Disclaimer: siehe Kapitel 1
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...ins Dunkel zu treiben... Teil 5
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Die Sonne stand bereits hoch, als sie ihren Weg durch die Schwertelfelder fortsetzten. Tareth war schlecht gelaunt, da auch der Schlaf nicht die erwünschte Lösung für das Problem offenbart hatte. Wahrscheinlich würde er bei seinem gestern Nacht gefassten Plan bleiben müssen.
Er wartete ab, bis sie am späten Mittag rasteten und bat Sigil, die Umgebung zu erkunden, was dieser auch bereitwillig tat. Während sich der blonde Elb entfernte, sprach Tareth vorsichtig Iarlîn an.
"Kann ich kurz mit dir reden?" fragte er und verfluchte sich dafür, überhaupt nicht redegewandt zu sein.
Iarlîn nickte nur, schien aber nicht sonderlich erfreut zu sein. Tareth beschloss, diese Tatsache einfach zu ignorieren.
"Es geht um Sigil..."
"Mal wieder." entgegnete Iarlîn beinahe gelangweilt.
Tareth biss die Zähne zusammen und unterdrückte seine Wut. Verstand Iarlîn denn nicht, wie wichtig dieses Thema war?
"Ich habe nachgedacht," begann er, bemüht ruhig, "und bin mehr denn je überzeugt, dass wir Sigil helfen müssen. Wir müssen ihn von diesem Ding befreien."
"Du willst ihm den Ring stehlen." stellte Iarlîn knapp fest.
"Abnehmen, nicht stehlen." erwiderte Tareth.
"Das ist das gleiche."
"Ist es nicht! Es..." Tareth stockte und fuhr dann ruhiger fort, "Egal ob stehlen oder abnehmen, wir müssen ihn von dem Ring befreien. Sonst droht ihm das gleiche Schicksal wie Isildur."
"Und was ist, nachdem wir Sigil befreit" Iarlîn sprach das Wort betont spöttisch aus, "haben, du Schlaumeier? Glaubst du nicht, dass wir ebenso wie er vom Ring verführt würden?"
"Das glaube ich nicht. Du weißt wie sehr Sigil Gold liebt, und außerdem wissen wir über die Gefahr Bescheid."
Iarlîn lachte leise. Es klang kalt und verächtlich. "Narr!" murmelte er, "Niemand kann ihm widerstehen, egal ob er die Bedrohung kennt oder nicht."
"Woher willst du das wissen?" gab Tareth zurück. "Ich zumindest fühle mich überhaupt nicht von dem Einen Ring angezogen."
"Hör mal, Kleiner, ich habe Dinge erlebt, die du in deinem ganzen Leben nicht einmal ansatzweise sehen wirst. Ich kenne die Macht des Bösen besser als die meisten anderen Leute. Ich habe gesehen, was der Ring anrichten kann. Nein... ihm kann niemand widerstehen..."
"Damals existierte Sauron noch. Natürlich war die Macht des Ringes damals gewaltig. Doch das ist über dreihundert Jahre her. Glaubst du nicht, dass er etwas von seiner Kraft verloren hat?" wandte Tareth ein.
Iarlîn schwieg. Tareth hatte das Gefühl, dass er nicht zugeben wollte, dass er dieses Mal recht hatte. Irgendwie stimmte ihn dieser Gedanke fröhlich.
"Vielleicht." stimmte Iarlîn schließlich unwillig zu, "Aber das gibt uns immer noch nicht das Recht und die Möglichkeit, Sigil den Ring abzunehmen. Du siehst ja, was mit ihm geschieht. Selbst mit weniger Macht kann der Ring uns noch verführen."
"Und was willst du dann tun? Warten und zusehen? Wir haben gar keine andere Möglichkeit als Sigil den Ring abzunehmen! Begreif das doch endlich!"
Iarlîn schwieg wieder.
"Wa...", Tareth stockte. Plötzlich war ihm ein grauenhafter Gedanke gekommen.
"Es gibt gar keine Möglichkeiten, nicht wahr? Was wir tun, es ist verkehrt. Nehmen wir Sigil den Ring ab, werden wir wohl auch von seiner Macht verführt. Lassen wir ihm den Ring, wird er daran zugrunde gehen."
Iarlîn nickte und Tareth seufzte. Er fühlte sich schrecklich hilflos. Hilflos, weil er nichts tun konnte. Hilflos, weil es keine Wahl gab. Hilflos, weil es kaum noch Aussicht gab, dass die Sache ein gutes Ende nahm.
Andererseits... wenn es sowieso keinen richtigen Weg gab, dann konnte man doch auch einen falschen ausprobieren. Im Endeffekt würde alles auf das Gleiche hinauslaufen. Also warum herumsitzen und abwarten, wenn man es doch wenigstens versuchen konnte?
Nachdem er dies Iarlîn erklärt hatte, schüttelte dieser den Kopf. "Tu, was du willst! Ich werde mich da heraushalten."
"Für so feige hätte ich dich nicht gehalten!"
Damit drehte sich Tareth wütend um und stapfte davon.
Er achtete kaum auf seine Umgebung, sonst hätte er wahrscheinlich Sigil bemerkt, der sich hinter einem der Büsche versteckt und dem gesamten Gespräch aufmerksam gelauscht hatte. Nun lehnte er sich mit dem Rücken an einen Stein an und starrte nachdenklich in den blauen Himmel. Seine rechte Hand hielt den Ring fest.
"Sie wollen dich also haben..." murmelte er und strich zärtlich über den Ring. "Alle beide... Aber du brauchst keine Angst zu haben... Ich werde nicht zulassen, dass sie dich rauben... Oh nein... Sie glauben, dass ich arglos bin... Sie ahnen ja nicht, dass auch ich einen Plan habe..."
Im warmen Licht der Mittagssonne blitzte ein Dolch auf.
Und damit nahmen die Ereignisse ihren Lauf... Der Stein war ins Rollen gekommen, und nun konnte ihn niemand mehr aufhalten. Ich konnte auf seiner steinernen Oberfläche die Gesichter meiner Freunde sehen. Sie blickten mich traurig an, mitleidig. Ich konnte ihren Anblick nicht aushalten und schloss die Augen. Der Stein überrollte mich, denn es war längst zu spät, um auszuweichen.
Manchmal lässt sich die Zukunft nicht ändern. Es gibt etwas, das nennt sich Schicksal, und gegen das Schicksal kann man nicht ankämpfen. Es erfüllt sich, ob man nun will oder nicht. Mal ist es nur ein kleines Vorkommnis, und manchmal verändert es ein ganzes Leben...
Unser Schicksal war von jenem Moment an festgeschrieben, an dem Sigil den Ring fand. Der Ring... er ist sein eigenes Schicksal. Einmal seines mit dem eigenen verbunden, gibt es nur noch einen Weg:
Den Tod.
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Ff.
Ist das ein Cliffhanger? Eigentlich schon, oder? ^,^*
Verdammt viel Gelaber und verdammt kurz. Sorry. Im nächsten Kapitel gibt's etwas mehr Action und höchstwahrscheinlich wird's auch länger.
@Shelley: Bei einer Lego-Haldir-Version würde ich das Ende ändern (noch mehr Arbeit... *lol*). Und die Drei wollten ursprünglich in Richtung Düsterwald. Ich glaube nicht, dass ich das bisher geschrieben habe (höchstens im Prolog).
@varie: Thanx. Schön mal wieder von dir zu hören ^_^
