A/N: *ächz* Boah, es gibt Dinge, die mir das Leben schwer machen, wie zum
Beispiel Schule und Schule und Schule...ach ja, hab ich Schule schon
erwähnt? Bin derzeit voll im Stress, also bitte habt ein wenig Geduld wegen
den Kapitel- bzw. Storyuploads...bin schließlich kein Arbeitsesel, sondern
ein flauschiges Stoffpferd *g*...genug der Sülzerei...ich würde mich mal
wieder seeehr über Reviews von euch freuen...na denn, r&r!!!
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Kapitel 5: Ein nächtlicher Machtkampf
Legolas war ein wenig verwirrt, als er die Palastwachen so schnell vorbeilaufen sah, sie schienen jemanden zu suchen. Sein erster Gedanke war, dass diese kleine Diebin es doch tatsächlich geschafft hatte, zu entkommen, doch das schien ihm schließlich unmöglich, da sie fest angekettet war. Er wand sich daher an einen der noch verweilenden Wärter und fragte ihn, was denn geschehen sei. Dieser zuckte jedoch nur mit den Achseln und murmelte nur etwas von einem Eindringling vor sich hin. Legolas überprüfte, ob die Wache schon eine gehörige Honigweinfahne hatte, was aber nicht der Fall war. Allein die Vorstellung, dass jemand freiwillig in einen Kerker einbrechen würde, war für den Prinzen lachhaft. Selbst wenn das eine Befreiungsaktion eines Gefangenen sein sollte, war es schier unmöglich, aus dem Verlies Thranduils zu entkommen. Legolas machte sich keine weiteren Gedanken mehr darüber, er war eher damit beschäftigt, sich die richtigen Worte zurechtzulegen, um mit der Kleinen zu reden und sich zu entschuldigen. Zuerst einmal brauchte er einen Vorwand, um sie überhaupt zu solch einer späten Stunde noch zu besuchen.
Doch Legolas, der alles andere als unkreativ war, fiel schon nach kurzer Zeit etwas ein.
~*~*~
Lalaithwen hatte Angst, panische Angst. Noch nie hatte sie solch ein Gefühl in ihrem Herzen gehabt, es war wie eine düstere Prophezeiung, die sich verwirklichte. Doch sie konnte nicht wirklich erfassen, WAS sie spürte. Es war nicht nur die Sorge um Filegon, der auf der Flucht war, es war etwas anderes, weiter entfernt doch noch viel gefährlicher. Sie hasste es in diesem Moment, elbisches Blut in ihren Venen zu haben. Immer diese Ungewissheit, diese Unruhe im Herzen zu haben, machte sie wahnsinnig. Lalaithwen fühlte, dass durch Filegons Flucht vor den Wachen ein großer Stein ins Rollen gebracht worden war und dass ihr Bruder in großer Gefahr war. Aber sie konnte ihm nicht helfen, sie war angekettet an Händen und Füßen, das Brennen ihrer Wunde an der Schulter hatte sich verschlimmert. Was, bei den Valar, war nur mit ihrem Bruder geschehen und warum fürchtete sie einen Schatten in ihrem Herzen? Vor lauter Verzweiflung hätte Lalaithwen am liebsten aufgeschrien, doch sie war zu erschöpft, um es überhaupt zu versuchen.
Sie bemerkte einfach nicht, dass Legolas schon seit geraumer Zeit vor ihrer Zelle stand. Ihr Orientierungssinn, sowie ihr Zeitgefühl schienen zu schwinden oder sich gar gänzlich zu verabschieden. Nur noch zur Hälfte bekam sie mit, wie der Elb die Zellentür aufschloss, eintrat und sie hinter sich wieder fest versperrte. Als ob er Angst hätte, Lalaithwen könne in diesem Zustand wirklich fliehen! Ein schwaches Kichern entwich ihren trockenen Lippen, als ihr dieser Gedanke kam, dann schloss sie ihre Augen und versuchte, wieder einen klaren Kopf zu bekommen, ihre Gedanken zu ordnen, die unbegründete Furcht beiseite zu schieben.
Lalaithwen wartete schon regelrecht auf irgendeine bissige Bemerkung des Prinzen, die sie wieder in Rage brachte, doch zu ihrer Verwunderung schwieg er und musterte sie mit einem fragenden Blick. Sie seufzte schwach, sollte er doch gehen und sich selbst so im Spiegel begaffen (sie war sich sicher, dass dies neben dem "sich-lustig-machen" über andere Leute, zu seinen Hobbies gehörte.), warum konnte er sie nicht in Ruhe lassen? Als ob es nicht schon schlimm genug war, dass sie hier festsaß, gequält von ihren eigenen Gedanken, nein, da musste auch noch dieser Kerl vorbeikommen und sie wie ein Tier aus dem Streichelzoo beobachten! Zu allem Übel ließ er sich nun auch noch direkt vor ihr nieder...
Legolas schwieg, wunderte sich etwas über den ausbleibenden frechen Wink des jungen Mädchens (sie schien nicht viel älter als 2000 Jahre zu sein, da war er sich sicher) und bemerkte, wie erschöpft und geschwächt sie war. Legolas wollte sich gar nicht erst vorstellen, wie es war, Tag und Nacht hier unten in der Dunkelheit angekettet zu sein, noch dazu verwundet, hungrig und durstig. (zwar erhielt sie täglich eine Ration, doch die fiel recht knapp aus)
Seine Gedanken wurden von dem Klang ihrer Stimme gestört, als sie deutlich gereizt seufzte: "Was wollt Ihr denn hier? Euch schon wieder über mich törichtes Wesen amüsieren? Oder mich provozieren?"
"Keines von beidem", erwiderte er bestimmt, sein Blick ruhte auf den Eisenketten, die ihre Handgelenke mittlerweile ganz wund gescheuert hatten. Lalaithwen schaute ein wenig verwirrt zu ihm herüber, eigentlich hätte er jetzt seinen Kommentar abliefern müssen. Doch er schaute sie nur an. Sie hielt seinem direkten Blick stand, löste ihre blauen Augen in keiner Sekunde von den seinen. Schließlich war es Legolas, der zuerst den Blick senkte und Lalaithwen lächelte triumphierend in sich hinein, es war ein kleiner Machtkampf, der sich zwischen ihnen abspielte, dessen war sie sich bewusst und sie war froh, die erste Runde gewonnen zu haben.
Erst jetzt wand sie den Blick von seinem durchaus schönen Gesicht ab und beobachtete ihn. Eine recht große Schüssel voll Wasser und vereinzelten Kräutern stand vor ihm, er kniete dahinter und tauchte ein Leinentuch wiederholend hinein, wrang es aus und fuhr mit seinen geschmeidigen Fingern darüber. Die kleine Elbe verstand nicht, was sein merkwürdiges Verhalten bedeutete. Umso weniger war sie sich dessen bewusst, dass er sie von ihren Grübeleien um Filegon ablenkte. Er tauchte das Stückchen Stoff noch ein letztes Mal tief in das Wasser, wartete einen Moment und wrang es schließlich wieder aus. Diese Bewegungen seiner Hände hypnotisierten Lalaithwen beinahe, machten sie schläfrig. Aber durch den plötzlichen brennenden Schmerz an ihrer Schulter wurde sie recht unsanft in die Wirklichkeit zurückgeholt. Erschrocken schrie sie auf und zog ihre Schulter so weit zurück, wie es ihre Fesseln erlaubten. Erst jetzt erkannte sie, woher dieser grauenhafte Schmerz kam, der ihren ganzen Körper erzittern ließ: Legolas hatte das Tuch, welches er zuvor in dem warmen Kräuterbad angefeuchtet hatte, auf ihre Wunde gelegt. Lalaithwens Überraschung schlug schnell in Wut um, noch immer ihre Arme schmerzhaft weit von ihm abweisend, fuhr sie ihn an: " Was ist nun schon wieder in Euch gefahren, ist dies die Methode Eures Vaters, die Gefangenen zu foltern?"
"Nicht doch, nun halt endlich still...", murrte er und versuchte vergebens, erneut das heilende Tuch auf ihre Wunde zu legen. Sie wich ihm wieder und wieder aus, hilflos wehrufend, sodass sie ihm schon fast leid tat. Doch Legolas verlor die Geduld, packte ihren Arm und presste mit aller Gewalt den Stoff auf ihre Verletzung. Das brachte sie endgültig zum Stillhalten und Schweigen. Der Schmerz, der sie in diesem Moment durchfuhr, ließ sie sich wünschen, auf der Stelle zu sterben, so grausam war das Brennen, das ihren Leib durchzog.
Ein leises, armseliges Wimmern entwich ihrer Kehle, als Legolas den Druck auf die Verwundung noch einmal erhöhte, seinen festen Griff an ihrem Unterarm jedoch langsam löste. Sie hatte die Augen fest zusammengekniffen, eine leise Träne kam zum Vorschein und bahnte sich ihren Weg über ihre Wange.
"Shh, es ist gleich vorbei, diese Kräuter werden den Heilungsprozess deiner Verletzung beschleunigen...shhh, ist ja gut...", sagte der Elb leise und lächelte leicht. Sie war verletzlicher, als sie es vorgab zu sein, wehr- und hilflos ihm gegenüber und das wiederum ließ ihn triumphieren.
"Was gibt's da so blöd zu grinsen?", fauchte sie, "Wenn ich könnte, würde ich Euch noch viel größere Schmerzen bereiten!"
"Und? Kannst du?", lachte er nur und er konnte förmlich die Wut in ihr aufsteigen sehen. Ihre Wangen hatten bereits eine leicht gerötete Färbung, ihre Lippen hatte sie so fest zusammengepresst, dass sie beinahe farblos zu sein schienen und in ihren Augen flammte ein Ausdruck von äußerster Abneigung auf. Das brachte Legolas nur dazu, erneut das Tuch fester auf ihre gereizte Haut zu pressen, sodass sie vor lauter Schmerz wieder aufschrie und ihn mit elbischen Schimpfworten beleidigte. Das gab sie aber bald wieder auf, als er sie weiter folterte.
"Du blöder Elb...", zischte sie schwach, als er endlich von ihrem Arm abließ. "Wo sind denn bitteschön deine Manieren?", grinste er nur und wusch das Leinentuch in der Schüssel aus. Er fand Spaß daran, sie wütend zu machen und nach kurzem Überlegen wurde ihm bewusst, dass er ja noch nicht einmal ihren Namen kannte.
"Wenn das so heilsame Kräuter sind, wieso fühle ich mich dann wie ein Würstchen auf einem Zwergengrill?", murrte sie, er hatte derzeit die Oberhand, das musste sie sich wohl oder übel eingestehen...aber wenn sie erst einmal von ihrem Fesseln befreit war, würde sie ihm gehörig den Hintern versohlen! "Salbei...", murmelte er nur vor sich hin, "das tut schon mal weh auf frischen Wunden."
"Und warum habt Ihr nicht einfach eine von Euren Heiltanten heruntergeschickt, die mal wieder die Drecksarbeiten für Euch erledigen?"
"Weil ich mich eigentlich bei dir entschuldigen wollte, aber wenn du dich weiterhin mit solch süßholzraspelnden Worten mir gegenüber ausdrückst, werde ich es mir noch mal anders überlegen!", erwiderte er und warf ihr einen für sie undeutbaren Blick zu.
"War das eine Drohung?", raunte sie ihm zu, "AUTSCH!...Ok...war es...hab schon kapiert", ächzte sie heiser, nachdem er ihr das frischgewaschene Tuch zum wiederholten Male auf die Schulter legte. Daraufhin herrschte Waffenstillstand an den Fronten, Legolas wusch nun vorsichtiger ihre Wunde aus und Lalaithwen bedachte ihn nicht mehr mit ihren Gemeinheiten. Dieser Elb war für sie sowieso ein wandelndes Rätsel. Ohne, dass sie es so recht bemerkte, starrte sie ihn die ganze Zeit über an, während er das Tuch auswrang. Ihr war noch gar nicht aufgefallen, wie schön er doch war...(siehe Lalaithwens Blitzmerklichkeit) wenn er nicht schon vergeben war, hatte er sicherlich eine ganze Menge Mädchen, die ihm zu Füßen lagen. Er spürte ihre genauen Blicke und hielt einen Moment lang inne, um in ihre Augen zu schauen. Lalaithwen wachte nun endlich aus ihrer Träumerei auf und senkte mit hochrotem Kopf den Blick. Was, wenn dieser Kerl nun ihre Gedanken gelesen hatte? (dieser Gedanke war nicht sehr abwegig, schließlich war er ja über 8 Ecken mit diesen abnormalen Elben aus Lorien verwandt, man konnte ja nie wissen, welche Gene sich da vererbten und welche nicht)
Legolas grinste nur, er hatte letztendlich den Sieg in diesem indirekten Kleinkrieg zwischen ihm und ihr davongetragen. (und praktischerweise hatte er diesmal kein schlechtes Gewissen mehr)
"Wie ist überhaupt dein Name?", fragte er nach einer erneuten Stille.
Sie hätte ihm in diesem Moment Hunderte von falschen und provozierenden Namen (wie beispielsweise "Yeti" oder "Iluvatars Großmama") an den Kopf werfen können, doch zu ihrer eigenen Verwunderung brachte sie nur leise: "Lalaithwen" hervor.
`Lalaithwen´, wiederholte er leise in seinen Gedanken, `Die Lachende...wie passend...´
Als er seine Gedankenzüge zuende gebracht hatte, lag ein schelmisches Grinsen auf seinen Lippen. "Hey, es gibt blödere Namen, ok? Spart Euch bitte Eure einfältigen Witze darüber...Prinz So und so..."
"Legolas"
"Hää?"
"Mein Name ist Legolas...nicht So und so...", wiederholte er.
"Auch egal", seufzte sie. Schweigen. Schon wieder dieses bedenkliche Schweigen...was hatte das zu bedeuten? Lalaithwen fühlte sich sichtlich unwohler, je länger die Stille Bestand hatte.
"Na gut, ...Lalaithwen...", begann er und beugte sich plötzlich über sie (was ihr ganz und gar nicht gefiel), "Versprichst du mir, niemandem ein Sterbenswörtchen davon zu erzählen?"
"Wovon?", fragte sie verwirrt.
Er erwiderte zunächst nichts, sondern lehnte sich weiter über sie. Lalaithwen befürchtete schon Schlimmes, kniff vorsorglich ihre Lippen zusammen und schloss ihre Augen. Einige Momente später wagte sie, sie wieder zu öffnen und sah nur einen verdutzt dreinschauenden Elben vor ihr sitzen.
"Davon...", murmelte er nur noch, er versuchte, aus der überraschenden Mimik und Gestik der kleinen Elbe zu lesen, er verstand nicht so recht, warum sie so plötzlich verkrampft war, als er ihre Handgelenksfesseln gelöst hatte. Lalaithwen schaute noch verdutzter drein als Legolas und betrachtete ihre wunden Handgelenke, als ob das alles nur im Traum geschehen wäre. Und sie hatte doch tatsächlich gedacht, er wolle...nun...ähm... .
Sie verwarf diesen lästigen Gedanken schnell wieder.
"Ich gehe nun, das Wasser lasse ich bei dir, damit du deine Hände darin waschen kannst...",murmelte er und erhob sich. Dann wand er den Blick von ihr ab und drehte sich zum Gehen um. Er war schon fast aus der Zelle getreten, als Lalaithwen plötzlich seinen Namen rief. Überrascht drehte er sich noch einmal zu ihr um.
"Danke...", brachte sie nur leise hervor. (und hasste sich selbst dafür, von diesem Elben so eingeschüchtert worden zu sein)
Legolas bedachte sie mit einem Lächeln, als er ihre Zelle hinter sich verschloss und über die dunklen Gänge des Kerkers wieder hinauf in den Palast ging.
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Na, zufrieden? Wenn nicht, kann ich's nicht ändern, nu isses online *G* Wie gesagt wären Reviews seeeehr willkommen, also tut mir den Gefallen und lest euch den Müll durch, den ich hier auf's Papier gebracht habe :-) *thx*
Kapitel 6 folgt...
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Kapitel 5: Ein nächtlicher Machtkampf
Legolas war ein wenig verwirrt, als er die Palastwachen so schnell vorbeilaufen sah, sie schienen jemanden zu suchen. Sein erster Gedanke war, dass diese kleine Diebin es doch tatsächlich geschafft hatte, zu entkommen, doch das schien ihm schließlich unmöglich, da sie fest angekettet war. Er wand sich daher an einen der noch verweilenden Wärter und fragte ihn, was denn geschehen sei. Dieser zuckte jedoch nur mit den Achseln und murmelte nur etwas von einem Eindringling vor sich hin. Legolas überprüfte, ob die Wache schon eine gehörige Honigweinfahne hatte, was aber nicht der Fall war. Allein die Vorstellung, dass jemand freiwillig in einen Kerker einbrechen würde, war für den Prinzen lachhaft. Selbst wenn das eine Befreiungsaktion eines Gefangenen sein sollte, war es schier unmöglich, aus dem Verlies Thranduils zu entkommen. Legolas machte sich keine weiteren Gedanken mehr darüber, er war eher damit beschäftigt, sich die richtigen Worte zurechtzulegen, um mit der Kleinen zu reden und sich zu entschuldigen. Zuerst einmal brauchte er einen Vorwand, um sie überhaupt zu solch einer späten Stunde noch zu besuchen.
Doch Legolas, der alles andere als unkreativ war, fiel schon nach kurzer Zeit etwas ein.
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Lalaithwen hatte Angst, panische Angst. Noch nie hatte sie solch ein Gefühl in ihrem Herzen gehabt, es war wie eine düstere Prophezeiung, die sich verwirklichte. Doch sie konnte nicht wirklich erfassen, WAS sie spürte. Es war nicht nur die Sorge um Filegon, der auf der Flucht war, es war etwas anderes, weiter entfernt doch noch viel gefährlicher. Sie hasste es in diesem Moment, elbisches Blut in ihren Venen zu haben. Immer diese Ungewissheit, diese Unruhe im Herzen zu haben, machte sie wahnsinnig. Lalaithwen fühlte, dass durch Filegons Flucht vor den Wachen ein großer Stein ins Rollen gebracht worden war und dass ihr Bruder in großer Gefahr war. Aber sie konnte ihm nicht helfen, sie war angekettet an Händen und Füßen, das Brennen ihrer Wunde an der Schulter hatte sich verschlimmert. Was, bei den Valar, war nur mit ihrem Bruder geschehen und warum fürchtete sie einen Schatten in ihrem Herzen? Vor lauter Verzweiflung hätte Lalaithwen am liebsten aufgeschrien, doch sie war zu erschöpft, um es überhaupt zu versuchen.
Sie bemerkte einfach nicht, dass Legolas schon seit geraumer Zeit vor ihrer Zelle stand. Ihr Orientierungssinn, sowie ihr Zeitgefühl schienen zu schwinden oder sich gar gänzlich zu verabschieden. Nur noch zur Hälfte bekam sie mit, wie der Elb die Zellentür aufschloss, eintrat und sie hinter sich wieder fest versperrte. Als ob er Angst hätte, Lalaithwen könne in diesem Zustand wirklich fliehen! Ein schwaches Kichern entwich ihren trockenen Lippen, als ihr dieser Gedanke kam, dann schloss sie ihre Augen und versuchte, wieder einen klaren Kopf zu bekommen, ihre Gedanken zu ordnen, die unbegründete Furcht beiseite zu schieben.
Lalaithwen wartete schon regelrecht auf irgendeine bissige Bemerkung des Prinzen, die sie wieder in Rage brachte, doch zu ihrer Verwunderung schwieg er und musterte sie mit einem fragenden Blick. Sie seufzte schwach, sollte er doch gehen und sich selbst so im Spiegel begaffen (sie war sich sicher, dass dies neben dem "sich-lustig-machen" über andere Leute, zu seinen Hobbies gehörte.), warum konnte er sie nicht in Ruhe lassen? Als ob es nicht schon schlimm genug war, dass sie hier festsaß, gequält von ihren eigenen Gedanken, nein, da musste auch noch dieser Kerl vorbeikommen und sie wie ein Tier aus dem Streichelzoo beobachten! Zu allem Übel ließ er sich nun auch noch direkt vor ihr nieder...
Legolas schwieg, wunderte sich etwas über den ausbleibenden frechen Wink des jungen Mädchens (sie schien nicht viel älter als 2000 Jahre zu sein, da war er sich sicher) und bemerkte, wie erschöpft und geschwächt sie war. Legolas wollte sich gar nicht erst vorstellen, wie es war, Tag und Nacht hier unten in der Dunkelheit angekettet zu sein, noch dazu verwundet, hungrig und durstig. (zwar erhielt sie täglich eine Ration, doch die fiel recht knapp aus)
Seine Gedanken wurden von dem Klang ihrer Stimme gestört, als sie deutlich gereizt seufzte: "Was wollt Ihr denn hier? Euch schon wieder über mich törichtes Wesen amüsieren? Oder mich provozieren?"
"Keines von beidem", erwiderte er bestimmt, sein Blick ruhte auf den Eisenketten, die ihre Handgelenke mittlerweile ganz wund gescheuert hatten. Lalaithwen schaute ein wenig verwirrt zu ihm herüber, eigentlich hätte er jetzt seinen Kommentar abliefern müssen. Doch er schaute sie nur an. Sie hielt seinem direkten Blick stand, löste ihre blauen Augen in keiner Sekunde von den seinen. Schließlich war es Legolas, der zuerst den Blick senkte und Lalaithwen lächelte triumphierend in sich hinein, es war ein kleiner Machtkampf, der sich zwischen ihnen abspielte, dessen war sie sich bewusst und sie war froh, die erste Runde gewonnen zu haben.
Erst jetzt wand sie den Blick von seinem durchaus schönen Gesicht ab und beobachtete ihn. Eine recht große Schüssel voll Wasser und vereinzelten Kräutern stand vor ihm, er kniete dahinter und tauchte ein Leinentuch wiederholend hinein, wrang es aus und fuhr mit seinen geschmeidigen Fingern darüber. Die kleine Elbe verstand nicht, was sein merkwürdiges Verhalten bedeutete. Umso weniger war sie sich dessen bewusst, dass er sie von ihren Grübeleien um Filegon ablenkte. Er tauchte das Stückchen Stoff noch ein letztes Mal tief in das Wasser, wartete einen Moment und wrang es schließlich wieder aus. Diese Bewegungen seiner Hände hypnotisierten Lalaithwen beinahe, machten sie schläfrig. Aber durch den plötzlichen brennenden Schmerz an ihrer Schulter wurde sie recht unsanft in die Wirklichkeit zurückgeholt. Erschrocken schrie sie auf und zog ihre Schulter so weit zurück, wie es ihre Fesseln erlaubten. Erst jetzt erkannte sie, woher dieser grauenhafte Schmerz kam, der ihren ganzen Körper erzittern ließ: Legolas hatte das Tuch, welches er zuvor in dem warmen Kräuterbad angefeuchtet hatte, auf ihre Wunde gelegt. Lalaithwens Überraschung schlug schnell in Wut um, noch immer ihre Arme schmerzhaft weit von ihm abweisend, fuhr sie ihn an: " Was ist nun schon wieder in Euch gefahren, ist dies die Methode Eures Vaters, die Gefangenen zu foltern?"
"Nicht doch, nun halt endlich still...", murrte er und versuchte vergebens, erneut das heilende Tuch auf ihre Wunde zu legen. Sie wich ihm wieder und wieder aus, hilflos wehrufend, sodass sie ihm schon fast leid tat. Doch Legolas verlor die Geduld, packte ihren Arm und presste mit aller Gewalt den Stoff auf ihre Verletzung. Das brachte sie endgültig zum Stillhalten und Schweigen. Der Schmerz, der sie in diesem Moment durchfuhr, ließ sie sich wünschen, auf der Stelle zu sterben, so grausam war das Brennen, das ihren Leib durchzog.
Ein leises, armseliges Wimmern entwich ihrer Kehle, als Legolas den Druck auf die Verwundung noch einmal erhöhte, seinen festen Griff an ihrem Unterarm jedoch langsam löste. Sie hatte die Augen fest zusammengekniffen, eine leise Träne kam zum Vorschein und bahnte sich ihren Weg über ihre Wange.
"Shh, es ist gleich vorbei, diese Kräuter werden den Heilungsprozess deiner Verletzung beschleunigen...shhh, ist ja gut...", sagte der Elb leise und lächelte leicht. Sie war verletzlicher, als sie es vorgab zu sein, wehr- und hilflos ihm gegenüber und das wiederum ließ ihn triumphieren.
"Was gibt's da so blöd zu grinsen?", fauchte sie, "Wenn ich könnte, würde ich Euch noch viel größere Schmerzen bereiten!"
"Und? Kannst du?", lachte er nur und er konnte förmlich die Wut in ihr aufsteigen sehen. Ihre Wangen hatten bereits eine leicht gerötete Färbung, ihre Lippen hatte sie so fest zusammengepresst, dass sie beinahe farblos zu sein schienen und in ihren Augen flammte ein Ausdruck von äußerster Abneigung auf. Das brachte Legolas nur dazu, erneut das Tuch fester auf ihre gereizte Haut zu pressen, sodass sie vor lauter Schmerz wieder aufschrie und ihn mit elbischen Schimpfworten beleidigte. Das gab sie aber bald wieder auf, als er sie weiter folterte.
"Du blöder Elb...", zischte sie schwach, als er endlich von ihrem Arm abließ. "Wo sind denn bitteschön deine Manieren?", grinste er nur und wusch das Leinentuch in der Schüssel aus. Er fand Spaß daran, sie wütend zu machen und nach kurzem Überlegen wurde ihm bewusst, dass er ja noch nicht einmal ihren Namen kannte.
"Wenn das so heilsame Kräuter sind, wieso fühle ich mich dann wie ein Würstchen auf einem Zwergengrill?", murrte sie, er hatte derzeit die Oberhand, das musste sie sich wohl oder übel eingestehen...aber wenn sie erst einmal von ihrem Fesseln befreit war, würde sie ihm gehörig den Hintern versohlen! "Salbei...", murmelte er nur vor sich hin, "das tut schon mal weh auf frischen Wunden."
"Und warum habt Ihr nicht einfach eine von Euren Heiltanten heruntergeschickt, die mal wieder die Drecksarbeiten für Euch erledigen?"
"Weil ich mich eigentlich bei dir entschuldigen wollte, aber wenn du dich weiterhin mit solch süßholzraspelnden Worten mir gegenüber ausdrückst, werde ich es mir noch mal anders überlegen!", erwiderte er und warf ihr einen für sie undeutbaren Blick zu.
"War das eine Drohung?", raunte sie ihm zu, "AUTSCH!...Ok...war es...hab schon kapiert", ächzte sie heiser, nachdem er ihr das frischgewaschene Tuch zum wiederholten Male auf die Schulter legte. Daraufhin herrschte Waffenstillstand an den Fronten, Legolas wusch nun vorsichtiger ihre Wunde aus und Lalaithwen bedachte ihn nicht mehr mit ihren Gemeinheiten. Dieser Elb war für sie sowieso ein wandelndes Rätsel. Ohne, dass sie es so recht bemerkte, starrte sie ihn die ganze Zeit über an, während er das Tuch auswrang. Ihr war noch gar nicht aufgefallen, wie schön er doch war...(siehe Lalaithwens Blitzmerklichkeit) wenn er nicht schon vergeben war, hatte er sicherlich eine ganze Menge Mädchen, die ihm zu Füßen lagen. Er spürte ihre genauen Blicke und hielt einen Moment lang inne, um in ihre Augen zu schauen. Lalaithwen wachte nun endlich aus ihrer Träumerei auf und senkte mit hochrotem Kopf den Blick. Was, wenn dieser Kerl nun ihre Gedanken gelesen hatte? (dieser Gedanke war nicht sehr abwegig, schließlich war er ja über 8 Ecken mit diesen abnormalen Elben aus Lorien verwandt, man konnte ja nie wissen, welche Gene sich da vererbten und welche nicht)
Legolas grinste nur, er hatte letztendlich den Sieg in diesem indirekten Kleinkrieg zwischen ihm und ihr davongetragen. (und praktischerweise hatte er diesmal kein schlechtes Gewissen mehr)
"Wie ist überhaupt dein Name?", fragte er nach einer erneuten Stille.
Sie hätte ihm in diesem Moment Hunderte von falschen und provozierenden Namen (wie beispielsweise "Yeti" oder "Iluvatars Großmama") an den Kopf werfen können, doch zu ihrer eigenen Verwunderung brachte sie nur leise: "Lalaithwen" hervor.
`Lalaithwen´, wiederholte er leise in seinen Gedanken, `Die Lachende...wie passend...´
Als er seine Gedankenzüge zuende gebracht hatte, lag ein schelmisches Grinsen auf seinen Lippen. "Hey, es gibt blödere Namen, ok? Spart Euch bitte Eure einfältigen Witze darüber...Prinz So und so..."
"Legolas"
"Hää?"
"Mein Name ist Legolas...nicht So und so...", wiederholte er.
"Auch egal", seufzte sie. Schweigen. Schon wieder dieses bedenkliche Schweigen...was hatte das zu bedeuten? Lalaithwen fühlte sich sichtlich unwohler, je länger die Stille Bestand hatte.
"Na gut, ...Lalaithwen...", begann er und beugte sich plötzlich über sie (was ihr ganz und gar nicht gefiel), "Versprichst du mir, niemandem ein Sterbenswörtchen davon zu erzählen?"
"Wovon?", fragte sie verwirrt.
Er erwiderte zunächst nichts, sondern lehnte sich weiter über sie. Lalaithwen befürchtete schon Schlimmes, kniff vorsorglich ihre Lippen zusammen und schloss ihre Augen. Einige Momente später wagte sie, sie wieder zu öffnen und sah nur einen verdutzt dreinschauenden Elben vor ihr sitzen.
"Davon...", murmelte er nur noch, er versuchte, aus der überraschenden Mimik und Gestik der kleinen Elbe zu lesen, er verstand nicht so recht, warum sie so plötzlich verkrampft war, als er ihre Handgelenksfesseln gelöst hatte. Lalaithwen schaute noch verdutzter drein als Legolas und betrachtete ihre wunden Handgelenke, als ob das alles nur im Traum geschehen wäre. Und sie hatte doch tatsächlich gedacht, er wolle...nun...ähm... .
Sie verwarf diesen lästigen Gedanken schnell wieder.
"Ich gehe nun, das Wasser lasse ich bei dir, damit du deine Hände darin waschen kannst...",murmelte er und erhob sich. Dann wand er den Blick von ihr ab und drehte sich zum Gehen um. Er war schon fast aus der Zelle getreten, als Lalaithwen plötzlich seinen Namen rief. Überrascht drehte er sich noch einmal zu ihr um.
"Danke...", brachte sie nur leise hervor. (und hasste sich selbst dafür, von diesem Elben so eingeschüchtert worden zu sein)
Legolas bedachte sie mit einem Lächeln, als er ihre Zelle hinter sich verschloss und über die dunklen Gänge des Kerkers wieder hinauf in den Palast ging.
**************************************************************************** ********
Na, zufrieden? Wenn nicht, kann ich's nicht ändern, nu isses online *G* Wie gesagt wären Reviews seeeehr willkommen, also tut mir den Gefallen und lest euch den Müll durch, den ich hier auf's Papier gebracht habe :-) *thx*
Kapitel 6 folgt...
