Silberner Mond
"Im einem Wald, der nur in einem Traum wachsen kann wurdest du geboren.
Wer du bist ?
Sieh dich nur an ! Du bist von einem Weiß das so hell strahlt wie das Licht der Sterne, doch nicht kalt und abweisend, sondern weich und warm. Deine Augen strahlen hell wie Diamant... und sie sehen selbst in die Tiefen meiner Seele, nichts kann sich deinem Blick entziehen.
Kannst du mich hören du schönes Tier auf vier Beinen ?
Ich wünsche es mir so sehr, doch was ist schon ein Wunsch der in einem Traum geäußert wird ?
Jetzt sehen meine alten Augen dich ganz klar, von Schweif bis zum kopf sehe ich dich... und ich weiß das ich erblinde wenn ich mich nicht abwende. Kannst du mich nicht vor deiner eigenen Schönheit bewahren ?
Ich versuche mir einzuprägen wie du aussiehst, wie dein langer Schweif durch die Luft gleitet, wie sich dein Bauch und deine Brust im Rhythmus deines Atems hebt. Plötzlich drehst du deinen Kopf zu mir, deine beiden Diamanten funkeln in meine sterblichen Augen. Auch wenn meine Augen sich wie mein Körper nicht mehr rühren, selbst das kleinste Haar das sich an deinem reinen Körper im Wind wiegt fällt mir auf. Du erhebst dich vom grünen Gras, trotz allem sehe ich wie die Grashalme dir zum Abschied winken. Kannst du mich nicht erlösen oder willst du mich mit deinem Blick jetzt fesseln ?
Ich weiß, du hast die Ewigkeit. In mir regt sich selbst ein kleiner Wunsch nach Ewigkeit, doch würde ich glücklich sterben wenn ich nur dich dabei sehen könnte. Kaum eines Gedanken fähig frage ich mich doch eins.... kann es einen Engel geben der Schöner ist als du ?
Du wendest deinen Kopf, es ist wie ein Zauber. Deine Augen wenden sich ab, mein Herz scheint vor Trauer zu bersten. Warum lässt du mich jetzt allein ? Warum hinterlässt du mir nur das grüne Gras, die mächtigen Bäume und den hellen Silbermond ?
Du gehst ganz langsam, doch würdigst du mich nicht eines Blicks. Ich strauchle noch vor, doch du stellst dich auf, deine Hufe durchschlagen die Nacht, dein Wiehern klingt wie Musik im Angesichts des Mondes. Dann bist du verschwunden, der Staub sinkt hinter dir wie ein Vorhang herab, lässt mich dich nicht mehr sehen. Ich will dir folgen, ich laufe über das Gras, es schreit mich an, voll Schmerz und Trauer. Als ich das Gras das noch deinen Zauber genoss, zerstört und zertrampelt hinter mir lasse sehe ich dich nicht mehr, doch deine Hufe geben mir mit ihren Lauten Hoffnung. Ich versuche dir zu folgen, mein Herz will dich nicht verlassen, meine Augen wollen sich für immer an dir Berauschen. Doch dann geschieht es, meine Hoffnung wird zerschlagen, denn dein Wald er behütet dich und selbst der Himmel will mich hindern. Ich stürze über seine Wurzeln, die Wolken lassen das Mondlicht verlöschen und ich bin ganz allein. Nichts ist mehr zu hören, nur noch das rauschen der Blätter im Wind der die Wolken wieder vom Mond entfernt."
Der alte Mann ließ einen traurigen Seufzer erklingen und sagte dann wieder:
"Verzeih mir das ich so komisch über dieses Erlebnisse rede, aber der Zauber dieser Nach liegt noch immer über mir."
