Relaisstation... hier bei der Arbeit



Der Transmitter von Nord 1 war mal wieder aktiv. Hier IBFTARSDBZ 1-A, meldete sich Alpha.

Hallo, Alpha? Hier ist Piccolo. Wir haben Trunks gefunden, tönte die Stimme des Namekianers über das statische Knistern der Verbindung.

Sie hatten Trunks gefunden? Wir hatten sie denn das geschafft? Alpha hätte wetten können, dass weder Omega noch ihr Gefangener so weit entfernt aus dem Portal gefallen sein konnten. 500 dimensionale Jahre... Das war die Hausnummer, die er aus dem Rechner gezogen hatte, als er sie loswerden wollte. Mittlerweile könnte er Trunks' Position binnen drei Stunden absolut korrekt berechnen. Eigentlich war das auch seine Absicht, sobald er die Zwei wieder sicher in der funktionsfähigen Station hatte. 500 Jahre, das war doch viel zu...

Habe ich das richtig gehört? Ihr habt Trunks gefunden? vergewisserte er sich.

Ja, wir haben Trunks' Koordinaten. Jetzt hol' uns schon hier 'raus! Piccolo klang recht ungeduldig.

Von wem hatten sie bitte die Koordinaten von Trunks bekommen? Wer hatte denn in dieser Dimension genug Rechenzeit - und vor allem genug Wissen - um eine derart komplexe Chaosberechnung anzustellen? Das wollte Alpha gern genauer wissen. Und in welche Chroniken hatten sie sich dabei eintragen lassen? Was die da machten war ganz schön gefährlich.

Also, ihr seid zwei Personen, ja? die Zwei waren imstande und schleppten ihm noch jemand in die verfahrene Lage.

Wir sind zwei Personen, ein Transmitter, eine Diskette und unsere Klamotten. Neuntausend Meter über dem Erdboden. Auf einer Plattform. Holst du uns jetzt endlich?

Etwas höflicher geht es auch, mein Junge. Alpha ging um den Computer herum und aktivierte den kleinen Generator. Ich brauche nur etwas mehr Energie auf dem Tor, sonst klappt das mit dem Portal nicht.

Die Anzeigen verfolgten die Ladung des Tores und die Portalspolarität. Zu wenig Energie; mit dem zweiten Stromerzeuger, den Alpha zugeschaltet hatte, verabschiedete sich der Fehler recht schnell. Die Polarität des Portals schwankte. Wie ein straff gespanntes Gummi tanzte sie zwischen positiv und negativ hin und her.

Als der Computer das Portal im Tor verankerte, folgten die Polaritätswechsel immer schneller aufeinander. Positiv ... Neutral ... Negativ wurde zu Negativ-Neutral-Positiv zu Pos-Neutral-Neg-Neutral und schliesslich... Da kommt es. informierte er seine Zuhörer auf der Erde. Neutral stabil. Das Portal war in beiden Richtungen begehbar, eine stabile Verbindung hergestellt. Der Rechner piepste drei Mal. Eine Laufzeile huschte unten über den Bildschirm. Die Sicherheit reisenden Personals ist nun gewährleistet. Alpha wartete zur Sicherheit noch ein bischen länger. Fünf Sekunden. Drei. Zwei. Eins.

Alpha tippte auf den Auslöser der Rückholautomatik und lehnte sich auf das Computergehäuse. Er deaktivierte den Transmitter und fuhr zum Tor 1 Nord gewandt fort: Da seid ihr doch schon, gerade als sein zweiter Rettungstrupp aus dem Torbogen stolperte.





Piccolo fasste ihre Geschichte kurz zusammen. Wir haben so eine Woche mit konventionellem Suchen verbracht. Danach meinten wir, dass ein lokaler Experte uns vielleicht helfen könnte, und sind zum Gott der Erde geflogen. Der hat Trunks für uns aufgespürt... Er meinte, er hätte die Daten auf der da gespeichert, du würdest damit schon etwas anfangen können. Vegeta nickte bestätigend und überreichte Alpha ein etwas antiquiertes Stück Hardware.

Sie waren zum zeitgenössischen Gott der Erde geflogen und hatten ihn engagiert, ihre Arbeit für sie zu tun? Wussten die Beiden denn nicht, dass Götter verpflichtet waren, Chroniken zu führen, die Jahrtausende lang erhalten wurden? Manchmal lebten die Chroniken länger als der zugehörige Planet! Und er hatte ihnen ausdrücklich gesagt, dass sie auf keinen Fall auffallen dürften! Nein, das hatte er Familie Son eingebläut. Aber seine beiden Spezialisten waren zu dem Zeitpunkt auch anwesend gewesen. Und hatten zugehört.

Er hatte ja Lust, einen gepflegten Wutanfall hinzulegen, aber das brächte ihn jetzt nicht weiter. Zum Stress abbauen wäre es aber ideal. Irgendwann hätte er schon die Gelegenheit dazu... Er zwang sich zu relativer Ruhe.

Sagt mir jetzt bitte nicht, dass ihr zum Gott der Erde gegangen seid, euch hingestellt habt und erzählt habt "Wir sind für die IBftA unterwegs. Könnten Sie bitte die temporal-räumlichen Koordinaten für ein Individuum namens Trunks für uns suchen..." ein kleines Zischen konnte er nicht unterdrücken. Piccolo und Vegeta sahen sich an. Alpha holte tief Luft, um sich zu beruhigen, bevor er etwas unverzeihliches sagte. Er beschränkte sich auf ein Sagt mir bitte, dass ihr das nicht getan habt!

Piccolo zuckte mit den Schultern. Das trifft es aber schon recht genau. Wir haben es nur etwas anders formuliert. Was hätten wir denn sonst machen sollen? sagte er unbesorgt.

Oh ja, ein voll ausgespielter Wutanfall wäre wirklich schön. Befreiend. Götter führen Analen, die über Jahrmillionen reichen. fing er leise an.

Vegeta wedelte den Fakt weg. Na und? Dann haben sie halt Analen. Was immer das ist.

Piccolo bemerkte anscheinend, dass sich Alphas Toleranz rasch der Marke näherte. Das sind geschichtliche Aufzeichnungen. Dende führt sie jetzt für die Erde. Und irgendetwas daran stört Alpha wohl.

Daran stört mich, dass ich euch gesagt habe, dass ihr nicht auffallen sollt. Und euch unter keinen Umständen in die Geschichte einmischen. Was ihr jetzt, da ihr den amtierenden Gott so schön auf eure Anwesenheit hingewiesen habt, mit 1000-prozentiger Zuverlässigkeit geschafft habt! Alpha fehlten die Worte. Oder doch nicht. Bilder waren etwas schönes, man musste sie nur beschreiben. Ich sehe die irdischen Chroniken schon vor mir: Im Jahre Wieauchimmer, am Tag X des Monats Y meines Amtes habe ich für die Zeitreisenden-von-der-IBftA, mit Namen Piccolo und Vegeta, den exakten temporalen und lokalen Aufenthaltsort der Person festgestellt und die entsprechenden Daten auf einem Wechseldatenträger an die besagten Reisenden übergeben, schimpfte er und fuchtelte mit den dünnen Magnetscheibchen im dicken Gehäuse vor Piccolo und Vegeta durch die Luft. Oder in welchen anderen amtlichen Formulierungen die gleiche Information versteckt wird! er stockte und zwang sich zu einer normaleren Lautstärke.

Das ist angewandte Dummheit. Ich nehme an, ihr wollt in die Zeit zurückkehren, aus der ihr kommt? Dann, er deutete auf die Beiden und danach auf das Tor 1 Nord, Werdet ihr zwei euch auch aus dem Zeitverlauf heraushalten, wenn ihr euren Freund einsammelt. Sonst kann ich für nichts garantieren. Ihr manipuliert eure eigene Gegenwart mit eurem Leichtsinn! Wenn ihr die Vergangenheit eurer Welt ändert, müsst ihr mit der neuen Gegenwart leben, nicht ich. Alpha hielt kurz die Luft an und stiess sie zischend wieder aus.

Zur Wiederholung: Die erste Regel ist, dass ihr nicht als Zeitreisende erkannt werden dürft. Die zweite Regel: Ihr dürft nicht auffallen. Das ist eine Erklärung der ersten Regel. Und nur im schlimmsten Notfall mit einer Person Kontakt haben, die nicht aus eurer Zeit stammt. Das stellt sicher, dass ihr nicht der falschen Person zur falschen Zeit im Weg steht. Oder ihr helft. Und die dritte Regel besagt, dass euch nach Möglichkeit noch nicht einmal ein Auszeitler sehen darf! Das sein Erweiterung von zweite Regel. NICHT AUFFALLEN! NICHT BEEINFLUSSEN! NICHT IN DOKUMENTEN FESTGEHALTEN WERDEN! Nach einer Minute, während der er seine Helden anstarrte, die dabei unruhig wurden, fuhr er fort: Ich sehe, wir verstehen uns. Und jetzt zu euren neuen Koordinaten.

Alpha besah sich die Diskette, die er vorher durch die Luft gewedelt hatte. Sie war einen halben Zentimeter dick und vielleicht sechs auf sechs Zentimeter hoch und breit. Dieses Format wurde schon seit ewigen Zeiten nicht mehr benutzt, aber die IBftA war umgänglich mit ihrer Hardware und pflegte ihre Dinosaurier. So gut wie jeder jemals gebaute Typ von Datenträger konnte in der Relaisstation ausgelesen werden. Auch wenn die Wartungstechniker, wie an Alphas gegenwärtig etwas prekärer Lage leicht zu erkennen war, bei der Arbeit pennten.

Also habt ihr diese Koordinaten vom Gott der Erde bekommen? Wie habt ihr denn das geschafft? fragte Alpha, der sich zu einem sachlichen Ton zwang, während er die Diskette in das passende Laufwerk schob und mountete.

Vegeta schüttelte den Kopf. Frag' nicht.

Planetare Götter machen selten etwas umsonst. Sonst würden sie von Bittstellern nur so überrant. Wobei man nicht sagen konnte, dass Leute, die sich in den höheren Ebenen der Göttersparte bewegten, so anders operierten. Zuerst wurde ein Bittsteller entmutigt, und dann, wenn er oder sie es gegen Erwarten doch schafften... Warte mal, die lächerlichen Transmitteranrufe gestern. Alpha ging ein Licht auf. Die Rätsel. sagte er. Der zeitgenössische Gott der Erde war wohl vom didaktischen Wert von Denksportaufgaben überzeugt?

Piccolo grunzte. So könnte man es auch bezeichnen.

Die Daten erschienen auf dem Bildschirm. Die Koordinaten lagen in einer simplen ASCII-Matrix vor, die jeder Idiot mit einem Minimagneten lesen konnte. Von Datensicherheit und Verschlüsselung hatte der irdische Gott wohl noch nichts gehört. Aber Alpha musste zugegeben, dass ausser einem IBftA-Piloten oder einem Mathematiker sowieso keiner etwas mit diesem Typ von hochkomplexer Matrix anfangen konnte. Security Through Obscurity war manchmal auch ausreichend.

Anstatt sich damit aufzuhalten, diese Daten regulär in die DTL-Datenbank zu importieren, kopierte Alpha Trunks' zeitliche Position per Hand in die vorgefertigten Formeln. Die Berechnung des neuen Portals würde so vielleicht eine halbe Stunde dauern. Er drehte sich mit dem Stuhl zu seinen Leuten um.

Das dauert jetzt ein bisschen. Also, wie habt ihr denn den Gott dazu gebracht, Trunks für euch zu finden? Solche Dienstleistungen sind teuer.

Vegeta stand vor der Anzeigentafel, Piccolo lehnte an der Wand. Wir haben die Rätsel gelöst. Und bekamen eine Audienz. Und zum Schluss die Diskette, meinte das grünhäutige Wesen.

In der Geschichte fehlten ein paar Teile. Also, es tut mir leid, dass ich euch beim zweiten Anruf so angefahren habe, aber ich hatte so einiges um die Ohren. Ausserdem war das Rätsel doch wirklich einfach, er sah Vegeta auffordernd an

Der war verwirrt. Welches Rätsel...?

Das, wegen dem wir Alpha angerufen haben. Welches wir nicht lösen konnten. soufflierte Piccolo.

Ich dachte, die Sache mit dem Review war offensichtlich. sagte Alpha etwas überrascht. Auf das Unverständnis seiner Gesprächspartner hin erklärte er, Ihr wisst schon, Review, Kritik, criticia... Tätigkeit der Beurteilung eines Gegebenen an vorhandenen Massstäben... Lob und Tadel...

Piccolo war schneller dabei als sein Partner. Ach so. Nein, das haben wir nicht gelöst. War am Ende auch nicht nötig, die Drei haben sich sowieso nur über uns lustig gemacht. Aus irgendeinem Grund verfinsterte sich Vegetas Miene. Auf jeden Fall, fuhr Piccolo eilig fort, Waren die Lösungen für die beiden anderen Rätsel und . Nicht so schwer wie das Letzte.

Also, nach den Massstäben, die meine Bekannten da anlegen, war das Kritik-Rätsel unteres Kinderniveau. Und wenn Piccolo und Vegeta da schon Schwierigkeiten gehabt hatten, mussten die anderen mehr als einfach gewesen sein. Alpha kontrollierte kurz den Stand der Berechnungen. Der Computer war schon gut unterwegs. Die Rätsel habt ihr gelöst, um an die Audienz zu kommen. Und was wollte der Gott dann für seine Mühe haben?

grollte Vegeta. Wir bekamen unsere Audienz, und am nächsten Morgen die Diskette. Dauert das mit dem Tor noch lange?

Da war wohl nichts zu holen. Piccolo und Vegeta wollten sich offensichtlich nicht über ihre Erlebnisse bei dem zeitgenössischen Gott äussern. Alpha selbst tat immer alles in seiner Macht stehende, um dieser Sorte Honoratioren aus dem Weg zu gehen. Jeder Kontakt der X-ten Art brachte ungeahnte Komplikationen. Mit Göttern war in der Regel nicht gut Kirschen essen - vor allem, wenn man als Bittsteller kam. Und normalerweise gab es nur Götter und Bittsteller. Keine zwischengeschalteten Instanzen wie oder nur mal auf der Durchreise. Es gehörte wohl zum Götterberuf dazu, dass die amtierenden Individuen niedrigerer Ränge unausstehlich wurden.

Portal, nicht Tor. Das Tor ist nur das Ding, in dem ein Portal verankert wird, verbesserte Alpha Vegeta etwas abwesend. Also das dauert noch ... lass' mal sehen... Alpha blickte kurz auf den entsprechenden Bildschirm, wo die zur Hälfte mit blauen Zahlen und Buchstaben gefüllte Portalsmatrix zu sehen war. ... 15 Minuten. Dann solltet ihr auch da ankommen, wo ihr hinwollt.

Auf einmal sickerte das, was Piccolo vorher gesagt hatte, durch. Hatte Morpheus doch eine wichtige Information in seinen personalisierten Albtraum gesteckt? Moment mal. Piccolo, die Drei, von denen du gesprochen hast... Haben die die Rätsel gestellt?

Piccolo zog die Augenbrauen hoch. Woher weisst du das?

Sagen wir, ich habe da so eine Ahnung. erwiderte Alpha. ... die drei ... Damen haben nicht zufällig ihre Namen erwähnt, oder?

Urd, Skuld und Werdandi, oder so. sagte Vegeta schulterzuckend. Sie sagten, sie wären diese Woche für den Wachdienst zuständig.

Also doch. Wachdienst. Das er nicht lachte. Für so etwas setzten die Schwestern ihre Praktikanten ein. Und diese Praktikanten würden irgendwann über zwei oder mehr Galaxien herrschen. Das Schicksal Persönlich war einem planetaren Gott nichts schuldig. Da war eine andere Hand im Spiel. Und in Kombination mit Morpheus' Albtraum gab die Sache einen ganz entsetzlichen Sinn. Urd öffnete und las ganz zufällig einen Brief, der an Werdandi adressiert war...

Urd, Werdandi und Skuld waren genauso zufällig zu Besuch bei dem Gott, bei dem eines seiner sich ebenfalls zufällig Informationen holte. Natürlich wurden die drei von selbigem gastgebenden Gott gebeten, das Besucherscreening zu übernehmen. Rein zufällig natürlich. Und genauso zufällig fühlte sich das Schicksal Persönlich auch noch bemüssigt, den Job anzunehmen. Das Ganze stank zum Himmel.

Um Zeit zu schinden, überprüfte er noch einmal den Stand des Rechners. Drei Viertel der Matrix waren mit blauen Fixzahlen gefüllt, die anderen Werte blinkten grün und rot, als sie vom eifrig rechnenden Computer alle paar Sekunden neu ausgegeben wurden.

Wachdienst. Ha! Weder Werdandi noch ihre Schwestern hatten gewusst, was passieren würde, als Alpha abreiste. Ihm schwante Übles. Wenn solche Verwicklungen anstünden, hätte Werdandi ihn auf jeden Fall gewarnt. Das Schicksal hatte einen Job, aber ihre Regeln machten die Drei selbst.

Die Damen haben euch nicht zufällig ein Geschenk mitgegeben, als ihr abgereist seid, oder? fragte er ohne viel Hoffung.

Vegeta zog einen etwa 15cm langen, zylindrischen, in Geschenkpapier und Schleifen verpackten Gegenstand aus seinem Gi. Das hat uns jemand gegeben. Sie sagte, es sei von Skuld. Ein Knallbonbon mit Wunder oder so. Was auch immer. Er wedelte den Gegenstand in Alphas Richtung.

Auf einem der herunterbaumelnden Bänder erhaschte Alpha einen Blick auf das Zeichen für . In Kombination mit gab es nur eine Möglichkeit, für wen es stehen konnte. Mehr musste er gar nicht wissen. Er wollte gar nicht mehr wissen. Er wollte so schnell wie möglich nach Hause. Am Besten vorgestern. Oder besser noch, letzte Woche. Er wollte gern überall sein, aber bitte nicht hier. Nicht jetzt.

Ihr habt doch sicher Anweisungen zur Benutzung bekommen? vergewisserte er sich.

Der Computer piepste. Die Portalsberechnung war abgeschlossen, die Matrix war mit blauen Zahlen und Variablen gefüllt. Alphas Hände schalteten ohne die Hilfe seines Gehirns den Hilfsgenerator zu und aktivierten die Routine, die nach den gegebenen Koordinaten ein Portal im Tor 1 Nord aufbauen würde. Ionisierte Luft tanzte im Steinbogen. Er sah es, aber registrierte das wunderschöne Schauspiel trotzdem nicht. Alphas Gedanken waren ganz weit weg. Diesen Job wollte er so schnell wie möglich abhaken.

Piccolo antwortete auf die vorher gestellte Frage. Ja, wir sollen...

Nein, ich will es gar nicht wissen, unterbrach Alpha ihn hastig. Es ist euer Geschenk. Solange ihr nur versteht, was ihr damit machen sollt, ist es in Ordnung. Passt auf. Seid vorsichtig. Benutzt das Ding genau nach - und nur nach - Anweisung.

Der Computer piepste drei Mal. Nord 1 war passierbar. Euer Portal ist stabil... er hielt eine Hand hoch, als Piccolo und Vegeta sich in Bewegung setzten. Wartet... Jetzt. Sammelt Trunks ein und kommt so schnell wie möglich zurück. Fallt auf keinen Fall auf. Alpha griff sich den Papierstapel, der schon seit der ersten Abreise von Piccolo und Vegeta neben dem Tor 1 lag, und drückte ihn den Möchtegern-Agenten in die Hand. Nehmt das mit und beachtet die Anweisungen, wenn euch eure Welt lieb ist. Ihr habt den Transmitter? Dann los. Alpha scheuchte sie durch das Portal und sackte auf dem nächsten Hocker zusammen, während die Generatoren herunterfuhren.

Ein Geschenk von Skuld, das das Zeichen von Kien, dem Gott des absoluten Zufalls, trug. Was hatte Skuld sich dabei gedacht? Womit hatten Piccolo und Vegeta – und damit auch er – diese Sorte Aufmerksamkeit von Ganz Hoch Oben verdient? Er kannte den erratischen Gott doch kaum!



Als er sich wieder beruhigt hatte, nahm er den zweiten Transmitter von seinem langersessenen Stammplatz auf dem Rechner für die Bank West und ging in den Ruheraum. Er wollte den Hauptraum, und alles was damit zusammen hing, erst einmal vergessen. Dass der Hauptrechner kurz nach Berechnung der letzten Matrixelemente eingefroren war, bemerkte er nicht. Es war Zeit, die Sons anzurufen und endlich eine Relativität zu etablieren. Soweit er wusste, konnten sie schon ein Jahr in dieser Zeit herumtrapsen, ohne Omega gefunden zu haben. Oder Vater und Sohn waren erst eine Stunde da, und Alpha störte sie beim Erkunden. Egal, er brauchte eine Relativität, und etwas mehr Verstand als die anderen Beiden bewiesen hatten. Weniger würde ja kaum gehen.

IBFTATRDBZN2 GG-NRA bitte melden. Alpha wartete eine Minute. Keine Antwort. Vielleicht waren die zwei ja in einer ungünstigen Lage und konnten nicht sofort an den Transmitter. Nach einer Minute wiederholte er den Ruf.

IBFTATRDBZN2 GG-NRA bitte melden. Wieder gab es keine Reaktion. Was machten die denn da draussen? Mittlerweile hätten sie eine ruhige Ecke finden sollen.

Nach einer weiteren Minute wiederholte er den Ruf erneut. IBFTATRDBZN2 GG-NRA bitte melden. Waren die zwei Leutchen nicht schlau genug, um den Transmitter zu bedienen? Wer es schaffte, in eine Relaisstation einzubrechen, sollte auch fähig sein, den schwarzen und den roten Knopf am Transmitter zu drücken.

IBFTATRDBZN2 GG-NRA bitte melden! Familie Son, wird's bald!? blaffte er den unschuldigen Transmitter und die weniger unschuldige Gegenstelle an. Statisches Rauschen in Alphas Empfänger deutete darauf hin, dass die Sprechverbindung endlich stand.

Hier ist... sagte eine kindliche Stimme, äh... I-B-F-T-A ... äh ... T-R... die Stimme stockte. Im Hintergrund raschelte Papier.

Son Gohan?? fragte Alpha entsetzt. Mit wem spreche ich?

Mit I-B-F-T-A-T-R-DBZ-N2 GG-NRA. wiederholte die Stimme. Son Gohan spricht. Wer ist da?

Hier IBFTARSDBZ 2-A. antwortete Alpha. Du bist Son Gohan, ja? Wo ist dein Vater? Dem Kind den Transmitter zu überlassen...

Papa geht es nicht gut. Herr Dinner meinte, ich solle erst mal auf unsere Sachen aufpassen. Und dann hast du angerufen.

Was war da passiert? War Son Goku krank? Alpha hätte daran denken sollen, dass die vier keine Breitbandimmunisierung wie die Agenten der IBftA hatten. Was hatte er dem Kind da eingebrockt? Wenn er schon dabei war, was hatte er sich überhaupt dabei gedacht, ein Kind in eine fremde Dimension zu schicken?

Was hat dein Vater denn? fragte er vorsichtig.

Papa ist krank. Er sagt, es geht im gut. Aber er kann nicht mehr richtig laufen. Und stehen auch nicht.

Böse Visionen von erkrankten Kollegen erschienen vor seinem inneren Auge. Eine Infektion der Nervenbahnen? Virale Lähmung? Dieser Herr Dinner... Er ist nicht zufälligerweise Arzt? konnte irgendwer dort Son Goku richtig versorgen?

Nein, er ist ein Büchsenmacher, hat er gesagt. Ich weiss nicht, was das ist, aber er verkauft Pistolen.

Wie kamen Vater und Sohn dazu, sich bei einem Büchsenmacher einzuquartieren? Was war da passiert? Gohan, was macht ihr denn bei diesem Herrn Dinner?

Herr Dinner hat uns zum Abendessen eingeladen. Nach dem Schiessen mit Frau Breakfast

Es gab eine Schiesserei? Hatte Son Goku eine unbehandelte Schusswunde, die sich infiziert hatte?

Äh... Wir haben schiessen geübt, und Frau Breakfast meinte, Papa und ich, wir wären ganz schlecht. Und dann sagte Herr Dinner, dass wir bei ihm schlafen könnten. Und dann wurde Papa krank.

Das wurde immer schlimmer. Wofür mussten die Beiden auch schiessen üben? Alpha wusste aus persönlicher Erfahrung, dass die zwei Sons als Faustkämpfer gut genug waren, um mit so gut wie jedem unbewaffneten und einigen bewaffneten Problemen fertig zu werden. Ist dein Vater von einer Kugel getroffen worden?

Ich glaube, er hat zehn aufgefangen. Als Django und seine Bande im Saloon herumgefeuert haben.

Im Saloon herum gefeuert? Zehn Kugeln? Und er konnte nur nicht laufen? Und behauptete, es ging im gut? Warum lebte der Kerl überhaupt noch? Und dein Vater sagt, es geht ihm gut? Er kann nur nicht richtig laufen? fragte Alpha mit versagender Stimme. Er überlegte schon, wo er einen guten Arzt für Son Goku finden könnte, zum Teufel mit Ronos. Er würde keine Leben für eine lumpige Karriere bei der IBftA opfern.

Ja, Herr Dinner sagt, es wird ihm bald besser gehen. erwiderte Gohan

Besser gehen? Ja, in den jeweiligen ewigen Jagdgründen wäre es sicher um einiges schöner als im Diesseits mit 10 Kugeln im Körper.

Morgen Mittag, sagt er, sei alles vorbei. fuhr der Junge fort.

Ja, mit soviel Blei wäre die Geschichte in einem Tag vorbei. Er kannte ein paar gute Ärzte in einer Nachbardimension. Mit ein paar Tricks und einigen streng verbotenen Typen von Dimensionssprüngen könnte er ...

... und Frau Breakfast, die ist auch so krank, die sei morgen auch wieder in Ordnung, sagt Herr Dinner. Gohans Stimme war vertrauensvoll.

Gleich zwei? In welche Situation hatte er Vater und Sohn da gebracht? Was war mit Omega, der in der gleichen Zeit steckte? Waren alle mitten in einen Kriegsschauplatz geraten? Warum hatte ihn die Datenbank nicht gewarnt? Obwohl – der Rechner war in einem lausigen Zustand, als er die Koordinaten berechnet hatte. Datenbankzugriff unmöglich.

Und hat dieser Herr Dinner auch gesagt, was da passiert ist? fragte Alpha nach. Nicht dass er es gebraucht hätte. Er konnte es sich lebhaft vorstellen. Vater und Sohn im Saloon, eine Schiesserei bricht aus, der Vater stellt sich schützend vor den Filius...

Herr Dinner sagte, dass die Flasche stärker gewesen wäre als Papa und Frau Breakfast.

Eine Flasche mit Pistole war immer besser dran als ein Weiser ohne Waffen... Vor allem, wenn die Flasche einen nervösen Finger hatte.

Gohan, ich werde euch einen guten Arzt schicken. Wenn ich keinen finde, dann hole ich euch da raus, so schnell es geht.

Aber Herr Dinner sagt, da braucht man keinen Arzt. Nur eine Dosis Acetylsalicylsäure am Morgen...

Acetylsalicylsäure? Was? Ach ja. Ein Kopfschmerzmittel? Was hatte das mit Schussverletzungen zu tun? Das Mittel war viel zu schwach, um...

... Weil sie morgen solche Kopfschmerzen haben werden. Aber sonst braucht es nur Zeit, bis er wieder in Ordnung ist. Whisky hat so eine Wirkung, sagt er.

Zehn Kugeln im Körper und ... Was? Whisky?

Was hat das mit Whisky zu tun? erkundigte sich Alpha verwirrt.

Ja, nach dem Saloon hat Frau Breakfast uns Schiessunterricht gegeben. Und dann hat Herr Dinner uns zum Abendessen eingeladen. Und dann haben Papa und Frau Breakfast eine Flasche Whisky getrunken. Und jetzt ist Papa krank, aber er sagt, es geht ihm gut. erzählte Gohan.

Irgendwas war hier faul. Du sagst, bei der Schiesserei - im Saloon, nicht? - hätte dein Vater 10 Kugeln abbekommen...

Wir haben mehr abbekommen. Papa hat mindestens 10 gefangen. Ich weiss nicht mehr, wie viele ich abgefangen habe...

Aber du bist in Ordnung? fragte Alpha vorsichtig.

Ja, Kugeln fangen macht Spass. Papa und ich haben trainiert. meinte Gohan stolz.

Mit welchen Leuten hatte er sich da eingelassen? Und du bist nicht verletzt?

Nein, das war ganz einfach. Man muss nur... Gohan erzählte weiter; Alpha fühlte sich nicht imstande, ihm zuzuhören.

Wenn das so weiter ging, würde er den Dienst aus psychologischen Gründen quittieren müssen. Also waren die Sons imstande, Kugeln aus der Luft zu fangen. Das war ja nicht allzu schlimm. Es gab Völker, die schnell genug waren, um Projektilgeschossen auszuweichen, warum also nicht auch Personen, die selbige fangen könnten. Das erklärte aber immer noch nicht...

Gohan plapperte immer noch über Kugelfangtechniken. ... und dann streckt man...

Aber bis zu der Flasche Whisky ging es deinem Vater gut, ja? vergewisserte er sich.

Ja. Herr Dinner ist mit Frau Breakfast hoch gegangen, um sie ins Bett zu bringen. Papa sitzt auf der Veranda. Er sagt, es geht ihm gut. wiederholte der Junge.

Alpha verstand endlich. Unabhängig von dem, was vorher passiert war: Diese Frau Breakfast und der werte Herr Son hatten eine Flasche Whisky gekippt. Und dann hatte Alpha angerufen - und da der Junge seine Fähigkeiten für selbstverständlich hielt, hatte er Alpha die schlimmsten zehn Minuten seines Lebens beschert. Und das alles nur, weil Son Goku blitzeblau war.

Mit bemerkenswerter Ruhe sagte er, Herr Dinner hat recht. Deinem Vater wird es morgen früh noch schlechter als jetzt gehen, und gegen Mittag ist er wieder in Ordnung. Und diese ... wie war nochmal die chemische Formel von dem Rattengift vom Dienst...? Ach ja. Acetylsalicylsäure hilft dabei. Zwei Tabletten sollten es tun. Könntest du mir mal bitte Son Goku geben?

Aber Papa kann den Transmitter doch gar nicht richtig halten. wandte Gohan ein.

Das ist egal. Einen schönen Abend noch, Gohan. Gib mir bitte deinen Vater.

Nach ein paar Sekunden mit Geknister und Geknatter meldete sich Son Goku. Shon Goku 's da.

Alpha nahm keine Rücksicht auf den Helden.

Son Goku. Alpha hier. Was bildest du dir eigentlich ein? Ihr sollt Omega retten und nicht irgendwelche hirnrissigen Aktionen machen. Schiessen lernen, wofür denn, bitte sehr?

Ich bin enttäuscht. Ich habe euch zwei geschickt, meinen Kollegen zu holen, und du hast nichts eiligeres zu tun, als dir eine Flasche Whisky hinter die Binde zu kippen. Hast du schon mal an deinen Sohn gedacht? Der arme Junge glaubt, du seist schwer krank!

Ich rufe morgen Mittag noch einmal an, und wenn du dann nicht erstens nüchtern bist und zweitens eine gute Ausrede hast, dann komme ich euch persönlich holen. Und das, mein lieber Junge, willst du sicher nicht haben. So etwas von unverantwortlich. Alpha aus.

Er unterbrach die Verbindung und atmete ein paar Mal tief aus, um sich abzuregen. Morgen Mittag war noch einige Stationsstunden entfernt. Die Relativität war sogar fast 1:1. Vielleicht musste er die Portalsrelativität umsetzen, um die Sons schnell wieder zurückholen zu können. Aber sich während der Arbeit besaufen... Also wirklich.

Angewidert warf Alpha den Transmitter auf den Tisch und fing an, den Ruheraum aufzuräumen.