The End is coming...

Disclaimer: Mir = nichts, JKR = alles.

Note: Meine erste FF, also erwartet nicht zu viel * gg *

Widmungen: Natascha: Danke fuers überreden ;) Schatz: naja.. egal.. du weisst, was ich sagen will ;)

Der Tag begann wie jeder andere in diesem Sommer. Harry Potter, der Junge der lebt, wachte frühmorgens auf. In seinem Zimmer, das er erst seit gut 4 Jahren bewohnte, herrschte penible Ordnung. Es gab auch nicht viel, womit er in dem kleinen Zimmer Chaos hätte veursachen können. Sein Cousin Dudley, immer noch das kleine rosa Schweinchen-Imitat, wohnte in einem Zimmer, indem die Schränke überquollen. Auf seinem Schreibtisch stapelten sich Computerspiele, dazugehörige Zeitschriften, die mit Cheats und derartigem vollgemüllt waren. Dudley hielt natürlich nichts von normalem spielen, nein betrügen, wo man nur konnte war seine Devise. Harry wurde von leise schleichenden Sonnenstrahlen geweckt, die sich langsam den Weg durch die frisch geputzen Fenster bahnten. Harry hatte gestern den ganzen Nachmittag damit verbracht, sämtliche Fenster des Hauses zu putzen, eine kleine Beschäftigung, wie Tante Petunia zu sagen pflegte. Harry öffnete die Augen und als erstes wanderte sein Blick auf seine Muggel- Armbanduhr, die neben seinem Bett auf den Boden lag. Es war gerade halb sieben. In einer halben Stunde würden seine Tante und sein Onkel aufstehen, weil Onkel Vernon zur Arbeit musste. Wenigstens musste Harry sich nur an den Abendstunden damit beschäftigen seinem Onkel nach der Pfeife zu tanzen. Es war so schon schwer genug, jedem Streit aus dem Weg zu gehen, wenn Dudley in der Nähe war. Aber mit Vernon Dursley an der Seite seines Sohnes war das Leben im Ligusterweg 4 mehr zur Hölle geworden als in den Jahren zuvor. Noch nie im Leben war Harry sich der Erniedrigung, dem Spott und der Abneigung bewusst gewesen. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass Harry älter wurde und wusste, das er in Hogwarts anders behandelt wurde. Oder es lag daran, dass seine Verwandten ihn wirklich mieser denn je behandelten. Harry lag in seinem Bett und überlegte, was seine Tante ihm als heutige Aufgabe genannt hatte. Ach ja, den Garten jäten. 'Immerhin bin ich an der Luft und habe Dudley nicht in meiner Nähe', dachte Harry. Sein Cousin würde einen markerschütternden Schrei loslassen, der quer durch die Siedlung zu hören wäre, falls Tante Petunia es wagen würde ihren eigenen Sohn mit Gartenarbeit quälen zu wollen. Nach weiteren 10 Minuten, die Harry dösend im Bett verbrachte, entschloss er sich aufzustehen. Es hätte ja keinen Sinn weiter im Bett zu faulenzen, wenn Tante Petunia in 10 Minuten wie eine wild gewordenen Furie an seiner Zimmertür hämmert, damit er aufstehen würde. Ausserdem würde Dudley bei dem Lärm wach werden, und seine miese Laune, die daher rühren würde, das er zu nachtschlafender Zeit geweckt worden ist, an Harry auslassen. Und darauf hatte Harry beim besten Willen keine Lust.

Harry zog sich an und begab sich in die Küche. Als erstes holte er Schinken und Eier aus dem Kühlschrank. Immer wenn er früher wach war als der Rest der Dursleys, bereitete er das Frühstück zu. Harry konnte sich nicht daran erinnern, das es jemals anders gewesen war. Er erinnerte sich dunkel daran, das es Ärger gegeben hatte, als er früher im Wohnzimmer gesessen hatte, und darauf wartete, dass die anderen aufstanden. Harry versuchte so leise wie möglich die Pfannen aus dem Schrank zu holen. Während er den Speck und die Eier in die Pfannen gab, wanderten seine Gedanken an das Frühstück in Hogwarts. Da musste er nichts morgens vor allen anderen aufstehen und Frühstück machen. Dafür gab es Gott sei Dank Hauselfen. "Gut das Hermione nicht weiss, das ich eigentlich ganz froh über die Anwesenheit der Hauselfen bin", dachte Harry etwas wehmütig. In den Ferien vermisste er seine besten Freunde, Ron und Hermione, besonders. Der Kontakt zu beiden war leider vernichtend gering. Aber Vernon Dursley hatte Harry wie in jedem Jahr zuvor verboten Hedwig aus seinem Käfig heraus zu lassen. Er hatte Angst, das sie zu viel Aufsehen im Ligusterweg machen würde. Man hatte sich hier so normal und unauffällig wie möglich zu verhalten. Und dazu gehörte es auch, dass man keine Eule besitzt. Geschweige denn, die Sachen, die Harry in seinem Schrankkoffer beherbergte, den Onkel Vernon wie üblich unter der Treppe verstaut hatte, genau an der Stelle, in dem Harry früher gelebt hatte. Harry hörte, wie sich oben im ersten Stock eine Tür öffnete und eine Person die Treppe herunterkam. An den Schritten hörte er schon, dass es Tante Petunia sein musste. Onkel Vernon würde mehr Krach machen, er polterte liebend gerne die Treppen herunter, als würde sein Leben davon abhängen, das man beim Treppen hinabgehen so viel Lärm wie möglich machte. Harry wusste, von wem Dudley dieses seltene Geschenk geerbt hatte. Tante Petunia betrat in einem pinkfarbenen Morgenmantel die Küche und trat an den Küchentisch. Ohne Harry einen guten Morgen zu wünschen, wanderte ihr Blick über den leeren Tisch. "Du hast den Orangensaft vergessen. Und decke danach den Tisch. dein Onkel wird es nicht gerne sehen, das du mal wieder die Hälfte vergessen hast." Ohne ein Wort zu sagen holte Harry zwei Gläser aus einem Schrank über der Spüle. Als nächstes holte er den Saft aus dem Kühlschrank, füllte ihn in die Gläser und wandte sich dem Geschirr zu, dass er sorgsam auf den Tisch stellte. Gerade noch rechtzeitig ging er an den Herd zurück um den Schinken zu wenden, der ansonsten verbrannt wäre. Harry hatte gerade die Rühreier aus der Pfanne auf die Teller verteilt, als Vernon Dursley angezogen die Küche betrat. Seiner Frau nacheifernd setzte er sich, ohne Harry eines Blickes zu würdigen, an den Tisch und begann sein Frühstück zu essen. Während Harry die Pfannen abwusch, unterhielten sich seine Tante und sein Onkel darüber, dass in der Firma von Onkel Vernon ein grosser Auftrag anstand, bei dem er höchstpersönlich zu sorgen hatte, das alles reibungslos über die Bühne lief. Mr. Dursley war sehr stolz darauf, das man ihm nach Jahrelanger Nutzlosigkeit in der Firma (wie er das nannte), endlich mal eine Aufgabe an ihn gerichtet hatte, dessen Wichtigkeit ihm würdig war. 10 Minuten später verliess er das Haus. Aber nicht ohne Harry zu sagen, das er den Garten zu jäten hatte. Harry wollte sich gerade in den Garten aufmachen, als von Tante Petunia ein Räuspern zu hören war. Er drehte sich langsam um sah sie an. "Bevor du dich um den Garten kümmerst, räumst du noch die Küche auf." Harry sah sich in der Küche um. Es sah an sich ziemlich aufgeräumt aus, zumal er gerade erst mit dem Abwasch der Pfannen fertig geworden war. Das einzige, was noch zu machen war, waren die Teller, das Besteck, Tassen und zwei Gläser. Harry hatte gedacht, das seine Tante zumindest das allein schaffen würde. 'So kann man sich irren', dachte Harry und seufzte leise in sich hinein. Nach gut 10 Minuten Geschirr spülen hatte Harry auch das hinter sich gebracht. Mit einem Blick auf Tante Petunia, die das eben erledigte nur mit einem Kopfnicken bedachte, begab sich Harry in den Garten. Er hatte die letzten Wochen schon damit verbracht neue Rosensträuche zu planzen und den Rasen zu mähen. Nun musste das Unkraut dran glauben. Er verbrachte den ganzen Tag damit den Rasen soweit er es erblicken konnte von Unkraut zu entledigen. Die Arbeit schaffte ihn und als er um halb vier vom Rasen aufstand, merkte er jeden Knochen. Er wischte sich den Schweiss von der Stirn und begutachtete seine Arbeit. Harry war zufrieden. Der Garten sah gepflegter denn je aus. Und das will schon was heissen, denn in dem Garten steckte auch eine Menge Arbeit. Tante Petunia nutzte jede Gelegenheit um ihren Neffen dazu zu zwingen etwas an dem Garten zu arbeiten. Und wenn Harry in Hogwarts war, legte sie gezwungener Massen selbst Hand an. Seine Tante war schon immer stolz auf die neidischen Blicke und Kommentare der Nachbarn gewesen, wenn es um ihren ganzen Stolz ging. Und dieser Stolz umfasste neben Dudley auch ihren Garten.

Harry klopfte ein paar Grashalme von seiner Hose und begab sich ins Innere des Hauses und steuerte das Badezimmer an. Zum Duschen blieb keine Zeit, zumal seine Verwandten feste Zeiten für Harry einkalkuliert hatten, wann dieser duschen durfte und wann nicht. Und ein Wochentag nachmittags um halb vier zählte nicht zu dieser Zeit. Also musste Harry sich mit Hände waschen begnügen. Danach begab sich Harry in sein Zimmer und legte sich aufs Bett. Sein Geburtstag lag schon zwei Tage zurück und bisher hatte sich noch niemand von seinen Freunden aus Hogwarts gemeldet. Durch die viele Arbeit hatte er nicht wirklich darüber nachdenken können, doch solangsam kamen ihm Zweifel. Wieso meldete sich niemand? Bisher hatte weder Ron noch Hermione seinen Geburtstag vergessen, geschweige denn Hagrid. Harrys Gedanken wanderten an die letzten Tage seines 4. Schuljahres zurück. Wo mochte Hagrid sein? Er hatte nur von einem Auftrag erzählt und wollte nichts genaueres sagen. Harry war froh, dass er Voldemort erneut entkommen kommte. Das er nach dem Trimagischen Tunier lebend entkommen war, kam ihm wie ein Wunder vor. Das Trimagische Tunier. Seine Eltern. Cedric. Wurmschwanz. Die Todesser. Voldemort, der wieder auferstanden war. Wie kleine Blitze schossen ihm die Erinnerungen durch sein Gehirn. Es hatte ihn natürlich aufgewühlt seine Eltern, oder besser gesagt, die schemenhaften Darstellungen seiner Eltern, zu sehen. Und es hatte ihn noch mehr aufgewühlt, Cedric leblos vor ihm auf dem Boden zu sehen. Aber die Geschichte mit Cedric hatte ihn nicht ganz so mit genommen, wie manche vielleicht befürchteten. Er war kein Freund gewesen. Man hatte sich gesehen, man hatte sich unterhalten und die Aufgaben gemeinsam bestritten. Aber ansonsten hatte Harry nicht viel mit Cedric zu tun gehabt. Es tat ihm natürlich leid, dass er gestorben war. Und das allein aus dem Grund, das Voldemort doch eigentlich nur Harry haben wollte, und nicht sie beide gemeinsam. Aber letztendlich konnte Harry damals nichts für Cedric tun. Er bekam keine Alpträume davon. Und er dachte auch nicht mit trauernder Miene und tränenerstickter Stimme daran, einen guten Freund verloren zu haben. Cedric war eines der vielen Opfer, die sterben mussten, weil Voldemort sie sterben sehen wollte. Nicht mehr und nicht weniger.

Harry überlegte, wie es in der Zaubererwelt wohl sein würde, jetzt, da man sich sicher sein konnte, dass Voldemort wieder an Macht gewonnen hatte und zu seiner alten Stärke zurück gefunden hatte. Er überlegte ebenfalls, wie es im Zaubereiministerium abgehen würde. Als Harry den Zaubereiminister das letzte Mal gesehen hatte, weigerte sich dieser wehement glauben zu wollen, dass der schlimmste Feind, den die Zaubererwelt je gesehen hatte, wieder auferstanden war. Und doch konnte man sich dieser Tatsache nicht verschliessen. Harry hatte es schliesslich mit eigenen Augen gesehen. Nur gut, dass es noch Leute gab, die Harry Glauben schenkten. Dumbledore zum Beispiel hatte ihm sofort geglaubt. Vielleicht war Albus Dumbledore auch nur klug genug, um die wachsenden Gefahr, die schon seit Jahren von Voldemort ausging, nicht zu missachten. Nicht jeder konnte einfach die Augen schliessen und das Leben so weiterleben, als wäre nichts geschehen. Harry stellte sich mehr als einmal die Frage, ob mittlerweile Krieg herrschte. Wie viele sind wohl gestorben? Antworten Hermione und Harry deswegen vielleicht nicht? Tausende Fragen schwirrten in Harrys Kopf. Tausend Fragen, die ihm niemand beantworten konnte. Er hatte zu niemandem Kontakt. Und Onkel Vernon hatte Harry strikt verboten Hedwig aus ihrem Käfig zu lassen. Hedwig bedankte sich auf ihre eigene Art und Weise. Den Lärm, den die Schleiereule verursachte konnte man wohl bis nach London hören. Es wunderte Harry, dass bisher niemand an der Haustür geläutet hatte und sich beschwerte. Was Harry natürlich nicht wissen konnte war, dass es durchaus Nachbarn gab, die sich wunderten und hinter vorgehaltener Hand miteinander tuschelten.

Harry war eingeschlafen, denn als er wieder aufwachte, war es draussen schon dunkel. Verwundert rieb er sich die Augen und machte sich sofort auf den Weg ins Wohnzimmer. Da Onkel Vernon und Tante Petunia selten auf seine Anwesenheit wert legten machte er sich keine Sorgen, das sein Fehlen aufgefallen sein könnte. Als er die Treppen herunterging, hörte er, wie Onkel Vernon's Stimme lospolterte. Im ersten Augenblick stockte Harry der Atem. "Wie kannst du es wagen? Du hast doch gestern erst diese 'Ausnahme' von uns bekommen. Zwei Tage hintereinander geht beim besten Willen nicht" schrie Onkel Vernon. 'Gott, sie haben es bemerkt', dachte Harry und bahnte sich schweren Herzens den Weg durch den Flur ins Wohnzimmer. Er hatte erwartet, dass alle Augen auf ihn gerichtet sein würden. Doch dem war nicht so. Man behandelte Harry wie üblich so, als würde er überhaupt nicht existieren. Stattdessen starrte Vernon Dursley seinen Sohn mit wütendem Gesichtsaudruck an. "Zwei Computerspiele gestern, heute willst du eine neue Playstation haben. Dudley, so geht das nicht. Du bekommst sie eventuell am Ende der Ferien." "Aber das sind noch 2 Wochen", maulte der Sohn der Dursleys. "Du kannst mir doch nicht erzählen, dass du die beiden Spiele von gestern schon durchgespielt hast." "Doch!" "Vernon, jetzt gib dem Jungen doch die Playstation. Du kannst es dir bei deinem neuen Job doch leisten unseren Sohn mal ausnahmsweise etwas zu belohnen. Er hat doch gute Noten mit nach Hause gebracht" drang Mrs. Dursley's Stimme an Harrys Ohr.

Harry drehte sich so leise wie er es konnte um und ging mit leisen Schritten die Treppe hinauf, darauf achtend, dass er die knarrende Stufe am Ende der Treppe nicht erwischte. Als er die Tür zu seinem Zimmer hinter sich schloss, atmete er erleichtert auf. Mitten in einen Familienstreit zwischen Onkel Vernon und Dudley hereinzuplatzen, war mit das letzte, was er erleben wollte. Harry hatte immer noch den letzten Satz seiner Tante ihm Ohr. 'Als ob lauter Vierer "gute Noten" sind' dachte Harry mit einem Grinsen. Er ging zu dem kleinen Holztisch, der am Fenster stand. Darauf befand sich der Käfig mit Hedwig. Sie flatterte in ihrem Käfig freudig herum und schuhute leise, als Harry an den Tisch trat. Er holte einen Eulenkeks aus seinem Versteck heraus. Die Dursleys hatten immer noch nicht das lose Dielenbrett unter seinem Bett bemerkt. Harry betrachtet den Keks und bemerkte, dass er selber Hunger hatte. Viel gegessen hatt er heute auch nicht. Zum Mittagessen hatte er ein paar Scheiben Brot gegessen, ansonsten garnichts. Harry gab Hedwig ihren Keks und beschloss, das er eine halbe Stunde warten würde, bis sich der Streit unten im Wohnzimmer gelegt hatte, um dann in die Küche zu gehen und sich etwas zu essen zu holen.

Nach der halben Stunde, die Harry auf dem Bett liegend verbracht hatte, schloss er leise seine Tür auf und horchte in die Dunkelheit, die den Flur umschloss. Der Streit schien sich gelegt zu haben, nur zu welchen Entschlüssen es gekommen war, wusste Harry nicht. Im Endeffekt gab es nur zwei Lösungen: Dudley bekam was er wollte, oder Vernon Dursley hatte seinen Kopf durchgesetzt. Und so, wie er die Dursleys kannte, war es wahrscheinlicher, dass ersteres passiert ist. Harry ging die Treppe herunter und machte sich auf den Weg in die Küche. Am Tisch sass ein fröhlich pfeifender Dudley. Harry war sofort klar, dass er seine Playstation bekommen würde. Während Harry im Kühlschrank nach etwas essbarem suchte, spürte er die bohrenden Blicke seines Cousins in seinem Rücken. Harry zwang sich dazu sich nicht mit einer schnellen Bewegung umzudrehen und ihn mit 'was willst das kleine Schweinchen denn?' anzufahren. Wenn es etwas gab, das Harry aus der Ruhe bringen konnte, dann waren es die Blicke, Andeutungen und Sätze seines Cousins Dudley. Also zählte Harry langsam bis 10, nahm ein Glas Mayonaise und etwas Wurst aus dem Kühlschrank, holte sich Toast und begann sich ein Sandwich zu machen. Dudley beobachtete ihn immer noch. 'Entweder fällt er gleich über mein Sandwich her oder er überlegt 2 Minuten lang, was er mir als nächstes an den Kopf schmeisst', dachte Harry. Er wollte beidem aus dem Weg gehen und beeilte sich. Er räumte so schnell wie möglich alle Spuren seiner Anwesenheit wieder in den Kühlschrank und begab sich wieder in sein Zimmer. Gerade als er das Sandwich verspeist hatte, hörte er, wie einer die Treppe herauf kam. Da das Badezimmer auf derselben Etage lag, dachte Harry sich nicht viel dabei. Ihm wurde aber doch etwas mulmig im Magen, als er hörte, wie die Fusstritte vor seiner Tür anhielten. Noch bevor er darüber nachdenken konnte, wer sich die Mühe machte, ihn in seinem Zimmer aufzusuchen, öffnete sich die Tür auch schon und Vernon Dursley steckte seinen Kopf in sein Zimmer hinein. "Telefon für dich." Harry schaute ihn verdutzt an. Wer würde ihn anrufen? Er hatte bisher in seinen 15 Lebensjahren nur einen einzigen Anruf bekommen, und daran wollte er sich nicht erinnern. Das ganze verlief alles andere als perfekt. Onkel Vernon hatte damals ebenfalls das Telefongespräch entgegen genommen und wunderte sich darüber, dass Ron durch das Telefon brüllte, als würde neben ihm ein Flugzeug starten. 'Hoffentlich artet das Telefongespräch nicht ähnlich aus', fuhr es Harry durch den Kopf. Harry stand von seinem Bett auf und folgte seinem Onkel hinunter in den Flur, wo das Telefon stand. Er hob den Telefonhörer. "Hallo?" fragte Harry mit nervöser Stimme. "Hi Harry." Es war Hermione. Harry fiel ein Stein vom Herzen. Hermione war bei Muggeleltern aufgewachsen und wusste daher, wie sie zu telefonieren hatte. "Hi Hermione." "Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich anrufe. Aber nach dem letzten Fiasko mit Ron, wollte er, dass ich das tue. Ich soll dich von den Weasleys fragen, ob du nicht die letzten 2 Wochen bei ihnen verbringen möchtest." "Wollen schon, aber ich weiss nicht, ob die Dursleys das zu lassen." Onkel Vernon stand die ganze Zeit neben ihm und hörte das Gespräch mit. Von Privatsphäre schien der Mann nichts zu halten. "Ob wir was zulassen?" fragte Vernon Durlsey sofort. "De Weasleys haben mich wieder zu sich eingeladen." "Weasleys? Wer sind die Weasleys?" Harry konnte es nicht glauben. Sein Onkel hatte Molly Weasley gesehen, und auch letztes Jahr einen Brief von ihr bekommen, bei dem er von dem Postboten darauf angesprochen wurde, weil Mrs. Weasley zu viele Marken drauf geklebt hatte. Und jetzt erinnerte er sich nicht emhr daran. Normalerweise merkte sich Onkel Vernon doch sonst alles, was mit Harry und seiner 'Unart' zu tun hatte. Aber Onkel Vernon schien es wieder einzufallen, denn plötzlich zog er eine Miene, als würde er in eine Zitrone beissen. "Ach, die Weasleys. Sage da doch gleich." "Und? Darf ich?" "Je eher wir dich los sind, desto eher kann unser Leben wieder normal werden. Also geh, und zwar so schnell wie möglich." Mit diesen Worten verabschiedete sich Onkel Vernon und schritt davon. "Ich darf, Herm." "Schön. Die Weasleys sagten, das dich morgen früh um acht jemand abholt, der dich zu einem Kamin bringt, mit dem du per Flohpuder reisen kannst." "Morgen, acht Uhr. Verstanden." "Ich muss auch schon wieder Schluss machen, meine Eltern brauchen das Telefon. Wir sehen uns dann in der Winkelgasse. Bye, Harry." "Bye, Herm." Harry legte auf. Onkel Vernon trat aus dem Wohnzimmer auf den Flur. "Wann sind wir dich endlich los?" "Morgen früh." "Ich hoffe nicht, das wir dich noch quer durch England kutschieren müssen. Dazu fehlt mir die Zeit." "Keine Sorge, ich werde abgeholt." "Na, das wollte ich auch geraten haben." Onkel Vernon drehte sich wieder um setzte sich im Wohnzimmer auf die Couch um die Nachrichten weiter verfolgen zu können. Harry ging wieder in sein Zimmer. Es war acht Uhr abends. Noch 12 Stunden, die er hier verbringen musste. Hier, in einem Haus, in dem er sich überhaupt nicht wohl fühlte, und das Gefühl hatte nicht willkommen zu sein. Gott sei Dank würde sich das bald ändern. Bei den Weasleys fühlte er sich, als würde er zur Familie gehören. Er packte seine Sachen, die sich in seinem Zimmer befanden. Viel war es nicht. Die Zauberersachen waren wie üblich in dem kleinen Raum unter der Treppe eingeschlossen. Er hoffte, das Onkel Vernon morgen früh aufschliessen würde, damit er daran kommen konnte. Um zehn Uhr abends fielen ihm die Augen zu und er schlief friedlich bis zum nächsten Morgen.

Als er um sieben Uhr aufwachte fühlte er sich zwar wegen der gestrigen Arbeit erschöpft, aber gleichzeitig auch so lebendig wie schon lange nicht mehr. Harry zog sich an und als er eine halbe Stunde später die Treppe herunterkam und in der Küche frühstückte war er so aufgeregt, das ihm nicht einmal Onkel Vernons schlechte Laune etwas anhaben konnte. Dieser sperrte widerwillig die Kammer unter der Treppe auf und Harry holte seinen grossen Schrankkoffer heraus. Um kurz vor acht ging er nochmal in sein Zimmer um Hedwig und den Rest seiner Sachen zu holen. Danach setzte er sich auf die unterste Stufe der Treppe und beäugte den Eingang, darauf wartend, dass die Person, die ihn abholen würde, endlich an der Tür läutete. Um fünf nach acht geschah dann endlich das, worauf Harry seit 12 Stunden so sehnsüchtig gewartet hatte. Onkel Vernon raste zur Tür, bevor Harry auch nur von der Stufe aufgestanden war. Doch das, was Harry zu sehen bekam, lies ihn enttäuscht aufseufzen. Es war nur Mrs. Figg, eine Nachbarin, die immer auf Harry aufgepasst hatte, wenn die Dursleys in Urlaub waren oder einen Tag irgendwo verbrachten, wo Harry nicht mit durfte. "Mrs. Figg, was können wir für sie tun?" fragte Vernon Dursley betont freundlich. "Ich wollte zu Harry." "Zu mir?" "Ja, ich wollte dich abholen und dir eine neue Katze zeigen, die ich gestern bekommen habe." "Sehr freundlich, Mrs. Figg. Aber ich werde gleich abgeholt." "Das mag schon sein, aber du kannst genauso gut mit kommen, mein Haus liegt doch direkt gegenüber, da wirst du den, der dich abholt genauso gut sehen können." Harry wusste, dass er keine Chance gegen Mrs. Figg hatte. Also nahm er seinen Koffer und Hedwigs Käfig und folgte Mrs. Figg. "Aber wirklich nur kurz Mrs. Figg. Ich sollte um acht Uhr abgeholt werden." "Das weiss ich doch, Harry. Ich soll dich abholen und per Flohpulver zu den Weasleys schicken." Harry blieb stehen und starrte die Frau an. Mrs. Figg, eine Dame Anfang fünfzig, mit leicht melliertem Harr und völlig korrekter Muggelkleidung, sollte ihn zu den Weasleys bringen? Dann musste sie ja auch eine Hexe sein. "Für Erklärungen bleibt später noch Zeit, Harry. Es wird Zeit, das ich dich von hier weg bringe." Harry schaute noch verblüffter. Jetzt verstand er garnichts mehr. Aber er hatte Mrs. Figg noch nie durchschaut, also vesuchte er es jetzt auch nicht. Er konnte immer noch die Weasleys danach fragen, oder Dumbledore. Keine 5 Minuten später standen Mrs. Figg, Harry, der Koffer und Hedwigs Käfig vor dem Kamin. Mrs. Figg bot Harry eine Handvoll Flohpulver an. "Am besten nimmst du den Käfig und ich den Koffer."

Harry konnte nur nicken und nahm das Flohpulver. Dann umklammerte er mit einer Hand den Käfig mit seiner Eule, stellte ich in den Kamin und sagte: "Fuchsbau!" Sofort fing an sich alles um ihm herum zu drehen, Farben wechselten sich ab, wie in einem schnell vorüberziehenden Aquarellbild, und ehe Harry sich versah stolperte er aus dem Kamin der Weasleys, die alle freudestrahlend um den Kamin herumstanden. Ron kam auf Harry zu. "Willkommen zurück im Fuchsbau!"