen."

"Weißt du, was ich glaube? Mit jedem wahren Wort, das du mir sagst oder schreibst, tust du einen Schritt der Besserung. Du wehrst dich gegen ihn. Es gibt eine Sache, die dir alles erleichtern könnte, denke ich allerdings."

"Achja? Was denn? Nein, ich will es gar nicht hören, ich habe sowieso nicht die Kraft dazu."

"Natürlich hast du die. Du musst einfach nur stark sein, Draco."

Ich hätte mir auf die Zunge beißen können. Verdammt.

Eine längere, unangenehme Pause entstand und ich war sicher, in diesmal endgültig verloren zu haben.

"Welche Sache?"

Gut, er übergeht es einfach. Glück für mich.

"Rede mit deiner Mutter."

"Ich. versuche es. Aber ich habe Angst vor ihrer Reaktion."

"Kann sie es denn noch verschlimmern?"

"Nein, eigentlich nicht. Nur verbessern."

Damit ist unser Gespräch beendet.

*****

Sechs Monate, sechs lange, qualvolle Monate, meldet er sich nicht mehr.

In der Zwischenzeit ist viel passiert:

Harry und Ron haben endlich geheiratet, Ginny ist zum dritten Mal schwanger. Mein Gott, das Mädchen ist zwanzig und alle Kinder haben verschiedene Väter!

Fudge wurde als Minister abgesetzt und Percy bekam seine Stelle, um die er solange gekämpft hat.

Niemand weiss, was mit Fudge geschehen ist und warum er abgesetzt wurde, aber die Gerüchteküche brodelt.

Mir kann's egal sein, ich freue mich nur für Percy, der Ron und Harry vor Glück die Flitterwochen spendiert hat.

Und zwischendurch sorge ich mich um Draco.

Bis mein Telefon klingelt.

"Granger?"

"Er wurde verurteilt."

"Was? Wer?"

"Mein Vater."

"Draco?!"

Pause.

"Ja."

"Du. Oh mein Gott, was ist geschehen?"

"Wie du mir geraten hast, habe ich mit meiner Mutter darüber geredet. Sie hat anders reagiert, als ich es erwartet habe. Besser, denn sie zwang mich, ihn anzuzeigen und nun sitzt er lebenslänglich im Knast.

"Das ist ja großartig! Wie geht es dir jetzt?"

"Ganz gut, ich bin unter Psychologischer Betreuung und habe meine Familie, die mir hilft. Ich bin wieder bei meiner Mutter und meinem Stiefvater eingezogen. Hermione, ich danke dir, du hast mir geholfen, wenn mich nicht sogar gerettet."

"Ach was, das hätte doch jeder getan. Ich bin einfach nur froh, dass du es geschafft hast."

"Nein, ich möchte dir gebührend danken. Wollen wir uns nicht mal auf ein Abendessen treffen?"

"Klingt gut."

***** A/N: Es folge noch der Epilog. hat jemand herausbekommen, wer der Vater ist?