Team Th&C grüßt seine jüngst dazugekommenen Reviewer: Ursula Bänsch – deren eMail nicht richtig funktioniert :-( – Alex und SweetShadowAngel.
Kapitel 17 - You'll never walk alone
Wieder mal in einer anderen Zeitebene, in einem verdammt kleinen Raum...
Piccolo und Vegeta standen sehr nah beieinander. Auf Zahnbürstenlänge. Das ergab sich zwangsläufig so, denn sie waren umgeben von Wänden. Dünnen Wänden aus Holz. Es mussten Raumteiler sein, denn unten war eine handbreit Platz und auch zur Decke hin schlossen sie nicht vollständig ab.
"Wenn du kuscheln willst, Namekianer, dann hättest du besser die drei Zicken gefragt."
"Und du solltest dich vielleicht lieber an diese Calypso anschmiegen, Saiyjajin."
Die Beiden knurrten sich an. Bis sie realisierten, in was für einem Raum sie sich befanden. Hinter ihnen war ein ovales Becken aus Porzellan angebracht.
"Na toll, wir sind auf nem Abtritt gelandet. Bloß weg hier."
Vegeta öffnete die Tür der beengenden Kabine. Die beiden Männer traten in einen Vorraum. Alles war weiss gekachelt und an einer Wand befanden sich mehrere Waschbecken. Helles Tageslicht fiel von einem großen Fenster hinein. Vegeta, der möglichst schnell noch mehr Abstand zwischen sich und das Abort bringen wollte, ging schnurstracks zur nächsten Tür. Als er im Begriff war, die Klinke herunterdrücken, bewegte die sich von allein und die Tür wurde aufgeschoben. Vor dem perplexen Saiyajin stand eine alte Frau. Sie trug einen Gehstock über dem rechten Arm und einen großen Einkaufskorb über dem linken. Das schlohweisse Haar hatte sie zu einem Dutt zusammengesteckt. Man konnte zusehen, wie es im Kopf der Alten arbeitete, während sie zunächst Vegeta und dann Piccolo mit offenem Mund und hochgezogenen Augenbrauen musterte.
"Ahhhhh! Spanner! Perverslinge!" brüllte die Alte plötzlich und schlug mit ihrem Stock auf Vegeta ein, der nur verdutzt die Arme vor der Brust kreuzte und so ihre Schläge abwehrte.
"Jetzt machen sie das schon in einem öffentlichen Kaufhaus! Was für ein Sittenverfall! Die heutige Jugend! Unerhört!" Die Frau kreischte weiter.
Irgendwann griff Vegeta nach ihrem rechten Handgelenk und hielt es fest. Das führte nur dazu, dass er nun in regelmäßigen Abständen von dem Korb getroffen wurde. Schließlich wurde es Vegeta zu bunt und er packte auch den linken Arm der Frau.
"Nun beruhig dich doch, Mütterchen."
"MÜTTERCHEN??? Ich bin bestimmt nicht dein Mütterchen, junger Mann! Wenn du mein Sohn wärst, dann würdest du bestimmt nicht auf Damentoiletten unanständiges Zeug treiben! Dann wärst du besser erzogen!" zeterte die Alte unbeeindruckt weiter.
"Jetzt mach aber mal halblang, Großmutter! Ich treibe kein unanständiges Zeug! Das hier ist..." Vegeta suchte verzweifelt nach den nach den richtigen Worten. Unfreiwillig zitierte er einen Klassiker für peinliche Situationen.
"Das hier ist nicht, wonach es aussieht." versuchte der Saiyajinprinz zu erklären. Sofort spürte er einen unwesentlichen Schmerz am Schienbein. Er konnte es nicht fassen, die dreiste Vettel hatte ihn doch tatsächlich getreten.
"Es reicht jetzt aber, du alte Ziege!" fuhr er das wildgewordene Weib an.
Ihre Antwort bestand in einem weiteren Tritt, diesmal traf sie Vegetas anderes Schienbein.
"Aber mich schüchterst du nicht ein mit deinen Muskelpaketen, du Grünschnabel. Ich habe meinerzeit die Weltmeisterschaften im Catchen gewonnen. Und ich habe nicht umsonst den fünften Dan in Karate. Mit so einem Jungspund wie dir werde ich auch noch auf meine alten Tage fertig. Dass du's nur weißt!"
Vegeta knurrte wütend. Seine Haupthaar verfärbte sich zum typischen Hellblond eines Supersaiyajin. Diese Metamorphose beeindruckte selbst die Catchweltmeisterin. Aber nicht sehr lange.
"Ahhh, ich werde überfallen! Rowdies auf der Damentoilette!" Die Alte wollte sich einfach nicht beruhigen. In der Zwischenzeit hatte ihr lautstarkes Gezänk diverse neugierige Betrachter auf den Plan gerufen. Um die Tür des Anstoßes drängte sich bald eine rasch größer werdende Menschenmenge.
Piccolo, der immer noch in der Mitte des Raumes stand, betrachte das ganze Treiben kopfschüttelnd.
"Jetzt stell doch endlich die alte Kuh ruhig." forderte er den Saiyajin an der Tür auf, als sei das das Selbstverständlichste auf der Welt. Er begriff nicht ganz, warum Vegeta so zögerte, etwas zu unternehmen.
"Was soll ich denn machen?" rief der Angesprochene über die Schulter. "Ich kann doch dieses gebrechliche alte Weib nicht schlagen!"
"Was?"
Die Alte erregte sich noch mehr.
"Du denkst, ich bin keine Gegnerin für dich? Na warte, dir zeig ichs!"
Der kurze Augenblick, für den Vegeta seine Aufmerksamkeit auf Piccolo gerichtet hatte, reichte der Alten völlig.
"Aua!" rief der der Saiyajinprinz plötzlich aus, als die in die Jahre gekommene Kämpferin mittels einer schnellen Hebeltechnik seine Handgelenke verdrehte und sich so aus seinem Griff befreite. Sie liess ihren Korb fallen und ging in eine Angriffshaltung. Ihren Gehstock hielt sie nun mit beiden Händen.
"Und Bo-Kampf habe ich in meiner Jugend auch gemacht! Jetzt kannst du was erleben, Söhnchen! Nicht mit Mutter Lavendel!"
Hinter der Alten war nun ein Menschenauflauf entstanden. Die Leute in der ersten Reihe bemühten sich redlich, der augenscheinlich gefährlichen Frau nicht zu nahe zu kommen, die mittlerweile wie eine Furie von einer Kampfstellung in die nächste sprang, während von hinten zunehmend Menschen nachdrängten, die auch etwas von dem seltsamen Geschehen erleben wollten.
Während sich Vegeta langsam rückwärts in den Raum hinein bewegte und dabei diversen Stockschlägen auswich, die in schneller Folge auf ihn niederprasselten, tönten laute Rufe aus der Menschenmenge.
"Ja, mach den Perversen fertig, Oma!"
"Gib dem Typen Saures, Mutti!"
Diese eindeutigen Antipathie-Bezeugungen des Publikums waren nicht geeignet die Stimmung des gestressten Prinzen zu verbessern. Im Gegenteil. Vegeta war kurz davor, die Toilette und alles was sich darin befand in Schutt und Asche zu legen. Auch wenn es ihm eigentlich widerstrebte, auf eine alte Frau loszugehen. Aber wie sie ihn beleidigte und mit ihrem Stock auf ihn einschlug, war entwürdigend. Er wollte gerade einen Energiestrahl los lassen, als er sich am Kragen seiner Rüstung gepackt und hochgehoben fühlte. Dann befand er sich nicht mehr in dem kleinen Raum.
"Sie sind aus dem Fenster gesprungen!" Mutter Lavendel stürzte zum Fenster und sah hinaus.
"Sie sind aus dem vierten Stock gesprungen, wie entsetzlich!"
Nun drängten die Menschen von draußen nach und viele Köpfe streckten sich aus dem Fenster in der Erwartung eines blutigen Szenarios. Aber da war niemand. Es waren keine Körper unterhalb des Fensters auf der Straße. Nur ein paar geparkte Autos und einige Fußgänger, die ihrerseits stehen blieben und zu dem Tumult nach oben sahen. Selbst unten auf der Straße konnte man es deutlich rufen hören.
"Was wollt ihr denn alle hier? Vor allem die Männer! Das ist eine Damentoilette, da habt ihr nichts zu suchen! Da ist ja schon der nächste Kerl der keine Manieren hat! Hast du mich etwa begrabscht, du Idiot? Na warte. Nimm dies... und dies..."
Danach gingen alle Worte unter in jenem charakteristischen Geschrei, das vermuten liess, dass der kleine Kaufhausabtritt Schauplatz einer frisch entfachten Massenschlägerei geworden war.
Piccolo und Vegeta sassen auf dem Dachfirst des großen Gebäudes, dass nach dem Geschrei der Alten zu urteilen, ein Kaufhaus sein musste und sahen sich entgeistert an. Unter ihnen tobte immer noch der Tumult. Nach einer Minute des Schweigens ergriff Piccolo das Wort.
"Sag mal, Vegeta, sehe ich das richtig? Wurdest du gerade von einer alten Frau verprügelt?"
"Ich wurde nicht verprügelt!" Vegeta packte Piccolo am Kragen. "Wag es nie wieder, so etwas zu behaupten. Ich bin der Prinz der Saiyajin und der einzige Grund warum diese Vettel noch lebt, ist, dass sie alt ist und ganz augenscheinlich verrückt. Die ist den Ki-Blast nicht wert, den man nach ihr schiesst." Er hielt kurz inne. "Außerdem wüsst ich gerne, was du an meiner Stelle getan hättest."
Piccolo seufzte.
"Wahrscheinlich das gleiche wie du. Wenn du dort drin einen Kampf angefangen hättest, dann wären wir wahrscheinlich jetzt gesuchte Mörder."
"Und wenn." bemerkte Vegeta, um deutlich zu machen, dass ihn diese Alternative nicht sonderlich störte.
"Du erinnerst Dich, was Alpha über das Nicht-Auffallen gesagt hat?" fuhr Piccolo fort.
"Alpha, wenn ich den erwische...", Vegeta verschränkte die Arme und lauschte kurz dem Geschrei von unterhalb. Fast glaubte er zu hören, wie ein Gehstock auf Köpfe einsauste. Dann wandte er sich wieder an sein Gegenüber.
"Dieser, dämliche Agententrottel ist doch an allem Schuld. Warum musste er uns auch ausgerechnet bei dieser hirnamputierten Spinnerin auftauchen lassen? Der soll mir noch mal kommen mit nicht auffallen."
"Du hast recht." Piccolo nickte. "Warte mal kurz."
Der Namekianer holte den Zeittransmitter hervor und stellte eine Verbindung zur Relaisstation her.
"Alpha bist Du dran?"
Der Agent sagte irgendetwas von Identifikationscodes. Piccolo überging seine Ausführungen und sagte das, was die beiden Zeitreisenden am meisten interessierte.
"Alpha, ich will wissen, was das gerade sollte?"
Was er meine, fragte der Agent daraufhin. Piccolo wurde es zu bunt.
"Der Austrittsort, verdammt noch eins. Der war nicht gerade unauffällig." rief der Namekianer gereizt in den Transmitter.
"Wie, was damit sei? Was glaubst Du was war? Wir sind in einem Klo rausgekommen."
Anscheinend begriff der Agent ihr Dilemma immer noch nicht. Das sei doch ein unauffälliger Ort in einer Stadt versicherte er und erklärte, dass der Computer automatisch solche Orte möglichst in der Nähe des Zieles auswähle um ein Optimum an Heimlichkeit zu gewährleisten. Als er geendet hatte, gab Vegeta Piccolo durch eine Geste zu verstehen, dass er nun mit Alpha sprechen wollte. Piccolo händigte ihm das Gerät aus.
"ES WAR EINE DAMENTOILETTE, DU TROTTEL! DIE HALBE STADT HÄLT UNS JETZT FÜR SPANNER UND DU LABERST HIER WAS VON UNAUFÄLLIKEIT? DANK DEINEM BEKLOPPTEN COMPUTER GIBT'S DA UNTEN GERADE EINE SCHLÄGEREI!"
Vegeta brüllte so laut, dass ein paar Tauben, die auf einem gegenüberliegenden Dach gesessen hatten, erschreckt auseinanderstoben. Piccolo war sich sicher, dass dem Agenten jetzt die Trommelfelle klingeln mussten. Nach einem kurzen Schweigen, sagte Alpha etwas.
"NEIN WIR HABEN DIE SCHLÄGEREI NICHT ANGEFANGEN, DAS HAST DU GANZ ALLEIN GESCHAFFT!" kam die wütende Antwort des Saiyajin in gleicher Lautstärke wie vorher.
Daraufhin übermittelte der Transmitter mehrere Entschuldigungen. Alpha redete von Computerfehlern und mumelte schliesslich wütend etwas, das nach "Kien" klang. Was immer das zu bedeuten hatte. Zum Schluss legte der Agent ihnen noch einmal ans Herz, in Zukunft diskret zu sein und unterbrach die Verbindung mit einem Hinweis auf dringende Computerprobleme, die jetzt Vorrang hätten. Endlich kehrte wieder Stille auf dem Dach ein.
"Toll." sagte Vegeta. "Und wo ist nun Trunks?"
Curry musste sich eingestehen, dass er sich langweilte. Soy und er hatten schon den halben Vormittag in diesem Kaufhaus zugebracht. Sie hatten nach allen möglichen Dingen geschaut. Er kannte die Damenoberbekleidung in der Zwischenzeit wie seine Westentasche. Gleiches galt für die Schuhabteilung. Nachdem seine junge Begleitung nun endlich die Schuhe ihrer Wahl gefunden hatte, hatte er eigentlich gehofft, dass sie diesen Ort seiner persönlichen Qualen verlassen würden. Aber er hatte sich geirrt. "Nur noch schnell in die Elektroabteilung." hatte Soy gesagt. Und nach einem "Bleib doch kurz hier auf dieser Bank sitzen, ich bin gleich wieder da." war sie verschwunden. Jetzt wartete er schon fünf Minuten, die ihm wie fünf Stunden vorkamen.
Auf einmal hörte er Rufen und Schreien nicht weit von sich. Es klang stark nach einer Prügelei. Was war passiert? Curry erhob sich und folgte dem stärker werdenden Lärm bis zu den Toiletten. Dort verursachte ein kämpfendes Menschenknäuel die Geräuschkulisse. Während der junge Mann noch versuchte, herauszufinden, wer sich da mit wem schlug und warum, wurden kurz vor ihm ein paar Leute beiseite gedrängt und eine einzelne Gestalt schälte sich aus dem Aufruhr. Als Curry die Person erkannte, war ihm alles klar.
"Waren Sie das, Mutter Lavendel?"
"Ach, Curry, mein Junge was machst du den hier? Hast du heute nicht eigentlich Dienst bei den Pferden?"
Die Alte drückte Curry ihren Einkaufskorb und den Gehstock in die Hand. Dann richtete sie ihren Rock und restaurierte ihre Frisur, die stark in Mitleidenschaft gezogen worden war.
"Bist Du auch einkaufen? Jaja, Du bist doch sicher mit Soy Kikkomon hier, nicht wahr?"
"Mutter Lavendel, ich habe Sie etwas gefragt."
"Jaja, mein Junge ihr zwei seid wirklich ein hübsches Paar."
"Mutter Lavendel. Haben Sie das hier zu verantworten?"
Mutter Lavendel liess sich ihre Besitztümer zurückgeben und das ungleiche Paar wanderte langsam in Richtung der Wartebank.
"Nun ja", begann Mutter Lavendel. "Da waren zwei Perverse auf der Toilette. Zwei Männer. Auf einer Damentoilette. Das muss man sich einmal vorstellen. Das waren so ein grosser Grüner mit einem weissen Mantel und spitzen Ohren, der war ganz kahl auf dem Kopf. Wie mein seliger Eckart mit fünfzig."
"Mutter Lavendel, die zwei Männer. Was war denn mit denen?"
"Jaja, der andere war recht klein, der trug so einen Anzug, wie dieser Mann aus dem Fersehen, der immer diese Reporterin rettet."
"Sie meinen Superman?"
"Ja, genauso, nur die Farbe war anders und er hatte Handschuhe an und die Haare sahen ganz seltsam aus. Wie bei meinem seligen Eckart, als er meinte die Elektrik des Hauses ganz allein..."
"Mutter Lavendel, was war dann?"
"Dann habe ich denen natürlich gesagt, dass sie so etwas Unanständiges nicht machen können. Wer weiss, wahrscheinlich wollten sie den jungen Mädchen unter die Röcke schielen. Oder einen Anschlag vorbereiten...."
Curry lächelte gequält. Er kannte Mutter Lavendel. Jeder in der Truppe kannte sie. Sie war einmal Kampfsportmeisterin gewesen. Sie musste ihrerzeit sehr erfolgreich gewesen sein und viele Siege errungen haben. Er hatte alte Photos gesehen. Sie war einmal sehr athletisch gewesen. Das war in ihrer Jugend, als sie noch nicht der Gauklertruppe angehört hatte und verheiratet gewesen war. Eine Zeit, die lange zurück lag. Nur leider wollte Mutter Lavendel das nicht wahrhaben. Das war das Problem. Die spleenige Alte nutzte jede Gelegenheit, einen Kampf anzufangen, weil sie einfach nicht begreifen wollte, dass sie eigentlich viel zu alt für diese Dinge war. Ihr Übereifer artete manchmal in einer leichten Paranoia aus. Mutter Lavendel lebte in einer Zauberwelt, in der es nur Schurken gab, die sie als strahlende Heldin überwinden musste. Die beiden Männer waren ihr wohl gerade recht gekommen.
"Wahrscheinlich wollten sie einen Anschlag planen und Mädchen unter die Röcke schauen." verkündete die Alte stolz. "Denen habe ich es aber gezeigt."
Dann war Soy wieder da.
"Oh, Mutter Lavendel, sie sind auch hier? Schön sie zu sehen." begrüsste das Mädchen die alte Frau höflich.
"Wir können jetzt gehen." fuhr sie an ihren Begleiter gewandt fort.
Curry nahm dieses Ansinnen nur zu gerne an. Da auch Mutter Lavendel aus diesem "Sündenpfuhl" schnell verschwinden wollte, begaben sich die drei ohne Umschweife zum Ausgang.
Währenddessen auf dem Dach...
Piccolo stand an einer Seite des Daches und sah hinunter, Vegeta stand auf der gegenüberliegenden Seite und tat das Gleiche. Sie hatten beschlossen, die Ausgänge des Kaufhauses zu beobachten. Sie wussten, dass Trunks sich in dem Gebäude befand. Seine Aura war zwischen all den Menschen deutlich wahrzunehmen. Aus irgendeinem Grund unterdrückte er sie nicht. Aber sie waren sich einig, dass es besser war, das Kaufhaus nicht noch einmal zu betreten. Wenn man sie dort wiedererkannte, wurde die Situation vielleicht noch schlimmer. Solange man sie nicht für Selbstmörder hielt, war das Dach ein sehr unauffälliger Ort und Trunks durfte aufgrund seiner auffallenden Haarfarbe auch von hier oben aus gut zu erkennen sein, sofern er nicht auf die idiotische Idee gekommen war, sich einen Hut aufzusetzen. Ihr Plan funktionierte.
"Vegeta, komm rüber, ich kann ihn sehen." rief Piccolo über das Dach. Der Saiyajin setzte sich in Bewegung. Kurz bevor er seinen namekianischen Weggefährten erreicht hatte, sagte dieser: "Oh nein."
"Was?" fragte Vegeta, der mittlerweile neben ihm stand.
"Sieh nur, da ist er, aber schau doch, wer bei ihm ist."
Vegetas Augen wurden gross.
"Das ist doch die verrückte Alte. Das glaub ich nicht. Was will er denn mit der? Und was für komische Klamotten hat der Junge da an? Wo ist sein Kampfanzug?"
Die beiden starrten noch eine Weile herab auf Trunks, der mit seiner weiblichen Begleitung gemächlich die Straße entlang bummelte. Piccolo und Vegeta nickten sich zu. Dann verschwammen ihre Gestalten und verschwanden vom Dach. Sie erschienen wieder unten auf der Strasse neben einem Gemüsestand. Trunks bewegte sich auf dem gegenübeligenden Bürgersteig. Zwischen ihnen fuhren in regelmässigem Abstand Autos in beiden Richtungen hin und her.
"Wir sollten vielleicht etwas vorsichtig sein." murmelte Piccolo. "Damit die Alte uns nicht bemerkt."
Sie warteten ein paar Sekunden. Sobald Trunks Blick einmal in ihre Richtung schweifte, hoben sie grüssend die Hände. Trunks sah für einen Moment irritiert aus, dann nickte er kurz, aber freundlich in ihre Richtung und setzte, zum grossen Erstaunen der beiden Zeitreisenden, unbeeindruckt seinen Weg fort.
"Was?" Vegeta konnte es nicht glauben. "Was macht der da? Denkt der, er kann uns verarschen? Denkt der, er kann uns einfach so ignorieren? Der spinnt doch wohl! Na, der kann was erleben..."
Der Prinz der Saiyajin wollte gerade, ungeachtet des dichten Verkehrs, wütend auf die Strasse stürmen, als Piccolo ihn festhielt.
"Warte, Vegeta. Ich kann mir zwar auch nicht erklären, was da los ist, aber vielleicht hat es ja etwas zu bedeuten. Wenn wir da jetzt hinrennen, wird das nur dazu führen, dass die alte Gewitterziege Alarm schlägt und dann haben wir am Ende einen Mob am Hals. So geht das nicht. Jetzt, wo wir Trunks gefunden haben, müsssen wir uns an seine Fersen heften und eine günstige Gelegenheit abwarten, um mit ihm zu sprechen."
Vegeta knurrte zwar unwillig, blieb aber stehen.
"Also gut. Warten wir. Aber ich muss mit dem Jungen klären, mit was für Leuten er sich so abgibt. Der hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank. Die Alte ist doch gemeingefährlich."
Piccolo zog eine Augenbraue hoch. Ob der Saiyajin sich gerade selbst zuhörte? Wohl kaum. Andere Leute als gemeingefährlich zu bezeichnen, wenn man selbst in der Jugend ganze Planeten ausgelöscht hatte, entbehrte nicht einer gewissen Ironie.
Curry stutzte. Die beiden Männer, die ihm gerade zugewinkt hatten, die sahen doch genauso aus wie Mutter Lavendel die beiden Spanner vom Klo beschrieben hatte. Er drehte sich um. Da standen sie noch und diskutierten.
"Mutter Lavendel?"
"Ja, mein Junge?"
"Die zwei Männer da drüben, sind das nicht die beiden von vorhin?"
Curry deutete hinter sich. Die drei Gaukler blieben stehen.
"Ich weiss nicht, was du meinst." sagte Mutter Lavendel und späte angestrengt in die Richtung, in die Currys Arm wies.
"Na dort, beim Gemüsestand."
"Ich sehe da nur Gemüse." sagte die Alte. Sie hatte recht. Von einer Sekunde auf die andere waren die beiden Männer verschwunden.
"Ich... also, da waren gerade noch zwei Leute..." stammelte Curry etwas verlegen unter dem forschenden Blick der beiden Frauen an seiner Seite.
"Da hast du dich wohl geirrt." meinte Soy unbeeindruckt, während sie sich bei ihm unterhakte.
"Aber du kannst etwas Nützliches tun und meine Taschen tragen."
Soy drückte Curry mehrere volle Einkaufstüten in die Hand.
"Das ist doch der einzige Grund, warum ich hier mit muss." antwortete er leicht verstimmt. "Damit ich dir die Einkäufe tragen kann."
"Ach gar nicht wahr." kicherte Soy. "Ich mag deine Gesellschaft."
Irgendetwas in der Art, wie sie ihn dabei ansah, liess ihn rot werden. Soy lehnte lachend ihren Kopf an seine Schulter und sie gingen weiter.
"Das ist ja gerade noch einmal gut gegangen." Einige Meter entfernt traten Vegeta und Piccolo aus dem Schatten einer großen Pappel hervor.
"Was soll das Ganze?" Vegeta wurde nicht schlau aus dem Verhalten seines Sohnes.
"Wir suchen die halbe Vergangenheit nach ihm ab und er schäkert hier ungeniert mit irgendwelchen Weibern rum. Ich glaub's einfach nicht. Wenn ich den in die Finger kriege, dann bring ich ihn um."
Piccolo hob nur ratlos die Schultern. Auch ihm war nicht klar, was hier vor sich ging. Das hier war wie Fische fangen. Sie mussten zwangsläufig abwarten, bis sich ein günstiger Moment ergab. Der Namekianer war sich sicher, dass dieser Moment schon bald kommen würde.
4. Muse - Spezial:
Nach der letzten Auseinandersetzung haben Ravana und ihre Muse in gegenseitigem Einvernehmen beschlossen, wegen unüberbrückbarer Differenzen von nun an getrennte Wege zu gehen. Ravana hat nun eine neue Muse. Besten Dank an Pepperann.
Ravana: So, endlich wieder ein Kapitel fertig. Juhu!
zweite Muse: Und da ist sogar was romantisches drin. Toll!
Ravana: Ihr Musen seit echt schlimm, weißt du das?
Muse: Ich bin ja so froh, dass du dich nun doch entschlossen hast, was Nettes über Trunks und das Mädchen zu schreiben.
Ravana: Muse! Du hast die ganze Woche ununterbrochen geheult, bis ich zugesagt habe. Das ist seelische Grausamkeit. Du bist nicht zufällig verwandt mit Usagi?
Muse: Aber funktioniert hats.
Ravana: Seht ihr Leser. So kommt man vom Regen in die Traufe. Die Heulsuse ist noch gefährlicher als die Amazone.
Leser: Dein Problem. Hauptsache, wir kriegen Romantik.
Ravana: Ihr auch? Ach was solls, ich geb's auf...
Jaa, liebe Leser.
Vegeta glaubt's nicht und Piccolo kann's nicht fasssen. So einfach ist es gar nicht für unsere beiden Helden, an das Objekt ihrer Wünsche heranzukommen. Und ausserdem haben sie es mit einer neuen gefährlichen Gegnerin zu tun. Wird es noch zum Kampf zwischen Mutter Lavendel und Vegeta kommen und wenn ja, wer wird dabei den Kürzeren ziehen? Was hat Soy in der Elektroabteilung gekauft und braucht sie Trunks wirklich nur um ihr die Taschen zu tragen oder steckt da noch mehr dahinter. Und vor allem: wird Trunks jemals sein Gedächtnis zurückerlangen? Fragen über Fragen, und wie immer bleibt alles offen bis zum nächsten Kapitel.
