A/N: So...habe Kapitel 2 fertig, ich hoffe, es wird euren Vorstellungen
gerecht und gefällt euch ein wenig?! Würde mich über Reviews gaaaaaaaanz
doll freuen!! *bettel* enjoy...
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Kapitel 2: Gefesselt und geknebelt
Lalaithwen war sich sicher, alles nur geträumt zu haben, als sie langsam wieder zu sich kam. Sie hatte schreckliche Kopfschmerzen, wie nach einer honigweindurchzechten Nacht. Wahrscheinlich hatte Filegon sie in irgendeine Schenke geschleppt und nun konnte sie sich an nichts mehr erinnern, außer an...blaue Augen. Ja, tiefblaue Augen, wie sie sie noch nie zuvor gesehen hatte. An nichts anderes konnte sie sich erinnern. Das verwirrte sie nur noch mehr und als sie sich aufrichten wollte, um wie geglaubt aus ihrem Bett zu steigen, bemerkte sie zum ersten Mal, dass sie an Händen und Füßen gefesselt war. Lalaithwen, die sich noch immer nicht an den kleinen Diebeszug durch den Markt erinnern konnte, geriet in Panik. In welchen Schuppen hatte ihr Bruder sie nur mitgeschleppt? Vielleicht hatte der Wirt mal wieder mitbekommen, dass die beiden nicht bezahlen konnten und sie nun hier angekettet. (wie es leider viel zu oft vorgekommen war in früheren Tagen) Aber wo zum Bimbam war Filegon? Was war mit ihm geschehen? Und wieso war alles in ihrer Umgebung so dunkel, dass sie nichts sehen konnte? War sie erblindet? Oder steckte sie in einem...Verlies? Die Elbin bekam es mit der Angst zu tun, sie wusste ja noch nicht einmal, WO sie war. Sie zerrte wie wild an den Eisenketten, die ihre Knöchel und Handgelenke fest umschlossen, so lange, bis sie sich die Haut wund rieb und jeder weitere vergebliche Befreiungsversuch nur noch mehr Schmerzen bereitete. Vor lauter Verzweiflung wollte sie schreien, aber sie realisierte, dass ihre Stimme nicht mehr als ein leises Krächzen war und sie nur mit Mühe wenige Laute hervorbringen konnte. "Hilfe...wo bin ich...", ihre Stimme erstarb sofort wieder. Ihre Kehle fühlte sich trockener an als ein Stückchen Lembas und allein schon durch die letzte Anstrengung, die sie vorhin aufgebracht hatte bei dem Versuch ihre Fesseln zu lösen, ließ ihr Herz förmlich rasen, ihre Brust fühlte sich wie zugeschnürt an, das Atmen fiel ihr schwer. Kraftlos lehnte sie sich zurück, versuchte, ihre Gedanken zu ordnen, ihre Angst zu verdrängen.
Dann kehrte die Erinnerung zurück...Stück für Stück. Vor ihrem inneren Auge spielte sich die gesamte Marktszene noch einmal ab, wie Filegon den Verkäufer abgelenkt hatte während sie das Gemüse stahl...und dann...die Flucht vor der nudelholzschwingenden Alten. Wäre sie nicht gewesen, wäre alles glatt gegangen und Lalaithwen und ihr Bruder hätten seit Tagen endlich wieder etwas im Magen gehabt. Irgendetwas musste dann schiefgegangen sein, hatte man sie gefasst? Wenn ja, wo war Filegon, hatten sie ihn in dem ganzen Trubel mit heiler Haut davonkommen lassen? Sie ärgerte sich, noch nie war etwas schiefgegangen bei einem ihrer Streifzüge und ausgerechnet an solch einem Tag, an dem sie mehr mit einem Mal erbeutet hatte als jemals zuvor, musste sie erwischt werden.
"Himmel Arsch und Zwirn!", maulte sie vor sich hin und rüttelte wütend an den Fesseln, die Schmerzen ignorierend.
"Nanana, wir wollen doch nicht anfangen, herumzufluchen", erklang eine belustigte Stimme ganz in der Nähe und Lalaithwen zuckte zusammen. Die ganze Zeit über war jemand bei ihr gewesen und sie hatte es in ihrer Panik gar nicht mitbekommen. (nun gut, sie war so oder so nicht immer ein Blitzmerker gewesen) Sie konnte niemanden erkennen, ihre Umgebung schien schwärzer als Düsterwalds Nächte zu sein, sie konnte nicht einmal die Begrenzung des Raumes, in dem sie gefangen war, ausmachen. Und dazu noch diese Stimme...sie kam ihr seltsamerweise bekannt vor, obwohl sie sie nicht sofort zuordnen konnte. Unsicher, was sie nun tun sollte, schwieg sie und wartete ab. Der Unbekannte, der in einem Raum mit ihr verweilte, beobachtete sie. Das konnte sie regelrecht spüren. Solange sie nicht sehen konnte, mit wem sie es zu tun hatte, würde sie auf der Hut sein müssen. Vielleicht war er ebenso ein Gefangener wie sie, oder einer der Wachen. In diesem Moment kam ihr der erschreckende Gedanke, dass es tatsächlich eine der Wachen sein konnte, die auf dem Gemüse, das sie auf dem Marktplatz verstreut hatte, ausgerutscht war - und sich nun vielleicht auf grausame Art und Weise dafür rächen wollte...einmal hatte sie eine Geschichte über einen Kerkermeister in Mordor gehört, der seine Opfer schrecklich quälte, indem er sie durchkitzelte, bis sie sich buchstäblich totlachten. Gut, diese Story hatte ihr einmal Filegon erzählt, als sie gerade einmal 500 Jahre alt gewesen war und er hatte ihr damit nur einen Schrecken einjagen wollen. Aber trotzdem kamen ihr nun all diese Gedanken in den Sinn, eine traumatische Kindheitserinnerung, und sie wünschte sich weit fort...ganz weit fort!!!
"Was ist, hat es dir so plötzlich die Sprache verschlagen?", lachte die Stimme und zu Lalaithwens Schrecken erklang sie nun noch näher als zuvor. Ohne dass sie es so recht bemerkte, kniff sie ängstlich die Augen zusammen (obwohl sie mit offenen Augen schon nichts sehen konnte) und wagte es kaum noch zu atmen. Sie lauschte angestrengt auf jedes kleinste Geräusch, wer immer da bei ihr war, sie war ihm hilflos ausgeliefert! "Keine Angst, Mädchen, denkst du etwa, ich will dir etwas antun? Hätte ich es denn dann nicht schon längst getan?", sagte er und Lalaithwen erzitterte, als sie den warmen Hauch seines Atems direkt vor ihrem Gesicht spürte. Sie senkte ihren Kopf, wagte es nicht, ihre Lider zu öffnen. Er schien ihr wachsendes Unbehagen zu bemerken und zog sich langsam wiederum zurück. Sie saß zusammengekauert, so weit es die Ketten zuließen, regungslos da und wartete nur darauf, dass irgendetwas Schreckliches geschehen würde. Vielleicht hatte er ihr bis jetzt nur nichts getan, weil er sie foltern wollte, wenn sie wieder ganz bei Bewusstsein war. (Keine Frage, Lalaithwen hatte eine blühende Fantasie, aber wer hätte in so einem Moment voller Angst nicht annähernd dasselbe gedacht?)
"Ich sehe, es ist hoffnungslos, aus dir ein paar Worte herauszubekommen, ich hätte dich wohl eher in dem Glauben lassen sollen, allein hier zu sein, dann wärest du vielleicht ein wenig gesprächiger gewesen!", spaßte er weiter, doch ihr war ganz und gar nicht zum Scherzen zumute. "Wo bin ich?", brachte sie nur mit erstickter Stimme hervor. Zunächst herrschte bedächtiges Schweigen, der Duft von Wachs erfüllte den Raum, dann aber hörte sie ihn antworten: "Mach deine Augen auf, dann wirst du es sehen" Na toll, einen besseren Ratschlag hätte er ihr nicht geben können, dachte sie in diesem Augenblick, wagte es dann aber doch, vorsichtig die Lider zu öffnen. Erschrocken blinzelte sie gegen das plötzliche Licht, auf das sie nicht gefasst war. Dieser Elb oder was immer er war, schien einige Kerzen angezündet zu haben, denn sie sah nun nicht nur den Raum, in dem sie gefangen war, sondern auch einen langen Gang, der sich hinter den Gitterstäben erstreckte. Sie war tatsächlich in einem Verlies! "Du bist im Kerker des Palastes vom Düsterwald", fuhr er fort und endlich wandte sie sich ihm zu. Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie ihn erblickte. "Was ist?", lächelte er, "Bin ich denn so schrecklich anzusehen?"
Das war er ganz und gar nicht, es war der Elb, den sie bei ihrer Flucht beinahe über den Haufen gerannt hatte, sie erkannte ihn an seinen Augen. "Ist das eine rhetorische Frage?", gab sie nur leise zurück, und verfluchte sich selbst in diesem Moment für ihren blöden Kommentar, doch sie war nicht mehr in der Lage, einen vernünftigen Gedanken zu fassen. Wider erwarten lachte der Elb (er schien nur ein wenig älter als Filegon zu sein) und schaute sie direkt an, worauf sie verschüchtert den Blick senkte.
"Du gefällst mir, kleine Gemüsediebin, du bist nicht auf den Mund gefallen!" "Nein, wohl eher auf den Kopf, wie es sich anfühlt...", murrte sie, sie war ganz und gar nicht in der Laune, dem Vergnügen des Elben beizutragen. "Ja, die Wachen hatten so ihre Schwierigkeiten, dich zu fassen, haben dich sogar leicht verwundet. Aber du bist immer weitergelaufen...bis..."
Lalaithwen wurde rot, als er sie so angrinste, ihre Situation gefiel ihr immer weniger, ein peitscheschwingender Foltermeister wäre ihr sogar lieber gewesen, als diese Konversation mit ihm, der sich über sie lustig machte. "Ich weiß, ich habe Euch umgerannt, na und, ist das der Grund, dass ich angekettet bin? Ich habe Hunger gehabt und habe mir das Gemüse hart erarbeitet..."
"Gar keine Frage", erwiderte er beiläufig.
"Ich habe niemandem geschadet, warum werde ich dann hier festgehalten, als wäre ich ein Meuchelmörder?"
"Der König ist derzeit nicht gut auf Unruhestifter zu sprechen, aber keine Sorge, er wird sich schon wieder beruhigen. Bis dahin bleibst du aber besser noch hier, schließlich soll es ja noch etwas auf dem Frühlingsfest zu essen geben!"
"Wie war das? Ihr müsst sicherlich nicht hungern, nicht wahr? Ihr seid sicher einer dieser wohlhabenden Waldelben. Ihr habt Euer warmes Bett, immer genug zu essen und zu trinken.", fuhr sie ihn wütend an, er lachte sie aus und das verletzte ihren Stolz.
"Ja, endlich mal, nach langer Zeit. Hör auf, dich zu beschweren, es wird dir nicht aus deiner Lage helfen...ich sorge dafür, dass du gut verpflegt wirst, bis mein Vater dir gestattet, wieder unbeschwert ehrliche Händler auszurauben!", gab er ebenso erzürnt zurück, machte kehrt und rief eine der Wachen zu sich. "Wache, ich wünsche zu gehen!"
"Sehr wohl, Euer Hoheit, mein Prinz!", sagte ein Elb ehrfürchtig und entließ ihn aus der Zelle. Lalaithwen war anfangs überrascht, als sie den Wachmann so sprechen hörte, dieser Elb, mit dem sie zusammengestoßen war, war doch tatsächlich der Sohn des Königs! (Sie wusste, sie war in das gewaltigste Fettnäpfchen getreten, was man sich vorstellen konnte)
"Ich wünsche zu gehen...", äffte sie ihn wütend für sich nach, "...wenn ich das sagen würde..."
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Und? Was sagt ihr? Immer noch neugierig, wie es weitergeht? Kapitel 3 ist schon in Arbeit, please r/r!!! :)
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Kapitel 2: Gefesselt und geknebelt
Lalaithwen war sich sicher, alles nur geträumt zu haben, als sie langsam wieder zu sich kam. Sie hatte schreckliche Kopfschmerzen, wie nach einer honigweindurchzechten Nacht. Wahrscheinlich hatte Filegon sie in irgendeine Schenke geschleppt und nun konnte sie sich an nichts mehr erinnern, außer an...blaue Augen. Ja, tiefblaue Augen, wie sie sie noch nie zuvor gesehen hatte. An nichts anderes konnte sie sich erinnern. Das verwirrte sie nur noch mehr und als sie sich aufrichten wollte, um wie geglaubt aus ihrem Bett zu steigen, bemerkte sie zum ersten Mal, dass sie an Händen und Füßen gefesselt war. Lalaithwen, die sich noch immer nicht an den kleinen Diebeszug durch den Markt erinnern konnte, geriet in Panik. In welchen Schuppen hatte ihr Bruder sie nur mitgeschleppt? Vielleicht hatte der Wirt mal wieder mitbekommen, dass die beiden nicht bezahlen konnten und sie nun hier angekettet. (wie es leider viel zu oft vorgekommen war in früheren Tagen) Aber wo zum Bimbam war Filegon? Was war mit ihm geschehen? Und wieso war alles in ihrer Umgebung so dunkel, dass sie nichts sehen konnte? War sie erblindet? Oder steckte sie in einem...Verlies? Die Elbin bekam es mit der Angst zu tun, sie wusste ja noch nicht einmal, WO sie war. Sie zerrte wie wild an den Eisenketten, die ihre Knöchel und Handgelenke fest umschlossen, so lange, bis sie sich die Haut wund rieb und jeder weitere vergebliche Befreiungsversuch nur noch mehr Schmerzen bereitete. Vor lauter Verzweiflung wollte sie schreien, aber sie realisierte, dass ihre Stimme nicht mehr als ein leises Krächzen war und sie nur mit Mühe wenige Laute hervorbringen konnte. "Hilfe...wo bin ich...", ihre Stimme erstarb sofort wieder. Ihre Kehle fühlte sich trockener an als ein Stückchen Lembas und allein schon durch die letzte Anstrengung, die sie vorhin aufgebracht hatte bei dem Versuch ihre Fesseln zu lösen, ließ ihr Herz förmlich rasen, ihre Brust fühlte sich wie zugeschnürt an, das Atmen fiel ihr schwer. Kraftlos lehnte sie sich zurück, versuchte, ihre Gedanken zu ordnen, ihre Angst zu verdrängen.
Dann kehrte die Erinnerung zurück...Stück für Stück. Vor ihrem inneren Auge spielte sich die gesamte Marktszene noch einmal ab, wie Filegon den Verkäufer abgelenkt hatte während sie das Gemüse stahl...und dann...die Flucht vor der nudelholzschwingenden Alten. Wäre sie nicht gewesen, wäre alles glatt gegangen und Lalaithwen und ihr Bruder hätten seit Tagen endlich wieder etwas im Magen gehabt. Irgendetwas musste dann schiefgegangen sein, hatte man sie gefasst? Wenn ja, wo war Filegon, hatten sie ihn in dem ganzen Trubel mit heiler Haut davonkommen lassen? Sie ärgerte sich, noch nie war etwas schiefgegangen bei einem ihrer Streifzüge und ausgerechnet an solch einem Tag, an dem sie mehr mit einem Mal erbeutet hatte als jemals zuvor, musste sie erwischt werden.
"Himmel Arsch und Zwirn!", maulte sie vor sich hin und rüttelte wütend an den Fesseln, die Schmerzen ignorierend.
"Nanana, wir wollen doch nicht anfangen, herumzufluchen", erklang eine belustigte Stimme ganz in der Nähe und Lalaithwen zuckte zusammen. Die ganze Zeit über war jemand bei ihr gewesen und sie hatte es in ihrer Panik gar nicht mitbekommen. (nun gut, sie war so oder so nicht immer ein Blitzmerker gewesen) Sie konnte niemanden erkennen, ihre Umgebung schien schwärzer als Düsterwalds Nächte zu sein, sie konnte nicht einmal die Begrenzung des Raumes, in dem sie gefangen war, ausmachen. Und dazu noch diese Stimme...sie kam ihr seltsamerweise bekannt vor, obwohl sie sie nicht sofort zuordnen konnte. Unsicher, was sie nun tun sollte, schwieg sie und wartete ab. Der Unbekannte, der in einem Raum mit ihr verweilte, beobachtete sie. Das konnte sie regelrecht spüren. Solange sie nicht sehen konnte, mit wem sie es zu tun hatte, würde sie auf der Hut sein müssen. Vielleicht war er ebenso ein Gefangener wie sie, oder einer der Wachen. In diesem Moment kam ihr der erschreckende Gedanke, dass es tatsächlich eine der Wachen sein konnte, die auf dem Gemüse, das sie auf dem Marktplatz verstreut hatte, ausgerutscht war - und sich nun vielleicht auf grausame Art und Weise dafür rächen wollte...einmal hatte sie eine Geschichte über einen Kerkermeister in Mordor gehört, der seine Opfer schrecklich quälte, indem er sie durchkitzelte, bis sie sich buchstäblich totlachten. Gut, diese Story hatte ihr einmal Filegon erzählt, als sie gerade einmal 500 Jahre alt gewesen war und er hatte ihr damit nur einen Schrecken einjagen wollen. Aber trotzdem kamen ihr nun all diese Gedanken in den Sinn, eine traumatische Kindheitserinnerung, und sie wünschte sich weit fort...ganz weit fort!!!
"Was ist, hat es dir so plötzlich die Sprache verschlagen?", lachte die Stimme und zu Lalaithwens Schrecken erklang sie nun noch näher als zuvor. Ohne dass sie es so recht bemerkte, kniff sie ängstlich die Augen zusammen (obwohl sie mit offenen Augen schon nichts sehen konnte) und wagte es kaum noch zu atmen. Sie lauschte angestrengt auf jedes kleinste Geräusch, wer immer da bei ihr war, sie war ihm hilflos ausgeliefert! "Keine Angst, Mädchen, denkst du etwa, ich will dir etwas antun? Hätte ich es denn dann nicht schon längst getan?", sagte er und Lalaithwen erzitterte, als sie den warmen Hauch seines Atems direkt vor ihrem Gesicht spürte. Sie senkte ihren Kopf, wagte es nicht, ihre Lider zu öffnen. Er schien ihr wachsendes Unbehagen zu bemerken und zog sich langsam wiederum zurück. Sie saß zusammengekauert, so weit es die Ketten zuließen, regungslos da und wartete nur darauf, dass irgendetwas Schreckliches geschehen würde. Vielleicht hatte er ihr bis jetzt nur nichts getan, weil er sie foltern wollte, wenn sie wieder ganz bei Bewusstsein war. (Keine Frage, Lalaithwen hatte eine blühende Fantasie, aber wer hätte in so einem Moment voller Angst nicht annähernd dasselbe gedacht?)
"Ich sehe, es ist hoffnungslos, aus dir ein paar Worte herauszubekommen, ich hätte dich wohl eher in dem Glauben lassen sollen, allein hier zu sein, dann wärest du vielleicht ein wenig gesprächiger gewesen!", spaßte er weiter, doch ihr war ganz und gar nicht zum Scherzen zumute. "Wo bin ich?", brachte sie nur mit erstickter Stimme hervor. Zunächst herrschte bedächtiges Schweigen, der Duft von Wachs erfüllte den Raum, dann aber hörte sie ihn antworten: "Mach deine Augen auf, dann wirst du es sehen" Na toll, einen besseren Ratschlag hätte er ihr nicht geben können, dachte sie in diesem Augenblick, wagte es dann aber doch, vorsichtig die Lider zu öffnen. Erschrocken blinzelte sie gegen das plötzliche Licht, auf das sie nicht gefasst war. Dieser Elb oder was immer er war, schien einige Kerzen angezündet zu haben, denn sie sah nun nicht nur den Raum, in dem sie gefangen war, sondern auch einen langen Gang, der sich hinter den Gitterstäben erstreckte. Sie war tatsächlich in einem Verlies! "Du bist im Kerker des Palastes vom Düsterwald", fuhr er fort und endlich wandte sie sich ihm zu. Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie ihn erblickte. "Was ist?", lächelte er, "Bin ich denn so schrecklich anzusehen?"
Das war er ganz und gar nicht, es war der Elb, den sie bei ihrer Flucht beinahe über den Haufen gerannt hatte, sie erkannte ihn an seinen Augen. "Ist das eine rhetorische Frage?", gab sie nur leise zurück, und verfluchte sich selbst in diesem Moment für ihren blöden Kommentar, doch sie war nicht mehr in der Lage, einen vernünftigen Gedanken zu fassen. Wider erwarten lachte der Elb (er schien nur ein wenig älter als Filegon zu sein) und schaute sie direkt an, worauf sie verschüchtert den Blick senkte.
"Du gefällst mir, kleine Gemüsediebin, du bist nicht auf den Mund gefallen!" "Nein, wohl eher auf den Kopf, wie es sich anfühlt...", murrte sie, sie war ganz und gar nicht in der Laune, dem Vergnügen des Elben beizutragen. "Ja, die Wachen hatten so ihre Schwierigkeiten, dich zu fassen, haben dich sogar leicht verwundet. Aber du bist immer weitergelaufen...bis..."
Lalaithwen wurde rot, als er sie so angrinste, ihre Situation gefiel ihr immer weniger, ein peitscheschwingender Foltermeister wäre ihr sogar lieber gewesen, als diese Konversation mit ihm, der sich über sie lustig machte. "Ich weiß, ich habe Euch umgerannt, na und, ist das der Grund, dass ich angekettet bin? Ich habe Hunger gehabt und habe mir das Gemüse hart erarbeitet..."
"Gar keine Frage", erwiderte er beiläufig.
"Ich habe niemandem geschadet, warum werde ich dann hier festgehalten, als wäre ich ein Meuchelmörder?"
"Der König ist derzeit nicht gut auf Unruhestifter zu sprechen, aber keine Sorge, er wird sich schon wieder beruhigen. Bis dahin bleibst du aber besser noch hier, schließlich soll es ja noch etwas auf dem Frühlingsfest zu essen geben!"
"Wie war das? Ihr müsst sicherlich nicht hungern, nicht wahr? Ihr seid sicher einer dieser wohlhabenden Waldelben. Ihr habt Euer warmes Bett, immer genug zu essen und zu trinken.", fuhr sie ihn wütend an, er lachte sie aus und das verletzte ihren Stolz.
"Ja, endlich mal, nach langer Zeit. Hör auf, dich zu beschweren, es wird dir nicht aus deiner Lage helfen...ich sorge dafür, dass du gut verpflegt wirst, bis mein Vater dir gestattet, wieder unbeschwert ehrliche Händler auszurauben!", gab er ebenso erzürnt zurück, machte kehrt und rief eine der Wachen zu sich. "Wache, ich wünsche zu gehen!"
"Sehr wohl, Euer Hoheit, mein Prinz!", sagte ein Elb ehrfürchtig und entließ ihn aus der Zelle. Lalaithwen war anfangs überrascht, als sie den Wachmann so sprechen hörte, dieser Elb, mit dem sie zusammengestoßen war, war doch tatsächlich der Sohn des Königs! (Sie wusste, sie war in das gewaltigste Fettnäpfchen getreten, was man sich vorstellen konnte)
"Ich wünsche zu gehen...", äffte sie ihn wütend für sich nach, "...wenn ich das sagen würde..."
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Und? Was sagt ihr? Immer noch neugierig, wie es weitergeht? Kapitel 3 ist schon in Arbeit, please r/r!!! :)
