Bevor es losgeht. Einige Ereignisse in diesem Kapitel beziehen sich auf Aussagen aus der Garlic Saga. Da ich den Film nicht gesehen habe, habe ich mal wild drauflos improvisiert. Wenn dadurch die Handlung von der „offiziellen" Dragonballgeschichte abweicht, dann ist es eben künstlerische Freiheit. Das gilt im Übrigen auch für den Namen Gottes. Das Team Th&C wünscht ihnen viel Spass beim Lesen des nun folgenden Kapitels.
Kapitel 8 - We Go Together...
Irgendwann in der Vergangenheit, irgendwo in einer wilden Einöde...
Das Knacken des Holzes und der Duft von gebratenem Fisch an ihrem Lagerfeuer wirkten entspannend auf die müden Krieger. Tagelang kreuz und quer um die Erde zu fliegen, um eine bestimmte Aura zu suchen konnte ziemlich anstrengend sein. Vor allem, wenn man gezwungen war das Ganze auch noch mit einem nervigen Partner zu machen. Piccolo streckte die Beine aus und lehnte sich an einen kleinen Felsen.
„Ich glaube nicht, dass er hier ist. Dann hätten wir ihn im der Zwischenzeit schon gefunden."
Vegeta starrte missmutig in die Flammen.
„Wir suchen jetzt schon seit einer Woche und das ist erst der erste Zeitsprung. Fünfzig Wochen", sinnierte er, „sind einfach zu lang. Es müsste doch einen Weg geben, das schneller hinzukriegen. Vielleicht gibt es ja in dieser Zeit auch schon die Dragonballs."
„Ich glaube nicht, dass Shen Long uns helfen kann. So wie ich die IBftA einschätze, haben sie das Verbot auch rückwirkend erteilt. Aber das bringt mich auf eine Idee."
Vegeta sah auf.
„Was für eine Idee? Rede schon, Grünling."
Piccolo hatte gelernt sich mit den ständigen Beleidigungen des Prinzen abzufinden. Wenn sie jemals gemeinsam Trunks finden wollten, dann musste zumindest einer die Ruhe bewahren. Und irgendwie hatte der Mann von Namek nicht dass Gefühl, dass Vegeta diese Rolle übernehmen würde. Also fluchte er in sich hinein, blieb aber nach aussen hin gelassen.
„Wir könnten Gott fragen."
„Haben die Idioten von der Zeitkontrolle nicht auch gegen den was gemacht? Shen Long sagte sowas."
„Stimmt." Piccolos Gesicht verfinsterte sich, dann ging ihm allerdings ein Licht auf.
„Es ist Dende."
„Was?"
„Sie haben gegen Dende ein Verfahren eingeleitet. In dieser Zeit ist aber noch der alte Gott hier. Er müsste mit seinem Raumschiff von dem alten Planeten Namek schon auf die Erde gekommen sein. Ich meine den der sich geteilt hat und aus dem ich schliesslich hervorging. Mein Vorfahr glaubte damals er müsse sich teilen, denn nur ein absolut gutes Wesen könne Gott werden. So entstanden Gott und der alte Oberteufel.
„Hör mal zu, Namekianer. Deine Familiengeschichte interessiert mich einen Dreck. Kann uns dein Gott jetzt helfen oder nicht?"
Man konnte nicht gerade annehmen, dass Vegeta die Grundlagen einer höflichen Konversation auch nur im Ansatz realisiert hätte. Piccolo widerstand nur mit Mühe dem Drang, sich die Schläfen zu massieren. Ruhig bleiben. Immer an das Endziel denken. Immer an das Endziel denken.
„Vielleicht. Ich weiss es nicht. Aber selbst wenn er es nicht kann, dann kann er möglicherweise Uranai Baba herholen, und die könnte mit ihrer Kristallkugel rausfinden in welcher Zeit Trunks ist."
„Klingt kompliziert."
Was zwei ganze Wörter und keine Frechheiten dabei? Vegeta, du wirst doch nicht krank?
„Ich halte es für besser, das zu versuchen, als ewig und drei Tage durch die Zeit zu hopsen."
„Hmm." Vegeta nickte zustimmend. Dann sagte er:
„Glaubst du, dass diese alte Krawallschachtel jetzt schon auf der Welt ist? Ich meine, ist die wirklich über 500 Jahre alt?"
„Alt genug sieht sie alle mal aus.", antwortete Piccolo trocken und erntete einen erstaunten Blick von dem Prinzen.
Du denkst wohl, du bist der einzige, der Leute beleidigen kann?
Der Saiyajin erhob sich und begann zu schweben.
„Worauf wartest Du noch? Las uns seine Aura aufspüren", rief er über die Schulter. Dann sauste er in die die Lüfte.
Ob diese Hyperaktivität bei Saiyajins angeboren war? Piccolo seufzte und folgte Vegetas Kondensstreifen.
Als der Turm Gottes in Sichtweite kam, war sich Piccolo nicht mehr ganz sicher, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war diesen unberechenbaren Saiyajin auf den alten Gott loszulassen. Vegeta jagte vor ihm her, als gäbe es einen neuen Rekord aufzustellen. Ja, dieser arrogante Prinz war schon merkwürdig. Piccolo hatte das unbestimmte Gefühl, dass er hinter den ständigen Sticheleien und dem blinden Aktionismus mit dem er seinen Mitreisenden langsam aber sicher in den Wahnsinn trieb, irgendetwas verbarg. Er machte sich doch nicht etwa-?
Sie hatten die Plattform erreicht. Gottes Palast stand dort wie eh und je. Noch im Ladeanflug sahen die beiden Krieger, dass jemand aus dem Gebäude kam und auf die freie Fläche zusteuerte. Die Gestalt war ganz unschwer als Mr. Popo zu erkennen. Sie landeten. Popo verneigte sich vor den Neuankömmlingen.
„Mr. Popo grüsst Fremde im Namen von Kami sama. Ihr auch seien gekommen zu Wettbewerb? Ich nicht haben gerechnet mit weitere Bewerber."
Vegeta und Piccolo tauschten einen unsicheren Blick.
„Wettbewerb?"
Der Mohr nickte.
„Ja, hier sein Wettbewerb für Position, um Lehrling zu werden bei Kami Sama und später selbst werden Kami Sama. Viele Bewerber sein gekommen, um zu werden geprüft. Aber wenn ihr nicht kommen wegen Wettbewerb, dann warum ihr seien hier?"
Piccolo war verwirrt. Ein Wettbewerb? Wovon redete Popo? Naja, egal.
„Wir möchten mit Gott sprechen."
Mr. Popo machte grosse traurige Augen.
„Ohhh, das nicht sein möglich. Gott sich seit Jahrhunderten nicht haben gezeigt. Er sich nur zeigen neuem Schüler am Ende von Wettbewerb. Er nicht geben Audienzen. Gott seien sehr ... ähh ... zurückgezogen."
Piccolo spürte, dass Vegetas Powerlevel anstieg.
„Hör mir mal genau zu, Schokoknabe. Es ist mir scheissegal, ob dein Gott zurückgezogen ist. Ich bin der Prinz der Saiyajin und ich werde mich nicht von einem untersetzten Lakaien abwimmeln lassen, wie irgendein schwächlicher Mensch! Ich! Will! Ihn! Sprechen! UND ZWAR SOFORT! KAPIERT?"
Piccolo nahm sich vor, demnächst einmal mit dem sturen Prinzen über die Bedeutung der Worte 'Höflichkeit' und 'Diplomatie' zu sprechen. Popo hob abwehrend die Hände. Seine Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen.
„Dein Wunsch nicht sein möglich. Du nichts ändern, wenn du schreien. Wenn du wollen sehen Gott, du warten müssen bis Ende von Wettbewerb. Dann er sich vielleicht zeigen vor Fremden."
Popos stimme wurde mit jedem Wort abfälliger.
„Entweder ihr nehmen an Wettbewerb teil, oder ihr wieder gehen."
Nach Vegetas Gesichtsausdruck zu urteilen, hatte gerade Mr. Popos letztes Stündlein geschlagen. Piccolo musste irgendwie die Situation entschärfen. Da kam ihm der rettende Einfall. Er wendete sich wieder an den Mohren.
„Gibt es hier unter den Bewerbern einen Mann, einen der vielleicht so ähnlich aussieht wie ich?"
Popo überlegte einige Augenblicke.
„Ja, du haben recht. Sein Name seinen Piccolo, er haben grosse Ähnlichkeit mit dir. Gestern er seien angekommen und nun bereiten sich vor auf Prüfungen."
„Kannst du uns zu ihm führen?"
Der Diener Gottes nickte.
„Ja, ich Euch führen." Mit einem Seitenblick auf Vegeta fügte er hinzu:
„Ihr nichts dürfen kaputt machen und nicht laut schreien, sonst ihr nicht könnt bleiben in heiligem Palast von Gott."
Piccolo wandte sich dem Saiyajin zu.
„Hör mal Vegeta, wir müssen das hier über die Bühne bringen, wenn wir Trunks je finden wollen. Wenn wir Ärger machen, dann haben wir gar nichts davon. Vielleicht haben wir noch ein paar Chancen, aber die dürfen wir nicht verspielen in dem man uns rauswirft."
Der andere ballte die Fäuste.
„Die werden keine Gelegenheit bekommen den Prinzen der Saiyajin rauszuwerfen. Das garantiere ich dir."
Piccolo musste sich wieder einmal zu Ruhe zwingen. Anstatt Vegeta zu ohrfeigen, atmete er tief durch.
„Mach was du willst, aber dann hast du fünfzig Wochen oder mehr, die du mit mir verbringen musst und in denen du nicht zum trainieren kommst."
Vegeta wirkte nicht besonders einsichtig und dem Namekianer fielen keine Argumente mehr ein. Bis auf...
„Son Goku wird schneller sein."
„Hmpf.", war alles was der Prinz antwortete. Er sah Piccolo wütend an und setzte hinzu:
„Also gut. Reden wir eben mit diesem ... 'Piccolo'. Aber wenn das nicht funktioniert mache ich es auf meine Art."
Die Geste mit der Vegeta seine Ausführungen unterstrich, liess keinen Zweifel daran was 'auf meine Art' bedeutete.
Mr. Popo, der während ihres Gesprächs geduldig neben ihnen gestanden hatte, führte sie nun in die Gemächer des Palastes. Innerhalb des Gebäudes wimmelte es von Besuchern. Viele bunt gekleidete Wesen verschiedenster Herkunft und Rasse schlenderten durchs Haus, plauderten oder tranken Tee. Piccolo war irritiert. Seid er den Palast Gottes kannte, war er Ort der Kontemplation und Ruhe gewesen. Jetzt aber glich er mehr einer Hotelhalle.
„Sind das alles Bewerber?", fragte er ihren Führer.
„Nein, wir nur haben zehn Bewerber, aber die meisten haben mitgebracht ein Gefolge. Dies seien grösstenteils Begleiter."
In einem Innenhof fanden sie unter einem Vordach tatsächlich einen jungen Namekianer. Als sie sich näherten, sah er auf. Und erstarrte. Piccolo erschien es, als würde er in einen Spiegel blicken. 'Grosse Ähnlichkeit', war eine Untertreibung. Sie sahen aus wie Zwillinge. In gewisser Weise sind wir das ja auch.
Mr. Popo verneigte sich wieder.
„Ich euch jetzt lassen allein. Muss mich kümmern um andere Gäste. Ich kommen wieder in einer Stunde. Dann ihr mir sagen müssen, ob ihr euch bewerben oder nicht."
Piccolo trat auf seinen Namensvetter zu.
„Bist du Piccolo?", fragte er.
„Ja." Der zukünftige Gott nickte. „Wer bist du? Haben dich die anderen Namekianer geschickt?"
Piccolo trat ein Schweisstropfen auf die Stirn. Wie sollte er den Grund ihrer Anwesenheit taktvoll erklären?
„Nun ja, nicht ganz. Ich bin aus einem anderen Grund hier. Ich, wir-", er sah zu Vegeta, „haben eine Bitte an dich. Aber ehrlich gesagt, hatten wir angenommen du wärst schon Gott. Weißt du das Ganze ist ein bisschen kompliziert..."
Piccolo stockte. Der andere Namekianer sah verwirrt aus.
„Ich und Gott werden?", er lachte verlegen. „Als ich erfuhr, dass hier bald eine Stelle frei wird, da dachte ich, ich bewerbe mich mal, es kann ja nicht schaden. Aber wenn ich die anderen Bewerber sehe, dann zweifle ich daran, dass ich überhaupt eine Chance auf den Posten habe. Seht ihr, dahinten der kleine Dicke, das ist Garlic, er ist unglaublich stark und schnell und ausserdem ist er viel erfahrener. Er gilt als Favorit dieses Wettbewerbs. Ich wäre ja eigentlich schon wieder gegangen, aber ich langweile mich so hier auf der Erde und darum bleibe ich, solange die Prüfungen stattfinden.
„Mach dir mal keine Sorgen, du wirst schon Gott werden."
Vegeta mischte sich nun ein.
„Los, Piccolo, sag' ihm was wir wollen und dann können wir hier endlich weg."
Die Augen des jungen Namekianers drohten, aus seinem Kopf zu fallen.
„Du heisst auch Piccolo? Sind wir verwandt?"
Piccolo schloss kurz die Augen und schluckte. Dieser Saiyajin hatte es aber auch drauf, jede, wirklich jede Sache zu verkomplizieren.
„Ja, ich heisse Piccolo und wir sind verwandt. Besser gesagt, wir werden verwandt sein."
Der zukünftige Gott verschränkte die Arme vor der Brust. Sein Gesicht war ein einziges Fragezeichen. Piccolo seufzte und erzählte ihm die ganze Geschichte. Von Anfang an. Er berichtete dem andern von dessen Gottwerdung und der Teilung. Bei der Erwähnung des Oberteufels hatte er das Gefühl, dass der andere blass wurde. Er sprach weiter von ihren Abenteuern, vom Sieg gegen den bösen Piccolo, von den Cell spielen, der Wiedervereinigung und schliesslich von der Zeitreise."
Als er fertig war, sah sein Zwilling ratlos aus.
„Klingt kompliziert. Was soll ich dabei tun?"
Bevor Piccolo antworten konnte, übernahm Vegeta das Ruder.
„Das ist ganz einfach. Werde Gott, hol uns die alte Schachtel ran und sag uns in welcher Zeit Trunks steckt. Das war's."
Piccolo spürte, dass sich eine Migräne anbahnte.
„Er meint damit, dass du für uns in die Zukunft sehen musst, um unseren Freund zu finden. Das sollte dir als Gott möglich sein."
„Ich würde euch ja helfen, aber ich werde sowieso nicht Gott. In diesen Wettbewerben sollen Kraft und Wissen getestet werden und es gibt hier jede Menge Teilnehmer, die schlauer und stärker sind als ich."
Der junge Namekianer blickte abschätzend von einem zum anderen.
„Wenn ihr mir allerdings helfen könntet diesen Posten hier zu kriegen, dann könnte ich Euch vielleicht auch helfen."
Piccolo war einmal mehr erstaunt. Gott handelte? Um einen Posten? Dann aber wurde ihm eines klar:
Er ist ja noch nicht Gott. Er hat sich noch nicht gespalten. Darum ist er auch nicht das vollkommene Gute.
Laut sagte er:
„Gib mir noch einen Augenblick Zeit, um das mit Vegeta zu besprechen."
Beide entfernten sich ein Stück.
„Was meinst du? Sollen wir ihm helfen?"
Der Saiyajin zuckte die Schultern.
„Warum? Der wird es doch sowieso schaffen. Das wissen wir doch, oder?"
„Da wäre ich nicht so sicher, Vegeta, vielleicht hat er es nur geschafft, weil wir ihm damals geholfen haben."
Vegeta stöhnte.
„Dieser Zeitreisenmist ist wirklich kompliziert. Aber bitte, wenn du meinst dass wir dann schneller fertig sind, dann helfen wir ihm halt."
Sie gingen zurück zu Piccolo, der immer noch unter dem Vordach sass.
„Wir helfen dir."
„Wunderbar. Dann muss ich mich in Zukunft nicht mehr so langweilen, sondern ich bekomme einen guten Job mit einer schicken Dienstwohnung, einem Butler und freier Kost und Logis. Aber bevor wir anfangen, kannst Du dir bitte einen anderen Namen zulegen? 'Piccolo' heisse ich schliesslich schon."
Piccolo verdrehte kurz die Augen, auch ihm wurde diese paradoxe Situation langsam zu verwirrend
„Nenn mich Beelzebub."
Auf einmal merkten alle, dass Mr. Popo hinter ihnen stand. Sie drehten sich um.
„Und? Haben Fremde sich nun entschieden? Werden an Wettbewerb teilnehmen oder nicht?
Beide nickten.
„Aber wir werden uns nicht selbst bewerben, wir sind Piccolos Gefolge.", ergänzte Beelzebub.
Bei dem Wort 'Gefolge' spannte sich Vegeta an, sagte aber ausnahmsweise nichts.
Mr. Popo nickte.
„Jetzt ich muss nur noch wissen eure Namen."
„Beelzebub und .."
„Vegeta."
„Gut, dann ihr sein Willkommen in Gottes Palast."
Jaaa, Leser liebe.
Was wohl werden geschehen? Werden Helden bringen namekianischen Gott auf himmlischen Thron? Werden sie spielen Doppeltes Lottchen auf Namekianisch? Werden sie dann endlich finden Trunks? Wird Ravana jemals wieder schreiben normales Deutsch? Haben Leser auch gemerkt, dass zu sprechen wie Mr. Popo sein hochgradig ansteckend? Ravana entschuldigen, wenn schreiben nächstes Kapitel mit Grammatik total verquer. Aber Ravana nicht kann aufhören zu schreiben Sätze rückwärts.
