Disc.: Übersetzung von Bonded to Eternity by Rya Silverflame. Die gesamte Harry Potter Welt gehört J. K. Rowling.


Rating: R


ÜN: Kapitel 6 ist da. Danke ans Eulchen, das sich für meine dummen Fehler die Nächte um die Ohren schägt...



Gebunden an die Ewigkeit


6. KAPITEL


Das Haus, oder was davon noch stand, war geschwärzt vom Rauch und von Asche bedeckt, und es roch nach Verwesung. Es kostete Hermione viel, um nicht zu zittern als sie durch das trat, was einmal die Haustür gewesen war. Severus ging vorsichtig hinter ihr her und sah sich neugierig um.


Dies ist ein Muggelhaus?


Hermione nickte, sie konnte nicht sprechen. Sie standen neben dem Esszimmer und Kreidespuren zeigten, wo ihre Eltern dem Tod begegnet waren. Sie konnte noch ihre Stimmen hören. Oh Götter... sagte sie, plötzlich schwach. Sie hatte das Gefühl zu fallen, als Severus ihren Arm ergriff und sie aufrecht hielt. Sie drehte sich um und blickte ihn an. flüsterte sie.


Er sagte nichts, stattdessen führte er sie zur Treppe... jetzt nicht mehr, als ein paar schwarze Balken, die hinauf in einen zusammenbrechenden Korridor führten.


Ich muss da rauf, sagte Hermione mit gebrochener Stimme. Sowohl mein, als auch das Zimmer meiner Eltern war dort oben. Alles was ich mitnehmen will ist da, fast alles.


Snape zog seinen Zauberstab aus der Umhangtasche und zeigte auf sie, flüsterte etwas in Latein. Sie erhob sich einige Zentimeter vom Boden und lächelte ihn dankbar für den Schwebezauber an, der es ihr erlauben würde die Treppe hinauf zu steigen, ohne wirklich Gewicht auf die Stufen zum zweiten Stock zu bringen.


Ich werde hier auf dich warten, sagte er.


Sie nickte und ging schwebend nach oben.


Ihr Zimmer war das Erste zu dem sie kam und sie drückte die Tür auf, die fast aus den Angeln fiel.


Ihr Zimmer war das genaue Gegenteil vom Rest des Hauses. Perfekt und unangetastet. Sie fand eine alte Reisetasche in ihrem Schrank, legte schnell einen Federleichtzauber darauf und begann sie dann methodisch zu füllen. CDs und ihren Discman, ihre gesamte Bibliothek (nachdem sie die Tasche auch noch magisch vergrößert hatte), vier Photoalben und all die Bilderrahmen von ihrem Schreibtisch und aus den Regalen und ihre Babydecke, die sie in ihrem Schrank aufbewahrt hatte. Das Letzte, was sie hinein warf, war ein silberner Dolch, ein Familienerbstück, welches ihr Vater ihr an ihrem dreizehnten Geburtstag gegeben hatte.


Danach schwebte sie in das Zimmer ihrer Eltern, geschwärzt, aber nicht so sehr wie im Erdgeschoss, und wiederholte den Prozess mit den Bildern, Büchern und dem Tagebuch ihrer Mutter.


Als sie wieder nach unten kam, entfernte sie den Zauber von sich und fand Severus wie er in den Überresten des Wohnzimmers umherging. Ich bin fast fertig, sagte sie, ihre Stimme war kaum lauter als ein Flüstern. Nur eins noch. Er beobachtete wie sie ein Bild von der Wand nahm, an der er lehnte... es war das einzige, was in diesem Raum nicht komplett zerstört war und einige Momente später vermutete er, dass Hermione etwas damit zu tun hatte.


Da war eine kleine Tür in der Wand... ein Tresor. Sie wählte die Kombination und er öffnete sich. Alles was drin war, waren zwei kleine Kästen, die sie sofort griff und in der Tasche verstaute.


Sie drehte sich zu ihm um. Gut, ich bin jetzt fertig. sagte sie.


Sie sah aus, als würde sie gleich zerspringen, dachte er mit einem kleinen Seufzen. Dies musste sie fast umbringen.


Professor... Ich meine, Severus... emm... können wir noch ein Stück gehen bevor wir zur Schule zurückkehren? Ich brauche noch etwas frische Luft und ich will mir ein letztes Mal die Nachbarschaft ansehen. Sie starrte zu Boden wartete auf sein brüskes Nein und wurde überrascht.


Sicher, Hermione.


Er hätte beinahe über ihren ungläubigen Blick gelacht, hielt es aber gerade so zurück. Es kann nicht leicht sein und, glaube es oder nicht, ich würde gern versuchen es für dich leichter zu machen.


Während er das sagte, entspannte sich ihr Gesicht, sie bot ihm ein weiteres Lächeln und führte ihn hinaus, wo das Spätnachmittagssonnenlicht schnell dem Abend nachgab. Sie murmelte etwas, was Snape nicht verstand und plötzlich verschwanden ihre Roben und enthüllten die Muggelkleidung, die sie darunter trug, schwarze Jeans und ein weites langärmeliges Shirt. Severus hob eine Augenbraue und sie grinste. Etwas, was sogar du schätzen solltest. sagte sie. Du solltest das auch tun, durch eine überwiegend katholische Nachbarschaft in schwarzen Roben zu laufen könnte nicht gerade die beste Idee sein.


Er stimmte zu und nutzte seinen eigenen Zauber, doch wahrscheinlich den Gleichen, den auch sie benutzt hatte. Ihr scharfes Keuchen ließ ihn lächeln. Schwarze Hosen, schwarzes Hemd und eine schwarze Lederjacke. Das wird es hoffentlich tun, Ms Granger? fragte er, absichtlich den Namen benutzend an den sie seit sechs Jahren von ihm gewöhnt war.


Definitiv, Sir. antwortete sie, die Augen immer noch weit offen.



Sie begannen ihren Rundgang durch die Nachbarschaft, beide still und überließen den jeweils anderen seinen eigenen Gedanken. Auf halbem Weg hielt Hermione an einem kleinen Spielplatz mit zwei Rutschen, Klettergerüsten und Schaukeln.


Meine Eltern waren oft mit mir hier, als ich klein war, sagte sie und schreckte Severus aus seinen Gedanken auf. Ich würde auf einer dieser Schaukeln sitzen und sie würden mich so hoch schubsen wie sie könnten. Sie erzählten mir immer, ich sollte nach einem Stern greifen und ihn für sie mit zurück bringen. Ihre Stimme brach und Severus drehte sich um, um eine beruhigende Hand auf ihren Arm zu legen. Ich vermisse sie so, sagte sie und dann erreichte sie das Ende des Seils, an das sie sich geklammert hatte. Ein herzzerreißender Schluchzer brach aus ihrer Kehle, gefolgt von einem weiteren, bis die Tränen aus ihren Augen strömten und sie ihr Gesicht in den Händen verbarg.


Severus Herz wurde weich bei dem Anblick des Mädchens neben ihm. Sie hatte es geschafft während allem stark zu sein, selbst bei ihrer Lieblingslehrerin. Sich so zusammenzureißen wie sie es zuvor in ihrem alten Zuhause getan hatte, war eines der schwersten Dinge gewesen, die sie je getan hatte. Und jetzt, vor der Person zusammenzubrechen, die sie wahrscheinlich am meisten hasste... Instinktiv rückte er näher, legte seine Arme um sie, überrascht darüber, dass sie sich an ihn klammerte und ihr Gesicht an seinem Brustkorb barg.


Sie blieben so für viele Minuten stehen, bis ihre Schluchzer schließlich aufhörten und sie sich langsam von ihm entfernte, um ihre Augen mit dem Ärmel abzuwischen. Es tut mir Leid. flüsterte sie und starrte auf einen Stein zu ihren Füßen.


Er hob ihren Kopf bis ihre Augen in seine blickten. Du musst nicht immer stark sein. Bei Merlin, ich war dabei. Seine nächsten Worte überraschten sie beide. Wenn du jemals jemanden brauchst, der für dich da ist, zögere nicht mich zu suchen, obwohl ich nachvollziehen kannst, wenn du lieber zu Minerva oder Potter gehst.


Sie biss auf ihre Lippe. Nein, ich denke du hast Unrecht, sagte sie leise. Sie würden es nicht verstehen. Aber du. Danke.


Ich werde wirklich weich, dachte Severus. Ich sorge mich mehr um dieses besserwisserische Mädchen, als ich mich um irgend jemanden für eine sehr, sehr lange Zeit gesorgt habe.


Also emm... wir sollten vielleicht zurück, sagte Hermione und wandte sich von ihm ab. Ich warte immer noch auf die Antwort von Harry und bald gibt es Essen und-



Beide Severus und Hermione, wirbelten herum und sahen ein junges Mädchen, das auf sie zurannte. Sie schien nicht viel jünger als Hermione zu sein und sie sahen sich sogar ähnlich, abgesehen von ihrem weichen blonden Haar.


Hermione begann zu lachen, als sich das Mädchen näherte, rannte sie auf sie zu und warf ihre Arme um sie. Alice, oh Gott, ich hab dich vermisst.


Mia, ich hab euer Haus gesehen, ich weiß nicht was ich denken soll, ich dachte du wärst tot, der... oh verdammt, was ist passiert? Deine Eltern...


Sie wurden umgebracht, unterbrach Hermione sie, ich Stimme zitterte etwas.


Alice Augen weiteten sich vor Schreck. War es... war es Voldemort?


Severus, der den Austausch mit Interesse beobachtete hatte, runzelte die Stirn. Dieses Mädchen war keine Hexe und sicher wusste es Hermione besser, als ihr etwas über die Zaubererwelt zu erzählen...


Hermione nickte. Er hat sie umgebracht und dann hat er mich gefangen, aber ich... ich bin in meine Schule entkommen...


Bei diesen Worten schien Alice zu ersten Mal Severus zu bemerken und sah ihn nachdenklich an, bevor sie sich wieder Hermione zuwandte. Ist das einer deiner Lehrer? fragte sie.


Ja, das ist Professor Snape... ein schneller Blick sagte Hermione erstens, dass er schnell ungeduldig wurde und zweitens, das er nicht den Wunsch verspürte dem Mädchen vorgestellt zu werden, mit dem sie sich gerade unterhielt.


Letzteres war jedoch unausweichlich, denn Alice trat zu ihm und blitze ihn an. Snape also? Mia hat mir alles mögliche über sie erzählt. Ich bin überrascht, dass sie sie überhaupt begleitet haben. Ich schwöre, wenn sie sie jetzt verletzen-


heulte Hermione auf und griff nach dem Arm ihrer Freundin, als Severus eine Augenbraue hob. Nicht! Er war großartig, er hat mir geholfen und so, gut?


Ich glaube, Hermione, ich kann mich selbst verteidigen, sagte Severus und sah mit Genugtuung wie beide Mädchen zusammenfuhren. Wir müssen, wie du bevor wir unterbrochen wurden, bemerktest, nach Hogwarts zurückkehren.


Hermione schluckte und blickte zu Alice. Er hat recht, ich muss gehen. Ich bin nur gekommen, um den Kram von zu Hause zu holen.


Alice nickte und umarmte sie noch mal. Wir sehen uns bald wieder, oder? Nach deinem Abschluss vielleicht?


Hermione lächelte sie etwas traurig an. Ich hoffe. Es wird sehr davon abhängen, was dieses Jahr passiert, aber ich schwöre, ich werde es versuchen und ich werde dir schreiben, wann immer ich die Gelegenheit dazu habe.


In Ordnung!


Es schien zu enttäuschend für Alice zu sein, denn mit einem letzten Winken rannte sie davon. Ein Schluchzen war zu hören, als sie das Ende der Straße erreichte und sich umdrehte.


Das tut mir Leid, Sir, sagte Hermione leise und hielt ihre Tränen zurück, als sie weg war. Alice war für eine lange Zeit meine beste Freundin... sie ist die einzige Person, der ich je trauen und mit der ich reden konnte...


Severus antwortete nicht darauf und sagte nur: Komm Hermione, der Schulleiter wartet wahrscheinlich schon.


Mit einem kleinen, fast unsichtbaren Nicken griff sie seine Hand und unterdrückte ein Keuchen, als der Boden sich bewegte und dann verschwand. Und dann waren sie wieder zurück am Schloss. Wieder Zuhause.