2. NARRENKLEIDER

Das musste doch ein Alptraum sein! Harry kniff sich zu Sicherheit nochmal in den Arm, aber er war hellwach.
„Das glaub ich nicht! Wie konntest du das so lange verstecken?" fragte Ron.
„Idiot! Ich wusste doch, dass er was plant! Ich bring ihn um!" grollte Harry und ging unruhig auf und ab.
„Wen?"
„Malfoy natürlich! Der hat irgendwas mit mir gemacht...wenn ich nur wüsste was!" Harry setzte sich auf sein Bett. „Und was soll ich jetzt machen?" Er vergrub sein Gesicht in den Händen.
„Keine Sorge, ich hol Hilfe." bot Ron ihm an.
„Gut. Aber schnell!!"

Harry saß auf heißen Kohlen, bis jemand an die Tür des Schlafsaals klopfte.
„Wer ist da?" fragte er.
„Ich bins bloß, los mach schon auf." Harry erkannte Rons Stimme und schloß die Tür auf.
Vor der Tür stand nicht nur Ron, sondern auch Hermine. Diese warf einen Blick auf cden verzweifelten Harry.
„Ron, du bleibst draußen! Du hast hier erstmal nichts zu suchen!" erklärte sie energisch und schob Harry wieder ins Zimmer zurück und schlug die Tür vor Rons Nase wieder zu.
„Also, ich hab dir n bißchen was zum Anziehen mitgebracht." sagte Hermine.
„Ich hab eigentlich gehofft, dass du mir helfen könntest...." Harry blickte sie hoffnungsvoll an.
„Ich glaube da muss ich dich ednttäuschen, das sieht mir nach einem länger anhaltenden Zauber aus. Wir sollten Professor Dumbledore um Rat fragen. Aber jetzt solltest du erstmal was anziehen, dann kannst du wenigstens raus."
„Na gut. Her mit dem Zeug."
„Hier, ich hoffe die Klamotten passen dir." Sie reichte ihm ein Bündel mit Kleidung.
„Umdrehn."

Harry war es peinlich Mädchenunterwäsche anzuziehn, aber scheinbar blieb ihm gar nichts anderes übrig. Schließlich hatte er auch die weiße Bluse und den Rock angezogen, endlich drehte er sich um.
Hermine pfiff undamenhaft durch die Zähne. Sie stand auf und zupfte hier und da noch etwas glatt und öffnete noch einen Knopf der Bluse.
„Schließlich willst du nicht ersticken...jetzt müssen wir nur noch was mit deinen Haaren machen..." murmelte sie und zog einen Kamm aus der Tasche. Nach scheinbar einer Ewigkeit blickte Harry ungläubig in sein Spiegelbild. Seine Haare waren mit einem Seitenscheitel gestrennt und mit ein paar silbernen Haarnadeln festgesteckt. Er sah nicht mehr wie Harry Potter aus, sondern nur wie seine nicht vorhandene Zwillingsschwester aus.
„Jetzt können wir endlich zu Professor Dumbledore." meinte Hermine und betrachtete zufrieden ihr Meisterwerk. „Aber ich glaub ich kann dich nicht einfach Harry nennen, wie wärs mit Harriet?"