Samwise Gamgee wusste weder wie lange, noch wie weit er schon so gelaufen war, aber er musste immer noch an seinen toten Herrn Frodo denken und wie er ihn so Mutterseelen alleine dort unten liegen lassen musste. Und entweder hatte er inzwischen jegliches Zeitempfinden verloren oder aber das Tageslicht hatte jetzt gänzlich aufgehört zu existieren. Denn seit er von Frodo fort ging, war er stets von endloser Dunkelheit umgeben, die ihn jetzt nur noch die Umrisse der Landschaft erkennen ließ. Aber der Ring führte ihn nun immer zielstrebiger nach Mordor hinein. Doch je näher er dem Schwarzen Land kam, desto schwerer und "eigenmächtiger" wurde der EINE. Sam kam nur noch mit Mähe vorwärts und er strauchelte einige Male. Doch sein kleines Kämpferherz vermochte dem Ring größtenteils zu widerstehen. Doch ab und an wurde der der Ring auch für Sam zu mächtig und er litt schreckliche Qualen, wenn er gegen den Willen des Ringes ankämpfte. "Was musste mein armer Herr Frodo für Qualen und Schmerzen SEINETWEGEN gelitten haben!? Er war ja durch die Bürde und die Verletzung viel mehr geschwächt als ich."

Nach Stunden der Quälerei tauchte vor ihm auf einmal ein Aufstieg auf, der so steil wie kein anderer war. Er hatte die ganze Zeit nicht darauf geachtet, aber anscheinend befand er sich längst im Schwarzen Land und stand jetzt vor dem einen Berg, der für das Schicksal aller in Mittelerde verantwortlich sein würde.

Er hatte es also geschafft. Er allein, Samwise Gamgee. Wozu keiner in der Lage war, hatte ein kleiner Gärtner aus dem Auenland geschafft. Er hatte mit dem EINEN den Schicksalsberg erreicht. So langsam begann der Stolz darüber in Sam zu wachsen und ohne dass er es bemerkte, nahm der Ring der Macht somit Besitz über ihn. "Warum soll ich diesen Ring denn überhaupt vernichten?? Frodo ist tot und wer sollte mir den Ring jetzt noch wegnehmen wollen?? Ich werde jetzt NICHT dort hochsteigen und den Ring ins Feuer werfen. Das wäre ja das unklügste, was ich machen könnte! SAMWISE GAMGEE, Herrscher über Mittelerde! Welch' ein vortrefflicher Titel für mich." Er sprach diese Worte so laut und "gefestigt" aus, dass es jeder hören sollte. Dann wandte er sich um zum Gehen .