Hallo! Jetzt geht es auch schon weiter. Erst mal wieder ganz lieben Dank
für eure reviews! Ich freu mich immer unheimlich.
@Lilvroni. Okay, ich bin ein Kobold. Gut, dass dir die Idee gefallen hat. War eigentlich ganz spontan.
@Matjes: Hab mich extra beeilt.
@Drake: Vielen Dank für das Lob. Schön, dass du es spannend fandest.
@DB 17: Okay, mach ich. (
@MaxCat: Sorry für den kleinen cliffhanger, aber es geht ja schon weiter. (smile)
@Tinkalili: (lacht) Ja das mit Zaubertränke stimmt. Wir treten übrigens in Braunschweig auf.
@yvymaus: Ja, das hoffe ich auch. Vielen Dank für das review
@Snuffi: Klar verzeih ich dir deine geistige Umnachtung. Freu mich über jedes review von dir.
@Jasmin: (fängt Ideen auf) danke! Hat geklappt!
@Maxine: (knuddel) Vielen Dank für dein review. Ich glaube diesmal komen fast eher noch ein paar mehr Fragen. (smile)
@Nadja: Danke, schön dass es dir gfällt.
Disclaimer: meins=nix, Rowling=alles.
Und vielen dank an meine Beta-Leserin Jenny
24. Es wird dunkler
Am nächsten Morgen fühlte Harry sich, als habe ihm jemand mit einem Amboss eins über den Schädel gehauen. Er fühlte einen pochenden Schmerz hinter seiner Stirn, aber wenigstens konnte er sich wieder bewegen. Stöhnend richtete er sich im Bett auf. Die schreckliche Vorahnung, die er in der Nacht gehabt hatte war immer noch da. Am liebsten wäre er nicht aufgestanden, um nie zu hören, was geschehen war, aber dadurch konnte er es auch nicht ungeschehen machen.
Es kostete ihn große Mühe sich anzuziehen und zu waschen. Die anderen Jungen aus seinem Schlafsaal warfen ihm besorgte Blicke zu. Nur Ron schien unbeteiligt.
"Wie geht es dir?" fragte Seamus auf dem Weg zur großen Halle besorgt.
"Kopfschmerzen", murmelte Harry.
Er war nicht überrascht die Lehrer mit sehr ernsten und besorgten Gesichtern an ihrem Tisch sitzen zu sehen. Er wäre eher überrascht gewesen, wenn es nicht so gewesen wäre. Dumbledore erhob sich, sobald die meisten Schüler im Raum versammelt waren.
"Leider muss ich euch schon wieder eine schlechte Nachricht überbringen", sagte er ernst. "Besser ihr hört es jetzt gleich, als durch Gerüchte, die sich im Laufe des Tages ausbreiten werden." Alle Gespräche in der Halle verstummten und es war so still, dass man eine Nadel fallen hören konnte. In Harry krampfte sich alles zusammen.
"Azkaban wurde heute Nacht von den Dunklen Truppen angegriffen."
Ein entsetztes Aufstöhnen ging durch die Halle.
"Sie sind weitaus stärker, als wir bisher angenommen haben und es sieht nicht gut aus. Zwar wurden Sicherheitsvorkehrungen getroffen, aber mit einem so harten und überraschenden Angriff haben wir nicht gerechnet. Erschwerend kommt hinzu, dass die Dementoren in Azkaban sich auf die dunkle Seite geschlagen haben. Unsere Chancen, diesem Angriff zu widerstehen sind sehr schlecht."
Dumbledore wartete einen Moment um seine Worte wirken zu lassen. "Leider heißt das auch, dass wir den normalen Betrieb dieser Schule nun aufgeben müssen. WISO und die Auroren haben unsere Unterstützung angefordert und viele eurer Professoren, wie auch ich selbst werden sofort in Richtung Azkaban aufbrechen."
Die Schüler waren wie vom Donner gerührt. Viele von ihnen erlebten die Auswirkungen des Krieges nun zum ersten Mal am eigenen Leib. Bislang war er etwas Entferntes, Abgelegenes gewesen, das sie nicht wirklich betroffen hatte. Natürlich gab es Berichte in den Zeitungen, aber zu hören, dass die Lehrer, die sie jeden Tag sahen und mit denen sie so gut wie zusammen lebten in den Krieg ziehen würden war etwas anderes. Einigen kamen die Tränen, während andere Dumbledore nur fassungslos anstarrten.
Harry suchte Dracos Blick. Er brauchte irgendetwas woran er sich festhalten konnte, jetzt da seine Welt schon wieder erschüttert wurde. Draco war ebenfalls bleich geworden. Harry spürte instinktiv, dass er an seinen Vater dachte.
"Was mit euch geschieht, liegt bei euch und euren Familien. Einige werden ihre Kinder angesichts des jetzt offen ausgebrochenen Krieges nach Hause holen wollen. Ich versichere allerdings, dass Hogwarts weiterhin geschützt wird." Dumbledore sah seine Schüler ernst an. "Bitte verfallt nicht in Panik. Das wichtigste ist jetzt, dass wir die Nerven behalten. Die Lehrer, die mit mir zur Verstärkung von Azkaban eilen werden sofort aufbrechen. Der Unterricht in Transfiguration, Zauberkunde, Kräuterkunde, Arithmantik, Magischer Kriegsführung und Verteidigung gegen die Dunklen Künste fällt also ab sofort aus."
"Lupin", dachte Harry erschrocken und sah zum Lehrertisch hoch. Sein Lieblingslehrer saß bleich aber gefasst und aufrecht an seinem Platz und Harrys Magen krampfte sich zusammen. Er stand auf und ging mit zitternden Knien auf Lupin zu. Der Professor erhob sich ebenfalls und kam ihm entgegen. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Es tut mir leid, dass ich dich jetzt auch noch alleine lassen muss", sagte er sanft.
"Passen sie bitte gut auf sich auf", murmelte Harry mit erstickter Stimme und umarmte Lupin. Jetzt war er wirklich völlig allein.
Unter den fassungslosen Blicken ihrer Schüler verließen Lupin, Dumbledore, Flitwick, Vektor, Sprout und McGonagall kurz darauf die Schule. Im Gegensatz zu ihren Schülern schienen sie vollkommen ruhig zu sein.
Harry fühlte sich wie betäubt.
Den Rest des Tages verlebte Hogwarts wie in Trance. Keiner konnte das Geschehene wirklich fassen. Der Krieg war ausgebrochen, ihre Lehrer waren in den Kampf gezogen, ihr ganzes Leben war erschüttert worden. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr an der Rückkehr des Dunklen Lords.
Die Schule leerte sich im Laufe des Tages. Tatsächlich wurden viele Schüler von ihren Eltern nach Hause geholt. Padma, Parvati, Lavender, Susan und Seamus und viele andere verabschiedeten sich bedrückt von ihren Mitschülern.
Die meisten Muggelgeborenen entschlossen sich ebenfalls nach Hause zu fahren. Hermione blieb. "Wenn ich zu Hause wäre würde ich nur vor Sorgen verrückt werden", erklärte sie und umarmte Ron fest. Die Weasley - Kinder blieben ebenfalls. Ihre Eltern hofften, dass sie in Hogwarts sicherer waren, da der Fuchsbau wahrscheinlich schon einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte.
Vielleicht lag es daran, dass das Schloss so leer war, aber es war unheimlich kalt in den Korridoren. Harry fröstelte, egal wie viele Sachen er sich überzog. Die Stimmung war niedergedrückt. Überall sah man besorgte und ängstliche Gesichter. Die Veränderung war so plötzlich gekommen, dass keiner sich irgendwie darauf hatte einstellen können.
Um sich ein wenig besser und geborgener zu fühlen, hatten sich die einzelnen Häuser in ihren Gemeinschaftsräumen versammelt.
Ron und Hermione hatten sich wieder auf einem Sessel zusammengekuschelt und Ginny saß wie ein Häufchen Elend zwischen Fred und George.
Harry selbst saß etwas abseits. Er fühlte sich seltsam unzugehörig und fehl am Platze. Er hatte es gemieden mit Ron und Hermione zu reden und die beiden schienen auch keinen großen Wert darauf zu legen, sich mit ihm zu unterhalten. Er konnte es ihnen nicht verübeln. Eigentlich musste er froh sein, dass die beiden sich gefunden hatten, so dass wenigstens sie nicht einsam waren.
Er sehnte sich nach Draco. Mit jeder Faser seines Wesens wünschte er sich, ihn im Arm halten zu können. Vielleicht würde es ihm dann endlich möglich sein, wieder einen Sinn in allem zu sehen und nicht nur noch Hoffnungslosigkeit. Aber Draco war ohne Zweifel bei seinen Freunden im Slytherin - Gemeinschaftsraum und für ihn fast so schwer erreichbar, wie Sirius Black.
Sie gingen nachts nicht in ihre Schlafsäle, sondern rollten sich auf den Sesseln und Sofas zusammen. Einige Schlafsäle waren fast leer und niemand wollte alleine sein. Auch morgens gingen sie gemeinsam zum Essen und dann wieder zurück in ihren Gemeinschaftsraum. Harry sah Draco nicht. Es war eine quälende Zeit. Alle warteten auf Nachrichten vom Kampf, aber diese waren spärlich. Das einzige was sie sicher wussten war, dass Voldemort selbst noch nicht aufgetaucht war. Keiner wusste, wo er sich befand.
Harry saß am Fenster seines Schlafsaales und sah in die Dämmerung hinaus. Er wollte sich nicht von den anderen abkapseln, aber es schmerzte Hermione und Ron zu sehen und nicht mit ihnen reden zu können. Noch nie zuvor waren beide gleichzeitig so wütend auf ihn gewesen. Aber er konnte es doch nicht ändern. Er brauchte Draco einfach. Er konnte nichts gegen die Gefühle tun, die er für ihn hatte. Und er wollte auch gar nichts dagegen tun. Draco gehörte jetzt einfach zu seinem Leben dazu. Er konnte sich nicht mehr vorstellen ohne ich zu sein.
Da er keine Familie hatte gab es nicht so viele Menschen, für die er innige Gefühle hatte. Und das mit Draco war noch etwas anderes, als seine Beziehungen zu Ron, Hermione und Sirius. Es war schmerzhafter, aber auf seine eigene Art auch unentbehrlicher. Schon der Gedanke, dass Draco wieder aus seinem Leben verschwinden könnte trieb ein Messer in sein Herz. Vielleicht auch gerade deswegen, weil ihre Verbindung noch so verletzlich war. Er legte seinen Kopf auf die angezogenen Knie.
Plötzlich schlangen sich zwei Arme um ihn und einen wundervollen Moment lang hoffte er es wäre Draco. Aber als er sich umsah, blickte er in Hermiones besorgtes Gesicht. Auch wenn er sich sehr nach Draco sehnte freute er sich, dass sie zu ihm gekommen war.
"Hermione. Bist du nicht mehr böse auf mich?" Er lehnte sich in ihre Umarmung.
"Ich war nie böse auf dich", sagte sie mit sanfter Stimme. "Na ja vielleicht im ersten Moment, aber nur, weil ich mir Sorgen um Ron gemacht habe."
"Ron hasst mich jetzt, oder?" fragte Harry traurig.
"Natürlich nicht. Er war nur unheimlich geschockt. Bestimmt beruhigt er sich bald." Hermione klang allerdings selbst nicht ganz überzeugt.
"Das glaube ich nicht", flüsterte Harry traurig.
"Ich bin jedenfalls immer noch deine Freundin", sagte Hermione und streichelte über seine Schultern. "Ganz egal in wen du dich verliebst. Ich will nur dass du das weißt."
"Danke, Hermione. Ich bin froh, dass Ron dich hat. Jetzt wo er sich auf mich nicht mehr verlassen kann", sagte er müde.
Hermione sah ebenfalls geschafft aus. "Er mag dich immer noch, da bin ich mir sicher. Er braucht einfach eine Weile, um damit fertig zu werden. Außerdem macht er sich große Sorgen. Im Moment geschehen so viele schlimme Dinge. Du weißt ja, dass es Percy schlecht geht und jetzt auch noch Charlie . . ."
"Was ist eigentlich mit Charlie?" fragte Harry, erschrocken darüber, dass er das vergessen hatte.
"Das weiß keiner so genau. Er scheint einfach völlig hoffnungslos. Als hätte er alles aufgegeben. Er hat sich völlig verändert."
Harry stöhnte leise. "Ich wünschte ich könnte für Ron da sein." Er sah plötzlich zu Hermione auf. "Was sagt er eigentlich über mich?"
"Naja", Hermione wand sich unter seinem gespannten Blick. "Er will nicht über dich reden." Harry sah sie schockiert an. "Er redet überhaupt nicht über mich?"
Hermione schüttelte betreten den Kopf. "Ich darf nicht mal deinen Namen erwähnen." Harry ließ resigniert den Kopf sinken. "Das ist schlimm." Dann sah er mit einem Ruck auf. "Dann darf er nicht wissen, dass du mit mir redest."
"Er ist mit seinen Geschwistern bei Charlie. Ich muss gleich wieder runter. Ich wollte nur nach dir sehen. Ich mache mir Sorgen um dich Harry." Sie nahm ihn noch einmal in die Arme. "Ich hab dich doch lieb." Er bemerkte, dass sie Tränen in den Augen hatte. "Es wird bestimmt alles wieder besser", flüsterte sie. Dann lief sie schnell aus dem Saal und die Treppe hinab.
Harry blieb noch eine Weile in Gedanken verloren am Fenster sitzen und folgte ihr ein paar Minuten später. Er fühlte sich wieder ein wenig besser, jetzt da er wusste, dass Hermione ihn immer noch als Freund ansah. Er war nicht mehr ganz so ausgeschlossen.
Die Zwillinge, Ginny und Ron waren zurück. Harry war wirklich froh, dass Ron Hermione hatte. Nicht nur Harrys Welt lag in Scherben. Ron ging es vielleicht sogar noch schlechter. Er wirkte völlig verstört und wich nicht von Hermiones Seite. Harry war sich nur nicht ganz sicher, ob er sie beschützen wollte, oder selber Schutz brauchte. Wahrscheinlich beides. Aus den Gesprächen der Geschwister und Hermione hörte Harry, dass es Charlie noch schlechter ging. Er wollte jedoch nicht zum Schloss hochkommen, da er sich um Vesta kümmern musste. Seine Geschwister machten sich große Sorgen.
Am Abend als sie sich bereits auf den Sesseln und Sofas zum Schlafen zusammenrollten öffnete sich plötzlich noch einmal das Portraitloch. Harry sah überrascht auf.
Percy kam in den Raum gewankt. Er wirkte völlig erschöpft. Ginny stieß einen kleinen überraschten Schrei aus, rannte auf ihren Bruder zu und fiel ihm in die Arme. Percy streichelte über ihre Haare. Er sah aus wie ein Geist.
"Percy, was machst du hier?" fragte Fred besorgt und ging auf ihn zu.
"Ich durfte endlich beim Ministerium kündigen. Jetzt habe ich noch zwei Tage um mich zu erholen, bevor ich zur Unterstützung nach Azkaban gehe", erklärte er mit fester Stimme.
"Nein", flüsterte George entsetzt. Ron stöhnte verzweifelt auf und Ginny fing an zu schluchzen. Sie klammerte sich an ihrem Bruder fest. Harry schluckte hart.
"Doch. Ich möchte kämpfen. Bill ist bereits dort. Ich kann sie unmöglich alleine lassen. Ich würde jetzt schon dort sein, aber Dumbledore meinte, so erschöpft wie ich im Moment bin nütze ich ihnen nichts. Außerdem muss ich Oliver sehen. Wo ist er?" fragte Percy, wie ein Verdurstender nach einem Glas Wasser.
Alle starrten ihn überrascht an. "Wir dachten er ist bei dir", sagte George irritiert.
"Was?" fragte Percy verständnislos.
"Er wollte am Donnerstagmorgen zu dir fahren", erklärte Fred. "Ist er nicht bei dir angekommen?"
"Nein", sagte Percy und taumelte rückwärts gegen die Wand. Ginny hielt ihn erschrocken fest. "Ich habe nichts von ihm gehört."
Fred und George sahen sich mit schreckgeweiteten Augen an. Harry sah, dass sie beide totenblass geworden waren.
"Er wollte den ersten Zug am Donnerstag nehmen", erklärte Ron. "Als wir aufgestanden sind, war er schon weg."
"Irgendwas muss ihm passiert sein", flüsterte Percy mit zitternder Stimme. Obwohl Ginny versuchte ihn fest zu halten glitt er langsam an der Wand hinab.
Seine Brüder blickten hilflos auf ihn herunter. Fred kniete neben ihm nieder. "Vielleicht gibt es auch eine ganz einfache Erklärung."
Percy starrte ihn an, aber er schien durch ihn hin durch zu blicken. Plötzlich sprang er mit einem Ruck auf. "Ich muss ihn sofort suchen."
"Nein Percy", jetzt war auch Ron neben ihm. "Du bist völlig erschöpft. "Du kannst unmöglich sofort wieder aufbrechen. Bleib wenigstens bis morgen!" bat er mit flehender Stimme. Percy schüttelte den Kopf. "Ich muss sofort los. Er ist schon seit fast eine Woche verschwunden und es sind schlimme Zeiten im Moment. Ihm kann alles Mögliche passiert sein. Ich darf keine Zeit verlieren. Er umarmte seine Brüder, Hermione und Ginny und ging dann auf Harry zu. Harry war völlig überrascht, als Percy ihn umarmte, aber schließlich konnte der noch nichts von den neuen Entwicklungen in Harrys Leben wissen. Trotzdem war es sehr angenehm so selbstverständlich mit eingeschlossen zu werden. Er lehnte sich einen Moment dankbar gegen Percy.
"Ihr bleibt hier", sagte Percy bestimmt. "In Hogwarts seid ihr in Sicherheit. Hier kann euch nichts geschehen." Es klang fast, als wolle er sich selbst davon überzeugen. Er ließ seinen Blick noch einmal über seine Geschwister streifen und verschwand dann durch das
Portraitloch. Ginny fing wieder an zu weinen und George legte den Arm um sie. Ron sank neben Hermione, die ihn fest umarmte. Er sah aus, als sei er selbst den Tränen nahe. Harry konnte in der Nacht nicht einschlafen. Er lauschte auf die unruhigen Atemzüge der anderen und schloss daraus, dass die meisten noch wach lagen.
Es war schrecklich erleben zu müssen, wie alles auseinander fiel und selbst so machtlos zu sein. Er hatte sich noch nie so hilflos gefühlt. Was konnte nur mit Oliver passiert sein? Wieso war er verschwunden? Er hatte es doch so eilig gehabt zu Percy zu gelangen. Was geschah im Moment in Azkaban? War jemand verletzt worden? Wie stand der Kampf?
Wieder fühlte er sich, als würde sich ein riesiges Rad in seinem Kopf drehen. Schneller und schneller. Er fürchtete verrückt zu werden, wenn sich nicht bald der Morgen näherte. Er musste Draco sehen. Er hielt es nicht mehr ohne ihn aus. Draco war das einzige was in seinem Leben noch Sinn machte, das einzig positive. Er hatte ihn schon so lange nicht gesehen, seine Hände so lange nicht mehr gefühlt, dass ihm alles bereits wie ein Traum vorkam. Er klammerte sich mit seinen Gedanken an die zwei Nächte, die er mit Draco verbracht hatte und das half ihm ein wenig Ruhe zu finden.
@Lilvroni. Okay, ich bin ein Kobold. Gut, dass dir die Idee gefallen hat. War eigentlich ganz spontan.
@Matjes: Hab mich extra beeilt.
@Drake: Vielen Dank für das Lob. Schön, dass du es spannend fandest.
@DB 17: Okay, mach ich. (
@MaxCat: Sorry für den kleinen cliffhanger, aber es geht ja schon weiter. (smile)
@Tinkalili: (lacht) Ja das mit Zaubertränke stimmt. Wir treten übrigens in Braunschweig auf.
@yvymaus: Ja, das hoffe ich auch. Vielen Dank für das review
@Snuffi: Klar verzeih ich dir deine geistige Umnachtung. Freu mich über jedes review von dir.
@Jasmin: (fängt Ideen auf) danke! Hat geklappt!
@Maxine: (knuddel) Vielen Dank für dein review. Ich glaube diesmal komen fast eher noch ein paar mehr Fragen. (smile)
@Nadja: Danke, schön dass es dir gfällt.
Disclaimer: meins=nix, Rowling=alles.
Und vielen dank an meine Beta-Leserin Jenny
24. Es wird dunkler
Am nächsten Morgen fühlte Harry sich, als habe ihm jemand mit einem Amboss eins über den Schädel gehauen. Er fühlte einen pochenden Schmerz hinter seiner Stirn, aber wenigstens konnte er sich wieder bewegen. Stöhnend richtete er sich im Bett auf. Die schreckliche Vorahnung, die er in der Nacht gehabt hatte war immer noch da. Am liebsten wäre er nicht aufgestanden, um nie zu hören, was geschehen war, aber dadurch konnte er es auch nicht ungeschehen machen.
Es kostete ihn große Mühe sich anzuziehen und zu waschen. Die anderen Jungen aus seinem Schlafsaal warfen ihm besorgte Blicke zu. Nur Ron schien unbeteiligt.
"Wie geht es dir?" fragte Seamus auf dem Weg zur großen Halle besorgt.
"Kopfschmerzen", murmelte Harry.
Er war nicht überrascht die Lehrer mit sehr ernsten und besorgten Gesichtern an ihrem Tisch sitzen zu sehen. Er wäre eher überrascht gewesen, wenn es nicht so gewesen wäre. Dumbledore erhob sich, sobald die meisten Schüler im Raum versammelt waren.
"Leider muss ich euch schon wieder eine schlechte Nachricht überbringen", sagte er ernst. "Besser ihr hört es jetzt gleich, als durch Gerüchte, die sich im Laufe des Tages ausbreiten werden." Alle Gespräche in der Halle verstummten und es war so still, dass man eine Nadel fallen hören konnte. In Harry krampfte sich alles zusammen.
"Azkaban wurde heute Nacht von den Dunklen Truppen angegriffen."
Ein entsetztes Aufstöhnen ging durch die Halle.
"Sie sind weitaus stärker, als wir bisher angenommen haben und es sieht nicht gut aus. Zwar wurden Sicherheitsvorkehrungen getroffen, aber mit einem so harten und überraschenden Angriff haben wir nicht gerechnet. Erschwerend kommt hinzu, dass die Dementoren in Azkaban sich auf die dunkle Seite geschlagen haben. Unsere Chancen, diesem Angriff zu widerstehen sind sehr schlecht."
Dumbledore wartete einen Moment um seine Worte wirken zu lassen. "Leider heißt das auch, dass wir den normalen Betrieb dieser Schule nun aufgeben müssen. WISO und die Auroren haben unsere Unterstützung angefordert und viele eurer Professoren, wie auch ich selbst werden sofort in Richtung Azkaban aufbrechen."
Die Schüler waren wie vom Donner gerührt. Viele von ihnen erlebten die Auswirkungen des Krieges nun zum ersten Mal am eigenen Leib. Bislang war er etwas Entferntes, Abgelegenes gewesen, das sie nicht wirklich betroffen hatte. Natürlich gab es Berichte in den Zeitungen, aber zu hören, dass die Lehrer, die sie jeden Tag sahen und mit denen sie so gut wie zusammen lebten in den Krieg ziehen würden war etwas anderes. Einigen kamen die Tränen, während andere Dumbledore nur fassungslos anstarrten.
Harry suchte Dracos Blick. Er brauchte irgendetwas woran er sich festhalten konnte, jetzt da seine Welt schon wieder erschüttert wurde. Draco war ebenfalls bleich geworden. Harry spürte instinktiv, dass er an seinen Vater dachte.
"Was mit euch geschieht, liegt bei euch und euren Familien. Einige werden ihre Kinder angesichts des jetzt offen ausgebrochenen Krieges nach Hause holen wollen. Ich versichere allerdings, dass Hogwarts weiterhin geschützt wird." Dumbledore sah seine Schüler ernst an. "Bitte verfallt nicht in Panik. Das wichtigste ist jetzt, dass wir die Nerven behalten. Die Lehrer, die mit mir zur Verstärkung von Azkaban eilen werden sofort aufbrechen. Der Unterricht in Transfiguration, Zauberkunde, Kräuterkunde, Arithmantik, Magischer Kriegsführung und Verteidigung gegen die Dunklen Künste fällt also ab sofort aus."
"Lupin", dachte Harry erschrocken und sah zum Lehrertisch hoch. Sein Lieblingslehrer saß bleich aber gefasst und aufrecht an seinem Platz und Harrys Magen krampfte sich zusammen. Er stand auf und ging mit zitternden Knien auf Lupin zu. Der Professor erhob sich ebenfalls und kam ihm entgegen. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Es tut mir leid, dass ich dich jetzt auch noch alleine lassen muss", sagte er sanft.
"Passen sie bitte gut auf sich auf", murmelte Harry mit erstickter Stimme und umarmte Lupin. Jetzt war er wirklich völlig allein.
Unter den fassungslosen Blicken ihrer Schüler verließen Lupin, Dumbledore, Flitwick, Vektor, Sprout und McGonagall kurz darauf die Schule. Im Gegensatz zu ihren Schülern schienen sie vollkommen ruhig zu sein.
Harry fühlte sich wie betäubt.
Den Rest des Tages verlebte Hogwarts wie in Trance. Keiner konnte das Geschehene wirklich fassen. Der Krieg war ausgebrochen, ihre Lehrer waren in den Kampf gezogen, ihr ganzes Leben war erschüttert worden. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr an der Rückkehr des Dunklen Lords.
Die Schule leerte sich im Laufe des Tages. Tatsächlich wurden viele Schüler von ihren Eltern nach Hause geholt. Padma, Parvati, Lavender, Susan und Seamus und viele andere verabschiedeten sich bedrückt von ihren Mitschülern.
Die meisten Muggelgeborenen entschlossen sich ebenfalls nach Hause zu fahren. Hermione blieb. "Wenn ich zu Hause wäre würde ich nur vor Sorgen verrückt werden", erklärte sie und umarmte Ron fest. Die Weasley - Kinder blieben ebenfalls. Ihre Eltern hofften, dass sie in Hogwarts sicherer waren, da der Fuchsbau wahrscheinlich schon einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte.
Vielleicht lag es daran, dass das Schloss so leer war, aber es war unheimlich kalt in den Korridoren. Harry fröstelte, egal wie viele Sachen er sich überzog. Die Stimmung war niedergedrückt. Überall sah man besorgte und ängstliche Gesichter. Die Veränderung war so plötzlich gekommen, dass keiner sich irgendwie darauf hatte einstellen können.
Um sich ein wenig besser und geborgener zu fühlen, hatten sich die einzelnen Häuser in ihren Gemeinschaftsräumen versammelt.
Ron und Hermione hatten sich wieder auf einem Sessel zusammengekuschelt und Ginny saß wie ein Häufchen Elend zwischen Fred und George.
Harry selbst saß etwas abseits. Er fühlte sich seltsam unzugehörig und fehl am Platze. Er hatte es gemieden mit Ron und Hermione zu reden und die beiden schienen auch keinen großen Wert darauf zu legen, sich mit ihm zu unterhalten. Er konnte es ihnen nicht verübeln. Eigentlich musste er froh sein, dass die beiden sich gefunden hatten, so dass wenigstens sie nicht einsam waren.
Er sehnte sich nach Draco. Mit jeder Faser seines Wesens wünschte er sich, ihn im Arm halten zu können. Vielleicht würde es ihm dann endlich möglich sein, wieder einen Sinn in allem zu sehen und nicht nur noch Hoffnungslosigkeit. Aber Draco war ohne Zweifel bei seinen Freunden im Slytherin - Gemeinschaftsraum und für ihn fast so schwer erreichbar, wie Sirius Black.
Sie gingen nachts nicht in ihre Schlafsäle, sondern rollten sich auf den Sesseln und Sofas zusammen. Einige Schlafsäle waren fast leer und niemand wollte alleine sein. Auch morgens gingen sie gemeinsam zum Essen und dann wieder zurück in ihren Gemeinschaftsraum. Harry sah Draco nicht. Es war eine quälende Zeit. Alle warteten auf Nachrichten vom Kampf, aber diese waren spärlich. Das einzige was sie sicher wussten war, dass Voldemort selbst noch nicht aufgetaucht war. Keiner wusste, wo er sich befand.
Harry saß am Fenster seines Schlafsaales und sah in die Dämmerung hinaus. Er wollte sich nicht von den anderen abkapseln, aber es schmerzte Hermione und Ron zu sehen und nicht mit ihnen reden zu können. Noch nie zuvor waren beide gleichzeitig so wütend auf ihn gewesen. Aber er konnte es doch nicht ändern. Er brauchte Draco einfach. Er konnte nichts gegen die Gefühle tun, die er für ihn hatte. Und er wollte auch gar nichts dagegen tun. Draco gehörte jetzt einfach zu seinem Leben dazu. Er konnte sich nicht mehr vorstellen ohne ich zu sein.
Da er keine Familie hatte gab es nicht so viele Menschen, für die er innige Gefühle hatte. Und das mit Draco war noch etwas anderes, als seine Beziehungen zu Ron, Hermione und Sirius. Es war schmerzhafter, aber auf seine eigene Art auch unentbehrlicher. Schon der Gedanke, dass Draco wieder aus seinem Leben verschwinden könnte trieb ein Messer in sein Herz. Vielleicht auch gerade deswegen, weil ihre Verbindung noch so verletzlich war. Er legte seinen Kopf auf die angezogenen Knie.
Plötzlich schlangen sich zwei Arme um ihn und einen wundervollen Moment lang hoffte er es wäre Draco. Aber als er sich umsah, blickte er in Hermiones besorgtes Gesicht. Auch wenn er sich sehr nach Draco sehnte freute er sich, dass sie zu ihm gekommen war.
"Hermione. Bist du nicht mehr böse auf mich?" Er lehnte sich in ihre Umarmung.
"Ich war nie böse auf dich", sagte sie mit sanfter Stimme. "Na ja vielleicht im ersten Moment, aber nur, weil ich mir Sorgen um Ron gemacht habe."
"Ron hasst mich jetzt, oder?" fragte Harry traurig.
"Natürlich nicht. Er war nur unheimlich geschockt. Bestimmt beruhigt er sich bald." Hermione klang allerdings selbst nicht ganz überzeugt.
"Das glaube ich nicht", flüsterte Harry traurig.
"Ich bin jedenfalls immer noch deine Freundin", sagte Hermione und streichelte über seine Schultern. "Ganz egal in wen du dich verliebst. Ich will nur dass du das weißt."
"Danke, Hermione. Ich bin froh, dass Ron dich hat. Jetzt wo er sich auf mich nicht mehr verlassen kann", sagte er müde.
Hermione sah ebenfalls geschafft aus. "Er mag dich immer noch, da bin ich mir sicher. Er braucht einfach eine Weile, um damit fertig zu werden. Außerdem macht er sich große Sorgen. Im Moment geschehen so viele schlimme Dinge. Du weißt ja, dass es Percy schlecht geht und jetzt auch noch Charlie . . ."
"Was ist eigentlich mit Charlie?" fragte Harry, erschrocken darüber, dass er das vergessen hatte.
"Das weiß keiner so genau. Er scheint einfach völlig hoffnungslos. Als hätte er alles aufgegeben. Er hat sich völlig verändert."
Harry stöhnte leise. "Ich wünschte ich könnte für Ron da sein." Er sah plötzlich zu Hermione auf. "Was sagt er eigentlich über mich?"
"Naja", Hermione wand sich unter seinem gespannten Blick. "Er will nicht über dich reden." Harry sah sie schockiert an. "Er redet überhaupt nicht über mich?"
Hermione schüttelte betreten den Kopf. "Ich darf nicht mal deinen Namen erwähnen." Harry ließ resigniert den Kopf sinken. "Das ist schlimm." Dann sah er mit einem Ruck auf. "Dann darf er nicht wissen, dass du mit mir redest."
"Er ist mit seinen Geschwistern bei Charlie. Ich muss gleich wieder runter. Ich wollte nur nach dir sehen. Ich mache mir Sorgen um dich Harry." Sie nahm ihn noch einmal in die Arme. "Ich hab dich doch lieb." Er bemerkte, dass sie Tränen in den Augen hatte. "Es wird bestimmt alles wieder besser", flüsterte sie. Dann lief sie schnell aus dem Saal und die Treppe hinab.
Harry blieb noch eine Weile in Gedanken verloren am Fenster sitzen und folgte ihr ein paar Minuten später. Er fühlte sich wieder ein wenig besser, jetzt da er wusste, dass Hermione ihn immer noch als Freund ansah. Er war nicht mehr ganz so ausgeschlossen.
Die Zwillinge, Ginny und Ron waren zurück. Harry war wirklich froh, dass Ron Hermione hatte. Nicht nur Harrys Welt lag in Scherben. Ron ging es vielleicht sogar noch schlechter. Er wirkte völlig verstört und wich nicht von Hermiones Seite. Harry war sich nur nicht ganz sicher, ob er sie beschützen wollte, oder selber Schutz brauchte. Wahrscheinlich beides. Aus den Gesprächen der Geschwister und Hermione hörte Harry, dass es Charlie noch schlechter ging. Er wollte jedoch nicht zum Schloss hochkommen, da er sich um Vesta kümmern musste. Seine Geschwister machten sich große Sorgen.
Am Abend als sie sich bereits auf den Sesseln und Sofas zum Schlafen zusammenrollten öffnete sich plötzlich noch einmal das Portraitloch. Harry sah überrascht auf.
Percy kam in den Raum gewankt. Er wirkte völlig erschöpft. Ginny stieß einen kleinen überraschten Schrei aus, rannte auf ihren Bruder zu und fiel ihm in die Arme. Percy streichelte über ihre Haare. Er sah aus wie ein Geist.
"Percy, was machst du hier?" fragte Fred besorgt und ging auf ihn zu.
"Ich durfte endlich beim Ministerium kündigen. Jetzt habe ich noch zwei Tage um mich zu erholen, bevor ich zur Unterstützung nach Azkaban gehe", erklärte er mit fester Stimme.
"Nein", flüsterte George entsetzt. Ron stöhnte verzweifelt auf und Ginny fing an zu schluchzen. Sie klammerte sich an ihrem Bruder fest. Harry schluckte hart.
"Doch. Ich möchte kämpfen. Bill ist bereits dort. Ich kann sie unmöglich alleine lassen. Ich würde jetzt schon dort sein, aber Dumbledore meinte, so erschöpft wie ich im Moment bin nütze ich ihnen nichts. Außerdem muss ich Oliver sehen. Wo ist er?" fragte Percy, wie ein Verdurstender nach einem Glas Wasser.
Alle starrten ihn überrascht an. "Wir dachten er ist bei dir", sagte George irritiert.
"Was?" fragte Percy verständnislos.
"Er wollte am Donnerstagmorgen zu dir fahren", erklärte Fred. "Ist er nicht bei dir angekommen?"
"Nein", sagte Percy und taumelte rückwärts gegen die Wand. Ginny hielt ihn erschrocken fest. "Ich habe nichts von ihm gehört."
Fred und George sahen sich mit schreckgeweiteten Augen an. Harry sah, dass sie beide totenblass geworden waren.
"Er wollte den ersten Zug am Donnerstag nehmen", erklärte Ron. "Als wir aufgestanden sind, war er schon weg."
"Irgendwas muss ihm passiert sein", flüsterte Percy mit zitternder Stimme. Obwohl Ginny versuchte ihn fest zu halten glitt er langsam an der Wand hinab.
Seine Brüder blickten hilflos auf ihn herunter. Fred kniete neben ihm nieder. "Vielleicht gibt es auch eine ganz einfache Erklärung."
Percy starrte ihn an, aber er schien durch ihn hin durch zu blicken. Plötzlich sprang er mit einem Ruck auf. "Ich muss ihn sofort suchen."
"Nein Percy", jetzt war auch Ron neben ihm. "Du bist völlig erschöpft. "Du kannst unmöglich sofort wieder aufbrechen. Bleib wenigstens bis morgen!" bat er mit flehender Stimme. Percy schüttelte den Kopf. "Ich muss sofort los. Er ist schon seit fast eine Woche verschwunden und es sind schlimme Zeiten im Moment. Ihm kann alles Mögliche passiert sein. Ich darf keine Zeit verlieren. Er umarmte seine Brüder, Hermione und Ginny und ging dann auf Harry zu. Harry war völlig überrascht, als Percy ihn umarmte, aber schließlich konnte der noch nichts von den neuen Entwicklungen in Harrys Leben wissen. Trotzdem war es sehr angenehm so selbstverständlich mit eingeschlossen zu werden. Er lehnte sich einen Moment dankbar gegen Percy.
"Ihr bleibt hier", sagte Percy bestimmt. "In Hogwarts seid ihr in Sicherheit. Hier kann euch nichts geschehen." Es klang fast, als wolle er sich selbst davon überzeugen. Er ließ seinen Blick noch einmal über seine Geschwister streifen und verschwand dann durch das
Portraitloch. Ginny fing wieder an zu weinen und George legte den Arm um sie. Ron sank neben Hermione, die ihn fest umarmte. Er sah aus, als sei er selbst den Tränen nahe. Harry konnte in der Nacht nicht einschlafen. Er lauschte auf die unruhigen Atemzüge der anderen und schloss daraus, dass die meisten noch wach lagen.
Es war schrecklich erleben zu müssen, wie alles auseinander fiel und selbst so machtlos zu sein. Er hatte sich noch nie so hilflos gefühlt. Was konnte nur mit Oliver passiert sein? Wieso war er verschwunden? Er hatte es doch so eilig gehabt zu Percy zu gelangen. Was geschah im Moment in Azkaban? War jemand verletzt worden? Wie stand der Kampf?
Wieder fühlte er sich, als würde sich ein riesiges Rad in seinem Kopf drehen. Schneller und schneller. Er fürchtete verrückt zu werden, wenn sich nicht bald der Morgen näherte. Er musste Draco sehen. Er hielt es nicht mehr ohne ihn aus. Draco war das einzige was in seinem Leben noch Sinn machte, das einzig positive. Er hatte ihn schon so lange nicht gesehen, seine Hände so lange nicht mehr gefühlt, dass ihm alles bereits wie ein Traum vorkam. Er klammerte sich mit seinen Gedanken an die zwei Nächte, die er mit Draco verbracht hatte und das half ihm ein wenig Ruhe zu finden.
