1.1 Auf dem Weg zur Schule
Keuchend ließen sich Lily und Sophie auf die gepolsterten Sitzbänke sinken. Sie waren beide viel zu spät am Bahnhof eingetroffen und hatten den Hogwartsexpress gerade noch erwischt. Die Gepäcktruhen schienen auch von Jahr zu Jahr später schwerer zu werden.
*Du hast sowieso viel zu viel unnützen Krempel mitgeschleppt* schalt Gawain von seinem Thron auf der Sitzlehne hinunter. Er hatte sich rigoros dagegen gewehrt die Reise wie letztes Jahr im Käfig anzutreten. Schließlich hatte Sophie nachgegeben und bereute es schon jetzt, dem vorlauten Vogel seinen Willen gelassen zu haben.
„Red keinen Quatsch", brummte sie zurück.
„Ich hab doch gar nichts gesagt." Lily sah verwirrt von Lily zu Gawain.
„Nicht du", erwiderte Sophie. „Gawain."
„Wie bitte?"
Sophie biss sich auf die Lippe. Sie hatte es immer wieder verschoben Lily von den Ereignissen des letzten Winters zu erzählen. Nun schien sie keine andere Wahl mehr zu haben. Während der Zug aus dem Bahnhof rollte weihte sie ihre Freundin in die Geschichte ein.
„Und das hast du einfach vergessen?" Wütend starrte Lily sie an. „Gibt es sonst noch irgendwelche unbedeutenden Nebensächlichkeiten, die du mir nicht erzählt hast?"
„Äh nein. Außerdem wollte Dumbledore nicht, dass alle davon erfahren."
„Sophie! Ich bin doch nicht „alle"! Ich hätte es bestimmt nicht weiter erzählt!" Lily war bestürzt über diesen Mangel an Vertrauen.
„Lily, bitte. Es tut mir leid", entschuldigte sich Sophie. „Ich wollte es dir erzählen, wirklich, aber irgendwie hat sich dazu keine Gelegenheit ergeben."
„Na schön", Lily atmete tief durch. „Es sei dir verziehen. Aber das nächst Mal erzählst du mir so was direkt."
„Versprochen", nickte Sophie erleichtert. Ein Streit mit ihrer besten Freundin wäre keine gute Art gewesen ein neues Schuljahr zu beginnen.
„Wissen es die Jungs?"
„Um Himmels Willen, nein. Die haben keine Ahnung."
„Gut!" Lilys Augen blitzten. „Dann haben wir ihnen gegenüber ja einen großen Vorteil."
„Was meinst du damit?" hakte Sophie misstrauisch nach. Lily konnte es durchaus mit Sirius´ Fähigkeit sich verrückte Streiche auszudenken, aufnehmen, wenn sie es darauf anlegte.
„Na, da du jetzt mit Tieren sprechen kannst, könnten wir zum Beispiel Gawain oder meinen Archimedes zum Spionieren rüberschicken, wenn sie in ihrem Zimmer neue Pläne schmieden. Dann wären wir immer auf dem neusten Stand."
Sophie lächelte. Aus diesem Blickwinkel hatte sie die Sache noch gar nicht gesehen. Was sich dadurch für neue Möglichkeiten auftaten ...
Ein lauter Knall in den vorderen Abteilen riss die Mädchen aus ihrem Gespräch.
„Wenn man vom Teufel spricht ...", seufzte Lily, als Sirius, James, Remus und Peter nacheinander lachend ins Abteil stolperten.
„Wir bitten um Schutz und Asyl, holde Damen!" bettelte Sirius, sobald er wieder genug Luft bekam. Sophie und Lily sahen sich kopfschüttelnd an.
„Das wird langsam zur Tradition, oder? Na schön, es sei euch gewährt, ihr hohen Herrn", spottete Sophie. „Okay, was habt ihr jetzt schon wieder ..."
Sirius blieb die Antwort erspart, denn in der Tür stand plötzlich eine Gruppe äußerst wütender Slytherin-Schüler. Die schwarzen Schulroben standen in krassem Gegensatz zu den purpur-gold gefärbten Haaren und den überdimensionalen, rosa Schlappohren.
Der Anblick bescherte den vier Gryffindor-Zweitklässlern einen erneuten Lachanfall. Auch die Mädchen mussten sich sehr zusammennehmen, um nicht laut loszuprusten. Die Slytherins dagegen schienen diesen Heiterkeitsausbruch nicht im geringsten amüsant zu finden.
„Haben wir euch endlich!" schnaubte einer von ihnen. „Jetzt seid ihr dran!"
„Oh nein, dass sind sie nicht." Sophie war zwischen die beiden Parteien getreten und Lily zückte derweil vorsichtshalber ihren Zauberstab. „Das ist unser Abteil. Und hier legt sich niemand mit unseren Freunden an, verstanden? Also verschwindet!"
Der Älteste der Gruppe, Lucius Malfoy wie sich Sophie dunkel erinnerte, lächelte von oben auf das kleinere Mädchen herab. „Aus dem Weg Winzling. Sonst bist du als Nächstes dran!" Sophies Zauberstab an seiner Stirn ließ das höhnische Lächeln jedoch sofort gefrieren.
„Als Sophie sagte, ihr hättet hier nichts verloren, meinte sie das auch so", übersetzt Lily die Aktion freundlich.
Ein wenig Druck auf dem Stab ließ Malfoy Schritt für Schritt zurück weichen. Seine Kumpanen taten mit vorsichtigen Blicken auf die bewaffnete Lily und die nun aufrechtstehenden Jungen im Hintergrund dasselbe.
„Das wirst du bereuen Winzling!" knirschte Lucius wütend, bevor ihm Sophie die Tür vor der Nase zuschlug.
„Im nächsten Leben vielleicht.", grinste sie und drehte sich zu ihren Freunden um.
„Das war cool", lachte James. „Bei eurem Anblick haben selbst wir Angst gekriegt."
„Sprich für dich selbst, Jamie", meinte Sirius. „Aber trotzdem danke für die Rettung."
„Danke", quietschte auch Peter aus seiner Ecke.
„Dito", schloss sich Remus an. „Und außerdem: hallo, schön euch zu sehen und wie waren die restlichen Ferien?"
Gutgelaunt ließen sich die sechs auf die Bänke fallen (Sirius und Remus hielten wie immer möglichst großen Abstand zu Gawain) und waren schon bald in Ferienberichte und Pläne für das kommende Schuljahr vertieft. Sie bemerkten kaum wie draußen allmählich dunkel wurde und hoben höchst erstaunt die Köpfe, als die baldige Ankunft in Hogsmeade verkündet wurde.
In diesem Jahr musste sich nicht mehr die lange Reise über den See auf sich nehmen, sonder fuhren mit den älteren Schülern in Kutschen zum Schloss.
„Meine Güte, wie viele sind das denn noch?" murmelte Sirius ungeduldig, während der Sortierungszeremonie. „Der Hut soll sich gefälligst beeilen. Ich hab´ Hunger."
„Da bist du nicht der Einzige", flüsterte James zurück. Auch Remus und Peter starrten mit hungrigen Augen auf die leeren Teller. Doch bevor das Essen beginnen konnte erhob sich Dumbledore zunächst für seine übliche Willkommensrede.
„Willkommen zu einem neuen Schuljahr. Ich hoffe ihr hattet schöne Ferien. Wie in jedem Jahr gibt es einige Dinge, die ich euch mitteilen muss. Der Verbotene Wald ist wie immer verboten. Und ich meine für alle!" Er warf den sechs Freunden am Gryffindortisch einen amüsierten Blick zu. „Außerdem möchte ich keinem raten in die Nähe der Peitschenden Weide zu gehen Sie trägt ihren Namen nicht umsonst. Darüber hinaus werden die zusätzlichen Wahlfächer anstatt ab der dritten Klasse auch schon für die Zweitklässler angeboten, wobei die Schüler der zweiten Klasse nur eines davon wählen müssen. Zum Schluss noch eine Mitteilung ernster Natur."
Dumbledores Blick wurde hart. „Sie alle haben von der neuen Sekte gehört, den Todessern. Das Ministerium befürchtet weitere Ausschreitungen dieser Gruppe. Sie werden feststellen, dass einige ihrer Mitschüler nicht mehr unter uns weilen. Ihre Familien haben beschlossen das Land vorsichtshalber zu verlassen."
Bestürztes Gemurmel war im Saal zu hören. Niemand hatte vermutet, dass die Bedrohung durch diese Sekte so ernst sein würde. Dumbledore fuhr fort: „Deshalb wird in diesem Zusammenhang auch der Unterricht in „Verteidigung gegen die dunklen Künste" von vier auf sechs Stunden die Woche ausgeweitet. Da Professor Griffin diese zusätzliche Arbeit unmöglich alleine bewältigen kann, möchte ich dass Sie mit mir Professor Edwarts willkommen heißen, der den praktischen Teil des Unterrichts übernehmen wird."
Keiner der sechs Freunde hatte auf das neue Gesicht am Lehrertisch geachtet, doch jetzt beobachteten sie gespannt wie ein streng wirkender Mann Mitte fünfzig aufstand. Freudiges Klatschen begrüßte den neuen Lehrer. Alles war besser als Professor Griffin. Dumbledore ergriff erneut das Wort.
„Da die Formalitäten nun erledigt wären, ... haut rein, Kinder!"
Der Rest des Abends verlief in fröhlicher Atmosphäre und alle waren froh, als sie sich endlich ins Bett fallen lassen konnten.
Keuchend ließen sich Lily und Sophie auf die gepolsterten Sitzbänke sinken. Sie waren beide viel zu spät am Bahnhof eingetroffen und hatten den Hogwartsexpress gerade noch erwischt. Die Gepäcktruhen schienen auch von Jahr zu Jahr später schwerer zu werden.
*Du hast sowieso viel zu viel unnützen Krempel mitgeschleppt* schalt Gawain von seinem Thron auf der Sitzlehne hinunter. Er hatte sich rigoros dagegen gewehrt die Reise wie letztes Jahr im Käfig anzutreten. Schließlich hatte Sophie nachgegeben und bereute es schon jetzt, dem vorlauten Vogel seinen Willen gelassen zu haben.
„Red keinen Quatsch", brummte sie zurück.
„Ich hab doch gar nichts gesagt." Lily sah verwirrt von Lily zu Gawain.
„Nicht du", erwiderte Sophie. „Gawain."
„Wie bitte?"
Sophie biss sich auf die Lippe. Sie hatte es immer wieder verschoben Lily von den Ereignissen des letzten Winters zu erzählen. Nun schien sie keine andere Wahl mehr zu haben. Während der Zug aus dem Bahnhof rollte weihte sie ihre Freundin in die Geschichte ein.
„Und das hast du einfach vergessen?" Wütend starrte Lily sie an. „Gibt es sonst noch irgendwelche unbedeutenden Nebensächlichkeiten, die du mir nicht erzählt hast?"
„Äh nein. Außerdem wollte Dumbledore nicht, dass alle davon erfahren."
„Sophie! Ich bin doch nicht „alle"! Ich hätte es bestimmt nicht weiter erzählt!" Lily war bestürzt über diesen Mangel an Vertrauen.
„Lily, bitte. Es tut mir leid", entschuldigte sich Sophie. „Ich wollte es dir erzählen, wirklich, aber irgendwie hat sich dazu keine Gelegenheit ergeben."
„Na schön", Lily atmete tief durch. „Es sei dir verziehen. Aber das nächst Mal erzählst du mir so was direkt."
„Versprochen", nickte Sophie erleichtert. Ein Streit mit ihrer besten Freundin wäre keine gute Art gewesen ein neues Schuljahr zu beginnen.
„Wissen es die Jungs?"
„Um Himmels Willen, nein. Die haben keine Ahnung."
„Gut!" Lilys Augen blitzten. „Dann haben wir ihnen gegenüber ja einen großen Vorteil."
„Was meinst du damit?" hakte Sophie misstrauisch nach. Lily konnte es durchaus mit Sirius´ Fähigkeit sich verrückte Streiche auszudenken, aufnehmen, wenn sie es darauf anlegte.
„Na, da du jetzt mit Tieren sprechen kannst, könnten wir zum Beispiel Gawain oder meinen Archimedes zum Spionieren rüberschicken, wenn sie in ihrem Zimmer neue Pläne schmieden. Dann wären wir immer auf dem neusten Stand."
Sophie lächelte. Aus diesem Blickwinkel hatte sie die Sache noch gar nicht gesehen. Was sich dadurch für neue Möglichkeiten auftaten ...
Ein lauter Knall in den vorderen Abteilen riss die Mädchen aus ihrem Gespräch.
„Wenn man vom Teufel spricht ...", seufzte Lily, als Sirius, James, Remus und Peter nacheinander lachend ins Abteil stolperten.
„Wir bitten um Schutz und Asyl, holde Damen!" bettelte Sirius, sobald er wieder genug Luft bekam. Sophie und Lily sahen sich kopfschüttelnd an.
„Das wird langsam zur Tradition, oder? Na schön, es sei euch gewährt, ihr hohen Herrn", spottete Sophie. „Okay, was habt ihr jetzt schon wieder ..."
Sirius blieb die Antwort erspart, denn in der Tür stand plötzlich eine Gruppe äußerst wütender Slytherin-Schüler. Die schwarzen Schulroben standen in krassem Gegensatz zu den purpur-gold gefärbten Haaren und den überdimensionalen, rosa Schlappohren.
Der Anblick bescherte den vier Gryffindor-Zweitklässlern einen erneuten Lachanfall. Auch die Mädchen mussten sich sehr zusammennehmen, um nicht laut loszuprusten. Die Slytherins dagegen schienen diesen Heiterkeitsausbruch nicht im geringsten amüsant zu finden.
„Haben wir euch endlich!" schnaubte einer von ihnen. „Jetzt seid ihr dran!"
„Oh nein, dass sind sie nicht." Sophie war zwischen die beiden Parteien getreten und Lily zückte derweil vorsichtshalber ihren Zauberstab. „Das ist unser Abteil. Und hier legt sich niemand mit unseren Freunden an, verstanden? Also verschwindet!"
Der Älteste der Gruppe, Lucius Malfoy wie sich Sophie dunkel erinnerte, lächelte von oben auf das kleinere Mädchen herab. „Aus dem Weg Winzling. Sonst bist du als Nächstes dran!" Sophies Zauberstab an seiner Stirn ließ das höhnische Lächeln jedoch sofort gefrieren.
„Als Sophie sagte, ihr hättet hier nichts verloren, meinte sie das auch so", übersetzt Lily die Aktion freundlich.
Ein wenig Druck auf dem Stab ließ Malfoy Schritt für Schritt zurück weichen. Seine Kumpanen taten mit vorsichtigen Blicken auf die bewaffnete Lily und die nun aufrechtstehenden Jungen im Hintergrund dasselbe.
„Das wirst du bereuen Winzling!" knirschte Lucius wütend, bevor ihm Sophie die Tür vor der Nase zuschlug.
„Im nächsten Leben vielleicht.", grinste sie und drehte sich zu ihren Freunden um.
„Das war cool", lachte James. „Bei eurem Anblick haben selbst wir Angst gekriegt."
„Sprich für dich selbst, Jamie", meinte Sirius. „Aber trotzdem danke für die Rettung."
„Danke", quietschte auch Peter aus seiner Ecke.
„Dito", schloss sich Remus an. „Und außerdem: hallo, schön euch zu sehen und wie waren die restlichen Ferien?"
Gutgelaunt ließen sich die sechs auf die Bänke fallen (Sirius und Remus hielten wie immer möglichst großen Abstand zu Gawain) und waren schon bald in Ferienberichte und Pläne für das kommende Schuljahr vertieft. Sie bemerkten kaum wie draußen allmählich dunkel wurde und hoben höchst erstaunt die Köpfe, als die baldige Ankunft in Hogsmeade verkündet wurde.
In diesem Jahr musste sich nicht mehr die lange Reise über den See auf sich nehmen, sonder fuhren mit den älteren Schülern in Kutschen zum Schloss.
„Meine Güte, wie viele sind das denn noch?" murmelte Sirius ungeduldig, während der Sortierungszeremonie. „Der Hut soll sich gefälligst beeilen. Ich hab´ Hunger."
„Da bist du nicht der Einzige", flüsterte James zurück. Auch Remus und Peter starrten mit hungrigen Augen auf die leeren Teller. Doch bevor das Essen beginnen konnte erhob sich Dumbledore zunächst für seine übliche Willkommensrede.
„Willkommen zu einem neuen Schuljahr. Ich hoffe ihr hattet schöne Ferien. Wie in jedem Jahr gibt es einige Dinge, die ich euch mitteilen muss. Der Verbotene Wald ist wie immer verboten. Und ich meine für alle!" Er warf den sechs Freunden am Gryffindortisch einen amüsierten Blick zu. „Außerdem möchte ich keinem raten in die Nähe der Peitschenden Weide zu gehen Sie trägt ihren Namen nicht umsonst. Darüber hinaus werden die zusätzlichen Wahlfächer anstatt ab der dritten Klasse auch schon für die Zweitklässler angeboten, wobei die Schüler der zweiten Klasse nur eines davon wählen müssen. Zum Schluss noch eine Mitteilung ernster Natur."
Dumbledores Blick wurde hart. „Sie alle haben von der neuen Sekte gehört, den Todessern. Das Ministerium befürchtet weitere Ausschreitungen dieser Gruppe. Sie werden feststellen, dass einige ihrer Mitschüler nicht mehr unter uns weilen. Ihre Familien haben beschlossen das Land vorsichtshalber zu verlassen."
Bestürztes Gemurmel war im Saal zu hören. Niemand hatte vermutet, dass die Bedrohung durch diese Sekte so ernst sein würde. Dumbledore fuhr fort: „Deshalb wird in diesem Zusammenhang auch der Unterricht in „Verteidigung gegen die dunklen Künste" von vier auf sechs Stunden die Woche ausgeweitet. Da Professor Griffin diese zusätzliche Arbeit unmöglich alleine bewältigen kann, möchte ich dass Sie mit mir Professor Edwarts willkommen heißen, der den praktischen Teil des Unterrichts übernehmen wird."
Keiner der sechs Freunde hatte auf das neue Gesicht am Lehrertisch geachtet, doch jetzt beobachteten sie gespannt wie ein streng wirkender Mann Mitte fünfzig aufstand. Freudiges Klatschen begrüßte den neuen Lehrer. Alles war besser als Professor Griffin. Dumbledore ergriff erneut das Wort.
„Da die Formalitäten nun erledigt wären, ... haut rein, Kinder!"
Der Rest des Abends verlief in fröhlicher Atmosphäre und alle waren froh, als sie sich endlich ins Bett fallen lassen konnten.
