Da ich mit „Wings" ja momentan etwas hänge und auch nicht unbedingt den Eindruck habe,
dass unheimlich viele Leute diese Story lesen, habe ich mal mit was mit Neuem angefangen.
Wird aber nur was kurzes, auch wenn es mehrere Teile bekommt.

„bla bla" – gesprochenes Wort
/bla bla/ – Gedanken
#bla bla# – Text auf PC

Verzweifelung? Fehlentscheidung. Rache!
Teil 1

Kurz nach zehn Uhr abends war die Club-Sitzung in der Schule endlich beendet. Es hatte
heute wesentlich länger gedauert als sonst, also musste Omi sich durch die dunklen Straßen
schlagen, um nach Hause zu gelangen. Nicht, dass er damit sonderliche Probleme hatte. Er
war ein ausgebildeter Killer, auch ohne seine Darts war er vollkommen in der Lage sich zu
wehren.

Zwei Blöcke vom Koneko entfernt wurde Omi unerwartet in eine Seitenstraße gezerrt. In dem
Moment, als er ausholen wollte, um den Angreifer zu schlagen, spürte er etwas Spitzes in
seinem Oberarm. Ein Blick auf die Stelle zeigte ihm, dass es eine Spritze war.
Bruchteile von Sekunden später machte sich ein bekanntes Kribbeln in seinem Körper breit.
Omi fühlte, wie seine Glieder sehr schnell taub wurden. Ein letzter ironischer Gedanke kam
ihm noch, bevor er das Bewusstsein verlor. /Schon komisch, da werde ich mit dem Gift
betäubt, dass ich gelegentlich in meine Pfeile fülle./
Er wusste, wie sich dieses Gift anfühlte. In der Anfangsphase hatte er zwei- oder dreimal
nicht ganz aufgepasst und sich selbst verletzt. Es war nicht tödlich, es betäubte nur, je nach
Dosierung, unterschiedlich lange.

Als Omi wieder zu sich kam, machte er als erstes eine Bestandsaufnahme seines Körpers.
Scheinbar war alles noch am rechten Fleck und Verletzungen schien er auch keine zu haben,
zumindest spürte er keine.
Danach stellte er fest, dass seine Augen verbunden waren und ein Knebel ihn am Sprechen
hinderte und das Atmen auch nicht erleichterte.
Er befand sich auf einem Stuhl. Die Beine und der Oberkörper daran festgebunden, die Arme
auf einem Tisch vor ihm befestigt. Er konnte seine Hände nur wenige Zentimeter bewegen.
Die ganze Position war verdammt unbequem.
Omi hoffte nur, dass wer auch immer sein Angreifer war, ihn schleunigst wieder laufen ließ,
sonst war der kommende Muskelkater sein geringstes Problem.
Omi drehte den Kopf hin und her, um wenigstens den Nacken etwas zu entspannen, doch es
half ihm kaum.

Kurz nach dieser Bewegung, hörte er Schritte hinter sich. Omi blieb ruhig, das hatte man ihm
antrainiert. Panik würde in dieser Situation nichts nützen. Er erinnerte sich an das Wichtigste:
Versuche dir alles zu merken. Aussehen, Räumlichkeiten, Geräusche, Gerüche, Alles.
Der Stoff zum Beispiel, mit dem er gefesselt war, es war kein Klebeband oder Seil. Es war
Stoff, der sich weich und glatt anfühlte. /Seide?/ Omi war verwirrt, welcher Entführer würde
Seide verwenden?

Er merkte, dass etwas unter seine Hand geschoben wurde. Ein Keyboard, wie sein Gehirn
meldete, etwas Vertrautes.
Hände zogen ihm die Augenbinde vom Gesicht. Omi wollte sich umwenden, um Etwas von
der Person hinter ihm zu erkennen, doch sein Kopf befand sich in einem eisenharten Griff. Er
konnte den Blick nur streng geradeaus richten, wo er einen Monitor erkannte.

Auf dem Bildschirm war etwas Text zu lesen.
#Hallo. Geht es dir gut?#
Omi schüttelte unwillkürlich den Kopf. Was sollte denn so eine Frage? Er war schließlich
entführt worden. Jetzt begriff er auch, warum sich das Keyboard unter seinen Fingern befand.
Er suchte mit den Zeigefingern nach den kleinen Erhebungen auf der F und der J Taste, da
seine Augen seine Hände nicht sehen konnten, und begann zu tippen.
#Natürlich nicht. Ich will weg von hier.#
Die Augen wurden ihm wieder verbunden. Er hörte leises Klicken auf der Tastatur, dann
wieder die Binde von den Augen und der Kopf wurde erneut festgehalten. /OK. So läuft der
Hase also./ Sein Entführer wusste ganz offensichtlich, was er tat und hatte sich Gedanken
darüber gemacht, woran man ihn /oder etwa sie/ erkennen konnte. Bisher konnte Omi noch
gar nichts zu dieser Person sagen.
Er wusste, das er sich in einem Raum befand, aber außer dem Monitor und etwas Wand
dahinter, konnte er rein gar nichts erkennen. Das würde ihnen später nicht viel helfen.
Omi las sich den neuen Text durch.
#Tut mir leid. Ich kann dich nicht gehen lassen, noch nicht.#
#Was willst du von mir?# Tuch, Klicken, Tuch, Kopf.
#Dich.#
#???# Omi hoffte inständig, dass dieses Wort noch eine andere Bedeutung hatte, als die, die er
jetzt vermutete.
#Ich will deinen Körper. Nur für diese eine Nacht.#
#Und dann darf ich gehen, oder wie?# Leider ließ sich Sarkasmus nur schwer in kurzen
Sätzen rüberbringen.
#Wenn du dann noch gehen kannst. *g*# Wollte der Typ, zumindest nahm Omi jetzt an, dass
es sich um einen Mann handelte, etwa auch noch witzig sein.
#Wie sehr wirst du mir wehtun?# Das war momentan seine Hauptsorge. Es ging gar nicht so
sehr darum, dass er seine Jungfräulichkeit an jemanden verlor, den er nicht kannte. Nein, er
wollte sein erstes Mal nur nicht seine Leben lang mit Schmerzen in Verbindung bringen.
Die Prozedur mit der Augenbinde wurde immer noch wiederholt. Den andere passte wirklich
auf.
#Gar nicht. Ich will dich nur eine Nacht lang lieben.# Dieser Typ hatte echt ein Problem.
Nicht nur die Tücher aus Seide, die ihn fesselten. Jetzt glaubt er auch noch, er könnte sein
Opfer lieben. Er sollte sich wirklich einen Seelenklempner zulegen.
#Eine Nacht, keine Schmerzen?#
#Ja.#
#OK.# Vielleicht konnte er durch den Körperkontakt mit dem anderen etwas herausfinden.
Narben, Größe oder ähnliches.
#Gut. Ich werde dich zum Bett führen. Falls du versuchst zu fliehen, ich habe noch eine
Spritze mit Betäubung in der Hand. Leg dich hin und wehr dich nicht. Ich möchte dich nicht
verletzen.#
#OK.#
#Ich werde auch den Knebel entfernen. Schreien nützt hier nichts, wir sind ganz allein.#
#OK.# Langsam kam er sich etwas einsilbig vor.
#Wenn ich dich gleich losbinde, wirst du dich hinstellen und dich komplett ausziehen. Die
Schuhe sind schon weg. Wenn du irgendwas versuchst – denk an die Spritze. Achte auf meine
Hände, sie werden dir sagen, was du tun sollst und was nicht. Es geht los. Und lass auf jeden
Fall die Finger von der Augenbinde.#
Diesmal musste Omi schlucken, als ihm die Binde wieder um die Augen gebunden wurde.
Worauf hatte er sich da nur eingelassen?

Vorsichtig wurden die Fesseln an Oberkörper und Beinen und der Knebel entfernt. Zuletzt
konnte er seine Hände auch wieder bewegen.
Omi wog seine Chancen ab. Eine Flucht würde absolut nichts bringen, außer dass er sich
bewusstlos auf dem Bett wiederfinden würde. Also spielte er lieb und brav mit. Außerdem
wollte er unbedingt etwas über diesen Mann in Erfahrung bringen. Noch wusste er nichts. Der
andere hatte keinen Ton gesagt, an der Stimme würde er ihn also auch nicht erkennen können.

Eine Hand schob ihn vorwärts. An seinem Arm konnte Omi etwas Spitzes fühlen, vermutlich
die Spritze. Schritt für Schritt tastete er sich voran, bis er zum Halten aufgefordert wurde.
Etwas zog an seinem T-Shirt.
Omi zog sich das Shirt über den Kopf und spielte kurz mit dem Gedanken, die Binde doch
von den Augen zu ziehen, aber dann merkte er, dass sich die Spritze jetzt an seinem Rücken
befand.
Wenig später hatte sich Omi auch dem Rest seiner Kleidung entledigt und stand unbekleidet
mitten im Zimmer. Eine Hand strich zärtlich über seinen Oberkörper, bevor er weiter voran
geschoben wurde.

Der Mann legte ihn mit dem Rücken aufs Bett. Seine Hände wurden mit gefütterten
Handschellen in einer schnellen und offenbar geübten Bewegung an das Kopfende gefesselt.
Die Füße wurden mit Seidentücher, Omi glaubte, dass es welche waren, an das Fußende
gebunden. Seine Beine hatten im Gegensatz zu den Armen noch genügend Spielraum.

Zwei Hände und ein Mund waren plötzlich überall auf ihm. Ein Spur leichter Küssen führte
von seinem Hals hinab zu seinem Bauchnabel.
Eine Hand zwickte seine Brustwarzen, während die Zunge des Mannes immer wieder über
diese strich.
Omi bemerkte, wie sich in seinen Lenden etwas zu rühren begann. So ungewollt dieses
Erlebnis auch war, der andere wusste, wie man jemanden im Bett erregen konnte. Omi fand es
unglaublich erotisch, wie er zwischen seinen Schenkeln berührt wurde.

Er war hin und hergerissen zwischen seinen Gefühlen und dem Auftrag, den er sich selbst
gegeben hatte. Er musste Informationen sammeln, doch wenn er sich jetzt hier hingab, würde
ihm das nicht gelingen.
Immer wieder spielten ihm seine Gedanken einen Streich. Er sah sich selbst, wie er hier mit
Yohji im Bett lag, wie Yohji langsam seine gegelten Finger in ihn hineinschob. Wie Yohji
seine Erektion mit dem Mund verwöhnte. Aber nein, all das tat dieser unbekannte Mann.

Ein Stöhnen entrang sich seiner Kehle, er konnte es nicht mehr zurückhalten. Während er
seinen Gefühlen nachgab und die Berührungen des anderen genoss, schalt er sich selbst für
sein Versagen.

Omi merkte, wie die Finger durch etwas ersetzt wurden. Jetzt war es also soweit, sein erstes
Mal. Nachdem das Glied des Mannes in ihn eingedrungen war, rührte der andere sich erst mal
nicht. Omi konnte sich an das Gefühl gewöhnen. Langsam fing der Mann an sich zu bewegen.
Jedes Mal traf er diesen Punkt tief in Omi, der ihm die allerhöchsten Gelüste bereitete. Was
würde der kleine Blonde nur dafür geben, wenn Yohji es wäre, der hier mit ihm war.

Der Mann beugte sich langsam nach vorne, kam mit seinem Kopf dem Gesicht von Omi
immer näher. Er verteilte federleichte Küsse auf Omis Hals. Seine seidigen Haarsträhnen
strichen über das Gesicht unter ihm.
Er vergrub seinen Kopf in Omis Halsbeuge, so dass Omis Gesicht in seinen Haaren vergraben
war.
Omis Instinkte meldeten sich kurzfristig zurück. Der andere hatte auch jetzt noch nichts
gesagt, nicht mal gestöhnt, er musste sich wohl kräftig auf die Lippe beißen, oder ähnliches.
Doch dieser Geruch in den Haaren... Omi schnüffelte mit seiner Nase noch mal. Er kannte
diesen Geruch. Zigaretten. Und die Marke erkannte er auch.
Nein, das würde er nicht tun, oder? Wie konnte er ihm das nur antun?
Seine Gedanken wurden durch den Orgasmus, der in diesem Moment durch seinen Körper
jagte, auf andere Bahnen gelenkt. Omi stöhnte noch einmal tief auf, dann kam auch der
andere Mann.
Omi lag noch in seinen postkoitalen Zuckungen, als die Spritze in seinen Arm gejagt wurde.

Er wurde wieder auf der Straße wach. Angekleidet und unweit von der Stelle, wo er
überfallen wurde. Er sammelte sich und seine Tasche und machte sich dann auf den Weg nach
Hause.
Seine Gedanken immer noch mit diesem Zigaretten-Geruch in den Haaren beschäftigt. War
der Mann der ihn überfallen hatte, wirklich der, den er sofort mit diesem Geruch in
Verbindung brachte. Es gab doch sicherlich auch andere Männer, die diese Marke rauchten.
Aber er war auch so sanft gewesen und die Haare, die sich so seidig anfühlten...
Omi schüttelte noch einmal den Kopf, bevor er die Tür zum Koneko öffnete. Vielleicht würde
die Untersuchung des Spermas etwas bringen, er würde auf jeden Fall herausfinden, wer
dieser Mann war.
Und wenn es der war, den er im Verdacht hatte, dann gnade ihm Gott.

TBC

So, dass war dann das erste Kapitel.
Ja, wen hat unser kleiner Omi denn jetzt im Verdacht? Allein bei Weiß habe ich schon zwei
Raucher und dann gibt's da noch Schu...
Und wer sagt eigentlich, dass Crawfish oder Farfie nicht rauchen... Oder Nagi... LOL
Ken möchte ich mal ausschließen, von wegen Sportler und so.

Viel Spaß beim Raten. *g*