A bloody mission
Oder: Draco Malfoy auf unfreiwilliger Mission
Mein Dank geht an die lieben Reviewer: Matjes, Frozen (Wow, ein so cooles Review!), Jacky, Shibou und KaoruKenshin für die e-mail, hat mich gefreut.
Kapitel 8: Auf Reisen
"Da wir so ja wohl offensichtlich nicht
weiterkommen," fuhr Moody fort, "nehmen Sie beide bitte jeder einen
von diesen Koffern da. Da drin befindet sich Ihre Ausrüstung für den Einsatz.
Sie finden auch eine Anleitung. Lesen Sie sie bitte gründlich durch. Wir wollen
ja nicht, dass diese Zauber falsch eingesetzt werden... So, wenn Sie sich nun
zum Bahnhof begeben würden. Ihr Zug fährt in einer Stunde!"
"In einer Stunde schon?!" rief Harry perplex. "Das geht mir zu schnell!"
"Tut mir leid Mr. Potter, aber das ist nun mal so. Die Zeit rennt."
meinte Moody. "Und damit Sie beide nicht so allein sind, wird eine
kompetente Person die erste Strecke mitfahren. Bei eventuell anfallenden Fragen
betreffs der Ausrüstung wenden Sie sich bitte dann an ihn." Mit diesen
Worten schob Moody die beiden aus seinem Büro. Seltsam kühl war er plötzlich
gewesen. Doch Moody hatte einfach nur die Schnauze voll. Erst Minerva, dieses
Weib, diese alte Schachtel, sie brachte ihn noch völlig zum Verzweifeln. Immer
musste sie ihm widersprechen. Nicht über eine Sache waren sie sich einig.
„Jaja, die Frauen" seufzte Moody und dachte mit verklärten Blick an ihre kurze
Woche zusammen in Kapstadt. Nur eine Woche, dann hatte Dumbledore sie wieder
zurück beordert. Schade eigentlich... Ach ja, wo war er stehen geblieben?
Genau! Und dann noch diese zwei emotional verstörten Jungen. Minerva würde
nachher wohl noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen haben. Verklemmt wie sie
ist...
Eine Stunde später standen Harry und Draco auf dem Bahnhof. Von wegen schöner Tag. Es regnete nun. Der Himmel hatte sich komplett zugezogen. Alles schien so dunkel. Ein kleiner Zauber schütze ihn und Malfoy vor der Nässe. Sie warteten auf die Person von der Moody gesprochen hatte. Doch die, war niemand anderes als..."Professor Snape", Harry stöhnte auf. Schlimmer hätte es nicht kommen können. "Ich werde sie begleiten, bis wir das Schiff erreichen, das sie nach Rumänien bringen wird. Nun kommen Sie, der Zug fährt gleich ab.", sagte Professor Snape förmlich wie eh und je. Er ging voran, Harry folgte ihm. Malfoy war ganz dicht hinter ihm und plötzlich zog er Harry zu sich und zischte ihm ins Ohr: "Bilde dir bloß nichts darauf ein, Potter. Das was war, waren nur die Wirkungen des Liebestrankes." Er ließ Harry stehen, stieß ihm im Vorbeigehen die Schulter und setzte sich auf einen freien Platz. Dann schaute er auf und seine Augen blitzen feuergefährlich in Harrys Richtung. Draco war wütend! Wäre diese Situation nicht so wie sie war, dann hätte Harry über die Gefühlsregung Malfoys geschmunzelt.
Harry setzte sich. So, dass er weit genug von „Draco ‚bin verdammt aggressiv heute' Malfoy" saß, ihn aber immer noch gut beobachten konnte.
Und das tat er dann auch, er warf eine Auge auf Malfoy, der verdrossen aus dem Zugfenster blickte, gegen das der Regen temperamentvoll prügelte. Waren seine Gefühle für Malfoy nun echt? Harry konnte sich nur schwer vorstellen diesen schmierigen, fiesen Typen zu mögen, ja gar zu lieben und zu begehren. Jedoch konnte er ein Kribbeln beim Anblick Malfoys nicht leugnen. Alleine aus diesem Grund stellte er sich ja diese blöde, eigentlich abwegige Frage. Dieses „Liebe ich Draco vielleicht wirklich?". Wenn Hermine nur bei ihm wäre, mit ihr hätte er über alles reden können. Mit wem denn sonst. Mit wem, außer seinen Freunden, die alles waren was er besaß. Malfoy ging es in dieser Hinsicht wohl nicht besser. Ging er etwa nicht nur mit, weil er sonst niemanden mehr hatte, weil er sonst nicht wusste, was er tun sollte, weil er sich gegen seine Vater gestellt hatte, und einzig Dumbledore ihm eine Möglichkeit anbot Voldemort zu bekämpfen? Hatte Malfoy eigentlich eine Freundin?
In Geistesgut versunken starrte Harry aus dem Fenster. Das Wetter schien immer schlechter zu werden. Die Wolken hingen tiefschwarz am Himmel. Ein Gewitter. Harry fühlte sich unendlich traurig. Warum genau wusste er auch nicht. Vielleicht weil Malfoy so abweisend zu ihm war. Eine Stimme in seinen Kopf sagte ihm: 'Warum zum Teufel machst du dir Gedanken über Draco. Er ist dein Feind und wird es immer bleiben.' Moment! Hatte er Malfoy gerade Draco genannt? Entschlossen auf andere Gedanken zu kommen wandte er seine Aufmerksamkeit dem Koffer zu, den er von Professor Moody bekommen hatte.
Er öffnete die mit Ornamenten verzierten Messingschnallen und
wagte einen Blick in den Koffer. Wenn er recht nachdachte, hatte er sich noch
gar nicht richtig damit beschäftigt. Als er ihn öffnete fiel ihm auf, dass
nicht nur die Utensilien, die ihm in seiner Anwesenheit in den Koffer getan
wurden, darin waren, sondern auch noch ein kleines Kästchen. Als er es in die
Hand nahm, las er die in feinen Zügen eingravierten Schriftzüge, die zum Teil
kaum noch erkennbar waren. Vermutlich war das Kästchen schon ziemlich alt, aber
für was war es denn gut? Harry erinnerte sich, dass er sich bei Fragen an die
Begleitperson wenden konnte. Er sah hinüber zu Snape. ‚Vielleicht doch nicht!',
dachte sich Harry. ‚Malfoy hat sicher auch so ein Ding und vielleicht weiß er,
wozu es gut sein soll.' Harry legte das
Kästchen vorsichtig wieder zurück in seinen Koffer. Als die Kassette schon fast
wieder im Koffer verstaut war erinnerte er sich an die Schriftzüge auf dem
Kästchen. Dieser Schwung, diese feine Gravur, von irgendwoher kam sie ihm doch
bekannt vor, aber ihm wollte einfach nicht einfallen woher.
Erst jetzt fiel ihm ein, dass da noch irgendwo eine Anleitung sein musste, aber
aus welchen Gründen auch immer, konnte er sie nicht finden. Dann müsste er eben
Malfoys benützen. Moody schien manchmal eben wirklich so zerstreut, wie er war.
Anstatt sich über die Anleitung Gedanken zu machen, geisterte ihm immer noch die Gravur im Kopf herum.
Malfoy öffnete seinen Koffer jetzt auch. Neugierig
begutachtete er dessen Inhalt. Aber da war nirgends eine Anleitung... Malfoy
wunderte sich. "Potter, gib mir deine Anleitung! Meine fehlt!"
"Ich habe auch keine!" antwortete Harry. "Professor, können Sie
uns nicht helfen?" wandte Harry sich an Snape.
"Ich kann Ihnen nicht sagen, wo die Anleitung ist!" Snape dachte
offensichtlich nicht daran ihnen weiterzuhelfen.
"Bitte, Professor Snape, geben Sie uns wenigstens einen Tipp." meinte
Malfoy.
Harry traute seinen Ohren nicht. Malfoy hatte das Wort "Bitte"
verwendet.
Snape grummelte...
"Muss das unbedingt sein?" Snape schien leicht genervt. Dann setzte er sich neben Malfoy und begutachtete das Innenleben des Koffers. Snape runzelte die Stirn. "Seltsam", murmelte er. "An diese Schatulle kann ich mich gar nicht erinnern. Die muss uralt sein." Draco fixierte Snape und schielte dann zu Harry herüber. Was war denn jetzt schon wieder schiefgelaufen?
Als Snape das Kästchen in seine Hände nahm und es nach allen Seiten drehte, fiel auch Malfoy die Gravur auf. Auch ihm kam sie bekannt vor, aber auch ihm wollte und wollte nicht entgegnen woher. Gerade wollte er mit seinen Händen nach dem Kästchen greifen, als sein Blick an seinem Ring hängen blieb. "Natürlich! Der Ring!" Snape und Harry schauten auf und auch ihre Blicke galten nur noch dem Ring, den Malfoy an seinem linken Zeigefinger trug. Er zog ihn vom Finger und hob ihn gegen das Licht, das schwach von der Decke strahlte. Im Innern des Rings stand etwas geschrieben. Der feine Schwung der Inschrift war ein und der selbe. Er verglich ihn mit der Schatulle. Es schien, als würde der Ring die Schrift auf der Schatulle ergänzen. "Woher haben sie den Ring, Mr. Malfoy?", fragte ihn Snape. "Ich weiß nicht mehr so genau, ich glaube er ist ein Erbstück, es gehörte meinem Urgroßvater. Meine Mutter hat ihn mir vorletzte Woche in die Hand gedrückt und gemeint, ich solle ihn tragen." "Sonst hat Narcissa nichts gesagt?", bohrte Snape weiter. "Nein, jedenfalls kann ich mich an sonst nichts mehr erinnern!", antwortete ihm Malfoy schnell. Snape, Harry und Malfoy hingen über der Schatulle und versuchten jetzt die Inschrift zu entziffern. Es waren genau die Buchstaben verwischt, die der Ring klar und deutlich zeigte. "Post tenebras lux", interpretierte Harry mit Mühe. Allerdings wusste er die Bedeutung nicht, denn Latein wurde erst in den ganz oberen Klassen unterrichtet. Snape kam ihnen zu Hilfe und übersetzte: "Nach der Dunkelheit das Licht". Worauf bezog sich dieser Satz?
Snape jedenfalls, schien ein Licht aufgegangen zu sein, er
murmelte „Aber natürlich..".
Malfoys Aufmerksamkeit galt im Moment zu sehr seinem Ring, als dass er Snapes
Reaktion auf die Inschrift registriert hätte. Harry bemerkte das und auch er
schaute sich den Ring, der auf Malfoys Handfläche lag, genauer an.
"Was meinst du, wie lässt sich die Schatulle
öffnen?" fragte Harry Malfoy. Denn an der Schatulle war kein Schloß oder
ähnliches zu sehen, womit man den Deckel hätte aufmachen können.
"Versuchen Sie es mal mit einem Zauberspruch", warf Snape ein. Harry
sah überrascht zu Professor Snape hinüber. Seit wann war der so hilfsbereit?
Malfoy hatte inzwischen seinen Zauberstab ausgepackt und versuchte sein Glück.
"Alohomora!", rief er, doch nichts passierte. "So wird das
nichts", Snape grinste hämisch und legte sich in eine Ecke um zu schlafen.
"Aber Professor! Sie können doch nicht einfach einschlafen!",
protestierten Harry und Draco, doch Snape rührte sich nicht mehr. "Dann
müssen wir es eben alleine herausfinden", sagte Harry. Er setzte sich
neben Malfoy und zusammen überlegten sie. "Vielleicht handelt es sich bei
der Inschrift um die Zauberformel, die wir brauchen", sagte Malfoy.
"Einen Versuch ist es zumindest wert."
Wiederum versuchten die beiden ihr Glück, doch auch dieses
Mal blieb es nur bei einem Versuch. Die Schatulle ließ sich einfach nicht
öffnen. Sie versuchten die Inschrift rückwärts zu lesen und sie als
Zauberspruch anzuwenden, doch auch diese Idee entpuppte sich als nicht sehr
hilfreich.
Als sie aus der Ecke, in der Snape lag ein vertrautes Grummeln hörten, wussten
sie, dass Snape
aufgewacht war. "Ist das Kästchen immer noch zu?", fragte Snape mit
einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.
"Ja!", entgegnete ihm Harry sichtlich genervt. "Na, dann, gute
Nacht!" Damit legte sich Snape wieder in seine Ecke um zu schlafen. Harry
und Malfoy schauten ihm verdattert nach. "Der hat aber auch die Ruhe
weg!". Malfoy stimmte ihm mit einem sanften Nicken zu. Mehr schien auch er
im Moment nicht zustande zubringen. Seit Potter sich hier so enthusiastisch um
die Ringgeschichte sorgte, konnte er nicht mehr wütend sein. Obwohl er es
sollte.
"Wie sollen wir da Hermine und Ron retten, wenn der die
ganze Zeit pennt! Wenn wir immer mit diesem Tempo vorankommen, können wir das
ganze vergessen! Er könnte uns ja schließlich auch mal helfen!", meinte
Harry schon leicht fahrig.
"Komm, bleib cool, wir versuchen es weiter, irgendwie muss das Ding doch
aufgehen. Und so schwer kann es auch nicht sein!", versuchte ihn Malfoy zu
beruhigen, wobei er selbst über seine Worte zu Harry staunen musste. Früher
hätte er so was nicht so schnell über die Lippen gebracht. "Wie war noch
mal die Inschrift? Nach der Dunkelheit das Licht, nicht?", vergewisserte
sich Malfoy. "Ja, stimmt. Und?", fragte Harry. "Nach der
Dunkelheit das Licht, Nach der Dunkelheit das Licht, Nach...", murmelte
Harry vor sich hin. "Na, klar, oh man, dass ich da nicht sofort drauf gekommen
bin!" Mit diesen Worten sprang Harry auf, nahm die Schachtel und seinen
Zauberstab, "Hey, klär mich auf, Potter!"
"Nach der Dunkelheit das Licht! Schau dich doch mal um. Was siehst du?" Draco legte den Kopf schief und besah sich das ,doch recht dunkle, Zugabteil genauer. Plötzlich ging ihm ein Licht auf, im wahrsten Sinne des Wortes.
Beide zückten ihre Zauberstäbe und sprachen gemeinsam "Sollumos". Mit einem Satz sprang das Kästchen auf, denn das Abteil war nun hell erleuchtet. Von dem Strahlung wurde auch Snape wach. „War ja nun nicht so schwer, oder? Gut gemacht.", lobte sie, zu Harrys Erstaunen, Snape.
FORTSETZUNG FOLGT...
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Oh oh, was kommt auf unsere Süßen da nur zu? Merkwürdige Schatullen, Licht und Dunkelheit, Erkenntnis und Verwirrung, Grün und Grau (Ihre Augenfarben zusammen ergeben doch im Prinzip Slytherinfarben, oder?) und VAMPIRE!!! Es kommt, sehr bald, zwar nicht nächstes Mal, aber es kommt noch.
Mael
