Disclaimer: Steht bereits oft genug in den vorherigen Kapiteln.
Und wieder mal herzlichen Dank an meine tollen Reviewer. Ihr seid die Besten!!!!
@ tito: Hoffe, du hast die Mail gekriegt.
@ Alalina: Das wirst du schon bald herauskriegen.
@ Lady-Malfoy: Warte es nur ab!
@ Little-pan15: Ich mag meine Geschichte auch *grins*
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Briefe
Draco saß trostlos im Gemeinschaftsraum der Slytherins. Gestern Abend hatte er Hermine den Brief geschrieben. Es hatte ihn unendliche Überwindung gekostet, ihn dann auch abzuschicken.
Machte er einen Fehler? Sollten sie es vielleicht anders regeln?
Nein, ihre Freunde würden sich nie mit ihr vertragen, wenn sie weiterhin zusammen wären. Es gab keine andere Möglichkeit.
Auch wenn das bedeutete, dass es ihm das Herz brechen würde. Er musste es beenden. So hatte er seine Eule schließlich mit Tränen in den Augen losgeschickt.
Dracos Gedanken kehrten abrupt in die Gegenwart zurück, als sich seine beiden Kleiderschrank-Freunde* Crabbe und Goyle neben ihm auf die Couch schmissen.
„Mensch Draco, schön dass wir dich auch mal wieder sehn. Wo warst'n in letzter Zeit andauernd?" löcherte ihn Letzterer.
„Lass mich in Ruhe, Minihirn!", grummelte er ihm entgegen. „Uhh, schlechte Laune? Na egal, auf deinem Bett liegt ein Brief von deinem Vater. Ist eben angekommen", sagte Crabbe mit seiner nervtötenden Stimme. Draco fühlte, wie Kälte in ihm hochstieg.
Sein Vater.
Er hatte schon ewig nicht mehr an ihn gedacht. Er hatte versprochen, in den Winterferien nach Hause zu kommen, aber seit er mit Hermine zusammen gewesen war, verspürte er keinen Bedarf mehr, in das riesige, kühle Anwesen zurück zu fahren.
Mit wackeligen Beinen stand er auf und lief in sein Zimmer. Auf seinem Bett, mit dem Siegel der Malfoys verschlossen, lag der Brief. Mit klammen Fingern öffnete er ihn.
'Mein Sohn,
vor ein paar Tagen erhielt ich eine Nachricht von einem altbekannten Freund. Er hat sich nach dir erkundigt, und freut sich darauf, dich in den Winterferien endlich kennen zu lernen.
Ich bin sehr stolz auf dich, mein Junge.
Dein Vater, Lucius'
Dracos Finger klammerten sich um das Papier. Für jeden anderen wäre an dem Brief nichts ungewöhnliches gewesen, doch Draco versteifte sich vor Angst. Sein Vater sprach nur selten offen in seinen Briefen, falls sie aus irgend einem Grund bei jemand anderem landen würden.
Ein altbekannter Freund.... Lord Voldemort.
Seit er zum Ende des letzten Schuljahres wieder auferstanden war, hatte sein Vater sehnlichst auf eine Nachricht vom dunklen Lord gewartet. Offensichtlich hatte er sie erhalten. Und jetzt sollte Draco ihn treffen. Vermutlich wollte man ihn auch zum Todesser machen.
Nein, alles, nur das nicht! Ich werde nicht wie mein Vater! Wütend knüllte er das Papier zusammen. Nicht mit mir, dachte er und rauschte aus dem Raum.
Hermine und Ron gingen sich auch weiterhin so gut es ging aus dem Weg. Ron, der es nicht länger ausgehalten hatte, Lavender zu belügen, hatte sich schließlich in aller Freundschaft von ihr getrennt. Sie war zwar enttäuscht gewesen, aber hatte seine Entscheidung trotzdem akzeptiert.
Harry war verzweifelt darauf bedacht, seine beiden besten Freunde dazu zu bringen, wieder miteinander zu reden. Er wusste ja nicht, was sich zwischen ihnen abgespielt hatte. Und keiner von Beiden wollte ihn darüber aufklären.
Hermine hatte sich bereits langsam daran gewöhnt, dass Ron sich nicht einmal mehr dazu durchringen konnte, sie anzusehen. Deshalb überraschte es sie umso mehr, als sie nach Arithmantik einen kleinen Zettel in ihrer Schultasche fand.
'Komm heute Abend um 9 Uhr zum Klo der Maulenden Myrte. Ich muss mit dir reden.
Ron'
Verwundert starrte sie auf die krakelige Notiz. Meinte er das ernst?
Die einzige Möglichkeit, das rauszufinden, war hinzugehen, dachte sie sich und eilte hastig zu ihrer nächsten Stunde. Zaubertränke. Ausgerechnet.
„Wie ich sehe, sind die Gryffindors mal wieder unfähig, einen Trank richtig zu brauen. Ganz im Gegensatz zu den hervorragenden Leistungen der Slytherins." Wenn Blicke töten könnten, wäre Snape in dieser Stunde bereits zigmal gestorben. Ron saß mit rauchendem Gesichtsausdruck an seinem Platz neben Harry, der beruhigend auf ihn einredete. Snape, der leider auch jedes noch so leise Flüstern vernahm, fuhr zu ihnen herum. „Mr. Potter, ich weiß, sie als berühmter Held lechzen geradezu nach Aufmerksamkeit, aber verzeihen sie, wenn ich sie in meinem Unterricht wie alle anderen behandle. 10 Punkte Abzug von Gryffindor für das Stören meiner Stunde. Und jetzt Ruhe! Arbeitet weiter!"
Harry sank in seinem Stuhl zurück, bleich vor Zorn. „Wie alle anderen behandeln? Das ich nicht lache!", entwich es Hermine unfreiwillig. Snape marschierte mit drohender Miene auf sie zu.
„Was war das gerade, Miss Granger?" Er beugte sich nach vorne, bis seine Hakennase ganz nah an Hermines Gesicht dran war. „Sie bevorzugen die Slytherins doch andauernd. Da brauchen sie nicht von Gleichheit zu reden!", sagte sie mit wutverzerrter Stimme. Sie wusste, das dies ein Fehler war, doch es musste endlich einmal gesagt werden.
Snapes Augen funkelten mordlustig, als er grauenhaft anfing zu grinsen.
„Nun, Miss Granger, ihre unwichtige Meinung interessiert mich äußerst wenig. Und für diese weitere Störung meines Unterrichts bin ich leider gezwungen, ihnen 50 Punkte abzuziehen. Ich denke, ihre Mitschüler werden sich später dafür bei ihnen revanchieren." Damit blickte er zu Draco hinüber, als ob er wieder einen Einspruch von ihm erwartete (daran hatten sie sich mittlerweile alle gewöhnt), aber Draco blieb stumm sitzen und rührte weiter gleichmütig in seinem Kessel.
„Das können sie nicht machen!", schrie ihm Hermine daraufhin aufgebracht entgegen.
„Oh doch, ich kann. Und wenn sie nicht augenblicklich schweigen, erhöhe ich auf 100 Punkte!"
Rasch beugte sich Harry zu ihr herüber und bedeckte ihren Mund mit seiner Hand. „Keine weiteren Störungen, Professor", versprach Harry.
Merlin sei Dank war die Stunde in fünf Minuten zu Ende.
Es war zehn Minuten vor 9 Uhr. Hermine saß im Gemeinschaftsraum und wartete nervös. Sie blickte noch einmal auf die Nachricht. Dann beschloss sie, sich lieber auf den Weg zu machen, schließlich lag das Klo der Maulenden Myrte im ersten Stock. Schnell schob sie die Notiz in ihre Tasche und verschwand durch das Porträtloch. Leise schlich sie durch die Korridore. Als sie endlich vor der Tür mit dem „Defekt"- Schild stand, zögerte sie jedoch. Mache ich einen Fehler?
Will er mich nur wieder anbrüllen? Aber dann gab sie sich einen Ruck und öffnete die quietschende Tür. Um der alten Freundschaft willen.
Ron stand mit dem Rücken gegen eine der Klowände gelehnt da, mit verschränkten Armen, und beobachtete sie aus den Augenwinkeln. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, drehte er sich richtig zu ihr hin.
„Hey", rief sie ihm zögernd entgegen. Er ließ seine Arme sinken. „Hey", rief er genauso zögernd zurück. Für kurze Zeit blickten sie sich nur an und sprachen kein Wort. Dann, nach einer schieren Ewigkeit, räusperte sich Ron. „Nun, was wolltest du von mir, Hermine?"
Stutzig betrachtete sie ihn. „Ich dachte, du wolltest mit mir reden?", fragte sie verwirrt.
Ron runzelte die Stirn. „Aber du hast mir doch geschrieben, das du mich sprechen willst", gab er ebenfalls verwirrt zurück.
Hermine holte wie zum Beweis den Zettel aus ihrer Tasche und reichte ihn Ron. Der nahm ihn mit überraschtem Blick und überflog ihn schnell. Dann blickte er auf und zog die Augenbrauen hoch. „ Na was für ein Zufall. Ich hab genau so einen gekriegt", eröffnete er und langte in seine Hosentasche, zog einen Zettel heraus und reichte ihn Hermine.
'Komm heute Abend um 9 Uhr zum Klo der Maulenden Myrte. Ich muss mit dir reden.
Hermine'
„Den hab ich nicht geschrieben, Ron." Seufzend blickte sie in seine Augen. „Aber wer...?"
Sie starrten sich an. Dann dämmerte es den Beiden. „Harry", entwich es ihnen zur selben Zeit.
Darauf hin mussten sie grinsen.
„Na wenn wir schon mal hier sind, können wir auch reden" schlug Ron vor. Hermine nickte und ließ sich langsam an einer Wand hinuntergleiten. Dies würde wohl eine Weile dauern.
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*(an dieser Stelle einen schönen Gruß an meine Freundin Lilli, die sich unter Kleiderschrank-Freunden etwas ganz anderes vorgestellt hat. Dabei ist das doch verständlich, oder? Kleiderschrank = groß, breit)
UND WIE IMMER SCHÖN REVIEWEN!!!!
