Jetzt ist Schluss mit lustig, denn ada ist dagegen ;-)

@ Laura: Dankeschön :-) Freut mich, dass es dir gefällt.

@ Schwaben-Power: Nein nein, sie ist noch nicht zu Ende. Ein paar Kapitelchen kommen noch.

@ Liloe und Isinue: Dankedanke! Und natürlich mach ich weiter.




Kapitel 5. Ada ist dagegen



Seit dem Nachmittag in Celebríans Garten waren Arwen und Aragorn förmlich unzertrennlich. Man traf sie nur noch zusammen an. Sei es beim Ausreiten, oder bei einem Brettspiel.
Elrond war dies natürlich nicht entgangen. Und er war nicht besonders glücklich über diese Tatsache. Warum musste sich seine Tochter auch ausgerechnet in einen Menschen verlieben, wo es doch genügend passende Kandidaten unter den Elbenmännern hier in Bruchtal gab?
Er nahm sich vor in nächster Zeit ein ernsthaftes Gespräch mit Arwen zu führen.

„Arwen. Würdest du bitte mit in mein Arbeitszimmer kommen."
Als die Angesprochene diese Aufforderung vernahmen, konnte sie bereits erahnen, was sie erwartete. Elrond saß hinter seinem Schreibtisch, als sie, etwas geknickt, herein kamen.
„Du wolltest mich sprechen, ada?" Arwen musterte ihn fragend.
„Nun, es war nicht zu übersehen, wie viel Zeit du die letzten Tage mit Estel verbracht hast", begann er, „Und mir ist auch keineswegs entgangen, dass ihr beide offenbar mehr als Freundschaft füreinander empfindet, auch wenn ihr das vielleicht gehofft hattet.
„Worauf willst du hinaus?"
„Ach Arwen, nînelen. Ich freue mich doch für dich, wenn du glücklich bist. Auch für Estel. Schließlich ist er mein Ziehsohn. Und in wen man sich verliebt, kann man sich nicht aussuchen, das habe seinerzeit am eigenen Leib erfahren. Aber du musst dir darüber im Klaren sein, dass Estel und du, dass ihr keine gemeinsame Zukunft habt. Er ist sterblich. Du bist eine Elbe. Vergiss ihn."
Arwens Gesichtsausdruck änderte sich während dieser Worte mehrere Male. Als ihr Vater endete, sah sie ihn überrascht und schockiert an. „Wie kann ich ihn vergessen, wenn ich ihn liebe?"
„Genau so wie man lernen kann jemanden zu lieben, kann man auch lernen aufhören ihn zu lieben."
„Ich will aber nicht aufhören!"
Elrond, der sich inzwischen erhoben hatte, ergriff sanft Arwens Schultern. „Du wirst nach Lothlórien zurück kehren. Noch bevor der neue Mond kommt." sagte er mit Nachdruck.
Arwen wusste, dass er keinen Widerspruch duldete, aber ihre Gefühle gingen mit ihr durch. „Nein, das werde ich nicht! Du kannst mich nicht dazu zwingen!" schrie sie wütend.
„Ich bin dein Vater!" antwortete Elrond ebenso laut.
Normalerweise war ihr Vater beherrscht, sie hatte ihn selten so aufgebracht erlebt. „Ich bin nicht mehr dein kleines Mädchen, begreif das endlich! Ich bin eine erwachsene Frau!"
Damit hatte sie das Fass zum Überlaufen gebracht. Elrond verpasste ihr eine leichte Ohrfeige. „Dann benimm dich auch so!"
Tränen traten ihr in die Augen, und sie drehte sich rasch um. Diesen Triumph wollte sie ihm nicht gönnen. Ohne ein weiteres Wort rannte sie aus dem Zimmer.

Als sie eilig das Haus verließ, wäre sie fast mit Aragorn zusammen gestoßen. Verwirrt sah er ihr nach, während sie im Stall verschwand, und gleich darauf auf Ninims Rücken davon preschte.
Aragorn holte kurzerhand seinen eigenen Hengst Sûl, und ritt ihr hinterher. Sie hatte wohl bemerkt, dass er ihr folgte, machte aber keine Anstalten langsamer zu werden, oder gar anzuhalten.
Schließlich sah er den Apfelbaum am Flussufer, bei dem er erst kürzlich mit Arwen gewesen war. Schon von weitem erkannte er Ninim, die dort graste. Doch Arwen bemerkte er erst, beim näher kommen. Sie lag unter dem Baum in der Wiese. Aragorn schwang sich von Sûls Rücken, ließ ihn ebenfalls grasen.
Arwen zuckte leicht zusammen, als er sich neben sie hockte, und seine Hände zärtlich über ihre Schultern gleiten ließ.
„Estel!" Sie drehte sich zu ihm, was ihn ihr Gesicht sehen ließ. Ihre Augen waren gerötet, offenbar hatte sie geweint.
„Was um Erus Willen ist bloß passiert?"
„Ada ist so ungerecht", schluchzte sie. „Er will mich zurück nach Lórien schicken, damit wir beide nicht mehr zusammen sein können."
Aragorn seufzte. Er hatte längst gemerkt, dass sein Ziehvater nicht begeistert davon war, dass Arwen und er sich ineinander verliebt hatten.
„Unsere Unterredung endete in einem, Streit. Ich habe ihm gesagt, dass ich bei dir bleiben will, und mich nicht zwingen ließe wegzugehen."
„Und was war seine Antwort?"
„Er hatte ein schlagendes Argument auf Lager." Sie seufzte, „Solange ich denken kann, hat er mich noch niemals geschlagen."
Das überraschte Aragorn. Er selbst hatte zwar als Junge die ein oder andere Ohrfeige von Elrond kassiert, aber dass er so wütend sein konnte, um seiner geliebten Tochter eine zu verpassen, damit hätte er nicht gerechnet.
„Liebst du mich?" fragte sie unvermittelt.
Er musterte sie irritiert. „Mehr als mein Leben." Zum Beweis drehte er vorsichtig ihren Kopf zu sich und begann die Tränen von ihren Wangen zu küssen.
Seine Liebkosungen entlockten ihr ein Lächeln. Sie gab ihm einen innigen Kuss, wurde aber gleich darauf wieder ernst. „Dann willst du nicht, dass ich gehe?"
„Natürlich nicht." Er runzelte die Stirn, „Wenn du möchtest, rede ich mit ada."
„Würdest du das?"
„Sonst hätte ich es nicht angeboten." Er grinste. „Kommst du mit zurück nach Imladris?"
Arwen schüttelte leicht den Kopf. „Ich würde lieber noch ein bisschen allein sein und nachdenken."
„Wie du willst." Mit einem Kuss auf die Stirn verabschiedete er sich, um dann mit Sûl heimwärts zu reiten.