So nun das nächste Kapitel! Diesmal spielt eigentlich unser
Lieblingsprofessor mehr die Hauptrolle, aber ich hoffe es gefällt euch
trotzdem.
vielen Dank noch an Mungojerry und gute Besserung!!!
Kapitel 3
Später im Kerker. " Was denken sich diese hormonbeladenen Wänste eigentlich. Von Potter konnte man ja nichts anderes erwarten. Aber Malfoy! Wenn sein Vater das erfährt, kann ich gleich zu Voldemort gehen und mich als Spion outen." Mit diesen Worten fegte er sämtliche Zutaten, die er am Abend zuvor ordentlich auf seinem Tisch ausgebreitet hatte von der Platte. Er verfiel in ein fieberhaftes Hin- und Hergelaufe, dachte über mögliche Lösungen nach und wie er seinen Namen aus der Sache am besten raushalten könnte. Dies wurde erst durch ein energisches Klopfen an der Tür unterbrochen. Dumbledore trat dicht gefolgt von Poppy in Snapes Büro ein. Beiden setzten eine etwas überraschte Miene angesichts der Zerstörungswut des Zaubertränkemeisters auf. "Severus, ich glaube wir müssen uns über die Sache unterhalten," brach Albus das Schweigen. "Es war wohl ein kleiner Schock für dich, DAS zu sehen...." "WAS zu sehen? Keiner erklärt mir, was eigentlich los ist. Aber ihr wißt darüber anscheinend alle Bescheid. Ist euch eigentlich klar, dass Malfoys Benehmen direkte Auswirkungen auf die Dauer meines Lebens hat. Vielleicht sollte mal einer diesen notgeilen Gryffindor zurückpfeifen," unterbrach ihn Snape. "Beruhige dich, Severus. Ich verstehe ja deine Sorgen. Und ja, zumindest ich wußte von dieser Beziehung. Du kannst allerdings nicht allein Potter die Schuld daran geben. Die Anziehung beruhte augenscheinlich auf Gegenseitigkeit. Im Moment haben wir allerdings ein schwerwiegenderes Problem: Harry hat leider sein Gedächtnis verloren und weiß weder wer er ist, noch - und was viel schlimmer ist - wer Voldemort ist." "Und warum ist das mein Problem?" Severus ahnte schon, dass er sich dem leider nicht entziehen konnte. Dumbledore konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen: "Ich habe mir überlegt, dass du dich der Sache zusammen mit Minerva annimmst. Ihr seid schließlich die Hauslehrer der beiden Jungs." "Du verlangst also, dass ich mich mit den Gryffindors samt Hauslehrerin auseinander setzen soll?" Snape reichte es jetzt langsam. Er wußte zwar, dass er sich bei Dumbledore nicht weigern konnte, aber das war kein Grund nicht trotzdem lautstark Protest anzumelden. Dazu kam er aber nicht mehr, da sich nun auch Madame Pomfrey zu Wort meldete: "Ich denke streiten hat jetzt keinen Zweck. Wir sollten uns lieber Maßnahmen überlegen um Harry zu helfen. Ich habe nämlich absolut keine Ahnung, was ich noch tun könnte. Meine Kenntnisse scheinen komischerweise nicht auszureichen." Severus war leicht überrascht. Normalerweise bekam Poppy immer alle Krankheiten wieder in den Griff. "Nun, wenn es sich hier um einen so schweren Fall handelt, sollte ich mich wohl darum kümmern. Immerhin scheint das jetzt ja sowieso meine Aufgabe zu sein." Snape konnte sich diese Bemerkung einfach nicht verkneifen. Dann packte er Albus am Umhang und Poppy am Ärmel um sie aus seinem Büro zu befördern. Er verschloß die Tür hinter ihnen sicherheitshalber mit einem Zauber um weitere Störungen auszuschließen. Nach vielen Stunden des Überlegens kam er zu keinem anderen Ergebnis, als morgen zu Minerva zu gehen um die Angelegenheit mit ihr zu besprechen. Immerhin war eine schnelle Lösung auch in seinem Interesse. Da es nun schon wieder Abend war, schwang er sich in seinen dunkelroten Seidenschlafanzug und sprang ins Bett. Trotz der vorangegangenen Aufregung hatte er dennoch einen recht ruhigen Schlaf.
Am nächsten Morgen erwachte Severus schon relativ früh. Er war schon um sieben Uhr angezogen. Er empfand es aber als ein bisschen indiskret am Wochenende schon so früh bei Minerva aufzulaufen. Andererseits war er Snape, der Fürchterliche. Er mußte sich für gar nichts schämen. Also machte er sich auf den Weg. Hochmotiviert stürmte er ohne zu klopfen in Minervas Privatgemächer. Diese saß aber nicht wie üblich an ihrem Schreibtisch (wie auch um diese Uhrzeit). Es kam aber auch kein bissiger Kommentar über seine rüpelhaften Manieren. Vielmehr hörte er ein leichtes Röcheln aus Richtung Schlafzimmer. Langsam trat er ein und sah eine ziemlich kranke Minerva, welche sich mehr als verrotzt anhörte. "Severus, was wollen Sie denn hier? Und noch dazu in aller Herrgottsfrühe. Schämen Sie sich denn gar nicht?" Er überlegte kurz: "Nein," antwortete er knapp und zog eine Augenbraue hoch. "Eigentlich wollte ich mit Ihnen über Potter und Malfoy reden," fuhr er fort. "Ach Severus, hat das nicht Zeit? Sehen Sie nicht, dass ich erkältet bin? Poppy hat ja im Moment leider zu viel zu tun, um sich um mich zu kümmern." Dies sagte sie in einem so klagendem Ton, dass Snape fast rückwärts wieder zur Tür herausgestolpert wäre. "Ist ja gut, ich werde zu Dumbledore gehen und ihm sagen, dass wir uns der Sache später annehmen werden, "gab er genervt zurück. "Das ist leider nicht möglich. Ich habe schon mit dem Direktor gesprochen. Er meint ein Aufschub sei ausgeschlossen. Sie müssen sich der Sache wohl allein annehmen. Ich werde Ihnen natürlich zwei Assistenten zur Verfügung stellen. Ich habe bereits mit Ms. Granger und Mr. Weasley gesprochen. Das erspart Ihnen vielleicht den direkten Kontakt mit Mr. Potter." "Okay Minerva, lassen wir das offizielle Geplänkel. Du hast wohl nen Knall?" Severus hatte jetzt endgültig die Beherrschung verloren. Die letzten Tage brachten ihn gefährlich nah an einen Herzinfarkt. "Glaubst du etwa die besserwisserische Granger und der dumme Rotschopf könnten mir helfen?" "Nun sie sind vielleicht die einzigen, die dich daran hindern können Mr. Potter den Kopf abzureißen" gab Minerva spitz zurück. "Die Beiden waren ja auch nicht begeistert. Besonders Mr. Weasley wurde etwas blaß. Aber für Harry nehmen sie das auf sich." Snape gab sich nun geschlagen. Es war ja scheinbar aussichtslos. Er fand seine kühle Beherrschung wieder und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Im Gehen rief er dann aber doch noch kurz, dass er sich gleich um die Sache kümmern würde und dass sie es vielleicht mal mit Aspirin versuchen sollte. Minerva konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Wenn man Snape nicht kannte, könnte man seinen hinreißenden Charme wirklich leicht übersehen. Sie wußte allerdings, dass sein Benehmen eben noch richtig gütig war und maß seiner aufbrausenden Art nicht allzu viel Bedeutung bei. Severus hingegen verließ die Räume in der Überzeugung McGonagall richtig eins ausgewischt zu haben und fühlte sich gleich wieder motiviert. Er setzte seinen Vernichter-Blick auf und zog jedem Nicht-Slytherin, dem er begegnete, Hauspunkte ab.
Auf der Krankenstation ahnte jedoch noch keiner von dem drohenden Unheil, das sich auf dem Weg dort hin befand. Harry lag auf dem Bett und las ein Buch, welches von einem gutaussehenden Zauberer mit blonden Locken und bunten Anzügen handelte. Zumindest behauptete er das alle zwei Sätze von sich selbst. Er muß ein ziemlicher Held sein - nur scheinbar war dies das letzte Buch, was er geschrieben hatte. Harry fand die Geschichten recht spannend, nur zweifelte er bisweilen an ihrem Wahrheitsgehalt. Durch das Öffnen der Tür wurde er jedoch unterbrochen. Zwei Personen, ein Mädchen und ein Junge augenscheinlich in seinem Alter, betraten den Raum. Der Direktor der Einrichtung, in der er sich befand, hatte ihm schon erklärt, dass seine zwei besten Freunde ihn heute Morgen vor dem Unterricht besuchen würden. Ron und Hermine, wie sich die beiden vorgestellt hatten, setzten sich erst mal an Harrys Bett. Ron hatte ihm Schokofrösche mitgebracht und Hermine ein paar seiner Lehrbücher. Sie meinte, er würde ja zu viel verpassen, wenn er hier nur rumliegen würde. Nachdem sie also die Formalitäten geklärt hatten und Harry nun von ihnen so einige Details aus seiner Vergangenheit erfahren hatte, z. B. das er ein begabter Quidditch-Spieler - was auch immer das ist - war und zum Hause Gryffindor gehörte. "Und wie geht es dir Harry? Wir wären ja schon früher gekommen, aber Madame Pomfrey hat es nicht zugelassen. Sie wollte erst noch ein paar Untersuchungen machen." "Ist doch okay! Ich erinnere mich sowieso an nichts, da kommt es auf einen Tag mehr oder weniger nicht an." "Meinst du deine Erinnerungen kommen einfach ohne dein Zutun wieder?" Ron hatte sich auf der anderen Bettseite niedergelassen. "Ich weiss es nicht. Ich kann mich ja nicht einmal daran erinnern mich schon mal in so einer Situation befunden zu haben. Ist es denn möglich, dass es von allein zurückkommt?" "Ich glaube nicht! Aber das wird dir wahrscheinlich jemand anderes erklären." Der genervte Ton mit dem Hermine diese Worte aussprach, ließen Harry stutzig werden und auch Rons Mine fiel noch ein bisschen mehr aus seinem Gesicht. "Was meinst du dam..." Doch weiter kam Harry gar nicht, denn das Aufstoßen der Tür ließ ihn verstummen und der Anblick, der sich ihm bot, hatte seine Frage fast schon beantwortet. "Ihr meint dieser....?" "Alle anwesend? Sehr gut, dann kann die Verhandlung ja anfangen!", unterbrach Snape den Jungen mit der Narbe und schien sich in seiner Rolle mehr als wohl zu fühlen. Die Genervtheit in den Gesichtern von Ron und Hermine war inzwischen leichter Überraschung und Ungläubigkeit gewichen. Noch nie hatten sie den Vernichter-Blick des Zaubertränkelehrers gepaart mit einem Grinsen gesehen. Vielleicht mal mit einem hämisch-fiesen Lippenzucken, aber so weit waren seine Mundwinkel noch nie zu den Ohren gewandert. Was verursachte bei dem Professor nur so gute Laune? Den Gryffindors schwante nichts Gutes. "So Mr. Potter, dann wollen wir uns mal Ihrem Problem widmen" Die ungläubigen Blicke der beiden anderen verunsicherten Harry zwar etwas, doch was blieb ihm andres übrig als sich von diesem Psycho in Schwarz helfen zu lassen. Der Direktor wusste bestimmt, was er tat. Er sah unheimlich gebildet und seriös aus. Da Snape von niemandem eine Antwort bekam, fuhr er einfach fort: "Professor McGonagall kann aufgrund einer Erkältung leider nicht an der heutigen Versammlung teilnehmen und hat deswegen MICH beauftragt, die gesamte Verantwortung zu übernehmen." Das heißt, alles hört auf Mich! fügte er in Gedanken hinzu. "Ich werde die Aufgabe übernehmen Mr. Potter über die Gesamtsituation zu informieren und meine beiden Assistenten - großzügige Geste zu Hermine und Ron - können versuchen seine Erinnerungen mit vergangenen gemeinsamen Erlebnissen zu bereichern. Irgendwelche Einwände?" Ron und Hermine konnten nur sprachlos den Kopf schütteln und Harry überlegte, ob er wirklich Einspruch erheben oder es lieber, den entschlossenen Blick des Professors richtig deutend, lassen sollte. Sein Instinkt siegte über seine Spontanität und er hielt den Mund. Sehr zur Enttäuschung von Severus Snape, da er schon gehofft hatte, den Gryffindors eins auszuwischen. So musste er sich wohl noch etwas gedulden, aber seine Chance würde noch kommen, da war er sich ganz sicher. Und ohne McGonagall, der alten Spaßbremse würde es noch lustiger. Noch ein bisschen breiter grinsend schritt er bedächtig durchs Zimmer und hing seinen Gedanken nach, als er plötzlich durch ein lautes Poltern in die Wirklichkeit zurückgeholt wurde. Madame Pomfrey hatte das Zimmer betreten und beim Anblick eines anscheinend ausgeglichenen, glücklichen Severus hatte sie vor Schreck und Überraschung ihr Tablett fallen gelassen. "Sevi, du ... und .... also..." stotterte sie, aber Snape unterbrach sie barsch: "Pscht! Nicht diese Anrede vor den Kindern, Poppy. Willst du meinen Ruf versauen?" "Das hast du grad ganz allein geschafft." erwiderte die Krankenschwester und sammelte ihre Medikamente wieder ein. Die drei an Harrys Bett waren vor unterdrücktem Lachen rot angelaufen und konnten kaum an sich halten, aber ein einziger Blick des Professors ließ Hermine und Ron verstummen. Nur Harry kicherte immer noch vor sich hin. Dies hätte eine gute Chance für Snape sein können, dem Gryffindor Punkte abzuziehen, wenn sich nicht Madame Pomfrey noch im Zimmer befunden hätte. Denn diese hätte das sicher nicht gutgeheißen, zumal sie schlimmer als eine Glucke ist. Snapes Laune war mit einem Mal wie weggezaubert und er fuhr die Krankenschwester barsch an, sie solle verschwinden, da er hier mit Harry arbeiten "wolle". Mit entrüsteter Miene verließ sie beleidigt das Zimmer, irgendetwas vor sich hin murmelnd. Snape störte das nicht weiter und er wandte sich mit einer Grabesstimme an Harry: "So und nun zu dir, junger Mann!" Harry schluckte und Snape frohlockte obdes nun ängstlichen Blickes des Jungen.
Es tut weh! Diese Art von Schmerz war mir bisher vollkomen fremd. Warum dann ausgerechnet jetzt? Dieses Gefühl ist so furchtbar. So grausam schmerzlich, als ob es mir das Herz zerreißen würde. Ich hasse es! Es macht mich schwach und ich kann an nichts anderes mehr denken. Ob er jemals zu mir zurückkehren wird, wenn er sein Gedächtnis wieder erlangt hat oder denkt er dann noch genauso wie jetzt. Die Erinnerung an seine Reaktion macht mich ganz krank und es versetzt mir jedesmal erneut einen Stich wenn ich daran zurück denke. Was soll jetzt nur werden? Und mit Tränen in den Augen schlief Draco endlich ein!
Kapitel 3
Später im Kerker. " Was denken sich diese hormonbeladenen Wänste eigentlich. Von Potter konnte man ja nichts anderes erwarten. Aber Malfoy! Wenn sein Vater das erfährt, kann ich gleich zu Voldemort gehen und mich als Spion outen." Mit diesen Worten fegte er sämtliche Zutaten, die er am Abend zuvor ordentlich auf seinem Tisch ausgebreitet hatte von der Platte. Er verfiel in ein fieberhaftes Hin- und Hergelaufe, dachte über mögliche Lösungen nach und wie er seinen Namen aus der Sache am besten raushalten könnte. Dies wurde erst durch ein energisches Klopfen an der Tür unterbrochen. Dumbledore trat dicht gefolgt von Poppy in Snapes Büro ein. Beiden setzten eine etwas überraschte Miene angesichts der Zerstörungswut des Zaubertränkemeisters auf. "Severus, ich glaube wir müssen uns über die Sache unterhalten," brach Albus das Schweigen. "Es war wohl ein kleiner Schock für dich, DAS zu sehen...." "WAS zu sehen? Keiner erklärt mir, was eigentlich los ist. Aber ihr wißt darüber anscheinend alle Bescheid. Ist euch eigentlich klar, dass Malfoys Benehmen direkte Auswirkungen auf die Dauer meines Lebens hat. Vielleicht sollte mal einer diesen notgeilen Gryffindor zurückpfeifen," unterbrach ihn Snape. "Beruhige dich, Severus. Ich verstehe ja deine Sorgen. Und ja, zumindest ich wußte von dieser Beziehung. Du kannst allerdings nicht allein Potter die Schuld daran geben. Die Anziehung beruhte augenscheinlich auf Gegenseitigkeit. Im Moment haben wir allerdings ein schwerwiegenderes Problem: Harry hat leider sein Gedächtnis verloren und weiß weder wer er ist, noch - und was viel schlimmer ist - wer Voldemort ist." "Und warum ist das mein Problem?" Severus ahnte schon, dass er sich dem leider nicht entziehen konnte. Dumbledore konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen: "Ich habe mir überlegt, dass du dich der Sache zusammen mit Minerva annimmst. Ihr seid schließlich die Hauslehrer der beiden Jungs." "Du verlangst also, dass ich mich mit den Gryffindors samt Hauslehrerin auseinander setzen soll?" Snape reichte es jetzt langsam. Er wußte zwar, dass er sich bei Dumbledore nicht weigern konnte, aber das war kein Grund nicht trotzdem lautstark Protest anzumelden. Dazu kam er aber nicht mehr, da sich nun auch Madame Pomfrey zu Wort meldete: "Ich denke streiten hat jetzt keinen Zweck. Wir sollten uns lieber Maßnahmen überlegen um Harry zu helfen. Ich habe nämlich absolut keine Ahnung, was ich noch tun könnte. Meine Kenntnisse scheinen komischerweise nicht auszureichen." Severus war leicht überrascht. Normalerweise bekam Poppy immer alle Krankheiten wieder in den Griff. "Nun, wenn es sich hier um einen so schweren Fall handelt, sollte ich mich wohl darum kümmern. Immerhin scheint das jetzt ja sowieso meine Aufgabe zu sein." Snape konnte sich diese Bemerkung einfach nicht verkneifen. Dann packte er Albus am Umhang und Poppy am Ärmel um sie aus seinem Büro zu befördern. Er verschloß die Tür hinter ihnen sicherheitshalber mit einem Zauber um weitere Störungen auszuschließen. Nach vielen Stunden des Überlegens kam er zu keinem anderen Ergebnis, als morgen zu Minerva zu gehen um die Angelegenheit mit ihr zu besprechen. Immerhin war eine schnelle Lösung auch in seinem Interesse. Da es nun schon wieder Abend war, schwang er sich in seinen dunkelroten Seidenschlafanzug und sprang ins Bett. Trotz der vorangegangenen Aufregung hatte er dennoch einen recht ruhigen Schlaf.
Am nächsten Morgen erwachte Severus schon relativ früh. Er war schon um sieben Uhr angezogen. Er empfand es aber als ein bisschen indiskret am Wochenende schon so früh bei Minerva aufzulaufen. Andererseits war er Snape, der Fürchterliche. Er mußte sich für gar nichts schämen. Also machte er sich auf den Weg. Hochmotiviert stürmte er ohne zu klopfen in Minervas Privatgemächer. Diese saß aber nicht wie üblich an ihrem Schreibtisch (wie auch um diese Uhrzeit). Es kam aber auch kein bissiger Kommentar über seine rüpelhaften Manieren. Vielmehr hörte er ein leichtes Röcheln aus Richtung Schlafzimmer. Langsam trat er ein und sah eine ziemlich kranke Minerva, welche sich mehr als verrotzt anhörte. "Severus, was wollen Sie denn hier? Und noch dazu in aller Herrgottsfrühe. Schämen Sie sich denn gar nicht?" Er überlegte kurz: "Nein," antwortete er knapp und zog eine Augenbraue hoch. "Eigentlich wollte ich mit Ihnen über Potter und Malfoy reden," fuhr er fort. "Ach Severus, hat das nicht Zeit? Sehen Sie nicht, dass ich erkältet bin? Poppy hat ja im Moment leider zu viel zu tun, um sich um mich zu kümmern." Dies sagte sie in einem so klagendem Ton, dass Snape fast rückwärts wieder zur Tür herausgestolpert wäre. "Ist ja gut, ich werde zu Dumbledore gehen und ihm sagen, dass wir uns der Sache später annehmen werden, "gab er genervt zurück. "Das ist leider nicht möglich. Ich habe schon mit dem Direktor gesprochen. Er meint ein Aufschub sei ausgeschlossen. Sie müssen sich der Sache wohl allein annehmen. Ich werde Ihnen natürlich zwei Assistenten zur Verfügung stellen. Ich habe bereits mit Ms. Granger und Mr. Weasley gesprochen. Das erspart Ihnen vielleicht den direkten Kontakt mit Mr. Potter." "Okay Minerva, lassen wir das offizielle Geplänkel. Du hast wohl nen Knall?" Severus hatte jetzt endgültig die Beherrschung verloren. Die letzten Tage brachten ihn gefährlich nah an einen Herzinfarkt. "Glaubst du etwa die besserwisserische Granger und der dumme Rotschopf könnten mir helfen?" "Nun sie sind vielleicht die einzigen, die dich daran hindern können Mr. Potter den Kopf abzureißen" gab Minerva spitz zurück. "Die Beiden waren ja auch nicht begeistert. Besonders Mr. Weasley wurde etwas blaß. Aber für Harry nehmen sie das auf sich." Snape gab sich nun geschlagen. Es war ja scheinbar aussichtslos. Er fand seine kühle Beherrschung wieder und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Im Gehen rief er dann aber doch noch kurz, dass er sich gleich um die Sache kümmern würde und dass sie es vielleicht mal mit Aspirin versuchen sollte. Minerva konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Wenn man Snape nicht kannte, könnte man seinen hinreißenden Charme wirklich leicht übersehen. Sie wußte allerdings, dass sein Benehmen eben noch richtig gütig war und maß seiner aufbrausenden Art nicht allzu viel Bedeutung bei. Severus hingegen verließ die Räume in der Überzeugung McGonagall richtig eins ausgewischt zu haben und fühlte sich gleich wieder motiviert. Er setzte seinen Vernichter-Blick auf und zog jedem Nicht-Slytherin, dem er begegnete, Hauspunkte ab.
Auf der Krankenstation ahnte jedoch noch keiner von dem drohenden Unheil, das sich auf dem Weg dort hin befand. Harry lag auf dem Bett und las ein Buch, welches von einem gutaussehenden Zauberer mit blonden Locken und bunten Anzügen handelte. Zumindest behauptete er das alle zwei Sätze von sich selbst. Er muß ein ziemlicher Held sein - nur scheinbar war dies das letzte Buch, was er geschrieben hatte. Harry fand die Geschichten recht spannend, nur zweifelte er bisweilen an ihrem Wahrheitsgehalt. Durch das Öffnen der Tür wurde er jedoch unterbrochen. Zwei Personen, ein Mädchen und ein Junge augenscheinlich in seinem Alter, betraten den Raum. Der Direktor der Einrichtung, in der er sich befand, hatte ihm schon erklärt, dass seine zwei besten Freunde ihn heute Morgen vor dem Unterricht besuchen würden. Ron und Hermine, wie sich die beiden vorgestellt hatten, setzten sich erst mal an Harrys Bett. Ron hatte ihm Schokofrösche mitgebracht und Hermine ein paar seiner Lehrbücher. Sie meinte, er würde ja zu viel verpassen, wenn er hier nur rumliegen würde. Nachdem sie also die Formalitäten geklärt hatten und Harry nun von ihnen so einige Details aus seiner Vergangenheit erfahren hatte, z. B. das er ein begabter Quidditch-Spieler - was auch immer das ist - war und zum Hause Gryffindor gehörte. "Und wie geht es dir Harry? Wir wären ja schon früher gekommen, aber Madame Pomfrey hat es nicht zugelassen. Sie wollte erst noch ein paar Untersuchungen machen." "Ist doch okay! Ich erinnere mich sowieso an nichts, da kommt es auf einen Tag mehr oder weniger nicht an." "Meinst du deine Erinnerungen kommen einfach ohne dein Zutun wieder?" Ron hatte sich auf der anderen Bettseite niedergelassen. "Ich weiss es nicht. Ich kann mich ja nicht einmal daran erinnern mich schon mal in so einer Situation befunden zu haben. Ist es denn möglich, dass es von allein zurückkommt?" "Ich glaube nicht! Aber das wird dir wahrscheinlich jemand anderes erklären." Der genervte Ton mit dem Hermine diese Worte aussprach, ließen Harry stutzig werden und auch Rons Mine fiel noch ein bisschen mehr aus seinem Gesicht. "Was meinst du dam..." Doch weiter kam Harry gar nicht, denn das Aufstoßen der Tür ließ ihn verstummen und der Anblick, der sich ihm bot, hatte seine Frage fast schon beantwortet. "Ihr meint dieser....?" "Alle anwesend? Sehr gut, dann kann die Verhandlung ja anfangen!", unterbrach Snape den Jungen mit der Narbe und schien sich in seiner Rolle mehr als wohl zu fühlen. Die Genervtheit in den Gesichtern von Ron und Hermine war inzwischen leichter Überraschung und Ungläubigkeit gewichen. Noch nie hatten sie den Vernichter-Blick des Zaubertränkelehrers gepaart mit einem Grinsen gesehen. Vielleicht mal mit einem hämisch-fiesen Lippenzucken, aber so weit waren seine Mundwinkel noch nie zu den Ohren gewandert. Was verursachte bei dem Professor nur so gute Laune? Den Gryffindors schwante nichts Gutes. "So Mr. Potter, dann wollen wir uns mal Ihrem Problem widmen" Die ungläubigen Blicke der beiden anderen verunsicherten Harry zwar etwas, doch was blieb ihm andres übrig als sich von diesem Psycho in Schwarz helfen zu lassen. Der Direktor wusste bestimmt, was er tat. Er sah unheimlich gebildet und seriös aus. Da Snape von niemandem eine Antwort bekam, fuhr er einfach fort: "Professor McGonagall kann aufgrund einer Erkältung leider nicht an der heutigen Versammlung teilnehmen und hat deswegen MICH beauftragt, die gesamte Verantwortung zu übernehmen." Das heißt, alles hört auf Mich! fügte er in Gedanken hinzu. "Ich werde die Aufgabe übernehmen Mr. Potter über die Gesamtsituation zu informieren und meine beiden Assistenten - großzügige Geste zu Hermine und Ron - können versuchen seine Erinnerungen mit vergangenen gemeinsamen Erlebnissen zu bereichern. Irgendwelche Einwände?" Ron und Hermine konnten nur sprachlos den Kopf schütteln und Harry überlegte, ob er wirklich Einspruch erheben oder es lieber, den entschlossenen Blick des Professors richtig deutend, lassen sollte. Sein Instinkt siegte über seine Spontanität und er hielt den Mund. Sehr zur Enttäuschung von Severus Snape, da er schon gehofft hatte, den Gryffindors eins auszuwischen. So musste er sich wohl noch etwas gedulden, aber seine Chance würde noch kommen, da war er sich ganz sicher. Und ohne McGonagall, der alten Spaßbremse würde es noch lustiger. Noch ein bisschen breiter grinsend schritt er bedächtig durchs Zimmer und hing seinen Gedanken nach, als er plötzlich durch ein lautes Poltern in die Wirklichkeit zurückgeholt wurde. Madame Pomfrey hatte das Zimmer betreten und beim Anblick eines anscheinend ausgeglichenen, glücklichen Severus hatte sie vor Schreck und Überraschung ihr Tablett fallen gelassen. "Sevi, du ... und .... also..." stotterte sie, aber Snape unterbrach sie barsch: "Pscht! Nicht diese Anrede vor den Kindern, Poppy. Willst du meinen Ruf versauen?" "Das hast du grad ganz allein geschafft." erwiderte die Krankenschwester und sammelte ihre Medikamente wieder ein. Die drei an Harrys Bett waren vor unterdrücktem Lachen rot angelaufen und konnten kaum an sich halten, aber ein einziger Blick des Professors ließ Hermine und Ron verstummen. Nur Harry kicherte immer noch vor sich hin. Dies hätte eine gute Chance für Snape sein können, dem Gryffindor Punkte abzuziehen, wenn sich nicht Madame Pomfrey noch im Zimmer befunden hätte. Denn diese hätte das sicher nicht gutgeheißen, zumal sie schlimmer als eine Glucke ist. Snapes Laune war mit einem Mal wie weggezaubert und er fuhr die Krankenschwester barsch an, sie solle verschwinden, da er hier mit Harry arbeiten "wolle". Mit entrüsteter Miene verließ sie beleidigt das Zimmer, irgendetwas vor sich hin murmelnd. Snape störte das nicht weiter und er wandte sich mit einer Grabesstimme an Harry: "So und nun zu dir, junger Mann!" Harry schluckte und Snape frohlockte obdes nun ängstlichen Blickes des Jungen.
Es tut weh! Diese Art von Schmerz war mir bisher vollkomen fremd. Warum dann ausgerechnet jetzt? Dieses Gefühl ist so furchtbar. So grausam schmerzlich, als ob es mir das Herz zerreißen würde. Ich hasse es! Es macht mich schwach und ich kann an nichts anderes mehr denken. Ob er jemals zu mir zurückkehren wird, wenn er sein Gedächtnis wieder erlangt hat oder denkt er dann noch genauso wie jetzt. Die Erinnerung an seine Reaktion macht mich ganz krank und es versetzt mir jedesmal erneut einen Stich wenn ich daran zurück denke. Was soll jetzt nur werden? Und mit Tränen in den Augen schlief Draco endlich ein!
