So, bitte schön, das nächste Kapitel. Viel Spass! :)
6. Nachhilfe im Schlittschuhlaufen
Die Wochen vergingen und der erste Schnee fiel vom Himmel. Weihnachten rückte immer näher und am letzten Tag vor den Weihnachtsferien fand der jährliche Weihnachtsmarkt in Hogsmeade statt.
Ophelia war nicht die Einzige, die sich riesig darauf freute, auch die Schüler wahren nervös, denn er fand am Abend statt und das war die einzige Möglichkeit für sie an einem Abend auszugehen. Das war natürlich auch eine gute Möglichkeit die Weihnachtseinkäufe zu erledigen.
Wie alle Anderen auch, machte sich Ophelia für den Markt parat. Sie zog über ihr Kleid, ihr Wintermantel an und um den Hals wickelte sie einen schneeweissen Schal. Handschuhe durften bei dieser Kälte natürlich auch nicht fehlen. Die Lehrer trafen sich in der Eingangshalle, um zusammen nach Hogsmeade zu laufen. Als alle Lehrer anwesend wahren, fiel Ophelia auf, dass Snape nicht anwesend war. Es war der schönste Zauberweihnachtsmarkt in ganz England und niemand wollte ihn natürlich verpassen. Ophelia stellte sich neben Minerva. "Kommt Severus denn nicht mit? Er verbringt doch nicht etwa den Abend damit in seinem Kerker irgendwelche Tränke zusammen zu brauen!" "Ich denke schon. Er kommt nie mit an den Weihnachtsmarkt. Seit Jahren hat er ihn nicht mehr besucht."
Das konnte doch nicht wahr sein. Die ganze Schule besuchte den Weihnachtsmarkt, nur der Zaubertrankmeister sass in seinem Kerker und arbeitete. "Ich werde zu ihm runtergehen und ihn überreden mitzukommen. Geht ihr schon mal voraus." Minerva sah sie mit grossen Augen an. "Dann wünsche ich dir viel Glück dabei", und die Lehrer verliessen das Schloss.
Ophelia stieg die Treppen zum Kerker hinunter und klopfte an die Tür zu Snapes Büro. Doch niemand gab Antwort. Sie öffnete leise die Tür und trat ins Büro hinein. Es war dunkel, nur das Feuer im Kamin gab ein wenig Licht. Erst jetzt sah sie Snape, der in einem der Sessel sass, mit einem Weinglas in der Hand und ins Feuer blickte. Langsam näherte sie sich im ihn und gab ein kleines Husten von sich um die Aufmerksamkeit von Snape zu wecken. Er drehte sich zu ihr um und stellte das Weinglas auf den Tisch. Mit düsterem Blick schaute er sie an, doch Ophelia lies sich nicht einschüchtern und sprach sanft zu ihm. "Entschuldige, dass ich so hereinplatze aber du hast mein Klopfen nicht gehört und da dachte ich.....". "Was kann ich für dich tun?" Schnitt er ihr das Wort ab. Ophelia versuchte so freundlich wie möglich zu wirken, was ihr aber bei diesem Anblick von Snape schwer fiel. "Ich will dich dazu ermutigen mit zum Weihnachtsmarkt zu kommen. Alle sind schon auf den Weg dorthin und du solltest nicht alleine hier unten sitzen." "Nein, lieber nicht", gab er als Antwort. Doch Ophelia lies nicht locker. "Ach komm schon. Es wird sicher toll." Snape hatte wirklich keine Lust dazu aber bei diesem Anblick von Ophelia wurde er schwach. "Na gut", nörgelte er, "gehen wir." Er schnappte sich seinen Umhang und band seinen Schal um den Hals. Sie verliessen zusammen die Schule und liefen in Richtung Hogsmeade.
Zum Glück wusste Snape den Weg, denn Ophelia war noch nie in Hogsmeade. Am Anfang liefen sie schweigsam durch den Schnee, doch mit der Zeit wurden sie gesprächiger. Nach einem langen Fussmarsch erreichten sie die Gassen von Hogsmeade. Ophelia kam sich vor wie in einem Märchen. Die Dächer waren wunderschön geschmückt und die Marktstände waren liebevoll eingerichtet. Es duftete nach Lebkuchen und Butterbier. Überall tummelten sich Schüler herum die Geschenke für ihre Familie und Freunde kauften.
Ophelia und Severus erblickten Albus und Minerva und stellten sich zu ihnen hin. Die Beiden standen vor einem Stand, der die verschiedensten Arten von Hüten besass. Dumbledore probierte eine alberne rote Weihnachtsmannmütze, mit einer kleinen Klingel am Zipfel, an. "Und wie findest du sie?", fragte er Minerva. Minerva schaute Ophelia an, die geraden mit Snape den Stand erreichte. Ophelia musste sich die Hand vors Mund nehmen um sich das Lachen zu verkneifen und Minerva ging es auch so. Dumbledore sah mit der Mütze niedlich aus und konnte sogar dem Weihnachtsmann damit Konkurrenz machen. "Sie ist wunderschön", sagte Minerva grinsend und Albus blickte fragend zu Ophelia. "Ja sie ist wirklich toll, die solltest du kaufen." "Und was meinst du dazu Severus?" Snape sah Dumbledore kritisch an. "Tut mir leid Albus, aber sie sieht einfach albern aus." Dumbledore musste schmunzeln. "Ich nehme sie trotzdem", und er bezahlte die Mütze.
Sie schlenderten den Ständen nach und Ophelia war begeistert von den vielen kleinen schönen Dingen. Für ihren Vater kaufte sie eine Duftlampe, die alle Düfte die man sich nur vorstellen kann beinhaltete und für ihre Mutter kaufte sie ein schönes Malset. Natürlich durfte sie ihre Freundin Nala nicht vergessen. Ophelia kaufte ihr eine mysteriöse Schneekugel, die ihr die verschiedensten Sachen zeigten. Am Süssigkeitenstand des Honigtopfs kaufte sie Schokofrösche, Bertie Botts Bohnen, Lakritzzaubetstäbe und vieles mehr. Snape beobachtete sie scharf und begleitete sie überall hin. Doch er selber kaufte nichts. Für Weihnachten hatte er nicht viel übrig. Schon seit vielen Jahren feierte er keine richtigen Weihnachten mehr. Aber es machte ihm grossen Spass Ophelia zu zuschauen, wie sie mit Freude einkaufte. Bevor sie zurück zum Schloss liefen, tranken die Lehrer zusammen bei Rosmerta Glühwein. Hagrid musste schon ein paar Gläser intus haben, den er schwankte ein wenig beim laufen.
Spät am Abend machten sich die Schüler, gefolgt von den Lehrern, zur Schule auf. Auf dem Weg gab es eine Schneeballschlacht zwischen den Schülern und Ausversehen traf ein riesiger Schneeball ausgerechnet Snape. Sein Mantel war voll mit Schnee. Ophelia, die neben ihm her ging, fand es komisch, doch nach Snapes Gesichtsausdruckes fand er das nicht so toll. "Hm, diese Kinder! Können die denn nicht aufpassen." Über Ophelias Lippen kam ein Lächeln. "Sei doch nicht so stur. Das ist ja nur Schnee." Ophelia half ihm den Schnee von seinem Mantel abzuklopfen und sie liefen zusammen weiter. "Wie feierst du Weihnachten, wenn ich fragen darf? Besuchst du deine Familie?", wollte Ophelia wissen. "Ich bleibe in Hogwarts. Zu meiner Familie habe ich fast keinen Kontakt mehr und ausserdem waren meine Eltern früher nicht gerade begeistert von Weihnachten und deshalb liessen wir es damals sein." Ophelia beschloss keine Fragen mehr über Snapes Vergangenheit zu stellen. Sie schlossen sich wieder den anderen Lehrern an und schon bald erreichten sie die Schule. Snape bereute überhaupt nicht, dass er mit gekommen war. Er fand es wunderschön mit Ophelia zusammen den Ständen nach zu flanieren. Er mochte sie sehr und wenn er an sie dachte, brannte ein Feuer in ihm. Seit Jahren hatte er dieses Gefühl nicht mehr gespürt. Er versuchte dieses Gefühl zu unterdrücken, doch es gelang ihm nicht. "Könnte denn eine so wundervolle Frau ihn lieben?"
Eigentlich wollte Ophelia an Weihnachten nach Hause zu ihren Eltern fahren, aber Dumbledore konnte sie überreden zu bleiben, weil nur wenige der Lehrer bleiben konnten.
Am Weihnachtstag half sie mit das Schloss zu schmücken. Die Grosse Halle war voll mit Weihnachtsbäumen und ein herrlicher Duft erfüllte die Schule. Am Weihnachtstag, als Ophelia aufwachte, lagen Päckchen vor ihrem Kamin. Freunde und Familie hatten ihr welche zu kommen lassen. Eifrig packte sie ihre Geschenke aus und freute sich über jede Kleinigkeit. Nach dem herrlichen Frühstück machte sie ein Spaziergang mit Dumbledore und anschliessend bauten sie einen Schneemann. Gerade als die Beiden mit dem Schneemann fertig waren, kam Minerva mit Schlittschuhen auf der Schulter zu ihnen. "Habt ihr nicht Lust mit zu kommen um ein paar Runden Schlittschuh zu laufen? Der See ist jetzt richtig zugefroren und wartet darauf, befahren zu werden."
"Da musst du uns nicht zweimal fragen. Natürlich sind wir dabei", sagte Dumbledore begeistert. Ophelia war sich nicht sicher, ob sie wirklich mit machen sollte. Denn sie konnte sich auf diesen Dingern nicht lange auf dem Eis halten. Doch sie wollte die Beiden nicht enttäuschen und folgte ihnen zum See hinunter. Die Drei zogen ihre Schlittschuhe an und sagten einen Zauberspruch, der die Schnürsenkel verknotete. Zusammen betraten sie das Eis und während Minerva und Dumbledore ohne Probleme über das Eis gleiteten, musste sich Ophelia schwer Mühe geben um nicht auf dem Eis zu landen. Irgendwann hatte sie genug und setzte sich auf eine Bank direkt am Ufer und schaute den Beiden zu. Es sah so aus, als wären sie ihn ihrem Element. Die verschiedensten Arten von Pirouetten machten sie auf dem Eis und sie konnten es nicht lassen, ein Tänzchen zu zweit ab zu halten.
Es war erstaunlich, wie fit Dumbledore noch in diesem Alter war, dachte sich Ophelia und schaute ihnen weiterhin gespannt zu.
"Na, schon genug vom Schlittschuh laufen?", sagte eine dunkle Stimme hinter Ophelia. Sie drehte sich um und hinter ihr stand Snape, auch mit einem paar Schlittschuhe auf dem Rücken, und lächelte sie mit einem kleinen Lächeln an. "Oh, hallo Severus." Sie war erstaunt darüber, dass Snape hier auftauchte. Er setzte sich neben Ophelia auf die Bank und zog seine Schlittschuhe an. Danach trat er auf das Eis und gleitete über das Eis, als hätte er noch nie etwas anderes gemacht. Edel und stolz fuhr er über das Eis ohne einmal auszurutschen. Ophelia beobachtete jetzt nicht mehr Minerva und Dumbledore, sonder schaute Snape mit Begeisterung zu und bekam Gänsehaut bei seinem Anblick. Sein Mantel flog hinter ihm her und seine Haare wehten hin und her. Sie konnte von seinem Anblick nicht genug kriegen und wünschte sich in diesem Moment nur eines und zwar mit ihm zusammen über das Eis zu geleiten. Eines war sie sich sicher. Sie könnte ihm Tage lang dabei zusehen. Als er dann plötzlich zu ihr hinüber kam, wurde sie nervös. "Warum bist du nicht auf dem Eis?", wollte er wissen. "Na ja, weißt du, ich bin nicht gerade die beste Schlittschuhläuferin." Dieser Moment war ihr so peinlich. "Wieso war sie nicht öfters zum Schlittschuhlaufen gegangen", dachte sie sich. Ein Kräuseln ging über Snapes Lippe. Er reichte Ophelia seine Hand. "Na komm. Ich kann nicht zu sehen wie du alleine hier sitzt, während wir Spass auf dem Eis haben. Ich verspreche dir, dass ich dich nicht fallen lassen werde." "Ich halte das für keine gute Idee", sagte sie ihm doch sie konnte sein Angebot nicht abschlagen und ergriff seine ausgestreckte Hand. Hand in Hand betraten sie das Eis. Ophelia gab sich die grösste Mühe, um nicht vor Snape auf dem Eis zu landen. Zu ihrem Erstaunen stellte sie fest, dass es ohne Probleme ging. Als hätte man ihr verzauberte Schlittschuhe angelegt, gleitete sie elegant mit Snape über das Eis. Wie er es versprochen hatte, lies er sie nicht fallen und hielt sie mit seiner Hand fest. Sie vergassen alles um sich herum und als wären sie nur noch zu zweit auf der Welt, tanzten sie miteinander über das Eis. Eine wunderschöne Musik hörte Ophelia und sie fühlte sich wie in einem Traum. Sie umklammerte Severus ganz fest, denn sie hatte zu grosse Angst aus diesem schönem Traum aufzuwachen. Als die Musik langsam zu ende ging, hörten sie auf zu tanzen und schauten sich um. Die Dunkelheit war schon eingebrochen und von Minerva und Albus war nichts mehr zu sehen. "Wir sollten uns langsam zum Schloss begeben und uns für das Weihnachtsessen parat machen", sagte Snape. Ophelia war damit einverstanden und sie liefen zum Schloss empor.
Ihre Wege trennten sich, als sie sich in ihre Wohnräume zurückzogen um sich fertig zu machen. Ophelia stand gut gelaunt im Bad und dachte über das Geschehnis vom Nachmittag nach. "Hatte Severus einen Zauber angewandt, dass sie plötzlich so gut Schlittschuhlaufen konnte oder war es, weil Severus an ihrer Seite war. Und von wo kam diese Musik? Was empfand er für sie? Am Anfang war er so kalt zu ihr und jetzt tanzte er mit ihr Walzer!" All diese Fragen schwirrten in ihren Gedanken herum, aber sie konnte es sich nicht erklären. Sie wollte sich keine grossen Gedanken mehr darüber machen und zog sich an.
Ophelia erreichte die Grosse Halle. Es waren nicht viele Schüler in Hogwarts geblieben, aber die da waren, sassen an einem Tisch und unterhielten sich über ihre Geschenke. Sie setzte sich neben Dumbledore, der seine neue alberner rote Weihnachtsmütze trug. Das Essen war köstlich. Sie schlugen sich die Bäuche so voll, dass es keinem mehr gelang aufzustehen. Als sie es schlussendlich doch noch schafften ins Lehrerzimmer zu gelangen, um einen Schluck Wein zu trinken, nahm Dumbledore Ophelia zur Seite. "Na, wie waren deine Privatstunden im Schlittschuh laufen?" Ophelia wurde ganz verlegen und wusste nicht was antworten. Dumbledore bemerkte ihre Lage. "Ich hoffe ihr habt es genossen." Mit einem Lächeln wandte er sich von ihr ab und setzte sich auf einen der Sessel. Sie dachte nochmals über den vergangenen Nachmittag nach und stellte fest, dass Severus und sie wirklich alles um sich herum vergessen hatten und sogar auch Minerva und Albus konnten sie davon nicht abhalten.
Alle machten es sich gemütlich und es wurde so einiges erzählt. Die leeren Weinflaschen wurden immer mehr und Dumbledore bekam rote Backen und hörte nicht mehr auf zu kichern.
Es wurde spät, bis sich alle in ihre Wohnräume zurück gezogen hatten. Ophelia und Severus liefen stillschweigend zusammen zu ihren Wohnräumen. Doch sie wünschten sich nur gute Nacht, als sich ihre Wege trennten.
