A bloody mission
Oder: Draco Malfoy auf unfreiwilliger Mission
@Jacky: Hey, du hast recht! Das Teil ist auf dem Unterarm. Verflucht, dass das
ausgerechnet mir passiert. Aber jetzt wo du es schreibst, ist mir das auch ins
Auge gesprungen. (Habs dir zu Ehren geändert)
@Maxine & Zissy: Schön das euch die Hektik im ersten und zweiten Teil
aufgefallen ist ~_^. Aber ich kann euch beruhigen, die Story zieht sich noch,
auf jeden Fall, soweit ich das empfinde.
Danke euch allen, baut wahnsinnig auf, wenn man heimkommt, (nach einem
idiotischen Tag), und sieht, dass man nicht alles umsonst schreibt (Tut man ja
eh nie, hat ja immer noch sich, ich weiß, ich weiß...) *knuddel*
Kapitel 3: Schande
Harry stand machtlos neben Draco und wusste einfach nicht wie er reagieren
sollte. Abgesehen davon konnte er sich kaum noch auf den Beinen halten. Und sie
waren noch nicht sicher. Er musste sich und Malfoy hier raus bringen. Professor
McGonagalls Zauber war so ziemlich daneben gegangen. Warum half ihnen denn
niemand? Irgendwer.
Irgendwer, nur nicht Mr. Malfoy! Es war eindeutig seine Stimme, die Maggy
entnervt anschrie, warum sie ihn störe. Sie mussten von hier verschwinden -
sofort! Er versuchte den immer noch schluchzend und zitternd auf dem Boden
knienden Draco auf die Beine zu ziehen. Schwerfällig ließ er es zu. Harry kam
nicht darum den leeren Ausdruck in seinen Augen zu bemerken.
"Draco, du musst mir jetzt helfen!", raunte Harry dem jungen Zauberer
entgegen. "Sobald wir in Sicherheit sind, suchen wir jemanden, der sich
mit dem dunklen Mal auskennt, am Besten versuchen wir auf irgendeinem Weg zu
Dumbledore zu gelangen. Er könnte dir bestimmt helfen." Malfoy schien sich
dank Harrys Zuversicht wieder einigermaßen gefasst zu haben. "Ggguutt,"
stammelte er und es kehrte wieder Leben in ihn, "wir mmüsssen durch diiee
Tüür uund dannn diie Wendeltreeeppe hinunteer inss Parterre. Voon dorrt aus
können wir durch deen Dienstbotenausgang ins FFreie." Harry überlegte
nicht lange. "Du musst mir jetzt helfen.", wies er ihn an. Draco
stützte ihn und zog Harry mit sich zur Tür hinaus, die Wendeltreppe hinunter,
bis sie schließlich vor einem kleinen Türchen standen. Harry drückte die Klinke
abwärts, doch sie ließ sich nicht öffnen. Hinter ihnen ertönten Schritte auf
dem Parkett und von fern her war Maggys Stimme klar und deutlich zu vernehmen.
Sie schien zu denken, dass sich Harry immer noch im Bett befand. "Harry
Potter Sir, ich habe Ihnen jemanden mitgebracht, der Ihnen helfen kann!"
Noch war nichts verloren. Aber da war noch eine Stimme zu hören. Dessen Stimme,
die für Malfoys Zustand verantwortlich war. Draco wurde panisch. "Nur
nicht mein Vater, nur nicht mein Vater, ich will hier raus!" keuchte er
verzweifelt. Doch dann erhellte sich seine Miene. "Nach vorne, zum Portal.
Schnell." Er packte Harry und steuerte einen dunkeln Gang an, der so
niedrig war, dass sie bestimmt durchkrabbeln mussten.
Fast wäre Harry in ihn gehumpelt, denn Draco blieb plötzlich stehen und
drehte sich um. Er folgte Dracos apathischem Blick und bemerkte gerade noch,
dass die Wendeltreppe bebte. Schon stand ein Mann mit wirrem, blonden Haar vor
ihnen. An seinem Hals waren noch frische Kratzspuren.
Sein eisiger, kaltherziger Blick schien Harry fast zu durchbohren. "Wen
haben wir den da? Potter. Mit meinem Sohn." Er blickte Draco abschätzend
an. "Draco, geh auf dein Zimmer. Ich und Mr. Potter haben etwas
zu..." er suchte nach dem richtigen Wort, "besprechen". Er
lächelte gehässig.
Es dauerte bis er sagte: "Nein Vater."
"Wie schön, mein eigen Fleisch und Blut, widersetzt sich mir." Er
sagte es nicht ohne einen gewissen ironischen Unterton. "Draco, geh!"
"Nein Vater!", antwortete er mit dünner Stimme.
"Draco, du weisst, dass ich dich liebe, geh jetzt!", forderte er
geduldig.
Draco verstärkte den Druck auf Harrys Hand. Mit Stirnrunzeln beobachtete es Mr.
Malfoy. Seine beherrschte Fassade bröckelte.
"Mein Sohn, du widerst mich an." zischte er zwischen zusammengepressten
Zähnen. Er schnellte vor, packte Draco und drückte ihn auf den Boden. Harry
lehnte sich an die kalte Steinmauer hinter sich. Ungläubig sah er zu wie Mr.
Malfoy immer und immer wieder auf seinen Sohn eintrat. Auf Draco; Der versuchte
zu schweigen und nicht weinen wollte. 'Er ist immer noch ein Malfoy', dachte
Harry, 'und der Freund meines Feindes ist immer noch mein Feind.' Er griff
nicht ein, sondern schloss seine Augen, dennoch glaubte er Dracos Blicke zu spüren,
die ihn in stummer Hilflosigkeit anstarrten. Er ließ sich an der Steinmauer zu
Boden gleiten. Er wollte seinen Verstand einsperren, ihn vor diesen
schmerzenden Sinneswahnnehmungen schützen.
"Hilf mir." Es war Draco.
"Wie tief bist du gesunken.", dröhnte Mr. Malfoy. Dann herrschte
Stille, sowohl von Draco wie auch seinem Vater.
"Du kommst mit mir." Harry wurde von ihm hochgerissen. Und als er seine Augen vor Schreck öffnete, sah er in die herzlos flackernden seines Gegenübers. Wie vollkommen anders im Gegensatz zu Dracos sie doch schienen. Bei Merlin, er hasste diesen Mann. Er schleifte ihn hinter sich her, denn Harry war außer Stande richtig zu gehen. Sein Bein tat weh, doch viel größer war seine Qual, die ihm durch Dracos leblosen Anblick bereitet wurde. Warum hatte Draco sich nicht gewehrt, und warum nur hatte er nicht eingegriffen.
"Na? Wie fühlen wir uns?" Harry schlug mit dem Kopf dumpf auf
einem Teppich auf. Sie befanden sich in einer Bibliothek. Mr. Malfoy hatte sich
neben ihn gekniet und wendete sein Gesicht, mit einer Hand um sein Kiefer
gekrallt, im schwummrigen Licht des Kaminfeuers um ihn von allen Seiten zu
begutachten.
"Mein Sohn hat einen Narren an dir gefressen Potter, wusstest du
das?", nachdenklich legte er sein Gesicht schief, "Ich auch
nicht.", gab er dann zu, stand auf und setzte sich in einen nahegelegen
Sessel. "Wie eine Maus in der Falle, Potter, gefällt dir das?" Er
grinste höhnisch. Harry sagte kein Wort. In was hatte ihn Professor McGonagall
nur hineingeritten. Von wegen 'sicherer'.
"Glaub ja nicht, du kommst heil hier raus. Das wäre töricht von dir."
Er überschlug seine Beine in einer so arroganten Weise, wie es wirklich nur ein
Malfoy hinbekam. "Weisst du, auf diesen Moment habe ich gewartet und es
fühlt sich fast noch besser an als ich es mir erträumt hatte. Ich kann dich
vielleicht nicht töten, aber..." Er erhob sich und zog seinen Zauberstab
aus der Robe, die er trug. "...aber ich kann dir Schmerzen zufügen.
Vielleicht habe ich ja bereits damit begonnen. Was glaubst du?" Er ließ
den Zauberstab sanft über Harrys gebrochenes Bein streifen. "Wie war es
für dich als ich das mit Draco vorher gemacht habe?" Harry versuchte ihn
zu überhören. Er starrte auf die offene Tür. Draco lehnte darin. Er hatte eine
Platzwunde auf der Stirn und hielt sich mit einem Arm den Bauch. Er stand da
und lächelte ihn an. 'Es wird alles gut' bedeutete dieses Lächeln. zumindest
empfand das Harry so. Er lächelte zurück.
"Ah!" Mr. Malfoy hatte nun auch entdeckt wer in die Runde gestoßen
war. "Mein Sohn, du kommst mir wirklich gelegen." Dracos Lächeln
gefror. Er hatte keinen Zauberstab bei sich. Er war seinem Vater ausgeliefert.
Er rannte weg, oder besser: Er wollte wegrennen.
"Imperius" donnerte sein Vater.
"Komm her, mein Junge." Draco tat wie ihm befohlen. Er betrat den Raum und kam näher bis er vor seinem Vater stehen blieb und ihn treu ergeben anblickte. Harry sah noch mehr Verletzungen an Dracos Körper. Und es tat ihm tatsächlich weh...
Irgendwas musste er verpasst haben, als er Draco angesehen hatte, denn plötzlich wurde ihm ein Zauberstab unter die Nase gehalten. Dracos Zauberstab. Sein Vater hatte ihn ihm gegeben. ‚Wehr dich dagegen', dachte Harry. ‚Malfoy wehr dich endlich', doch nichts dergleichen geschah.
„Crucio", formten Dracos blutverschmierten Lippen stattdessen. Harry spürte einen zerreißenden Schmerz, der sich von seinem Bein durch den ganzen Körper zog. Ihm wurde schwarz vor Augen, der Schmerz raubte ihm fast die Sinne. ‚Nein, ich darf nicht aufgeben' dachte mit dem letzten Rest Verstand der ihm geblieben war und versuchte dagegen anzukämpfen. Dass Draco Tränen in den Augen hatte, war das Letzte was er für diesen Tag sah.
FORTSETZUNG FOLGT...
