So, letztes Kapitel. Es wird etwas länger. Aber das wird euch ja wohl nicht stören, oder? Ich wollte nicht noch mal ein neues Kapitel draus machen. Viel Spaß beim Lesen.

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Lösungen

„Ich denke, sie sollten sich mit Cornelius Fudge in Verbindung setzen. Das dürfte ein Fall fürs Gericht sein", sagte Professor Snape zu Dumbledore, der Draco ergründend in die Augen blickte. Sie saßen in Dumbledores Büro. Lucius Malfoy war immer noch ohnmächtig, doch nun lag er nicht mehr auf den Steinfußboden, sondern auf einer Liege im Nebenraum. Dumbledore hatte zur Sicherheit die Tür und die Fenster versiegelt, so dass Lucius nicht unbemerkt fliehen konnte.

„Ich denke, wir sollten Miss Granger und Mister Malfoy ein Mitspracherecht einräumen, Professor Snape." Der Schulleiter nickte Draco kaum merklich zu. Dieser war sichtlich erleichtert. „Danke, Professor." Dumbledore lächelte ihm väterlich zu. „Ich denke, sie wollen nun zu Miss Granger?" Draco nickte eifrig und stand auf. „Lassen sie mich rufen, sobald sie aufwacht, Draco", rief ihm Dumbledore noch hinterher, bevor Draco die Tür hinter sich schloss und hastig die Stufen hinunter lief.

In einer Rekordzeit erreichte er den Krankenflügel und stieß die Tür auf. Sofort war Madam Pomfrey an seiner Seite. „Mister Malfoy, das hier ist ein Krankenflügel, also muss ich sie um Ruhe bitten." Er nickte entschuldigend. Suchend blickte er durch den Raum. Das Licht fiel hell durch große Fenster ein. Dann erblickte er einen roten Haarschopf und eilte zu Ron hinüber. Er saß an der Seite von Hermine, die bleich und bewegungslos auf einem Bett lag. Neben Ron saß, mit besorgtem Blick, Harry, der seine Hand auf Rons Schulter gelegt hatte. Unsicher blieb Draco stehen. In dem Moment drehte sich Harry um und erblickte ihn. Seine betrübte Miene hellte sich ein wenig auf, dann winkte er Draco heran. Zögernd ging er auf sie zu und setzte sich an die andere Bettseite. Sofort ergriff er Hermines Hand. So kalt, dachte er. Ihr bleiches Gesicht war umrahmt von zerzausten braunen Haaren. Ihre Brust hob und senkte sich leicht, als ob sie ruhig schlafen würde. Draco fühlte, wie ihn etwas durchzuckte. Schuld. Es ist meine Schuld. Meinetwegen liegt sie jetzt hier wie tot. Alles meine Schuld.

 „Nein, ist es nicht, Malfoy", sprach ihn Harry an. Unbewusst hatte Draco seine Gedanken laut ausgesprochen. Überrascht blickte er auf. „Nein?", fragte er wütend. „Es ist nicht meine Schuld, dass MEIN Vater Hermine angegriffen hat?!" „Nein", unterbrach ihn Ron. Ernsthaft blickte er Draco in die stählernen Augen. „Du kannst nichts für die Taten deines Vaters, Malfoy." Draco konnte es kaum glauben, Weasley verteidigte ihn. Ron Weasley, der ihn seit dem ersten Schuljahr hasste? Seufzend schüttelte Draco den Kopf. „Was hat Madam Pomfrey gesagt?", erkundigte er sich mit belegter Stimme. Kurz blieb es still; Dracos Herz verkrampfte sich. Dann sprach Harry: „Sie kommt wieder in Ordnung. Der Fluch hat keine bleibenden Schäden hinterlassen. Sie wird bald wieder aufwachen." Erleichterung überfiel ihn. Zärtlich blickte er auf Hermines Gesicht hinunter, dann strich er ihr sanft eine Strähne aus der Stirn. Ron und Harry beobachteten ihn aufmerksam; Harry mit einem leichten Lächeln, Ron jedoch mit ausdrucksloser Miene.

Sie hörten, wie sich Schritte näherten, dann erschien Madam Pomfrey. „Mister Potter, Mister Weasley, ich muss sie bitten, zu gehen. Die Patientin braucht Ruhe, und sie sollten sich lieber schlafen legen." Die Beiden nickten stumm und standen auf. Draco wollte sich gerade ebenfalls erheben, als sie sich an ihn wandte. „Sie können hier bleiben, Mister Malfoy. Ich möchte sie gerne zur Beobachtung über die Nacht hier behalten." Draco nickte und ließ sich in seinem Stuhl zurücksinken. Harry und Ron schlossen leise die Tür hinter sich.

 Mit großer Anstrengung schlug Hermine die Augen auf. Ihr Kopf fühlte sich an, als würde er jederzeit explodieren. Kurz dachte sie, dass ihr Schwarz vor Augen würde, doch dann erkannte sie, dass es dunkel im Zimmer war. Die Nacht hatte sich über das Schloss gelegt. Nur das Licht des Mondes fiel durch die Fenster. Nachdem sich ihre Augen an die schwache Beleuchtung gewöhnt hatten, erkannte sie, dass sie im Krankenflügel lag.

Was war passiert? Das letzte, woran sie sich erinnerte, war unglaublicher Schmerz.

Dann fiel es ihr wieder ein. Draco und sein Vater in dem Gang. Dracos Vater, der den Cruciatus-Fluch aussprach. Hermine, die sich schützend vor Draco warf. Ihre Gedanken rasten. Was war mit Draco passiert?

Dann hörte sie jemanden neben sich atmen. Mühsam wandte sie den Kopf. Silbernes Haar glänzte im Mondlicht. Erleichtert lächelte sie. Draco lag mit seinem Kopf in seinen Armen vergraben neben Hermine auf dem Bett. Schwach hob sie ihren Arm und strich ihm liebevoll durch sein zerstrubbeltes Haar. Augenblicklich schreckte Draco auf. Als er Hermine erkannte, fiel ein Strahlen über sein Gesicht. „Du bist wieder wach", flüsterte er freudig. Hermine nickte nur leicht, aber lächelte ihm ebenso strahlend entgegen. Sie fühlte sich noch zu schwach, um sich aufzusetzen und ihn zu umarmen. Draco beugte sich zu ihr und gab ihr einen leichten Kuss auf die Lippen. Dann blickte er ihr lange in die Augen.

„Mia, es tut mir so leid. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass mein Vater hier auftaucht. Es tut mir leid. Es tut mir so leid..." „Shhh, ist schon gut." Sanft legte sie ihm zwei Finger über die Lippen. „Du konntest nichts dafür." Aber Draco schüttelte stur den Kopf. „Doch, ich hätte ihm nicht schreiben dürfen, dass ich kein Todesser werden will. Deshalb ist er hier aufgetaucht. Deshalb wurdest du verletzt!" Aber Hermine, genauso dickköpfig wie er, zog ihn wieder zu sich heran und bedeckte seine Lippen mit ihren. Kurze Zeit vergaßen sie alles um sich herum. Dann löste sich Hermine leicht zitternd von ihm. „Es war richtig von dir. Du brauchst dich nicht für deinen Vater verantworten, Draco. Bitte, ich bin nicht böse auf dich. Also hör auf, dich zu entschuldigen, okay?", flüsterte sie sanft. Draco sah sie mit einem Blick an, in dem seine ganzen Gefühle für sie lagen. „Ich liebe dich, Mia."

Hermine lächelte glücklich. „Willst du immer noch von mir getrennt sein?", fragte sie ihn. Er sah sie traurig an und schüttelte langsam den Kopf. „Nein. Nie wieder. Von jetzt an bleiben wir zusammen." Liebevoll lehnte er seine Stirn gegen ihre. Beide waren sehr glücklich über seine Antwort. „Ich liebe dich auch, Draco", flüsterte sie.

Am nächsten Morgen saßen beide in Dumbledores Büro. Die ganze Zeit über hielten sie sich an den Händen. „Nun, Mister Malfoy, ich fürchte, nach den Geschehnissen letzte Nacht wird ihr Vater nach Askaban geschickt werden." Draco sah ihn missmutig an. „Ich verstehe, dass sie diese Aussicht nicht sonderlich erfreut, Draco." „Aber Sir," sprach Draco zögernd. Letzte Nacht, während er an Hermines Bett Wache gehalten hatte, war ihm sein Vater in den Kopf gekommen.

„Ich habe überlegt, ob es möglich wäre, ihn nicht nach Askaban zu schicken sondern ins

St.-Mungo-Hospital." Der alte Schulleiter starrte ihn forschend an. „Nun, wenn das ihr Wunsch ist, dann können sie vor Gericht darauf plädieren, junger Mann." Hermine drückte leichte Dracos Hand. Dieser wandte sich zu ihr um. „Wenn du damit einverstanden bist, Mia?" Hermine sah ihn ahnend an. Sie wusste, dass Draco seinen Vater nicht in dieses schreckliche Gefängnis schicken wollte, auch wenn seine Taten noch so schlimm waren. Ihrer eigenen Meinung nach hatte niemand außer Lord Voldemort persönlich verdient, dort eingesperrt zu werden. Also nickte sie einverstanden.

Draco führte ihre Hand zu seinem Mund und küsste sie dankbar.

„Dann wäre das geklärt. Ich denke, sie wollen jetzt gehen", sagte Dumbledore, der das Pärchen schmunzelnd beobachtet hatte.

Nach kurzer Überredung folgte ihr Draco in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Viele blickten sie argwöhnisch an, wie sie zusammen, immer noch händchenhaltend, durch das Porträtloch spazierten. Hermine sichtete Harry und Ron in einer Ecke nahe beim Kamin und steuerte auf sie zu. Draco ging unfreiwillig mit, schließlich hing er noch an ihrer Hand.

Die Beiden waren gerade ins Gespräch vertieft, doch als sie Hermine und Draco auf sich zu kommen sahen, brachen sie ab. Harry blickte Ron an, und als dieser nicht reagierte, stieß er ihm seinen Ellenbogen in die Rippen. Darauf hin räusperte sich. „Hermine, kann ich dich mal kurz sprechen?", fragte Ron mit leiser Stimme. Er sah sie nicht an. Hermine neigte verwundert den Kopf und ließ Draco alleine bei Harry zurück. Ersterer sah ihr flehend hinterher. Harry fing Dracos verzweifelten Blick auf. „Am besten, du setzt dich schnell, sonst lynchen dich die Anderen noch", grinste er ihn an. Draco blickte sich um; Harry lag richtig. Die restlichen Gryffindors warfen ihm ringsherum unheilvolle Blicke zu. Er konnte es ihnen nicht verübeln; was hatte er nicht schon alles getan, um den Gryffindors zu schaden?

Ein Stückchen entfernt standen Ron und Hermine schweigend voreinander. Dann raffte er sich schließlich auf, zu sagen, was ihm auf der Zunge brannte.

„Hermine, ich weiß, ich hab mich mies benommen." An dieser Stelle schüttelte Hermine energisch den Kopf, doch Ron fuhr unbeirrt fort. „Und ich war dir kein sehr guter Freund. Dafür möchte ich mich bei dir entschuldigen." Hier stockte er kurz. „Du scheinst Draco wirklich viel zu bedeuten. Und... wenn er es ist, der dich glücklich macht, dann werde ich versuchen, damit klar zu kommen. Ich werde auch nicht länger so biestig zu ihm sein ...ich probiere es zumindest."

 Ron lächelte ihr tapfer ins Gesicht. Auch wenn er sich innerlich wie zerrissen fühlte.

Als er gesehen hatte, wie sich Hermine schützend vor Draco geworfen hatte, da wusste er, dass er dagegen nie ankommen würde. Ihre Gefühle für Draco waren einfach zu stark. Und er hatte dessen Blick im Krankenflügel gesehen, wie er sich besorgt über Hermine gebeugt hatte. Harry hatte ihm gestern Nacht auf dem Rückweg zu ihrem Turm ins Gewissen geredet; wollte er Hermine ihr Glück denn nicht gönnen? Doch, natürlich, war Rons Antwort gewesen. Und er meinte es wirklich. Auch wenn es ihn unglücklich machte. Aber bezeichnete man dies nicht als Liebe? Den Anderen glücklich sehen wollen?

Ein Lächeln glitt über Hermines Gesicht und sie umarmte ihn dankbar. Dann gingen sie wieder zurück zu Harry und Draco. Augenblicklich ergriff Hermine Dracos Hand, wie um ihn vor den bösartigen Blicken der Schüler im Gemeinschaftsraum zu schützen. Harry beobachtete Hermine und Ron aufmerksam. Dann nickte er Ron ermunternd zu.

Doch Ron war bereits wieder auf dem Sprung. „Hat jemand Lust auf eine Partie Schach?", fragte er mit neugierigem Blick. Harry und Hermine stöhnten entnervt auf, während Ron ein Schachbrett heranzog, welches in der Nähe stand. Keiner von Beiden hatte Lust auf eine weitere Niederlage gegen ihn, dem selbsternannten Schachkönig. Draco, der Hermines Hand gehalten hatte, lies sie los und grinste ihn verschwörerisch an. „Aber immer doch, Weasley." Damit setzte er sich ihm gegenüber. Ron starrte ihn erstaunt an. „Ich muss dich warnen, er ist unschlagbar, Draco", rief ihm Hermine von der Seite zu. Harry und sie ließen sich gespannt neben

den Beiden nieder.

Draco setzte ein typisches Malfoy-Grinsen auf. „Da ist er nicht der Einzige", sagte er mit herausfordernder Stimme. Ron sah ihn kämpferisch an.

Das würde ein interessantes Spiel werden.

°&&&&&&&&&&° ENDE °&&&&&&&&&&°

Jaaaaa, hier ist tatsächlich Schluss. Eigentlich schade, es hat mir nämlich gefallen, diese Geschichte zu schreiben. Ich weiß, es ist so ein Friede– Freude– Eierkuchen Ende, aber ich kann nicht so dramatisch schreiben. Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen.

Ich danke allen meinen Reviewern, euch jetzt hier namentlich aufzuzählen würde zu lange dauern, aber denkt nicht, dass ihr mir deshalb egal seid. Seid ihr nicht! DANKE, DANKE, DANKE!!!!!

@ suzy-008: Also, ich will natürlich nicht, dass Ron für immer einsam ist, dazu mag ich ihn zu sehr. Aber in dieser Geschichte gibt es für ihn keine Romanze. Vielleicht mache ich auch mal eine Geschichte über Ron/Hermine, muss aber erst Ideen sammeln.

Ich schreib zurzeit an einer neuen Geschichte, „Liebst du mich denn nicht?" (hach, schnulz). Es geht diesmal um Hermine/Harry, mit ein bisschen Hermine/Draco dazu (was denn auch sonst?)

Hier habt ihr die Inhaltsangabe:

Hermine liebt Harry, Harry liebt Hermine. Oder? Was, wenn Harry einen folgenschweren Fehler begeht? Wird Hermine ihm verzeihen?

Ich würde mich freuen, wenn ihr die Geschichte lesen und reviewen würdet. Wenn euch „Verhängnisvolle Affären" gefallen hat, mögt ihr meine neue sicherlich auch.

Bis bald

Eure QueenFriedl