A/N: Nach langer Abwesenheit gibt's nun endlich wieder ein neues Kapitel *fleißig war*...tja, so viel zum Thema Weihnachtsferien, die sind nun auch schon wieder rum *lautseufz*...daher kann ich nicht garantieren, dass weitere Updates in gewohnter Zeitspanne erfolgen! Mmh, ich war echt baff, so viele Reviews zu bekommen, vielen lieben Dank an alle!

Ich hoffe, ihr hattet alle nen guten Start ins neue Jahr...möge sich der letzte Kater aus euren geplagten Köpfen verziehen...o je, ich laber mal wieder einen Quatsch...na ja, bei dem Gedanken daran, dass morgen wieder Schule ist, kommt bei mir eben nicht so ne Motivation auf *lol*

Na gut, lest doch bitte und reviewt mir eure Meinung! Würd mich freuen...

Diesmal Special Thanks to: Black Pearl *für die kreativste Review ever*

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Kapitel 17: Ranwé macht einen Fehler

Legolas hatte sich wieder von Lalaithwen gelöst, ihre Hand aber nicht losgelassen. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er sich wieder richtig gut, die Last, die zuvor auf seinen Schultern lag, war um einiges leichter geworden. Dabei hatten sich die Probleme längst nicht in Luft aufgelöst. Aber er hatte das Kriegsbeil mit Lalaithwen begraben. Sie schaute schüchtern zu ihm auf, worauf er sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen konnte. Er fand noch immer Gefallen daran, sie verlegen zu machen. Sie, die sonst immer so vorlaut und selbstsicher war. Legolas gestand sich in diesem Moment ein, dass er von ihr wahrlich fasziniert war und eine nie zuvor gefühlte Zuneigung zu ihr verspürte. Aber er zwang sich dazu, diesen Gedanken zu ignorieren. Mehr wollte und durfte er nicht zulassen. Schließlich wartete Celendra zu Hause auf ihn. Bei dem Gedanken an seine Verlobte ließ Legolas ihre Hand los und räusperte sich.

Schnell senkte Laith den Blick und atmete tief durch. Noch nie hatte sie sich so gefühlt wie an diesem Tag, in diesem Moment. Sie fühlte sich leicht und unbeschwert, doch gleichzeitig verwirrt und unsicher. Legolas hatte sie für kurze Zeit vergessen lassen, dass ihr ganzes Leben nur aus einer einzigen Lüge zu bestehen schien. Gerade er, dieser reinblütige Elb, der sie so auf 180 zu bringen vermochte. Die Welt war manchmal sehr verwirrend.

Lalaithwen rutschte ein Stückchen von ihm weg und starrte eingeschüchtert zu Boden. Am liebsten hätte sie für den Rest ihres unendlichen Lebens in Legolas' Armen gelegen, so geborgen hatte sie sich zuvor nur bei ihrem...nun ja, Bruder durfte sie ihn jetzt nicht mehr nennen...Filegon gefühlt. Sie schüttelte augenblicklich mit dem Kopf und wischte sich letzte Spuren ihrer Tränen aus dem Gesicht.

Holla, ER war ein PRINZ, das durfte sie nie vergessen. Er war praktisch unerreichbar für sie, schon allein aus dem Grunde, weil sie eine gewöhnliche Elbe war, die Leute bestahl und nicht einmal reines Blut in den Venen hatte. Noch dazu war er verlobt und...sie dachte schon wieder über irrsinnige Dinge nach, die sie eigentlich allein schon zu denken verlegen machen mussten.

Er hatte sie nur getröstet...getröstet und nicht irgendwelche Andeutungen gemacht. Arme, dumme und naive Lalaithwen! „Es wird spät, du solltest dich ein wenig ausruhen und ein Bad nehmen"

Außerdem beleidigte er sie gerade indirekt. Mit gespitzten Lippen musterte sie Legolas, der breit grinste. „Ihr wollt damit sagen, dass ich schmutzig bin oder gar stinke?", murmelte sie mit zusammengekniffenen Augen, alle schwärmerischen Träumereien, die sie eben gehegt hatte, waren mit seinen Worten wie eine Seifenblase geplatzt. Legolas lachte laut auf, strich ihr durch das ohnehin schon zerzauste Haar und musterte sie einen Moment eindringlich. Da! Da war schon wieder dieses naive „Ich vergesse jetzt mal, dass er a) vergeben, b) reinblütig, c) einfach unerreichbar ist" – Denken, wofür sich Lalaithwen selbst hasste, aber sie konnte doch nichts dafür, wenn ihr kleines, pochendes Herz Salti schlug wenn er sie auch nur ansah. Sie versuchte, sich krampfhaft die Erinnerung ins Gedächtnis zu rufen, als Legolas sie keines Blickes würdigte und ihr immer wieder deutlich machte, dass er nicht gerade von ihr angetan war, aber sie vergaß all die eigentlichen Unstimmigkeiten zwischen ihm und ihr, als er sie so ansah.

Verflucht seien alle Reinblütigen!

Legolas musste ihr hin und hergerissenes Mienenspiel mitbekommen haben, denn er lachte erneut laut auf, brachte Lalaithwen in noch größere Verlegenheit. „Warum lacht Ihr?", murrte sie böse und es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis er sich wieder beruhigt hatte. „Es ist nur...", begann er, noch immer lächelnd und schwieg daraufhin. Laith zweifelte an der geistigen Gesundheit des Elben, als sie ihn so ausgelassen sah. Sie bemerkte es nicht, aber Legolas ließ sie so ihre anfängliche Unsicherheit und an Verzweiflung grenzende Enttäuschung vergessen.

„Ich dachte, wir hätten uns ausgemacht, nicht diese höflichen Anreden zu verwenden...", sagte er dann leise und Lalaithwens Herz setzte für einen Schlag aus. Das musste ein Traum sein...oder ein verdammt schlechter Scherz. „Oh...das hatte ich vergessen", stammelte sie. Eigentlich hatte sie darauf wieder einen gemeinen Kommentar von Legolas erwartet, doch er schwieg, genau wie sie. Sie schauten sich nur an und Lalaithwen kamen Sekunden wie Stunden vor. Gerade als die Sonne schon gen Westen gewandert und kurz davor war, unterzugehen und das orange-rote Licht des Abends Legolas schönes Gesicht in bronzene Schatten legte, wollte Lalaithwen sich einfach vornüberbeugen und ihn küssen. Egal, was eigentlich zwischen ihnen stand oder ob er auch nur ansatzweise ähnlich für sie empfand. Und gerade in dem Moment, als sie mit diesem Gedanken spielte, erhob sich Legolas von der Wurzel und stand nun vor ihr.

Er lächelte sie an, doch sie glaubte in seinen Augen tiefe Traurigkeit zu sehen. „Na komm, Dreckspatz", flüsterte er nur und ging langsamen Schrittes in Richtung Elfenbeinhalle zurück.

Laith schaute ihm noch einen Augenblick mit gemischten Gefühlen nach, bevor sie ihm hinterher rief: „Ich bin nicht dreckig", und leise fügte sie für sich selbst hinzu: „Warum bei Iluvatar bin ich so dumm und mache mir tatsächlich Hoffnungen?" Seufzend richtete sie sich dann auf und folgte Legolas. Der Gedanke, dass Filegon nicht ihr Bruder und seine Eltern somit nicht ihre Eltern waren, machte ihr Herz schwer und obwohl sie umgeben von Elben war, von vertrauten Personen, so fühlte sie sich doch ganz allein.

Die Sonne war fast untergegangen.

~*~*~

Länger werdende Schatten legten sich bereits über den Goldenen Wald und anhand der sich abkühlenden Luft bemerkte Ranwé erst, dass er schon bis zum Einbruch der Nacht blind vor Wut und Eifersucht fortlief, ohne zu wissen, wohin ihn seine Füße überhaupt trugen. Er hatte bisher keine Worte gefunden, um das auszudrücken, was er fühlte, doch nun schrie er es frei heraus. „Dieser Mistkerl!", rief er mit so viel Hass in der Stimme, dass alles Leben um ihn herum aufschreckte. Um seiner Rage noch mehr Ausdruck zu verleihen schlug er mit geballter Faust gegen einen Baumstamm, wieder und wieder, bis Blut aus seiner Hand hervortroff und das gesunde Braun des Baumes mit dunklem Rot bespritzte. Erst als der Schmerz mächtiger wurde als sein Zorn hielt er inne und lehnte vornüber gegen den Stamm. „Dieser verfluchte Mistkerl", wiederholte er noch einmal, seine Stimme heiser und rau.

Sein Atem ging schnell, viel zu schnell und jeder seiner Atemzüge wurde von einem schmerzhaften Pochen in seiner rechten Hand begleitet. Sein langes, dunkles Haar legte sich wirr auf seine Schultern, einige schwarze Strähnen fielen in sein Gesicht. „Was ist das für ein Freund, der einen so hintergeht?", sprach er zu sich selbst und schloss die Augen. Mit einem letzten Wutschrei drehte er sich um und trat gegen einen toten Ast, der am Boden lag. Noch nie waren die Bäume Loriens wohl Zeuge von einem so aufgebrachten Elben geworden, noch nie hatten sie eine sonst so klare Elbenstimme solch hasserfüllten Worte sprechen hören.

„Er ist verlobt und Thronerbe Düsterwalds und als ob ihm dies nicht genug wäre, muss er mir mein Mädchen ausspannen!" Ranwés Augen blitzten gefährlich auf, fast so, wie die einer Katze. „Aber ist doch nichts Neues, er musste doch immer mehr haben als Ranwé, der Versager!", fauchte er und schlug wild um sich, trat wutentbrannt gegen Steine und Zweige. „Und vorher noch Verständnis und Wohlwollen vorheucheln...er hatte immer einen großen Namen, nicht erst seitdem er aus dem Ringkrieg zurückkehrte...immer wurde er von allen Frauen begehrt, stets wurde nur lobend von ihm gesprochen...Legolas, der Held..."

In Ranwés Stimme erklang so viel Ironie und Verachtung, dass es im fahlen Licht der Dämmerung und dem leisen Schall des Waldes wie eine kalte Drohung ertönte. „Ich wünschte, er wäre nie zurückgekehrt", zischte er giftig und der leise, verängstigte Gesang der Vögel verstummte nun völlig. Ranwé sprach noch einige vernichtende Flüche aus und sank dann auf seine Knie, verkrampfte seine Hände und umfasste damit die kühle Erde. Der kalte Wind strich über sein Gesicht und ein eisiger Schauer lief über Ranwés Rücken. Warum waren plötzlich die Vögel verstummt? Doch nicht wegen ihm? Als der letzte Schleier der Rage der Vorsicht gewichen war und Ranwé wachsam aufschaute, war es bereits zu spät.

Das letzte, das er spürte, ehe vor seinen Augen alles schwarz wurde, war ein heftiger Tritt seitlich in seine Rippen und ein kraftvoller Schlag gegen seinen Hinterkopf. Dann sank Ranwé besinnungslos zu Boden.

~*~*~

„Da seid ihr ja wieder", begrüßte Haldir Legolas und Lalaithwen, als diese die von Abendlicht durchflutete Halle Caras Galadhons betraten. Filegon trat geschwind zu Lalaithwen, er trug ein neues, silbernes Gewand, sein Haar war gewaschen und frisiert worden und ein angenehmer Duft von Mallornblüten umgab ihn. Legolas wand sich an Haldir, während die beiden anderen Elben sich unschlüssig gegenüberstanden.

„Wo ist Ranwé?", fragte Haldir und zog Legolas zur Seite, seine Miene war ernst und Sorgenfalten zierten seine sonst so glatte Stirn. „Ich dachte, du wolltest mit ihm reden?", erwiderte Legolas überrascht, aus den Augenwinkeln Lalaithwen beobachtend. „Ja, aber ich kann ihn nirgendwo finden, ich habe schon ganz Caras Galadhon nach ihm absuchen lassen, doch von Ranwé fehlt jede Spur." Legolas seufzte und strich sich mit einer Hand über die Augen. „Ranwé ist zwar gern aufbrausend, aber wegen der Auseinandersetzung mit Filegon würde er niemals davonlaufen...dazu kenne ich ihn zu gut", murmelte Haldir leise.

„Vielleicht sollten wir Ioreweth und seine Leute bitten, wachsam zu sein", schlug Legolas vor und der Hauptmann der Galadhrim runzelte die Stirn. „Legolas, Ioreweth ist der Hauptmann der Grenzwache...er und seine Leute agieren fast ausschließlich nur an den Grenzen Lothloriens, glaubst du wirklich, dass Ranwé so weit weggelaufen ist? Und weshalb? Er ist nicht der Typ, der, nachdem er provoziert wurde, einfach wegrennt..."

Legolas nickte nachdenklich. „Aber wo soll er denn sonst sein?" Haldir schüttelte den Kopf: „Ich hoffte, du könntest es mir sagen..." Legolas senkte den Blick und versuchte, sich auf Ranwés Verschwinden zu konzentrieren, doch immer wieder wanderten seine Augen zu Lalaithwen und er musste sich dazu zwingen, sich nicht schon wieder seinen albernen Gedanken hinzugeben. „Ich werde sämtliche Wachen verstärken und dort nach Ranwé suchen lassen, wo immer er auch hingegangen sein könnte..."

„Dir ist bewusst, dass das die ganze Nacht andauern wird, mindestens...", warf Legolas ein, „und dann sitzt er letztendlich doch in irgendeinem Pavillon und betrinkt sich"

Haldir schwieg zunächst, seine blauen Augen musterten seinen Freund nachdenklich, bevor er leise sagte: „Was ist mit dir, Legolas? Ranwé kann sonst wo sein und er befindet sich in großer Gefahr, wenn noch immer diese Orks hier herumstreunen. Ist dir das überhaupt klar?" Haldir packte Legolas Arm, zwang ihn so, ihn anzusehen und Haldir erschrak zunächst, als er in Legolas Augen den schwachen Ausdruck von Gleichgültigkeit sah. Doch schnell mischte sich Sorge und Resignation in seinen Blick. „Entschuldige, Haldir, ich...ich bin heut irgendwie nicht ich selbst"

Haldir musterte seinen Freund, ließ dann aber von ihm ab. „Ich lasse nach Ranwé suchen"

„Ich begleite dich", sagte Legolas sofort, doch Haldir lächelte schwach und deutete auf Legolas' Brustverband, der unter dem grünen Gewand hervorblitzte. „Bleib hier, bei den anderen, Legolas, du brauchst selbst noch Ruhe. Wir finden ihn, das verspreche ich dir"

Legolas nickte, er schämte sich innerlich dafür, so geistesabwesend gewesen zu sein, und das, obwohl einer seiner besten Freunde wohlmöglich in Gefahr steckte. Haldir machte kehrt und rief einige seiner Gefolgsleute herbei. „Eilt euch, und rüstet auf!", sagte er, warf Legolas einen ermutigenden Blick zu und verschwand mit den anderen hinaus in die frühe Nacht. Filegon, der mit Lalaithwen noch immer kein Wort gewechselt hatte, beobachtete Haldirs Eile mit Sorge und fragte: „Was ist los?" Legolas zögerte einen Moment und antwortete: „Ranwé...er ist verschwunden."

Filegon schluckte und senkte schuldbewusst den Blick. Durch seinen Schlag war Ranwé allem Anschein nach zornig weggelaufen und noch nicht zurückgekehrt. Nicht, dass er es begrüßt hätte, wenn dieser unmögliche Elb Lalaithwen weiterhin nachstellte, aber Filegon ahnte die Gefahren, die in den Schatten der Nacht lauerten und fühlte sich schuldig. Er hoffte inständig, dass Ranwé bald wieder da sein würde...unversehrt, sonst würde er sich seinen Schlag nie verzeihen können. Filegon konnte ja nicht wissen, dass Ranwés Grund, wegzulaufen, ein ganz anderer war.

Eine lange Zeit standen die Elben schweigend beieinander, Legolas suchte nach aufmunternden Worten, fand sie aber nicht sogleich. „Weit kann er ja nicht sein", flüsterte Lalaithwen plötzlich, „Warum ist er überhaupt weg?"

Legolas räusperte sich und deutete Filegon, endlich mit Laith zusprechen und sagte, bereits zum Gehen umgewand: „So, ich lasse euch allein, ihr habt viel zu besprechen...und...Lalaithwen?"

Sie schaute unsicher zu ihm auf und Legolas lächelte. „Ich bereite dir ein Bad vor" Laith biss sich auf die Unterlippe, um ihm nicht die Zunge entgegenzustrecken und nickte stattdessen. Legolas unterdrückte ein weiteres Auflachen, als er ihre verbissene Miene sah. Es war zu komisch und verwirrend, dass er ausgerechnet in jener Zeit, in der Ranwé spurlos verschwunden war, sich so unbeschwert und leicht fühlte. Dafür schämte er sich. Aber vielleicht war es gut, nach all dem Geschehenen und verwirrenden Erkenntnissen frei zu atmen und zu lachen. Ranwé würde schon wieder auftauchen, da war sich Legolas sicher.

Ohne etwas hinzuzufügen ließ er die beiden Elben allein.

Filegon räusperte sich, fasste sich endlich ein Herz und legte eine Hand auf Lalaithwens Schulter. Seine Augen suchten die ihren und als sich ihre Blicke trafen, war es für Filegon wie ein Stich ins Herz, den Schmerz in ihren Augen zu sehen. „Laith...lass uns bitte nicht so miteinander umgehen, als wären wir uns gänzlich fremd", begann er langsam und sie atmete schwer aus. „Glaub mir doch, ich wusste nichts davon, dass..."

„Sag es nicht, Filegon...", unterbrach sie ihn und zwang sich, zu lächeln, obwohl sie schon wieder diesen verfluchten Tränen nahe war. „Du bist meine Schwester, ganz gleich ob in deinen Venen vollkommen anderes Blut fließt...du warst es schon immer und wirst es auch immer für mich sein" Laith schluckte erneut und schaute Filegon an. Er war fast einen ganzen Kopf größer als sie, in seinem neuen Gewand wirkte er edel und weise, wie einer der Waldelben Lothloriens. Lalaithwen wurde bewusst, dass sie sich so nah und gleichzeitig so fremd waren. Und das nur durch Haldirs Worte, es war verrückt. „Und du bleibst für mich ein Bruder", murmelte sie, „obwohl du jetzt aussiehst wie einer dieser blöden, reinblütigen Elben"

Filegon lachte leise und strich ihr die altbekannte, widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht. „Du bist schmutzig", grinste er dann frech und kassierte sogleich einen Knuff zwischen die Rippen. Es war wie immer zwischen ihnen, freundschaftliche Neckereien und eine geschwisterliche Zuneigung verbanden sie. „Fang du nicht auch noch damit an!", warnte Laith grinsend.

„Ach stimmt ja, Legolas wollte dir doch ein Bad herrichten...was meinst du, ob er gleich mit hineinspringt?" Die kleine Elbe wurde augenblicklich rot und boxte Filegon in die Seite. „Du bist doof, Filegon, weißt du das?" Er schmunzelte und schnipste mit dem Zeigefinger an ihre Stirn. „Natürlich, schließlich erinnerst du mich stets daran...sei mal ehrlich, Laith, du magst ihn, oder?" Laith spürte regelrecht, wie das Blut in ihre Wangen schoss und sie errötete, aber anstatt Filegon zu bestätigen, streckte sie ihm die Zunge entgegen und grummelte: „Nein, der ist reinblütig und arrogant und viel zu sehr von sich selbst überzeugt und besserwisserisch und..." Filegon legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen und stoppte so ihre Aufzählung. Laith verstummte abrupt und starrte verlegen zu Filegon hinauf, als dieser flüsterte: „Was frage ich, natürlich magst du ihn"

Laiths Lippen zitterten, als sie Filegons überzeugtes, allwissendes Grinsen erblickte und murmelte kaum hörbar: „Na und wenn schon...ich mag ihn, wie ich Haldir oder dich mag..."

„Na dafür, dass du ihn hasstest ist „mögen wie Haldir und mich" eine ganz schöne Steigerung.", neckte Filegon weiter. Darauf wusste Lalaithwen nichts zu erwidern, die einzige Möglichkeit, dieser Zwickmühle zu entkommen, war vom Thema abzulenken. „Ähm...was sagtest du, warum Ranwé fort ist?" Filegons Lächeln verschwand wie auf Knopfdruck und er wand den Blick von ihr ab. „Was ist los? Wieso sagst du nichts?", fragte Laith nervös. Filegon schluckte, räusperte sich noch einmal und berichtete: „Er hat mies über dich gesprochen, Laith, nachdem du nach draußen gelaufen bist. Ich wies ihn zurecht, doch er gab nur eine böswillige Bemerkung von sich. Er hat mich provoziert, ich...wusste nicht, wie ich reagieren sollte..."

Die Elbe verzog die Mundwinkel und schaute ihn lange an, so als ob sie seine Gedanken lesen wollte. „Was hast du mit ihm gemacht, Filegon?" Er holte tief Luft und zog schuldbewusst die Brauen hoch und murmelte: „Ich habe ihm eine reingehauen" Laith wich überrascht zurück und starrte ihn ungläubig an. Filegon, der sonst so ruhig und gemütvoll war hatte Ranwé geschlagen? „Ich weiß, was du jetzt von mir denkst, Laith, aber...glaub mir, ich wusste nicht, was ich tat"

„Hat es ihm wenigstens weh getan?", murmelte Laith nach einer kurzen Pause und Filegon hob erstaunt den Blick und sah Lalaithwens breites Grinsen auf dem Gesicht. „Ich denke schon...", lächelte Filegon vorsichtig. „Aber deswegen würde so einer wie Ranwé doch nicht einfach abhauen, oder?"

Filegon zuckte mit den Achseln und nahm Lalaithwens Hand. „Ranwé ist eine meiner kleinsten Sorgen...", sagte er dann, „Haldir will mich morgen zu unseren... meinen ...Eltern führen. Laith, ich bitte dich, mit mir zu kommen" Sie schloss für einen Moment die Augen und schwieg, die allerletzten Strahlen der Sonne spielten die Schatten der Elben an die marmorne Wand und schwache Lichter strahlten von den umliegenden Mallornbäumen herab. „Meinst du, dass das richtig wäre? Sie haben uns die ganze Zeit über belogen, glaubst du, sie werden uns morgen die Wahrheit sagen?" In ihren blauen Augen tanzte ein schwacher, goldener Farbton, das verblassende Sonnenlicht spiegelte sich in ihnen wieder.

„Ich weiß es nicht...aber ich möchte, dass du mit zu ihnen kommst...du hast nie andere Eltern als sie gekannt und willst du nicht auch endlich Antworten auf deine Fragen bekommen?" Laith seufzte und Filegon befürchtete schon eine negative Antwort, als sie letztendlich doch nickte und ihre Hand in Filegons legte. „Na gut, wenn du es unbedingt willst..."

Filegon lächelte und seufzte dann: „Du brauchst jetzt aber wirklich ein Bad..."

~*~*~

Ihm war kalt und sein Kopf schmerzte. Zunächst wagte er es nicht, sich zu bewegen, noch die Augen zu öffnen. Irgendetwas in seinem Herzen sagte ihm, dass er es auch besser nicht so schnell tat. Aber was war geschehen? Er konnte sich nur noch dunkel daran erinnern, dass er allein in den Wäldern war, weil...ja, weil Legolas der Verräter ihm Lalaithwen wegnahm. Allein bei dem Gedanken keimte neue Wut in ihm auf und unwillkürlich ballte er seine rechte Hand zur Faust und erschrak wegen dem unerwarteten, dumpfen Schmerz darin. Das Atmen fiel ihm schwer, ein ungeheurer Druck schien auf seiner Lunge zu lasten. Entfernter nahm er einen ekelerregenden Geruch war.

Wie verfaultes Fleisch roch es dort, wo er lag, nach Blut und Tod. Gerade, als er es wagen wollte, seine Augen zu öffnen, hörte er eine kratzige Stimme ganz nah neben sich zischen: „Du Idiot hast zu heftig zugeschlagen, der stinkige Elb ist am Ende schon tot, sodass er uns zu nichts mehr nütze sein wird"

Die Stimme gehörte einem Ork, Shigh, um genau zu sein, der schon seit dem Einbruch der Nacht neben Ranwé gehockt hatte. Gworcz und er hatten den Elben beobachtet und wussten, dass er Legolas' Freund war und hatten ihn niedergeschlagen. „Jetzt wissen wir auch nicht viel mehr, wo sich Grünblatt aufhält...toll gemacht, Meister", knurrte er weiter und Ranwé stellte sich noch immer bewusstlos. „Quatsch, der lebt noch, sieh, er atmet doch. Wir können von Glück reden, dass wir diesen Stinker hier gefunden haben, sonst hätten wir die Spur des Elbenprinzen ganz verloren...widerliche, stinkende Elben, wie froh bin ich, wenn ich bald einem die Kehle aufschlitzen kann", erwiderte Gworcz und leckte sich die Reißzähne.

„He, wach auf, du Spitzohr", geiferte Shigh und versetzte Ranwé einen Tritt in die Magengrube. Der Elb stöhnte auf vor Schmerz und wollte sich zur Seite drehen, als ein weiterer Tritt folgte. Diesmal wieder in die Rippen. Ranwé riss die Augen weit auf und hob eine zitternde Hand, eine flehende Geste, dass seine Peiniger doch endlich von ihm abließen. Doch für Shigh war dies nur noch einladender und er trat gegen Ranwés Kniekehle. Der Elb konnte kein Wort, nur ein bittendes Wimmern von sich geben.

„Hör auf, das reicht, sonst bringst du ihn noch um", hielt Gworcz den kleineren Ork zurück und zerrte ihn zu Boden. „Willst du den dreckigen Elben denn noch in Schutz nehmen? Ich dachte, du magst es, wenn sie leiden", zischte Shigh und spuckte Ranwé ins Gesicht, als dieser es wagte, ihn anzusehen. „Alles mit seiner Zeit...wir brauchen ihn noch!", murrte Gworcz und beugte sich zu dem verletzten Elben herab. „Du...", begann er bedrohlich zu knurren und packte Ranwé an seinem Haarschopf, „Du hässlicher Elb..."

Mit einem kraftvollen Stoß schob er Ranwé zurück auf den Erdboden. Er stöhnte und wand sich auf dem kalten Boden, über sich sah er die weit entfernten Wipfel der riesigen Mallornbäume und einen dunklen, sternenlosen Himmel. Er zitterte, nicht vor Angst, sondern vor Kälte. Er wusste nicht, weshalb, aber obgleich er sich in Lebensgefahr befand, war ihm das vollkommen gleichgültig. Ihm war jetzt alles egal, Enttäuschung, Wut und Hass ließen einfach nicht zu, dass das Angstgefühl zu mächtig über ihn wurde.

„Was treibst du hier allein des Nachts im unbewohnten Waldgebiet?", fauchte Gworcz und packte Ranwé fest am Kragen. Dieser starrte ihn mit schon fast glasigen Augen an und gab ein heiseres Lachen von sich. „Das geht euch gar nichts an...", flüsterte er. Gworcz bohrte seine klauenartigen Hände tief in Ranwés Schultern, zog ihn näher zu sich hoch, sodass Ranwé den Gestank des Orks kaum aushalten konnte. „An deiner Stelle wäre ich nicht so frech, denn wenn wir wollten, könnten wir dir die Eingeweide herausreißen und sie deinen Freunden überreichen."

Ranwé schloss die Augen und lachte, lachte so laut, dass die Orks glaubten, er sei wahnsinnig geworden. „Dazu müsstet ihr zunächst wissen, wo sich meine Freunde aufhalten und deswegen braucht ihr mich doch, hab ich recht?"

„Du mieser Bastard", knurrte Gworcz und holte schon zu einem erneuten Schlag aus, als Shigh ihn barsch zurückhielt: „Hör auf, er hat recht" Gworcz ließ Ranwé los und packte an dessen Stelle den anderen Ork an der Kehle. „Du hast mir nicht zu sagen, was ich zu tun oder zu lassen habe, kapiert, du hirnloses Würmchen? Wir werden Grünblatt töten, so oder so"

Auf Ranwés Lippen lag ein breites Lächeln, und wieder lachte er. „Hör auf damit", schrie Gworcz, ließ Shigh wieder los. „Was ist so lustig an deiner Situation?"

„Ihr wollt Grünblatt? Ihr bekommt Grünblatt", wisperte Ranwé und seine grauen Augen leuchteten hasserfüllt im Licht des sichelförmigen Mondes. Kurze Zeit schwiegen beide Orks, musterten einander ratlos und misstrauisch. „Er ist dein Freund, warum willst du ihn frei heraus verraten?", murrte Gworcz. „Er war einst mein Freund, doch zähle ich nicht die zu meinen Freunden, die Schabernack mit mir treiben. Er soll leiden...er soll sterben", hauchte Ranwé geschwächt. Er hatte Legolas immer vertraut, den Frust heruntergeschluckt, wann immer er in Legolas Schatten stehen musste. Ja, sie waren Freunde, aber diesmal hatte er es zu weit getrieben, ihn belogen und heuchlerische Worte gesprochen. Er würde endlich einsehen müssen, dass sein Freund Ranwé nicht der Trottel und Schürzenjäger aus dem Düsterwald war, sondern dass Ranwé auch zu ganz anderem in der Lage war.

Ein weiterer nervöser Blickwechsel von Seiten der Orks folgte und Shigh kniff misstrauisch die gelben Augen zusammen. „Das sind harte Worte, die du da sprichst...selbst wenn er nicht mehr dein Freund ist, glaube ich nicht, dass du sein Todesurteil fällen willst...dazu habt ihr Elben keinen Mumm in den Knochen, weil ihr glaubt, eure Gottheiten würden euch in eurem zweiten, widrigen Leben dafür bestrafen"

„Und wenn schon", murmelte Ranwé, „Eine Lektion hat er verdient, dafür, dass er mich seit wir uns kennen belächelt und unterschätzt" Gworcz zog sein Orkschwert und hob mit der Spitze der Klinge das Kinn des Elben an. „Ich traue dir nicht, du willst uns reinlegen" Ranwé grinste und flüsterte: „Habt ihr eine andere Wahl, als mir zu trauen? Wenn ihr mich tötet, verliert ihr Legolas' Spur gänzlich." Gworcz verzog sein Gesicht zu einer hässlichen Fratze und bleckte die Zähne. „Glaub ja nicht, dass du ungeschoren davonkommst, wenn sich herausstellt, dass du uns übertölpelst.", knurrte er dann und führte die Klinge an Ranwés Kehle hinab, doch der Elb verzog keine Miene, das Grinsen blieb bestehen und Gworcz bekam es fast mit der Angst zu tun. Gleichgültigkeit und Leere, pure Wut und Verzweiflung spiegelte sich im blassen Grau seiner Augen wieder. Das war der Moment, in dem Ranwé alle guten Jahre seines Lebens vergaß und der Hass auf Legolas sein Gemüt einnahm. Vergessen waren die vielen, harmonischen Stunden mit Legolas, als sie gemeinsam auf die Jagd gegangen waren, vergessen all die Pläne, die sie für Lorien gehegt hatten, vergessen war seine Heimat, seine Freunde, sein frohes Gemüt. Vergiftet durch Eifersucht und Neid.

Dass sich Freundschaft so schnell in Missgunst und Hass verwandeln könnte, war ihm bisher fremd gewesen. Er wollte Lalaithwen, begehrte sie, liebte sie. Und Legolas nahm sie ihm. Das konnte und wollte er nicht zulassen. „Entscheide dich, Ork, töte mich oder lass von mir ab, ich bin es müde, deine Unentschlossenheit länger zu tolerieren"

Shigh wurde der Elb unheimlich und er versteckte sich hinter Gworcz. „Wie lautet dein Plan?", knurrte dieser kalt und zog das Schwert zurück. Ranwé setzte sich mühsam auf und hielt sich die schmerzenden Rippen. „Das Elbenmädchen...ist es euch bekannt? Das, welches mit uns nach Lorien reiste?" Shigh umklammerte den Griff seines eigenen Schwertes und argwöhnisch begutachtete er den dunklen Elben, bereit, es gegen ihn zu ziehen. Gworcz nickte knapp, sah vor seinem inneren Auge das elbische Geschwisterpaar schlafend am Waldboden liegen. Wie der Alte es ihnen gesagt hatte, würden sie der Schlüssel zu Allem sein. Sie würden sie zu Legolas führen, wenn auch unfreiwillig.

„Ich versichere euch, dass Legolas schon bald mit ihr allein ist.", fuhr Ranwé fort, „Ich kann sie nicht aus Caras Galadhon herauslocken, aber ich werde dafür sorgen, dass sie eines Nachts allein und schutzlos sind und dann könnt ihr zuschlagen."

„Wie stellst du dir das vor, dass wir einfach nach Caras Galadhon hineinspazieren und das auch noch nachts, wo die Grenzwachen verschärft Ausschau halten?", rief Shigh ungeduldig und war nahe dran, dem Elben an die Kehle zu springen. „Übt euch in Geduld, seid auf der Hut und folgt immer der Elbe...", Ranwés Miene verfinsterte sich, „sie wird euch zu ihm führen. Folgt mir und ich werde euch unbemerkt nach Caras Galadhon bringen, holt meinetwegen zuvor Verstärkung, damit der Plan gelingt."

„Aber die Wachen", warf Shigh erneut ein, „die Wachen werden Alarm schlagen, ehe wir überhaupt in die Nähe dieser Elbe gelangen"

„Lasst die Wachen meine Sorge sein...", sagte Ranwé finster. „Die Wachen sind unsere Sorge. Wir werden dich im Auge behalten und töten, wenn du uns in eine Falle lockst", drohte Gworcz. „Das wird nicht nötig sein, das versichere ich euch", entgegnete Ranwé und richtete sich langsam auf. „Und wann führst du uns nach Caras Galadhon, wann können wir zuschlagen und sicher sein, nicht von Pfeilen durchbohrt zu werden?", fragte Shigh.

„Führen kann ich euch jederzeit, wenn ihr es wünscht noch heute Nacht. Ihr müsst sie beobachten, ihr folgen, den richtigen Zeitpunkt, in dem ihr angreifen könnt kann ich euch jetzt noch nicht nennen, doch werdet ihr selbst sehen müssen, wann es soweit ist."

„Ah, ich weiß nicht, ich traue ihm nicht", murrte Shigh, „der Plan ist viel zu unüberlegt, zu unsicher. Er wird es nie schaffen, alle Wachen abzulenken..."

„Genau deswegen holen wir uns noch heut Nacht Verstärkung, Trottel...", murrte Gworcz. „Das heißt, ihr vertraut mir?", grinste Ranwé belustigt. „Vertrauen? Nein. Orks trauen Elben nicht...es ist unsere einzige Möglichkeit...", der Anführer des Spähertrupps schnaubte verächtlich, „Du wirst einen qualvollen Tod erleiden, Elb, wenn du mit uns dein falsches Spiel treibst! Nutzen wir diese Nacht, sie ist dunkler als die Nächte zuvor, scharen wir alle Orks um uns und den Elben werden wir im Auge behalten. Morgen Nacht schon werden wir Lorien in Schach halten und Grünblatt töten."

„Ich sagte, ihr sollt den rechten Moment abwarten. Greift ihr Lorien an, wird euch ein Himmelfahrtskommando gegenüberstehen, gegen das ihr keine Chance haben werdet.", sagte Ranwé hastig. „Du wirst uns nach Caras Galadhon geleiten und uns auf die Spur des Prinzen bringen. Mehr hast du nicht zu tun, anderes geht dich nichts an. Wir sind genug um die Wachen zu verwirren und zu bekämpfen. Wenn du deine Sache gut machst, Elb, so lassen wir dich vielleicht am Leben", erläuterte ihm Gworcz und pfiff zweimal kurz hintereinander. Es dauerte nicht lang und aus vielerlei Winkeln des Waldes kamen einige seiner Truppen gekrochen. Ranwés Augen weiteten sich bei dem Anblick der großen Horde. Viele von ihnen leckten sich die Zähne bei dem Anblick des verwundeten Elben.

„Unbemerkt kann ich niemals so viele von euch nach Caras Galadhon bringen", schluckte Ranwé. „Mir fällt da was ganz anderes ein, Spitzohr", fuhr Gworcz fort, „Die anderen werden Caras Galadhons Wächter anderweitig beschäftigen und du wirst Shigh und mich in die Stadt schleusen. Zwei von uns sind genug, um den verwundeten Prinzen zu erlegen und wenn nicht, dann siehst du ja, dass wir genügend sind, um unseren Auftrag zu erledigen...oder machst du nun einen Rückzieher?"

Ranwé schüttelte mit dem Kopf, wenn in seinen Gedanken das Bild von Legolas erschien, wie er Lalaithwen umarmte, flammte die Wut immer wieder von Neuem auf. Legolas würde dafür büßen, ihm so weh getan zu haben.

„Dann führe uns noch heute an die Grenzen der Stadt. Die folgende Nacht werden wir nutzen. Sorge dafür, dass Grünblatt wirklich allein mit dieser Elbe ist...und wir werden beide töten", fauchte Gworcz und Ranwé stockte der Atem. „Nein...nein, ihr wollt ihn töten und nicht sie...sie ist nur eine unbedeutende Elbe...nicht wert, dass man einen Pfeil für sie verschießt." Gworcz trat näher zu Ranwé und kaltes Gelächter ging durch die Runde. „Elben sind gar nichts wert...merk dir das, Spitzohr", lachte Gworcz, „Und nun, führe uns, wir sind gerüstet, falls ein elbisches Späher uns über den Weg laufen sollte"

Nachdem Gworcz dies gesprochen hatte, rissen alle Orks ihre Schwerter in die Höhe und fauchten grimmige Worte. Ranwé konnte kaum fassen, wie es dieser Horde möglich gewesen war, so lang unbemerkt in Lorien herumzugeistern, wo Haldir doch die Wachen verstärkte. Aber Ranwé konnte auch nicht wissen, dass die Orks überaus geschickt waren, unter Bhestalors Schutz standen und viele mit verhexten Schilden in den Kampf zogen, die sie vor noch so scharfen Elbenaugen schützten. Das einzige, was sie verriet, war ihr Gestank und das grausame Röcheln ihres Atems. Ranwé wusste, dass sein Mitwirken mit den Orks noch verhängnisvolle Folgen haben würde. Doch nun war es zu spät für einen Rückzieher.

~*~*~

Haldir stand hoch oben auf einem Mallornbaum und schaute hinaus in die rabenschwarze Nacht. Keine Sterne erhellten den Wald und ein eisiger Wind wehte. Ein dunkler Schatten bemächtigte sich Haldirs. Irgendetwas war nahe, zu nahe. Mit ziemlicher Sicherheit ging etwas im finsteren Dickicht vor sich, ein böser Plan war geschmiedet und würde Böses über den Goldenen Wald bringen. All das verriet ihm der Wind. Doch wogegen sollte er sich rüsten, wovor sich fürchten? Gegen einige, wilde Orks kamen seine Leute an und eine andere Bedrohung gab es derzeit nicht. Doch sein Herz ließ ihm keine Ruhe, riet ihm, wachsam zu sein. Viele seiner Leute waren bereits in den Westen gezogen, die Anzahl der Elbenkrieger war deutlich geschmälert nach dem Ringkrieg und seinen Auswirkungen. Einer größeren und gefährlicheren Offensive würde Lorien wohlmöglich nicht standhalten können.

Und wo war Ranwé? Hatte er etwas damit zu tun? Die Sorge und Unruhe zerriss Haldir fast das Herz. Wenn er wenigstens wüsste, was da draußen vor sich ging.

Doch das sollte er schon bald erfahren... .

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Ok, was sagt ihr? *wissen will*...oh, mir fällt gerad ein, dass ich doch den neuen Kalender an die Wand hängen sollte *lol*...ich weiß ich bin n echter Blitzmerker...*g*

Freue mich tierisch über jede Review!!!