"bla bla" - gesprochenes Wort

/bla bla/ - Gedanken

//bla bla// - Schuldig unterhält sich mental

Zur Unterhaltung im Chat: Da ich im Chatten nicht sonderlich fit bin, habe ich mich mit den

Smilies etwas zurückgehalten. Lieber mache ich da ein paar weniger, als dass ich was falsch

mache. Ich weiß, dass man im Chat normalerweise klein schreibt usw., aber es sieht im Text

besser aus, wenn ich ganze Sätze formuliere. Bitte seid nachsichtig.

[bla bla] - Kommentare von mir

Ich hoffe, ihr kommt hier nicht durcheinander. Aber ich gebe mir Mühe, es im Text

verständlich zu machen, welche Kommunikationsform gerade verwendet wird.

Verzweifelung? Fehlentscheidung. Rache!

Teil 3

Der Sonntagmorgen im Koneko war so ruhig, wie jeder andere Sonntag auch. Ken war beim

Fußball, Aya hatte sich ins Krankenhaus verzogen und Yohji horchte noch an der Matratze.

Das ließ Omi Zeit und Ruhe, sich um seine Hausaufgaben zu kümmern.

Da sich auch zum Mittagessen keiner seiner Mitbewohner zeigte, machte er sich schnell etwas

in der Mikrowelle warm und zog sich dann an seinen PC zurück. Er sah nach den E-Mails,

beantwortete die eiligen und schaute dann in seinem Lieblings-Chatroom nach, ob

Darkchylde anwesend war.

Zu seinem Glück war der andere Junge tatsächlich da. Omi wusste nicht viel über ihn.

Angeblich wohnte er auch in Tokio, lebte in einer WG und ging noch zur Schule.

Koneko: Hi. Wie geht's denn so?

Darkchylde: Hallo. Ist recht langweilig. Nichts passiert. Sogar meine Mitwohnis lassen mich

in Ruhe.

Koneko: Kann ich dich mal was intimes fragen?

Darkchylde: Klar. Schieß los.

Koneko: Ich glaube, ich bin vergewaltigt worden.

Darkchylde: Du glaubst?

Koneko: Naja, es war so komisch. Es hat sich mehr angefühlt, als ob er mich lieben würde. Er

war so zärtlich und sanft.

An dieser Stelle rief einige Kilometer weiter ein Teenager mental nach seinem Mitbewohner.

//Schuldig, das musst du sehen. Crawfish hatte tatsächlich recht. Koneko IST Bombay.//

//Komme gleich.// Schuldig machte sich auf den Weg in Nagis Zimmer.

"Bist du dir echt sicher, dass es Bombay ist?" Er sah Nagi fragend an.

"Klar doch. Wie viele Leute in Tokyo würden denn so etwas über eine Vergewaltigung

sagen." Damit deutete er auf den Bildschirm. "Ganz schön einfallslos, sein Nickname."

"Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen." Schuldig zog einen Stuhl zum PC

und ließ sich neben Nagi nieder. "Dann wollen wir doch mal sehen, was Klein- Bombay so zu

sagen hat."

Koneko: Bist du noch da?

Darkchylde: Klar. War nur mal kurz wohin. Gomen.

Koneko: Schon ok.

Darkchylde: Er hat dich also "geliebt". Wie kommst du denn dann auf den Begriff

"Vergewaltigung"?

Koneko: Ich war ja nicht freiwillig dort. Und ich konnte nichts von ihm erkennen. Er hat mir

die Augen verbunden und mich gefesselt.

Schuldig schubste Nagi vom Keyboard weg und tippte schnell selbst was ein.

Darkchylde: Und? Hat's dir gefallen? Die Fesselspiele?

Koneko: Ja schon, aber... Das geht dich doch gar nichts an. *grummel*

Nagi hatte sich wieder an die Tastatur gekämpft.

Darkchylde: Tschuldigung. Ich habe nur einen Mitbewohner, der steht unheimlich auf

Fesselspielchen. Hat mich interessiert, ob es auch andere gibt, die das mögen.

Böse schaute er Schuldig an. "Tu das nie wieder. Was soll er denn von mir denken."

"Dass du ein kleiner Perverser bist?" Er grinste ihn schief an.

Koneko: Naja. *Darkchylde zweifelnd anschaut* Jedenfalls weiß ich nicht, was ich davon

halten soll. Er schleppt mich irgendwo hin, fesselt mich und dann... Ist es so, als wären wir

zwei Liebende und nicht Täter und Opfer.

Darkchylde: Bist dir denn wie ein Opfer vorgekommen?

Koneko: In dem Sinne schon, dass ich nicht von mir aus dahin gegangen bin. Ja.

Darkchylde: Würdest du es denn wieder tun? Wenn du könntest?

Koneko: *grübel* Ich glaube schon. Es war so, wie ich es mir immer gewünscht habe.

Darkchylde: Hast schon recht. So ganz kann man das nicht als Vergewaltigung bezeichnen.

Aber du warst ja nicht freiwillig da.

Koneko: Eben.

Darkchylde: Hast du eine Ahnung, wer es war. //Gut Nagi. Endlich stellst du mal die richtigen

Fragen.//

Koneko: Ich habe da zwei meiner Mitbewohner im Verdacht.

Darkchylde: Gleich zwei.

Koneko: Ja, sie haben viele äußerliche Gemeinsamkeiten. Und beide haben für den Abend

kein Alibi - zumindest kein hieb- und stichfestes.

Darkchylde: Und jetzt?

Koneko: Ich habe Proben zur Untersuchung geschickt. Aber die Ergebnisse bekomme ich

wohl erst am Freitag.

Darkchylde: Und solange lebst du im Ungewissen?

Koneko: Denke schon. Ich gehe ein, wenn ich es nicht endlich weiß.

Crawford stand in der Tür zu Nagis Zimmer. "Hört endlich auf, Bombay auszufragen. Dafür

ist jetzt keine Zeit. Schuldig und ich haben heute noch einen Termin, den wir nicht

verschieben können. Und da ich morgen nicht da bin, wird der Einsatzplan für Morgen Abend

jetzt besprochen. Macht Schluss."

Schuldig drängelte sich wieder an die Tastatur

Darkchylde: Fordere ihn doch vorher noch mal heraus, dann weißt du schon vor Freitag, wer

es ist.

Koneko: O.O Und wie soll ich das machen?

Darkchylde: Triff dich mit ihm.

Koneko: ...

Schuldig hatte sich nach seinem letzten Satz schon auf den Weg zu Crawford ins Büro

gemacht. Es blieb also an Nagi hängen, das Gespräch zu beenden.

Darkchylde: Gomen. Aber meine Mitwohnis wollen die Wochenplanung jetzt sofort machen.

Ich muss los. Bis demnächst mal.

Koneko: Bis dann. Schöne Woche noch.

Darkchylde: Dir auch. CU.

Er surfte noch planlos eine Weile im Internet herum und hatte den PC gerade

heruntergefahren, als es an seiner Tür klopfte. Offenbar war Ken in der Zwischenzeit vom

Training zurückgekehrt. "Kommst du? Manx hat einen neuen Auftrag für uns."

Zusammen mit Ken begab er sich in den Einsatzraum, wo die beiden Älteren und Manx schon

warteten.

Omi fragte sich zum wiederholten Male, wie eine derart schöne und kluge Frau einen so

schlechten Kleidergeschmack haben konnte. Söckchen zu Sandalen anziehen. Sogar er

wusste, dass man das besser lassen sollte.

Die junge Frau legte das Video ein. Omi schloss die Augen solange, bis er die Stimme von

Persia hörte. Das "Ameisen-TV" erinnerte ihn einfach zu sehr an "ring", einen tollen Film,

der ihn aber einige Nächte nicht hatte schlafen lassen.

Als die Stimme erklang, richtete er seinen Blick wieder auf den Fernseher.

"Weiß. Japans Musikindustrie soll vernichtet werden. Der Schuldige hat bereits seit einigen

Jahren weltweit schwere Schäden bei Jugendlichen hinterlassen. Hat man einmal Lieder von

ihm gehört, wird man sie nie wieder vergessen. Die Schäden, die diese jungen Menschen

erleiden, sind einfach unvorstellbar grausam. Jetzt will er das Gleiche auch in Japan tun." Es

wurden zwei Bilder eingeblendet. Ein Mann, knapp fünfzig Jahre alt, der andere noch ein

Teenager.

"Diese beiden, Dita Boren und sein Handlanger Danieru Kuberubeku, werden sich morgen

mit Vertretern der größten japanischen Plattenfirma treffen. Ihr müsst sie aufhalten, bevor sie

den Treffpunkt erreichen. Weiß, verweigert diesen dunklen Biestern ihre Zukunft." [Sorry,

wenn die Übersetzung nicht so toll ist, aber ich kann mir den Spruch von den deutschen

DVD's nicht merken, sondern immer nur den englischen.]

Manx schaltete den Videorecorder aus. "Wir haben ihr Fahrtroute und den Treffpunkt

ausfindig machen können. Die Informationen habe ich hier. Seid ihr alle dabei?" Sie sah sich

fragend um.

Die vier jungen Männer nickten ihr zu. Diesen Boren würden sie stoppen. Sie würden nicht

zulassen, dass die japanische Jugend unter unvorstellbar grausiger Musik leiden musste.

Omi nahm ihr die Mappe ab, schließlich oblag es ihm, den Einsatz zu planen.

"Gut. Ich bekomme eure Berichte dann am Dienstag. Bis dann." Damit wandte sie sich ab und

verließ den Raum.

Ken stupste Yohji in die Seite. "Bist du krank? Du hast nicht einmal VERSUCHT, sie zu

einem Date zu überreden." Für Ken war das ungefähr so, als ob die Sonne im Westen

aufgehen würde.

"Ich habe dir doch gestern schon gesagt, dass mich andere Leute nicht mehr interessieren. Ich

habe gefunden, wonach ich gesucht habe." Ken rollte daraufhin mit den Augen.

"Jetzt musst du sie nur noch überreden, ein zweites Mal mit dir auszugehen, oder?"

Yohji sah in wütend an. "Ken, halt einfach die Klappe." Damit zog sich der Blondschopf

zurück und hinterließ einen irritierten Ken. "Was sollte denn das jetzt?" Er blickte fragend in

Richtung von Omi. Der zuckte nur die Schultern und begann mit der Einsatzplanung.

Nach einem Abendessen zu dritt, da Aya mal wieder verschwunden war, und ungemein

spannenden Erzählungen von Ken zum Thema "Europäischer Fußball", hatte sich Omi zu

Bett begeben. Er hatte noch ein bisschen Fernsehen geschaut, aber außer Filmen, die er schon

fast auswendig kannte, gab das Programm nichts her.

Daher konnte er mit seinen Gedanken auch etwas abschweifen und sich noch mal den Chat

mit Darkchylde durch den Kopf gehen lassen. Sollte er es wirklich heraufbeschwören und

sich ein weiteres Mal mit diesem Mann treffen? Sein Körper schien dies ganz unbedingt zu

wollen. Schon allein bei dem Gedanken daran, wieder so verwöhnt zu werden, zuckte etwas

in seinen Lenden.

Eine weitere Idee hing ihm ebenfalls im Kopf fest. Sollte er nicht besser mit Yohji reden, ihn

fragen, ob er es war. Wäre das nicht einfach und vor allem ungefährlicher?

Was, wenn bei dem Treffen mit dem Mann etwas schief ging? Er nicht auf die vermutete

Person traf, sondern auf einen echten Verbrechter, der ihn verletzte. /Wer sollte mich den

verletzen?/ Diesen Gedanken schob er schnell zur Seite. Das letzte Mal, als er so was

gedachte hatte, war er an einen Stuhl gefesselt wieder aufgewacht.

Er wälzte von beiden Möglichkeiten die Vor- und Nachteile noch eine Weile hin und her,

bevor er in einen traumlosen Schlaf fiel. Morgen war schließlich auch noch ein Tag.

TBC