Kapitel 4: Rückkehr
Zwei weitere Monate verbrachten die beiden damit, dass Merlin Harry alle
möglichen Zaubersprüche und Flüche beibrachte. Einige davon waren sehr
schwierig, aber nach vielem Üben schaffte Harry auch diese. Vor allem die
Zaubersprüche der weißen Magie machten ihm Kopfzerbrechen, denn sie
verlangten viel von ihm ab, doch auch sie beherrschte er nach einiger Zeit.
Eines Tages, Harry war nun schon ein halbes Jahr bei Merlin, sprach Merlin zum ersten Mal das Thema Rückkehr an. "Jetzt bist du schon so lange bei mir, Harry, und es gibt nichts mehr, was ich dich noch lehren könnte." "Ja aber..." Harry wurde schon alleine bei dem Gedanken an die Dursleys schlecht.
Ihm hatte es hier bei Merlin sehr gut gefallen und er wollte eigentlich noch gar nicht zurück in seine Welt, wo er an Voldemort und all den schrecklichen Ereignissen des Trimagischen Turniers erinnert werden würde. "Harry, du musst zurück, schließlich kannst du nicht für immer in dieser Erinnerung weiterleben. Die Dursleys wird es eh schon wundern, warum du dich während einer Nacht so verändert hast." Damit hatte Merlin recht. Harry war in der Zeit bei ihm ein gutes Stück gewachsen und wirkte überhaupt viel erwachsener.
"Außerdem, vermisst du deine Freunde denn gar nicht?" Jetzt wo Merlin es sagte, viel Harry auf, wie sehr ihm Ron, Hermine und die anderen fehlten. "Du hast Recht, ich sollte wirklich wieder zurück, aber wie komm ich denn wieder hier raus?" Schließlich war in dem Raum, in dem Harry das erstemal gelangt war, keine andere Tür oder ähnliches zu finden gewesen. "Das werde ich erledigen, aber davor will ich dir noch das geben."
Merlin nahm sich die Kette, welche er immer bei sich trug ab und sah andächtig darauf. "Trage diesen Anhänger immer bei dir, er wird dir helfen und dich beschützen. Er ist das Zeichen dafür, dass du mein Nachfahre bist." Mit diesen Worten hängte er Harry die Kette samt Anhänger um. Der Anhänger selbst bestand aus einer kleinen, aus Silber angefertigten Scheibe, auf der ein Halbmond und eine Sonne, zusammen verbunden, zu sehen waren. "Ähm, danke!" Harry wusste nicht recht, was er dazu sagen sollte. Nach einiger Zeit brach Merlin dann die Stille.
"Harry, es war schön dein Lehrer zu sein, und ich muss wirklich sagen, ich bin stolz auf dich! Denk immer daran, dass die Weiße Magie stärker als die Schwarze ist. Ich bin mir sicher, dass du es mit Hilfe deiner Freunde schaffen wirst. Und übrigens..." Jetzt fing Merlin wieder an zu grinsen. "Die Zauberei ohne Zauberstab beziehungsweise Zaubersprüche wird nicht bemerkt."
Merlin zwinkerte ihm zu, und Harry verstand. Das hieß, er könnte auch in den Ferien zaubern, ohne dass er dafür Ärger bekommen würde, solange er nicht seinen Zauberstab bzw. Zaubersprüche benutzten würde. Und da beides kein Problem für ihn darstellte, fing die Idee der Rückkehr an, Harry Spaß zu machen. "Sei aber nicht allzu gemein zu deinen Verwandten."
Merlin schien Harrys Gedanken gelesen zu haben, den dieser war gerade dabei, sich vorzustellen, was er jetzt alles mit Dudley machen könnte. "Ich werde versuchen, mich zusammen zu reißen!" Die Beiden grinsten sich noch an, doch auf einmal wurde Merlin wieder ernst. "Jetzt ist es aber wirklich Zeit. Ich bin mir sicher, dass du der Aufgabe gewachsen bist, Leb wohl Harry..."
Plötzlich begann der Raum zu verschwimmen und auch die Konturen Merlins wurden unscharf. Harry konnte nur noch ein schnelles 'Auf Wiedersehen' sagen, und schon stand er wieder in seinem Zimmer, im Ligusterweg 4. Vor ihm lag das Buch über Merlin, und gerade, als Harry es aufheben wollte, verschwand es. "Jetzt bin ich also wieder da..." Harry sah sich im Zimmer um, und wirklich, es war alles noch genau an dem Platz, an dem es bei seinem Aufbruch gestanden hatte. Plötzlich flog eine Eule durch das noch immer offene Fenster, gleich gefolgt von einem großem Uhu. Harry nahm beiden die Briefe ab und begann zu lesen...
Hi Harry, als erstes Mal Alles Liebe zum Geburtstag, ich hoffe die Eule ist noch rechtzeitig angekommen, da ich sie erst gestern losgeschickt hab. Dein Geschenk liegt bei, ich hoffe es gefällt dir. Viktor meinte es würde dir ganz gut gefallen. Und ich glaube er hat damit recht. Von ihm soll ich dich übrigens auch schön grüßen! Wir sehen uns im Hogwartsexpress, oder vielleicht in der Winkelgasse, Bis bald, Hermine
Schnell nahm Harry der Eule ein mittelgroßes Päckchen ab, gespannt darauf, was Krum Hermine wohl empfohlen hatte. Hastig packte er es aus..."Wow!" Bei dem Geschenk handelte es sich um einen echten Schnatz. Vorsichtig nahm Harry den kleinen, goldenen Ball aus seiner Verpackung. Der Schnatz fing an mit den Flügel zu schlagen und Harry steckte ihn schnell wieder in den Karton, da das Fenster ja immer noch offen stand. Richtig ehrfürchtig legte Harry den Karton auf sein Bett und widmete sich jetzt dem Brief den der Uhu gebracht hatte. Jener kam von Lupin und Harry machte sich auch gleich daran ihn zu öffnen...
Lieber Harry, ich wünsche dir einen schönen Geburtstag, wie geht es dir denn so? Hier in der Zaubererwelt passiert nicht viel. Voldemort hält sich ruhig, aber wir denken, dass ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Zu deinem Geschenk. Ich finde es ist Zeit, dass der Clubraum der Marauders weitergegeben wird. Ja Harry, du verstehst mich richtig, wir hatten damals einen eigenen Raum, von dem nur wir vier etwas wussten. Er befindet sich hinter der Statue von Gryffindor im Gemeinschaftsraum. Ihr müsst nur auf die Nase drücken und 'Lass mich ein!' sagen und es wird sich eine Tür in der Nische, in der die Figur steht, öffnen. So, mehr sag ich aber nicht, der Raum selbst soll eine Überraschung werden! Ich wünsche dir und deinen Freunden viel Spaß mit dem Raum! Schöne Grüße, Remus Lupin
'Wow, das muss ich gleich Ron und Hermine erzählen!' Also machte sich Harry daran, die Antworten auf seine Geburtstagsgrüße zu schicken. Natürlich vergaß er bei den Antworten an Hermine und Ron nicht, ihnen von dem Clubraum zu erzählen, und er konnte sich Ron's begeistertes Gesicht bildlich vorstellen. Auch schickte er die Hogwartseule mit der Annahme seines Postens zurück. Als er fertig war versteckte Harry die Schreibsachen und seine Geschenke wieder unter der losen Diele und ging hinunter zum Frühstück.
Den Dursleys fiel Harry's Veränderung erst gar nicht auf, da sie ihn ja eh schon lange nicht mehr beachteten, als Harry aber neben Petunia stand und schon fast genau so groß wie sie war, schrie diese auf. "Vernon! Vernon...schau, er...er ist anders...!" Onkel Vernon sah Harry böse und auch ein wenig ängstlich an, Dudley hatte sich eh schon aus der Küche verdrückt. "Wie...wie hast du das gemacht?!" Harry zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, als ich aufgewacht bin war ich schon so." Harry konnte sich bei den Gesichtern die seine Verwandten zogen nur schwer ein Lachen verkneifen. "Raus!" Also schnappte er sich noch ein Brot und verzog sich in sein Zimmer, wo er anfing für Zaubertränke zu lernen, schließlich wollte er es Snape mal gehörig zeigen...
Der Rest der Ferien war um einiges angenehmer, als die Tage zuvor. Bei allen Aufgaben, die ihm die Dursleys gaben, konnte Harry sich mit ein wenig Zauberei helfen und so war es nicht sonderlich schlimm. Die Dursleys selbst vermieden jeglichen Kontakt zu Harry und dem das nur recht war. Gelegentlich begleitete er Hedwig, in der Gestalt eines Phönix, auf ihren Nachtflügen, oder machte sich einen Spaß daraus, Dudleys Spielzeug zu verhexen, so dass er es z. B. nicht mehr fand. Alles in allem schienen dies die besten Ferien, oder zumindest die besten Ferien bei den Dursleys, zu werden.
Einen Tag bevor Hagrid Harry abholen wollte, kam von ersterem noch eine Eule, dass er ihn um 19.00 Uhr abholen würde. Harry ging die Treppe hinunter ins Wohnzimmer, wo Onkel Vernon Zeitung las. "Du, Onkel Vernon" "Hm?" "Ich werd morgen abgeholt, von Hagrid-" "Von diesem Monster!? Was werden die Nachbarn denken wenn so ein Riese vor unserer Tür steht!?" "Er kommt erst um 19.00 Uhr!" "DER kommt mir aber nicht ins Haus!" 'Keine Sorge, ich will nicht länger als nötig hier bleiben!' Aber das dachte Harry sich nur. Er nickte und verschwand in sein Zimmer, um seinen Koffer zu packen, was auch mit ein bisschen magischer Hilfe nicht lange dauerte.
Am nächsten Abend wartete Harry sehnsüchtig auf Hagrids Ankunft. Die Dursleys ließen gar nicht mehr mit sich reden, und Harry wartete lieber in seinem Zimmer. Pünktlich um 19.00 Uhr stand Hagrid vor der Tür. Schnell verabschiedete sich Harry von seinen Verwandten und verschwand dann samt Koffer durch die Haustür. "Hallo Harry!" "Hi Hagrid!" "Siehst gut aus, und bist ziemlich groß geworden" "Danke" Harry wollte nicht näher auf das Thema eingehen.
"Sag mal Hagrid, wie kommen wir eigentlich in die Winkelgasse?" "Oh, das hab ich ja völlig vergessen. Hier!" Er zog einen alten Turnschuh aus seinem Mantel. "Wir reisen per Portschlüssel, fass ihn bitte an." Als sie beide den Schuh berührten drehte sich alles und einen Augenblick später standen sie im Hinterhof des 'Tropfenden Kessels'. Sie gingen in den Pub und mieteten sich zwei Zimmer. Während Hagrid noch auf einen 'Abendtrunk' an der Bar blieb, ging Harry in sein Zimmer um noch ein wenig zu lesen...
Am nächsten Tag erledigten die Beiden Harry's Einkäufe. Von den Weasleys oder Hermine war jedoch keine Spur zu sehen. "Und Harry, was hast du heute noch so vor?" fragte Hagrid gegen Nachmittag, nachdem sie schon alles besorgt hatten. "Na ja, ich schau vielleicht noch ein bisschen bei 'Qualität für Quidditch' rein und ess' vielleicht noch ein Eis. Und was willst du noch machen?" "Ich muss noch Dünger und andere Sachen kaufen, also sehen wir uns heute beim Abendessen?" "Klar, tschüss Hagrid!" "Tschau Harry."
Wie geplant schlenderte Harry noch durch die Winkelgasse und traf hier und dort auch ein paar Klassenkameraden. Es war schon spät als er wieder in den 'Tropfenden Kessel' zurückkehrte und Hagrid wartete schon mit dem Essen. "Ah, da bist du ja, setzt dich und lass es dir schmecken!" Nach dem Essen blieben beide noch ein bisschen sitzen und redeten über Quidditch und andere Sachen. "Du Hagrid, wie kommen wir morgen eigentlich zum Bahnhof?" "Dumbledore hat mir auch für das nen Portschlüssel gegeben...wann soll ich dich denn morgen wecken?" "Ach, lass nur, das übernimmt schon Hedwig! Also gute Nacht Hagrid, ich geh jetzt ins Bett..." "Jo, gute Nacht Harry!"
Am nächsten Morgen wachte Harry ziemlich früh auf. Hedwig war noch nicht von ihrer nächtlichen Jagd zurück und Harry fing an seine neuen Schulsachen und die wenigen Sachen die er während seiner Anwesenheit im 'Tropfenden Kessel' gebraucht hatte einzupacken und sich selbst reisefertig zu machen. Als er aus dem Bad kam saß Hedwig schon in ihrem Käfig und klackerte ihm fröhlich zu. Auch sie schien sich auf Hogwarts zu freuen. Als Hagrid an Harry's Tür klopfte war dieser schon reisefertig. Hagrid schien verblüfft. "Können wir?" "Ja natürlich!" Sie ging runter zur Bar und nachdem sie die beiden Übernachtungen gezahlt hatten, reisten sie per Portschlüssel nach Kings Cross.
Dort gingen sie durch die Absperrung zum Gleis 9 3/4, wo schon viele Schüler warteten. Hagrid verabschiedete sich und meinte, er müsse zum Lokführer. Harry suchte unterdessen seine beiden Freunde. "Da bist du ja, Harry!" Hermine stürmte auf ihn zu, stutzte jedoch als sie ihn von Nahem sah. "Wow hast du dich vielleicht verändert!" "Jetzt bist du schon so groß wie ich!" Auch Ron war zu den Beiden gestoßen. "Hi, ihr Beiden...na ja, ich bin halt auch ein bisschen gewachsen..." "Ein bisschen ist gut! Ich bin hier die Kleinste!" Hermine schien enttäuscht. "Mach dir nichts draus, jetzt kommt aber, sonst erwischen wir den Zug nicht!"
Die Drei suchten sich ein leeres Abteil, wo sie sich gleich breit machten. "Erzähl schon, was genau hat es mit dem Clubraum auf sich?" Ron schien sich schon sehr darauf zu freuen, also erzählte Harry seinen beiden Freunden alles was er über den Raum wusste. Die restliche Zugfahrt redeten sie über Sachen wie Quidditch und rätselten welchen Lehrer/ welche Lehrerin sie wohl dieses Jahr in 'Verteidigung gegen die dunklen Künste' bekommen würden. Alles in allem war die Zugfahrt ruhig, und es lies sich nicht einmal ein Draco Malfoy blicken, was die Gemüter gleich noch besser stimmte. Schnell war es Abend und der Hogwartsexpress hielt in Hogsmeade. Die Drei stiegen in eine der pferdelosen Kutschen und fuhren durch das kleine Dorf in Richtung Hogwarts.
Die Drei begaben sich in die Große Halle und setzten sich an den Gryffindortisch. Wie jedes Jahr wurden die Erstklässler der Reihe nach in die Große Halle geführt. "Du Harry, schau mal, das Mädchen wo als letztes geht, die is' doch niemals ne Erstklässlerin!" Natürlich fiel Hermine wieder jede Kleinigkeit auf. "Stimmt, dazu ist sie zu alt!" Auch Ron war das blonde Mädchen gleich aufgefallen. "Wir werden seh'n wer sie ist." Gespannt verfolgten die Drei die Auswahl und als nur noch das geheimnisvolle Mädchen übrig war erhob sich Dumbledore. "Liebe Schüler und Schülerinnen. Als erstes möchte ich unsere Neuankömmlinge herzlich Willkommen heißen. Ich möchte, dass ihr wisst, dass der Verbotene Wald verboten ist. Außerdem wollen wir dieses Jahr für eine höhere Sicherheit sorgen, da wie ihr alle ja schon wisst, Voldemort letzten Sommer wieder auferstanden ist." Bei der Nennung des Namens zuckten fast alle Schüler zusammen. "Zum Schluss möchte ich euch noch eine neue Schülerin vorstellen, ihr Name ist Anja Abraxas, und sie wird in die 5. Klasse kommen. Bis jetzt hat sie in Amerika gelebt. Kommen sie Miss Abraxas."
Während Anja auf dem Stuhl saß, den Sprechenden Hut weit über dem Kopf, wurde in der ganzen Halle getuschelt. 'Eine Abraxas?' 'Eine von DEN Abraxas?' Die Abraxas waren eine berühmte Hexen-/Zaubererfamilie, und fast jeder der anwesenden Schülern hatte schon einmal von dieser Familie gehört. Das Getuschel verstummte und alle warteten gespannt darauf, welches Haus der Hut wohl verkünden würde. Als der Hut endlich "Gryffindor" verkündete, jubelten alle Gryffindors los und nervös ging Anja zum Tisch.
"Kann ich mich hier hinsetzten?" Sie deutete auf einen Sitzplatz neben Harry. "Klar, darf ich mich vorstellen, Harry Potter und das sind Hermine Granger und Ron Weasley!" Anjas braune Augen funkelten als Harry seinen Namen nannte, aber im Gegensatz zu anderen Leuten starrte sie nicht auf seine Narbe. "Anja Abraxas, aber das wisst ihr ja schon." Anja setzte sich neben Harry und während dem Essen (Dumbledore hatte schon seinen typischen 'Haut rein!' Satz gesagt) redeten sie über alle möglichen Dinge.
Als auch der letzte Schüler mit dem Essen fertig waren, bat Dumbledore die Vertrauensschüler zu sich und die restlichen Schüler verschwanden, mal abgesehen von den Erstklässlern, die noch auf die Vertrauensschüler warteten. Harry, Hermine und die anderen Vertrauensschüler gingen zum Lehrertisch und Ron wartete unterdessen mit Anja an der Tür. Nachdem sie die Passwörter bekommen hatten, stiegen die Vier samt Erstklässler hoch zum Gryffindorturm. Im Gemeinschaftsraum verabschiedeten sich die Jungen von den Mädchen und alle gingen zu Bett. 'Es ist schön wieder in Hogwarts zu sein...' mit diesem Gedanken schlief Harry ein.
Am nächsten Morgen wachte Harry sehr früh auf, und da er nicht mehr einschlafen konnte, ging er hinunter in den Gemeinschaftsraum. Dort saß zu seinem Erstaunen schon jemand. "Kannst du nicht schlafen?" Anja nickte und Harry setzte sich neben sie in einen Stuhl. "Ich auch nicht..." Die Beiden unterhielten sich noch eine Weile, bis endlich Hermine und Ron auftauchten. "Na ihr Langschläfer?" Harry und Anja grinsten sie an, wobei sich Rons verschlafenes Gesicht noch mehr verzog. "Jetzt lasst uns aber runter zum Frühstück gehen, sonst kommen wir noch zu spät zum Unterricht." Das war wieder typisch Hermine.
Nachdem sie mit dem Frühstücken fertig waren, und auch ihre Stundenpläne erhalten hatten, gingen sie zu Viert zu ihrer ersten Stunde, Zauberkunst. Als die Klasse endlich saß, las Professor Flitwick die Klassenliste durch. Schließlich kam er hinter dem Lehrerpult hervor. "Guten Morgen. Heute werden sie zum ersten Mal einen Blockzauber lernen. Nachdem ich ihnen gezeigt habe, wie er funktioniert, möchte ich, dass sie sich in Zweiergruppen aufstellen und versuchen, leichte Flüche, die ihr Gegenüber ausgesprochen hat, zu blocken. Also passen sie jetzt bitte alle auf!"
Er zeigte eine umständliche Bewegung mit dem Zauberstab. "So, und jetzt probieren sie es bitte! Gut, und dazu müssen sie das Wort kolbus sprechen. kol-bus, versuchen sie es!" 'Kol-bus' Nachdem der Professor alle kontrolliert hatte, ob sie die Bewegung und den Spruch konnten, stellte er sie zu Paaren zusammen. Ron und Hermine waren ein Paar (in mehrerer Hinsicht *gg*) und Anja und Harry standen sich gegenüber. "Also, jetzt schicken alle, die rechts stehen einen leichten Fluch z.B. den Rictusempra (für alle die's nicht wissen, das ist der Kitzelfluch) . Ihr auf der linken Seite versucht mit dem Kolbus den Fluch zu brechen. Also, auf drei! Eins...zwei....drei!" Hermine, Anja und alle anderen die rechts standen, feuerten ihre Flüche ab, und alle Rechten, darunter Harry und Ron versuchten sie zu blocken. Einigen erging es dabei gar nicht gut, und es gab viele Schüler die getroffen wurden.
Natürlich war der Blockzauber für Harry kein Problem und Anja und die anderen Staunten nicht schlecht, als er, nur leise murmelnd und auch nur mit der Andeutung einer Bewegung den Zauber blockte. Auch Professor Flitwick war Harrys Glanzleistung nicht entgangen, was ja kein Wunder war, da er so ziemlich der Einzige war, der von den Blockern noch an seinem Platz stand. "Sehr gut Mr. Potter, sagen sie, haben sie diesen Zauber schon einmal gelernt?" "Ähm, ja, das heißt nein..." 'Mist, was soll ich ihnen sagen, ich kann ja schlecht sagen, Ja, bei Merlin...ah, ich habs!' "Ich hab während den Ferien viel über Blockzauber gelesen und 'Trockenübungen' gemacht..." Harry setzte ein unschuldiges Lächeln auf und der Professor schien ihm zu glauben. "Sehr gut Mr. Potter, 10 Punkte für Gryffindor! So, und nun wechseln sie bitte die Plätze!" Also wechselten sie die Plätze und nun waren Ron und Harry mit Flüchen an der Reihe.
Am Ende der Stunde beherrschte nur Harry den Block richtig, alle anderen hatte ihre Schwierigkeiten. "Bis zur nächsten Stunde üben sie bitte alle den Zauber, auf Wiedersehen." Der weitere Schultag ging ohne besondere Zwischenfälle vorüber, mal abgesehen davon, dass Harry auf unerklärliche Weise, plötzlich der Beste in Sachen Flüche und Sprüche war. Er schob den Erfolg darauf zurück, dass er in den Ferien gelernt hatte, was ja auch der Wahrheit entsprach.
Es war Abend des selben Tages, und die Vier, Anja gehörte fast schon dazu, übten im Gryffindorgemeinschaftraum noch den Blockzauber, wobei Harry eher Tipps gab, als selbst zu üben. "Ich raff's nicht, wie machst du das!?" Ron lies sich müde in einen Sessel fallen. "Tja, wenn man einmal die Technik verstanden hat, dann ist es ganz leicht. Du schaffst das bestimmt auch noch!", versuchte Harry seinen Freund zu trösten. "Uff, für heute reicht's!" Auch Anja und Hermine setzten sich in einen Sessel. Die Vier quatschten noch ein wenig und gingen dann zu Bett. 'Ich muss vorsichtiger sein, ich fall zu sehr auf...' dachte sich Harry noch, bevor er einschlief...
Eines Tages, Harry war nun schon ein halbes Jahr bei Merlin, sprach Merlin zum ersten Mal das Thema Rückkehr an. "Jetzt bist du schon so lange bei mir, Harry, und es gibt nichts mehr, was ich dich noch lehren könnte." "Ja aber..." Harry wurde schon alleine bei dem Gedanken an die Dursleys schlecht.
Ihm hatte es hier bei Merlin sehr gut gefallen und er wollte eigentlich noch gar nicht zurück in seine Welt, wo er an Voldemort und all den schrecklichen Ereignissen des Trimagischen Turniers erinnert werden würde. "Harry, du musst zurück, schließlich kannst du nicht für immer in dieser Erinnerung weiterleben. Die Dursleys wird es eh schon wundern, warum du dich während einer Nacht so verändert hast." Damit hatte Merlin recht. Harry war in der Zeit bei ihm ein gutes Stück gewachsen und wirkte überhaupt viel erwachsener.
"Außerdem, vermisst du deine Freunde denn gar nicht?" Jetzt wo Merlin es sagte, viel Harry auf, wie sehr ihm Ron, Hermine und die anderen fehlten. "Du hast Recht, ich sollte wirklich wieder zurück, aber wie komm ich denn wieder hier raus?" Schließlich war in dem Raum, in dem Harry das erstemal gelangt war, keine andere Tür oder ähnliches zu finden gewesen. "Das werde ich erledigen, aber davor will ich dir noch das geben."
Merlin nahm sich die Kette, welche er immer bei sich trug ab und sah andächtig darauf. "Trage diesen Anhänger immer bei dir, er wird dir helfen und dich beschützen. Er ist das Zeichen dafür, dass du mein Nachfahre bist." Mit diesen Worten hängte er Harry die Kette samt Anhänger um. Der Anhänger selbst bestand aus einer kleinen, aus Silber angefertigten Scheibe, auf der ein Halbmond und eine Sonne, zusammen verbunden, zu sehen waren. "Ähm, danke!" Harry wusste nicht recht, was er dazu sagen sollte. Nach einiger Zeit brach Merlin dann die Stille.
"Harry, es war schön dein Lehrer zu sein, und ich muss wirklich sagen, ich bin stolz auf dich! Denk immer daran, dass die Weiße Magie stärker als die Schwarze ist. Ich bin mir sicher, dass du es mit Hilfe deiner Freunde schaffen wirst. Und übrigens..." Jetzt fing Merlin wieder an zu grinsen. "Die Zauberei ohne Zauberstab beziehungsweise Zaubersprüche wird nicht bemerkt."
Merlin zwinkerte ihm zu, und Harry verstand. Das hieß, er könnte auch in den Ferien zaubern, ohne dass er dafür Ärger bekommen würde, solange er nicht seinen Zauberstab bzw. Zaubersprüche benutzten würde. Und da beides kein Problem für ihn darstellte, fing die Idee der Rückkehr an, Harry Spaß zu machen. "Sei aber nicht allzu gemein zu deinen Verwandten."
Merlin schien Harrys Gedanken gelesen zu haben, den dieser war gerade dabei, sich vorzustellen, was er jetzt alles mit Dudley machen könnte. "Ich werde versuchen, mich zusammen zu reißen!" Die Beiden grinsten sich noch an, doch auf einmal wurde Merlin wieder ernst. "Jetzt ist es aber wirklich Zeit. Ich bin mir sicher, dass du der Aufgabe gewachsen bist, Leb wohl Harry..."
Plötzlich begann der Raum zu verschwimmen und auch die Konturen Merlins wurden unscharf. Harry konnte nur noch ein schnelles 'Auf Wiedersehen' sagen, und schon stand er wieder in seinem Zimmer, im Ligusterweg 4. Vor ihm lag das Buch über Merlin, und gerade, als Harry es aufheben wollte, verschwand es. "Jetzt bin ich also wieder da..." Harry sah sich im Zimmer um, und wirklich, es war alles noch genau an dem Platz, an dem es bei seinem Aufbruch gestanden hatte. Plötzlich flog eine Eule durch das noch immer offene Fenster, gleich gefolgt von einem großem Uhu. Harry nahm beiden die Briefe ab und begann zu lesen...
Hi Harry, als erstes Mal Alles Liebe zum Geburtstag, ich hoffe die Eule ist noch rechtzeitig angekommen, da ich sie erst gestern losgeschickt hab. Dein Geschenk liegt bei, ich hoffe es gefällt dir. Viktor meinte es würde dir ganz gut gefallen. Und ich glaube er hat damit recht. Von ihm soll ich dich übrigens auch schön grüßen! Wir sehen uns im Hogwartsexpress, oder vielleicht in der Winkelgasse, Bis bald, Hermine
Schnell nahm Harry der Eule ein mittelgroßes Päckchen ab, gespannt darauf, was Krum Hermine wohl empfohlen hatte. Hastig packte er es aus..."Wow!" Bei dem Geschenk handelte es sich um einen echten Schnatz. Vorsichtig nahm Harry den kleinen, goldenen Ball aus seiner Verpackung. Der Schnatz fing an mit den Flügel zu schlagen und Harry steckte ihn schnell wieder in den Karton, da das Fenster ja immer noch offen stand. Richtig ehrfürchtig legte Harry den Karton auf sein Bett und widmete sich jetzt dem Brief den der Uhu gebracht hatte. Jener kam von Lupin und Harry machte sich auch gleich daran ihn zu öffnen...
Lieber Harry, ich wünsche dir einen schönen Geburtstag, wie geht es dir denn so? Hier in der Zaubererwelt passiert nicht viel. Voldemort hält sich ruhig, aber wir denken, dass ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Zu deinem Geschenk. Ich finde es ist Zeit, dass der Clubraum der Marauders weitergegeben wird. Ja Harry, du verstehst mich richtig, wir hatten damals einen eigenen Raum, von dem nur wir vier etwas wussten. Er befindet sich hinter der Statue von Gryffindor im Gemeinschaftsraum. Ihr müsst nur auf die Nase drücken und 'Lass mich ein!' sagen und es wird sich eine Tür in der Nische, in der die Figur steht, öffnen. So, mehr sag ich aber nicht, der Raum selbst soll eine Überraschung werden! Ich wünsche dir und deinen Freunden viel Spaß mit dem Raum! Schöne Grüße, Remus Lupin
'Wow, das muss ich gleich Ron und Hermine erzählen!' Also machte sich Harry daran, die Antworten auf seine Geburtstagsgrüße zu schicken. Natürlich vergaß er bei den Antworten an Hermine und Ron nicht, ihnen von dem Clubraum zu erzählen, und er konnte sich Ron's begeistertes Gesicht bildlich vorstellen. Auch schickte er die Hogwartseule mit der Annahme seines Postens zurück. Als er fertig war versteckte Harry die Schreibsachen und seine Geschenke wieder unter der losen Diele und ging hinunter zum Frühstück.
Den Dursleys fiel Harry's Veränderung erst gar nicht auf, da sie ihn ja eh schon lange nicht mehr beachteten, als Harry aber neben Petunia stand und schon fast genau so groß wie sie war, schrie diese auf. "Vernon! Vernon...schau, er...er ist anders...!" Onkel Vernon sah Harry böse und auch ein wenig ängstlich an, Dudley hatte sich eh schon aus der Küche verdrückt. "Wie...wie hast du das gemacht?!" Harry zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, als ich aufgewacht bin war ich schon so." Harry konnte sich bei den Gesichtern die seine Verwandten zogen nur schwer ein Lachen verkneifen. "Raus!" Also schnappte er sich noch ein Brot und verzog sich in sein Zimmer, wo er anfing für Zaubertränke zu lernen, schließlich wollte er es Snape mal gehörig zeigen...
Der Rest der Ferien war um einiges angenehmer, als die Tage zuvor. Bei allen Aufgaben, die ihm die Dursleys gaben, konnte Harry sich mit ein wenig Zauberei helfen und so war es nicht sonderlich schlimm. Die Dursleys selbst vermieden jeglichen Kontakt zu Harry und dem das nur recht war. Gelegentlich begleitete er Hedwig, in der Gestalt eines Phönix, auf ihren Nachtflügen, oder machte sich einen Spaß daraus, Dudleys Spielzeug zu verhexen, so dass er es z. B. nicht mehr fand. Alles in allem schienen dies die besten Ferien, oder zumindest die besten Ferien bei den Dursleys, zu werden.
Einen Tag bevor Hagrid Harry abholen wollte, kam von ersterem noch eine Eule, dass er ihn um 19.00 Uhr abholen würde. Harry ging die Treppe hinunter ins Wohnzimmer, wo Onkel Vernon Zeitung las. "Du, Onkel Vernon" "Hm?" "Ich werd morgen abgeholt, von Hagrid-" "Von diesem Monster!? Was werden die Nachbarn denken wenn so ein Riese vor unserer Tür steht!?" "Er kommt erst um 19.00 Uhr!" "DER kommt mir aber nicht ins Haus!" 'Keine Sorge, ich will nicht länger als nötig hier bleiben!' Aber das dachte Harry sich nur. Er nickte und verschwand in sein Zimmer, um seinen Koffer zu packen, was auch mit ein bisschen magischer Hilfe nicht lange dauerte.
Am nächsten Abend wartete Harry sehnsüchtig auf Hagrids Ankunft. Die Dursleys ließen gar nicht mehr mit sich reden, und Harry wartete lieber in seinem Zimmer. Pünktlich um 19.00 Uhr stand Hagrid vor der Tür. Schnell verabschiedete sich Harry von seinen Verwandten und verschwand dann samt Koffer durch die Haustür. "Hallo Harry!" "Hi Hagrid!" "Siehst gut aus, und bist ziemlich groß geworden" "Danke" Harry wollte nicht näher auf das Thema eingehen.
"Sag mal Hagrid, wie kommen wir eigentlich in die Winkelgasse?" "Oh, das hab ich ja völlig vergessen. Hier!" Er zog einen alten Turnschuh aus seinem Mantel. "Wir reisen per Portschlüssel, fass ihn bitte an." Als sie beide den Schuh berührten drehte sich alles und einen Augenblick später standen sie im Hinterhof des 'Tropfenden Kessels'. Sie gingen in den Pub und mieteten sich zwei Zimmer. Während Hagrid noch auf einen 'Abendtrunk' an der Bar blieb, ging Harry in sein Zimmer um noch ein wenig zu lesen...
Am nächsten Tag erledigten die Beiden Harry's Einkäufe. Von den Weasleys oder Hermine war jedoch keine Spur zu sehen. "Und Harry, was hast du heute noch so vor?" fragte Hagrid gegen Nachmittag, nachdem sie schon alles besorgt hatten. "Na ja, ich schau vielleicht noch ein bisschen bei 'Qualität für Quidditch' rein und ess' vielleicht noch ein Eis. Und was willst du noch machen?" "Ich muss noch Dünger und andere Sachen kaufen, also sehen wir uns heute beim Abendessen?" "Klar, tschüss Hagrid!" "Tschau Harry."
Wie geplant schlenderte Harry noch durch die Winkelgasse und traf hier und dort auch ein paar Klassenkameraden. Es war schon spät als er wieder in den 'Tropfenden Kessel' zurückkehrte und Hagrid wartete schon mit dem Essen. "Ah, da bist du ja, setzt dich und lass es dir schmecken!" Nach dem Essen blieben beide noch ein bisschen sitzen und redeten über Quidditch und andere Sachen. "Du Hagrid, wie kommen wir morgen eigentlich zum Bahnhof?" "Dumbledore hat mir auch für das nen Portschlüssel gegeben...wann soll ich dich denn morgen wecken?" "Ach, lass nur, das übernimmt schon Hedwig! Also gute Nacht Hagrid, ich geh jetzt ins Bett..." "Jo, gute Nacht Harry!"
Am nächsten Morgen wachte Harry ziemlich früh auf. Hedwig war noch nicht von ihrer nächtlichen Jagd zurück und Harry fing an seine neuen Schulsachen und die wenigen Sachen die er während seiner Anwesenheit im 'Tropfenden Kessel' gebraucht hatte einzupacken und sich selbst reisefertig zu machen. Als er aus dem Bad kam saß Hedwig schon in ihrem Käfig und klackerte ihm fröhlich zu. Auch sie schien sich auf Hogwarts zu freuen. Als Hagrid an Harry's Tür klopfte war dieser schon reisefertig. Hagrid schien verblüfft. "Können wir?" "Ja natürlich!" Sie ging runter zur Bar und nachdem sie die beiden Übernachtungen gezahlt hatten, reisten sie per Portschlüssel nach Kings Cross.
Dort gingen sie durch die Absperrung zum Gleis 9 3/4, wo schon viele Schüler warteten. Hagrid verabschiedete sich und meinte, er müsse zum Lokführer. Harry suchte unterdessen seine beiden Freunde. "Da bist du ja, Harry!" Hermine stürmte auf ihn zu, stutzte jedoch als sie ihn von Nahem sah. "Wow hast du dich vielleicht verändert!" "Jetzt bist du schon so groß wie ich!" Auch Ron war zu den Beiden gestoßen. "Hi, ihr Beiden...na ja, ich bin halt auch ein bisschen gewachsen..." "Ein bisschen ist gut! Ich bin hier die Kleinste!" Hermine schien enttäuscht. "Mach dir nichts draus, jetzt kommt aber, sonst erwischen wir den Zug nicht!"
Die Drei suchten sich ein leeres Abteil, wo sie sich gleich breit machten. "Erzähl schon, was genau hat es mit dem Clubraum auf sich?" Ron schien sich schon sehr darauf zu freuen, also erzählte Harry seinen beiden Freunden alles was er über den Raum wusste. Die restliche Zugfahrt redeten sie über Sachen wie Quidditch und rätselten welchen Lehrer/ welche Lehrerin sie wohl dieses Jahr in 'Verteidigung gegen die dunklen Künste' bekommen würden. Alles in allem war die Zugfahrt ruhig, und es lies sich nicht einmal ein Draco Malfoy blicken, was die Gemüter gleich noch besser stimmte. Schnell war es Abend und der Hogwartsexpress hielt in Hogsmeade. Die Drei stiegen in eine der pferdelosen Kutschen und fuhren durch das kleine Dorf in Richtung Hogwarts.
Die Drei begaben sich in die Große Halle und setzten sich an den Gryffindortisch. Wie jedes Jahr wurden die Erstklässler der Reihe nach in die Große Halle geführt. "Du Harry, schau mal, das Mädchen wo als letztes geht, die is' doch niemals ne Erstklässlerin!" Natürlich fiel Hermine wieder jede Kleinigkeit auf. "Stimmt, dazu ist sie zu alt!" Auch Ron war das blonde Mädchen gleich aufgefallen. "Wir werden seh'n wer sie ist." Gespannt verfolgten die Drei die Auswahl und als nur noch das geheimnisvolle Mädchen übrig war erhob sich Dumbledore. "Liebe Schüler und Schülerinnen. Als erstes möchte ich unsere Neuankömmlinge herzlich Willkommen heißen. Ich möchte, dass ihr wisst, dass der Verbotene Wald verboten ist. Außerdem wollen wir dieses Jahr für eine höhere Sicherheit sorgen, da wie ihr alle ja schon wisst, Voldemort letzten Sommer wieder auferstanden ist." Bei der Nennung des Namens zuckten fast alle Schüler zusammen. "Zum Schluss möchte ich euch noch eine neue Schülerin vorstellen, ihr Name ist Anja Abraxas, und sie wird in die 5. Klasse kommen. Bis jetzt hat sie in Amerika gelebt. Kommen sie Miss Abraxas."
Während Anja auf dem Stuhl saß, den Sprechenden Hut weit über dem Kopf, wurde in der ganzen Halle getuschelt. 'Eine Abraxas?' 'Eine von DEN Abraxas?' Die Abraxas waren eine berühmte Hexen-/Zaubererfamilie, und fast jeder der anwesenden Schülern hatte schon einmal von dieser Familie gehört. Das Getuschel verstummte und alle warteten gespannt darauf, welches Haus der Hut wohl verkünden würde. Als der Hut endlich "Gryffindor" verkündete, jubelten alle Gryffindors los und nervös ging Anja zum Tisch.
"Kann ich mich hier hinsetzten?" Sie deutete auf einen Sitzplatz neben Harry. "Klar, darf ich mich vorstellen, Harry Potter und das sind Hermine Granger und Ron Weasley!" Anjas braune Augen funkelten als Harry seinen Namen nannte, aber im Gegensatz zu anderen Leuten starrte sie nicht auf seine Narbe. "Anja Abraxas, aber das wisst ihr ja schon." Anja setzte sich neben Harry und während dem Essen (Dumbledore hatte schon seinen typischen 'Haut rein!' Satz gesagt) redeten sie über alle möglichen Dinge.
Als auch der letzte Schüler mit dem Essen fertig waren, bat Dumbledore die Vertrauensschüler zu sich und die restlichen Schüler verschwanden, mal abgesehen von den Erstklässlern, die noch auf die Vertrauensschüler warteten. Harry, Hermine und die anderen Vertrauensschüler gingen zum Lehrertisch und Ron wartete unterdessen mit Anja an der Tür. Nachdem sie die Passwörter bekommen hatten, stiegen die Vier samt Erstklässler hoch zum Gryffindorturm. Im Gemeinschaftsraum verabschiedeten sich die Jungen von den Mädchen und alle gingen zu Bett. 'Es ist schön wieder in Hogwarts zu sein...' mit diesem Gedanken schlief Harry ein.
Am nächsten Morgen wachte Harry sehr früh auf, und da er nicht mehr einschlafen konnte, ging er hinunter in den Gemeinschaftsraum. Dort saß zu seinem Erstaunen schon jemand. "Kannst du nicht schlafen?" Anja nickte und Harry setzte sich neben sie in einen Stuhl. "Ich auch nicht..." Die Beiden unterhielten sich noch eine Weile, bis endlich Hermine und Ron auftauchten. "Na ihr Langschläfer?" Harry und Anja grinsten sie an, wobei sich Rons verschlafenes Gesicht noch mehr verzog. "Jetzt lasst uns aber runter zum Frühstück gehen, sonst kommen wir noch zu spät zum Unterricht." Das war wieder typisch Hermine.
Nachdem sie mit dem Frühstücken fertig waren, und auch ihre Stundenpläne erhalten hatten, gingen sie zu Viert zu ihrer ersten Stunde, Zauberkunst. Als die Klasse endlich saß, las Professor Flitwick die Klassenliste durch. Schließlich kam er hinter dem Lehrerpult hervor. "Guten Morgen. Heute werden sie zum ersten Mal einen Blockzauber lernen. Nachdem ich ihnen gezeigt habe, wie er funktioniert, möchte ich, dass sie sich in Zweiergruppen aufstellen und versuchen, leichte Flüche, die ihr Gegenüber ausgesprochen hat, zu blocken. Also passen sie jetzt bitte alle auf!"
Er zeigte eine umständliche Bewegung mit dem Zauberstab. "So, und jetzt probieren sie es bitte! Gut, und dazu müssen sie das Wort kolbus sprechen. kol-bus, versuchen sie es!" 'Kol-bus' Nachdem der Professor alle kontrolliert hatte, ob sie die Bewegung und den Spruch konnten, stellte er sie zu Paaren zusammen. Ron und Hermine waren ein Paar (in mehrerer Hinsicht *gg*) und Anja und Harry standen sich gegenüber. "Also, jetzt schicken alle, die rechts stehen einen leichten Fluch z.B. den Rictusempra (für alle die's nicht wissen, das ist der Kitzelfluch) . Ihr auf der linken Seite versucht mit dem Kolbus den Fluch zu brechen. Also, auf drei! Eins...zwei....drei!" Hermine, Anja und alle anderen die rechts standen, feuerten ihre Flüche ab, und alle Rechten, darunter Harry und Ron versuchten sie zu blocken. Einigen erging es dabei gar nicht gut, und es gab viele Schüler die getroffen wurden.
Natürlich war der Blockzauber für Harry kein Problem und Anja und die anderen Staunten nicht schlecht, als er, nur leise murmelnd und auch nur mit der Andeutung einer Bewegung den Zauber blockte. Auch Professor Flitwick war Harrys Glanzleistung nicht entgangen, was ja kein Wunder war, da er so ziemlich der Einzige war, der von den Blockern noch an seinem Platz stand. "Sehr gut Mr. Potter, sagen sie, haben sie diesen Zauber schon einmal gelernt?" "Ähm, ja, das heißt nein..." 'Mist, was soll ich ihnen sagen, ich kann ja schlecht sagen, Ja, bei Merlin...ah, ich habs!' "Ich hab während den Ferien viel über Blockzauber gelesen und 'Trockenübungen' gemacht..." Harry setzte ein unschuldiges Lächeln auf und der Professor schien ihm zu glauben. "Sehr gut Mr. Potter, 10 Punkte für Gryffindor! So, und nun wechseln sie bitte die Plätze!" Also wechselten sie die Plätze und nun waren Ron und Harry mit Flüchen an der Reihe.
Am Ende der Stunde beherrschte nur Harry den Block richtig, alle anderen hatte ihre Schwierigkeiten. "Bis zur nächsten Stunde üben sie bitte alle den Zauber, auf Wiedersehen." Der weitere Schultag ging ohne besondere Zwischenfälle vorüber, mal abgesehen davon, dass Harry auf unerklärliche Weise, plötzlich der Beste in Sachen Flüche und Sprüche war. Er schob den Erfolg darauf zurück, dass er in den Ferien gelernt hatte, was ja auch der Wahrheit entsprach.
Es war Abend des selben Tages, und die Vier, Anja gehörte fast schon dazu, übten im Gryffindorgemeinschaftraum noch den Blockzauber, wobei Harry eher Tipps gab, als selbst zu üben. "Ich raff's nicht, wie machst du das!?" Ron lies sich müde in einen Sessel fallen. "Tja, wenn man einmal die Technik verstanden hat, dann ist es ganz leicht. Du schaffst das bestimmt auch noch!", versuchte Harry seinen Freund zu trösten. "Uff, für heute reicht's!" Auch Anja und Hermine setzten sich in einen Sessel. Die Vier quatschten noch ein wenig und gingen dann zu Bett. 'Ich muss vorsichtiger sein, ich fall zu sehr auf...' dachte sich Harry noch, bevor er einschlief...
