Kapitel 13 - Its Just my Imagination
Vor 500 Jahren auf Gottes hübscher Schwebescheibe kurz vor einer wichtigen Entscheidung...
"Also, wie steht es, Vegeta? Wirst Du mit mir zusammenarbeiten?"
Garlic musterte den Mann vor ihm abschätzend und ein wenig unsicher. Zwar schien Vegeta überzeugt, aber dennoch war sich der Tyrann nicht sicher, ob der Fisch wirklich angebissen hatte.
"Geht in Ordnung.", sagte der Prinz zu seiner Erleichterung. "Aber nur, wenn du mich unsterblich machst. Und wage es nicht, mich zu betrügen."
"Kein Problem, Vegeta. Sobald ich hier herrsche, bekommst du alles was du willst."
Wieder teilten die Beiden ein verschwörerisches Lächeln. Garlic streckte seine Hand aus.
"Schlag ein."
Vegeta ergriff Garlics Rechte. Nachdem die Männer so ihren Bund besiegelt hatten, fragte Vegeta:
"Also, wie sieht denn dein Plan aus? Was hast du nun vor?"
Garlic war geschmeichelt. Der Saiyajin verhielt sich genauso, wie er es sich erhofft hatte. Insgeheim gratulierte er sich zu diesem grandiosen Fang.
"Oh, das ist recht einfach.", antwortete er. "Zuerst mischen wir diesen Wettbewerb auf. Wir schalten die Leute hier aus und dann verschaffen wir uns Zugang zum Palast. Und sollte dieser Gott Ärger machen wollen, dann zähle ich auf deine Hilfe. Wenn der alte Gott erst einmal aus dem Weg geräumt ist, dann sind wir beide am Ziel unserer Wünsche."
"Das klingt in der Tat einfach.", gab Vegeta zu. Er überlegte kurz.
"Aber wie willst du die anderen Teilnehmer und diesen Popo ausschalten?"
"Oh, das ist ganz simpel. Komm einfach mit und sieh es dir an."
Der winzige Usurpator setzte sich in Bewegung und begab sich zurück vor das Hauptportal, stets gefolgt von seinem neuen Verbündeten.
Beelzebub konnte sein Erstaunen kaum verbergen, als er sah, wie sich Garlic und Vegeta näherten. Gemeinsam! Die beiden teilten ein identisches, bösartiges Grinsen. Hatte sich Vegeta etwa...? Nein, das war nicht möglich! Das konnte der Saiyajin nicht machen. So verantwortungslos konnte nicht einmal er sein.
Er konnte.
Beelzebubs Verdacht wurde zur schrecklichen Gewissheit, als er Vegeta fragen hörte:
"Jetzt zeig mir schon, wie du sie fertig machen willst, Garlic. Ich habe mich lange genug hier gelangweilt."
"Vegeta!", Beelzebub sprang auf und starrte den Prinzen an. "Was machst du da?"
Vegeta erwiderte den Blick kalt.
"Tja, wie drücke ich es am besten aus? Das übliche, eben. Wir reissen die Weltherrschaft an uns. Ravana: "Narf!"
Während des kurzen Wortwechsels hatte Garlic eine kleine schwarze Amphore unter seinem Mantel hervorgeholt. Piccolo erstarrte, als er das Gefäss erkannte.
"Garlic legte zwei Finger auf den Verschluss. Er wendete sich an den Saiyajin.
"Ein letztes noch, bevor wir anfangen. Öffne die Flasche. Dann kann das Spiel, unser Spiel, beginnen." Er streckte Vegeta die Flasche hin.
"Nein!", rief Beelzebub in einem verzweifelten Versuch, den Prinzen von seinem fatalen Tun abzubringen. "Das darfst du nicht. Das ist der Krug der Flüche, wenn du das einatmest wirst du so böse wie er."
"Ich weiss was das ist." konterte Vegeta und griff nach dem teuflischen Behältnis. "Hauptsache ich werde unsterblich."
Er betrachtete die Flasche noch einen kurzen Augenblick nachdenklich und zog dann entschlossen an dem Korken.
"Nein!", brüllt Beelzebub ein zweites Mal und wirft sich auf Vegeta.
"Dann wirst du sein Sklave!"
Der Saiyajin pariert zwar den Angriff, aber das Fläschchen entgleitet seiner Hand und fliegt in hohen Bogen über die Plattform. Beide Männer springen gleichzeitig nach dem tückischen Gegenstand. Beelzebub greift nach der Flasche. Beinah kann er sie berühren. Doch gleichzeitig öffnet sich der schon gelockerte Korken, und schwarzer Rauch beginnt aus dem Behältnis zu strömen. Beelzebub hofft, die Gefahr abzuwenden, in dem er den Korken zurück stopft bevor der diabolische Krug sich ganz geöffnet hat. Nur eine Sekunde braucht er dafür. Eine Sekunde, die ihm sein Gegner nicht lässt. Vegetas Schulter rammt ihn und bringt den namekianischen Krieger für einen Augenblick aus dem Gleichgewicht. Der Saiyajin nutzt diese Chance und schliesst die nächste Attacke an.
"Zieh endlich Leine, du Idiot!", keucht er und tritt Beelzebub einmal kräftig vor die Brust.
Der Namekianer wird hoch in die Lüfte geschleudert und endlich gleitet der Korken aus dem Verschluss. Der schwarze Qualm hüllt den Saiyajin ein. Er verbreitet sich mit rasender Geschwindigkeit über die Plattform und erfasst jeden, der sich dort aufhält. Dann verschwindet der Rauch, so wie er gekommen ist und in der Luft schwebt, nun wieder sichtbar, noch immer der Prinz mit dem jetzt wieder geschlossenen Gefäss in der Hand.
Selbst aus der Entfernung konnte der Namekianer deutlich einen leider allzu bekannten unnatürlichen Glanz in seinen Augen erkennen, als der Saiyajin langsam auf den Grund der Ebene zurück glitt.
"Wie du befohlen hast, Garlic.", sagte der Prinz ausdruckslos, während er dem Tyrannen den Krug überreichte.
"Das hast du gut gemacht, Saiyajin. Bevor wir uns aber Gottes Thron holen, musst du noch diesen Störenfried ausschalten."
Garlic wendete sich zu Beelzebub, der immer noch oberhalb der Plattform levitierte und fassungslos den Geschehnissen unter sich zusah. Mit einer herrischen Geste, gab der Tyrann seinen nächsten Befehl.
"Vegeta, töte ihn."
Für einen kurzen Moment hofft der Namekianer, dass der Saiyajin sich gegen Garlics finsteren Einfluss wehren kann. Das alles nur ein böser Traum ist. Aber der Prinz zeigt keine Anzeichen eines inneren Kampfes. Völlig gleichgültig fokussiert sein leerer Blick den ehemaligen Begleiter und er hebt in bekannter Manier den rechten Arm in einhaltgebietender Geste. Vor der angewinkelten Hand konzentriert er tödliche Ki-Kraft zu einem Ball aus gleissendem Licht. Schnell gewinnt das Geschoss an Umfang und Zerstörungskraft. Beelzebub ist sich bewusst, dass er dem Saiyajin, wenn dieser all seine Kraft einsetzt nicht gewachsen ist. Im Angesicht des nahen Todes erscheint ihm die ganze Situation immer bizarrer.
Aber so ist es doch damals nicht gelaufen! Das ist ja alles ganz falsch! Garlic hat gegen Gott gekämpft. Von der Unterstützung durch einen Saiyajin war da doch keine Rede!
Ihm bleibt nicht mehr viel Zeit, seine Überlegungen zu Ende zu bringen, denn gleich wird der Prinz die vernichtende Kraft entfesseln, die in ihm ruht.
"Tu es endlich, Vegeta!", drängt Garlic. "Jetzt schiess schon."
"Hai!", der Angesprochene nickt. "Wie du befiehlst."
Beelzebub schliesst die Augen. Es ist vorbei. Schon hört er das Geschoss losrasen und...
dann einen erstaunten Schrei über die Ebene hallen.
"Was zur Hölle- ?"
Beelzebub reisst die Augen auf. Selbst die schnellen Sinne eines Namekianers können kaum die Geschwindigkeit erfassen, mit der Vegeta seinen Arm zur Seite dreht und gleichzeitig feuert. Aber nicht auf Beelzebub, sondern auf Garlic, der zu überrascht ist, um zu reagieren. Dann wird der Tyrann von dem blendenden Schein des Ki-Strahls eingehüllt. Das Geschoss erfasst den Bösewicht und treibt ihn einmal über die Plattform. Am Rande der Ebene bleibt er schliesslich verwundet liegen.
Stöhnend richtete sich der Verletzte auf und sah den Saiyajin langsam auf sich zukommen.
"Warum hast du das getan? Du stehst doch unter meiner Kontrolle!"
Er hörte den Prinzen bösartig lachen.
"Hast du wirklich geglaubt, dass ich mich so leicht in deine Hände begebe? Du wolltest mich beherrschen, aber das war wohl nichts. Ich lasse mich nicht mehr kontrollieren. Die Zeiten sind vorbei. Niemals wird mir irgend jemand seinen Willen aufzwingen. Jetzt nicht und auch nicht in Zukunft."
Der angeschlagene Tyrann konnte nicht fassen, was er hörte.
"Aber du hast doch die Macht der Flüche eingeatmet. Du wurdest doch böse."
Noch einmal lachte Vegeta. Diesmal amüsiert.
"Ja, ich habe es eingeatmet. Und es hätte vielleicht sogar funktioniert, Garlic. Wenn du nicht eine Kleinigkeit übersehen hättest."
"Aber, aber ... wie konntest du der Macht des Kruges widerstehen?"
"Weil ich so ein böser Junge bin. Begreifst du es immer noch nicht? Ich war schon vorher böse. Dein dämlicher Nebel hat da gar nichts geändert. Wenn man schon verderbt ist, kann einem ein so billiger Trick nichts mehr anhaben. Du kannst die Leute nur kontrollieren, weil du ihre Emotionen veränderst. Das setzt aber voraus, dass man vorher andere Emotionen hatte."
Wieder lachte der Saiyajin. Beelzebub glaubte ein Spur Wahnsinn darin zu vernehmen.
"An meinen Prioritäten konntest du nichts ändern, weil ich schon vor langer Zeit gelernt habe, mit dem Bösen in mir zu leben. Merk dir eins Garlic, ein dahergelaufener Gartenzwerg wird niemals den Prinzen der Saiyajin kontrollieren. Im Gegenteil, für diese miese Tour bis du jetzt endgültig fällig."
Vegetas Haare und Aura strahlten auf einmal in einem goldenen Glanz.
"Aber, was... was, ist das?" konnte Garlic nur noch stammeln.
"Noch nie einen Supersaiyajin gesehen? Präge es dir gut ein, denn es ist das letzte was du sehen wirst, und jetzt spüre die ganze Wut eines Elitekriegers!"
Vegeta hatte den Verletzten erreicht. Mit letzter Kraft versuchte Garlic aufzustehen, aber es war zu spät. Über sich sah er das Gesicht des Prinzen, in dessen Handfläche sich erneut ein Ki - Blitz formte. Vegeta schrie und die Kugel schoss herab.
Mit einem letzten verzweifelten Gebrüll verging der angeschlagene Schurke in dem sonnenhellen Licht. Nicht einmal Asche blieb von ihm zurück. Nur ein Krater zierte die Stelle, wo die zerstörerische Kraft gewütet hatte. Sobald der Bösewicht verschwunden war, wich auch der Einfluss des bösen Nebels von den Anwesenden. Alle schienen verstört und erschreckt.
Beelzebub, der alles mit angesehen hatte, näherte sich langsam Vegeta. Dessen Augen und Haare hatten nun wieder ihren normalen Farbton. Der Prinz hatte ihn einmal mehr überrascht.
"Es tut mir leid, Vegeta.", richtete er sein Wort an den Saiyajin, der noch immer auf den Krater starrte, als wollte er sich vergewissern, dass der Tyrann endgültig vernichtet war.
"Ich habe dich falsch eingeschätzt. Ich glaubte, du hättest uns verraten."
Vegeta sah auf und musterte Beelzebub mit einem eigentümlichen, nicht zu deutenden Blick.
Du hast keine Ahnung, Namekianer, wie nahe ich dran war. Für einen Moment habe ich es beinahe selbst geglaubt.
"Was soll's." erwiderte er. "Ich an deiner Stelle hätte es vermutlich auch angenommen."
Er sah Beelzebub noch immer durchdringend an.
"Dafür habe ich nicht gedacht, dass du versuchen würdest, mich vor dem Krug der Flüche zu retten. Aber ehrlich gesagt, es wundert mich schon, dass du nicht eher drauf gekommen bist. Hast du nicht selbst einmal Garlic mit dem gleichen Trick reingelegt?"
Beelzebub hob entschuldigend die Schultern.
"Ich habe wohl einfach nicht daran gedacht."
Der Saiyajin legte den Kopf schief.
"Sieht ganz so aus, als hätten wir einander beide falsch eingeschätzt."
"Ja, sieht so aus.", antwortete Beelzebub.
Dann wendete er sich um und sah nach Piccolo, der aus einiger Entfernung ihr Gespräch verfolgte. Er wollte zu dem verwirrten zukünftigen Gott gehen. Aber Vegeta hielt ihn auf.
"Tu das nicht.", sagte der Saiyajin, der die Absicht seines Begleiters erkannte.
Wieder konzentrierte er seine Kraft zu einem Geschoss. Zum Entsetzten Beelzebubs richtete er es auf den jungen Namekianer.
"Rede sofort," herrschte er sein neues Opfer an. "Ich will jetzt sofort wissen, was hier gespielt wird."
Beelzebub verstand die Welt nicht mehr. Was hatte der verflixte Saiyajin jetzt wieder vor?
Piccolo hob abwehrend die Hände.
"Was meinst du?", fragte er verängstigt.
"Ich weiss, das du für Garlic gearbeitet hast." sagte Vegeta bestimmt.
"Was?", riefen beide Namekianer unisono.
"Pass auf, ich erklär's dir Piccolo." sagte der Saiyajin zu seinem Begleiter, ohne dabei dessen Alter Ego aus den Augen zu lassen.
"Als mir Garlic den Pakt anbot, nannte er mich "Prinz der Saiyajin". Dabei habe ich nur zweimal erwähnt, wer ich bin. Beim ersten Mal war ausser dir nur noch dieser Popo da, und der ist zufällig kein Klatschweib. Beim zweiten Mal war ausser uns nur er dabei. Jetzt frage ich dich, wie kann Garlic davon erfahren haben? Ich habe es ihm nicht erzählt, du sicher auch nicht. Dann bleibt ja nicht mehr viel Auswahl."
"Das ist bestimmt ein Missverständnis.", antwortete Beelzebub, der sich nicht erklären konnte, warum Piccolo sie an Garlic verraten sollte.
"Mann, du bist ja genauso dämlich wie Kakkarot. Der Kerl hat Garlic Informationen über uns gegeben. Und ich will jetzt wissen warum."
"Nein, das ist nicht war!", verteidigte sich der junge Namekianer. "Jemand anders muss uns belauscht haben. Ich habe nichts damit zu tun."
Aber der sture Prinz war nicht abzubringen.
"Garlic hat auch noch ein paar andere Sachen gewusst. Nämlich, dass ich gesagt habe, es sei mir egal, wer hier Gott wird." verkündete er.
"Und das habt definitiv nur ihr zwei mitbekommen. Dieser Piccolo hat sich sowieso viel zu glatt verhalten, als du ihm von den Ereignissen der Zukunft erzählt hast. Er war ein bisschen zu wenig geschockt. Mir reicht's jetzt! Ich glaube, hier läuft eine mächtig grosse Verarsche und ich will jetzt wissen, was los ist. Ansonsten ist diese ganze Plattform fällig und dann ist es mir egal, ob das irgend einem Gott passt oder nicht."
Als Piccolo nicht reagierte, transformierte sich Vegeta ohne Umschweife erneut in den Status eines Supersaiyajin.
"Das ist deine letzte Möglichkeit."
Die Sekunden schienen sich unnatürlich in die Länge zu ziehen. Die Ruhe, mit der er sprach, zeigte deutlich dass der Saiyajin jederzeit bereit war, einen Sturm zu entfesseln, der alles mit sich reissen konnte. Beelzebub spürte instinktiv, das sein Begleiter entschlossen war, bis zum äussersten zu gehen.
"Ich habe es Garlic gesagt und ich sage es euch allen noch einmal, weil ihr es anscheinend nicht begreifen wollt.", fuhr Vegeta fort, nachdem Piccolo noch immer keine Anstalten machte seiner Aufforderung nachzukommen.
"Ich! Lasse! Mich! Nicht! Manipulieren! Wer das versucht, ist dran. Keine Spielchen mehr!"
Piccolo entspannte sich.
"Also, gut. Keine Spielchen mehr. Es ist vorbei."
Der junge Namekianer richtete sich zu seiner vollen Grösse auf. Er sah Vegeta und Beelzebub direkt in die Augen.
Dann verblasste alles. Ganz langsam. Die anderen Gäste wurden durchscheinend und verschwanden. Alle Gegenstände lösten sich in weissem Rauch auf, bis nur noch der Palast auf einer ansonsten leeren Ebene blieb. Ausser den überraschten Zeitreisenden standen am Ende nur noch zwei Gestalten vor den Toren des Gebäudes. Piccolo und Mr. Popo.
"Es sieht so aus als wären wir ein wenig unachtsam gewesen, Schwestern.", sagte Mr. Popo.
"Ja, die beiden sind cleverer als wir dachten.", ertönte hinter Vegeta und Beelzebub eine Stimme. Dort stand der tot geglaubte Garlic, frisch und putzmunter.
Dem nicht genug, begannen sich auch diese drei Gestalten zu verändern. Jede erstrahlte in einem inneren Feuer, das schliesslich so unerträglich hell wurde, dass die beiden Beobachter den Blick abwenden mussten. Als sie die Augen wieder aufschlugen, waren Popo, Piccolo und Garlic verschwunden. An ihrer Stelle standen jetzt drei sehr unterschiedliche Frauen in langen blauen Gewändern.
Eine war sehr jung. Sie schien eher Mädchen als Frau. In der linken Hand trug sie eine Spindel.
"Ich bin Skuld, die Hüterin der Zukunft.", verkündete sie fröhlich.
"Und ich bin Werdandi, die Beschützerin der Gegenwart.", fügte die zweite Frau, die an Mr. Popos Platz stand, hinzu.
Sie war mittleren Alters und recht üppig gebaut. Langes, seidiges Haar fiel über ihre Schultern herab. Sie trug ein Weberschiffchen bei sich. Die dritte gesellte sich jetzt zu den anderen. Sie schien uralt zu sein. Runzeln bedeckten ihr Antlitz. Ihre Finger hielten einen scharfkantigen Gegenstand, den unsere beiden Helden, wären sie mehr mit häuslichen Tätigkeiten vertraut gewesen, unschwer als Fadentrenner hätten erkennen können.
"Ich bin Urd. Das Reich der Vergangenheit ist meine Sphäre."
Die Zeitreisenden waren für einen Moment sprachlos. Piccolo fasste sich als erster.
"Das alles war nur eine Illusion?"
"Yup.", bestätigte Skuld. "Die war gut, oder? Aber ihr wart auch lustig. Es war wirklich nett mit euch."
"Es war eine Prüfung.", übernahm Werdandi das Ruder. "Wir sollten eure Gesinnung und eure wahren Absichten testen."
"Dafür haben wir Bilder aus Eurem Verstand benutzt, um eine Umgebung zu schaffen, die euch vertraut sein sollte.", fuhr Urd fort. "In gewisser Weise habt ihr das gesehen und gefühlt, das zu sehen ihr erwartet habt."
"Dann war der Test gar nicht für die Anwärterschaft auf Gottes Thron gedacht, sondern man hat uns überprüft.", kombinierte Piccolo.
Die drei Damen nickten. Wieder ergriff Werdandi das Wort.
"Gott sitzt noch sehr fest im Sattel. Er wird sich vielleicht bald einen Nachfolger suchen, aber noch ist die Zeit nicht reif. Als er eure Anwesenheit spürte, bat er uns drei, euch ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir sollten herausfinden, ob ihr der Hilfe Gottes würdig seid und wie wichtig euer Anliegen ist."
"Und da schickt er euch vor. Wer seid ihr drei eigentlich?", Vegeta hatte sich in der Zwischenzeit auch wieder gefangen.
"Wir sind die Nornen."
Diese Information brachte die Zeitreisenden nicht sonderlich weiter. Beim Anblick ihrer ratlosen Gesichter fühlte sich Skuld zu einer näheren Erklärung bemüssigt.
"Normalerweise machen wir solche Sachen nicht. Eigentlich sind wir Führungskader im Schicksalsbereich und keine Exekutivkräfte. Für gewöhnlich überlässt man solche Jobs Avataren und Kaious in Ausbildung. Aber wir waren gerade in der Gegend und Gott bat uns, ihm den Gefallen zu tun."
Sie zuckte mit den Schultern. Die Hierarchien transzendenter Ebenen interessierten Vegeta nicht. Er wollte etwas anderes erfahren.
"Mädels, das könnt ihr euch sparen. Ihr hattet jetzt euren Spass. Klasse. Und was jetzt? Hilft und dieser Gott nun, oder nicht?"
"Tja...", Werdandi zögerte und blickte hilfesuchend zu ihrer Schwester Urd.
"Eigentlich habt ihr den Test nicht bestanden.", zischte die Alte, "Ihr seid unehrlich und betrügerisch vorgegangen und Vegeta hätte Piccolo beinahe verraten. Zudem interessiert ihn das Schicksal der Menschen nicht. Selbst wenn Du es geschafft hättest-", sie nickte Piccolo zu, "dann hat dein Freund dennoch versagt. Nein, die Audienz kann nicht gewährt werden. " Die Alte schüttelte kategorisch das Haupt.
"Och, ich fand sie irgendwie süss.", Skuld lächelte die beiden Männer kokett an. Piccolos und Vegetas Wangen röteten sich leicht.
"Und Vegeta hat am Ende doch das richtige getan.", fuhr die Jüngste fort.
"Aber er ist dabei ein sehr grosses Risiko eingegangen und ausserdem ist es immer falsch, Probleme durch Blutvergiessen zu lösen.", gab Werdandi zu bedenken.
"Ich fand sie aber trotzdem süss!", beharrte Skuld auf ihrer Meinung.
"Schweig, du junges Ding. Du rennst doch jedem Mann hinterher.", fuhr ihr Urd über den Mund.
"Na und, dafür bist du eine griesgrämige alte Schabracke."
Im Nu waren die drei Frauen in einen wilden Streit verwickelt, in dem sie sich gegenseitig vorwarfen, aus diversen Gründen nicht urteilsfähig zu sein.
Vegeta wurde das schnell zu bunt. Er ging an den drei Frauen vorbei, die ihm in ihrer heftigen Diskussion keine Beachtung schenkten und stand nun vor dem verschlossenen Palasteingang. Wie macht ein Saiyajin auf sich aufmerksam?
Ein kleiner Ki-Blitz schlug in der Tür ein, allerdings ohne nennenswerten Schaden anzurichten.
"Hey, Gott! Komm raus! Wir haben jetzt lange genug gewartet! Wir haben Dein bescheuertes Spiel mitgemacht und jetzt rede endlich mit uns! Wenn du nicht raus kommst, dann komme ich rein!", brüllte der Saiyajin.
Er trat ein paar Schritte zurück und machte sich bereit, bei Nichterfüllung seiner Bitte den Zugang zum Palast gewaltsam zu öffnen.
"Siehst Du!", keifte Urd angesichts dieses Verhaltens wieder los. "Ihr jungen Leute habt heutzutage einfach keine Geduld mehr. Alles muss immer am liebsten gestern passieren."
"Gott, ich will jetzt rein!"
"Du doofe Tante, dein Verstand läuft so langsam, dass Du gar nicht mit meinem Tempo mitkommst!"
"Aber, Schwestern, jetzt reisst Euch doch mal zusammen. Was macht denn das für einen Eindruck auf die Leute?"
"Gott, ich meine das ernst!"
"Du sei mal ganz still, Werdandi. Als ob es Dir darauf ankommt was die Leute denken, so wie du dich immer auftakelst!", kreischte Urd mit einem gehässigen Seitenblick auf Werdandis tief ausgeschnittenes Kleid.
"Das stimmt. Und dann sagt Urd, ich liefe den Männern nach!"
"Auftakeln? Wenigstens habe ich was das ich zeigen kann und bin kein Kind mehr wie du und auch kein Hutzelweib, das keiner mehr ansehen will!"
"Gott, das ist die letzte Chance!"
"Ich bin kein Kind mehr. Ich bin eine erwachsene Frau!"
"Du bist sowenig erwachsen wie verantwortungsbewusst. Du willst dich doch bloss immer nur amüsieren. So seid ihr junges Volk doch alle miteinander!"
"Und du bist senil!"
"Gott, ich schiess jetzt!"
" Dumme Gans!"
"Alte Ziege!"
"SEID ENDLICH STILL! DAS KANN JA KEINER ERTRAGEN!"
Alle stockten. Und drehten sich zu dem plötzlichen Rufer um. Piccolo stand sichtlich wütend vor der Treppe. Sein Gesicht war rot angelaufen. Peinliches Schweigen breitete sich aus. Und dann geschah etwas mit dem niemand gerechnet hatte.
Die Tore des Palastes öffneten sich zu den Klängen von 'Und also sprach Zarathustra' und eine unbekannte tiefe Stimme verkündete feierlich "The King has entered the Building."
Jaa, liebe Leser. Das war es also mit dem Wettbewerb. Dendeseidank gehört Vegeta nun doch irgendwie zu den Guten hat schon eine Verehrerin. Werden die beiden Helden nun endlich Gott kennenlernen und wenn ja, wird er unseren Freunden trotz verhauener Prüfung helfen? Wird jemand Werdandi zum Essen einladen und wenn ja, wer wird es sein? Denkt überhaupt noch jemand an das Endziel und was hat Zarathustra mit der ganzen Sache zu tun?
Fragen über Fragen und wie immer müsst ihr auf das nächste Kapitel warten.
Auf vielfachen Wunsch präsentiert Euch Team TH&C Folge 3 im großen Autorenduell 'Ravana vs. Muse'.
Muse: Tralala, keine lästige Tussi in Sicht, sehr gut. Womit fang ich denn an? Oh ja, Kirschblüten müssen her und eine romantische Bootsfahrt. Oder lieber eine heldenhafte Rettung aus den Händen eines Schurken? Ah, jetzt hab ichs. Ich schreib über-
Ravana: Hey, Muse.
Muse: Ach du. Hast du noch nicht genug?
Ravana (geht in Kampfstellung): Dein letztes Stündlein hat geschlagen, Muse!
Muse ( geht auch in Kampfstellung): Du weisst doch, dass du mir nichts anhaben kannst.
Ravana: Ich nicht.
Muse:???
Hinter Ravana taucht plötzlich ein riesiger Schatten auf. Er geht in Kampfstellung, nimmt die Hände zur Hüfte und zwischen seinen Handflächen erscheint ein Leuchten.
Muse: Was wird denn das?
Schatten: Murmel. Murmel ...STRAHL DES TZEENTCH!
Die Muse wird von einem mächtigen Energieblitz durchbohrt und fällt getroffen um.
Ravana: Danke, Ahriman.
Schatten: Für dich immer wieder gern.
Ravana: Muse, du bist raus.
Muse (röchelnd): Wieso das denn? Ich bin doch unverwundbar gegen Ki-Attacken.
Ravana: Haha, die war aber nicht aus Dragonball sondern aus Warhammer!
Muse: Owwie! (wird ohnmächtig)
Ravana: Tja, Beziehungen muss der Mensch haben. Kleiner Pakt mit einem Chaos Dämon und schon geht alles wieder. Oder was glaubt ihr, warum ich ausgerechnet 'Ravana' heisse...
Eure Ravana, First Official Female Demon King
