"bla bla" - gesprochenes Wort
/bla bla/ - Gedanken
//bla bla// - Schuldig, der Leute nervt bzw. sich mit ihnen unterhält
Bitte stoßt euch nicht allzu sehr an dem leicht rauen Ton, den Schu verwenden wird. Wenn er
fröhlich vor sich hin säuseln würde, wäre die Szene unglaubwürdig. Ich habe mir aber
wirklich Mühe mit der Wortwahl gegeben, damit es nicht total ins Kellerniveau absinkt.
Verzweifelung? Fehlentscheidung. Rache!
Teil 4
Dieser Montag war für mi sehr hektisch gewesen. Gleich nach Schulschluss hatte er erst noch
seine Schicht im Koneko gehabt, dann war er mit den anderen den Plan durchgegangen, hatte
seine Hausaufgaben erledigt und jetzt wartete er mit Weiß in dieser verlassenen Gegen auf diesen
Boren.
An einer Stelle führte deren Route durch eine sehr selten benutze Straße, hier würden sie ihr
Opfer stellen. Der Einsatz erfolgte genau nach Plan. Völlig problemlos hatten sie Boren und
Kuberubeku erledigt. Der Chauffeur konnte nicht verschont werden. Es wäre ein zu großes
Risiko für sie selbst und für Kritiker, wenn sie ihn am Leben ließen.
Omi wollte den Leuten von Kritiker per Funk das Signal geben, dass der Auftrag erledigt war und
sie sich um die Aufräumarbeiten kümmern konnten. Er hatte sich etwas von dem Rest der Gruppe
entfernt, da sein Handy hier einen besseren Empfang hatte.
---
"Nagi, beeil dich endlich oder wir kommen noch zu spät." Schuldig zerrte den Kleinen an der Hand
hinter sich her. Er schien sehr in Eile zu sein.
"Ist es vielleicht meine Schuld, dass du Ewigkeiten in Crawfishs Büro bleiben musstest." Er fragte
sich zum wiederholten Male, was er hier eigentlich sollte. Gestern bei der Besprechung des
heutigen Einsatzes, hatte Crawford nur ihn und Schuldig dafür abbestellt. Es konnte also nicht
sonderlich schwierig sein. Das meiste der Arbeit blieb sowieso immer an ihm hängen.
Schuldig hielt an. "So, gleich wird er kommen. Halte dich bereit."
Nagi schaute ihn strafend an, als ob er sagen wollte 'Wann bin ich denn mal nicht bereit?'.
"Schon gut." Schuldig wuschelte Nagi durch die Haare und schob in dann in eine Lücke zwischen
zwei Häusern. "Bleib hier stehen und achte darauf, dass er dich nicht sehen kann."
Schuldig selbst versteckte sich hinter einem Müllcontainer. Er konnte so mit Nagi Blickkontakt
halten und auch sehen, wer in die Gasse einbog.
//Schuldig? Warum sind wir eigentlich hier?//
//Braaaaad hat etwas gesehen, was mir Spaß machen wird. Deswegen. Und jetzt pass auf. Auf mein
Zeichen machst du ihn bewegungsunfähig.//
//Verstanden.//
Schuldig grinste fröhlich vor sich hin. Das würde ein wahrhaft lustiger Abend werden. Zumindest
für ihn.
---
Omi bog um die Ecke und holte sein Handy hervor. Noch bevor er die Tastensperre aufheben
konnte, war sein ganzer Bewegungsapparat eingefroren. Er konnte gerade mal noch atmen und
seine Augen bewegen, das war dann aber auch schon alles.
Er ahnte schon fast, wer ihn in diese Bedrängnis gebracht hatte, doch sie hatten den ganzen Abend
noch nichts von Schwarz gesehen. Außerdem gab es aus seiner Sicht keinen Grund, warum sie hier
sein sollten. Dann tauchte Schuldig hinter dem Müllcontainer auf und begrüßte ihn freudestrahlend.
"Da hat Nagi aber was schönes gefangen." Der Rothaarige grinste ihm entgegen.
"Lass mich in Ruhe." Er probierte sich aus der Umklammerung von Nagi zu befreien, doch es
gelang ihm nicht. /Wo steckt dieser Zwerg eigentlich?/
"Ich glaube nicht, dass es ihm gefällt, so genannt zu werden. Außerdem bist du nur unwesentlich
größer. Also halt besser die Klappe."
"Raus aus meinem Kopf und sag endlich, was du willst?" Irgendwie wollte Schuldig wohl nur
nerven und ihn nicht wirklich nicht angreifen, das hätte er sonst schon längst getan. Er sollte also
endlich zum Punkt kommen.
"Och, nur mal schauen, wie du so aussiehst, nach deinem ersten Mal. Ich habe gehört, es hat
dir mächtig gut gefallen." Omi sah ihn mit großen Augen an. Woher wusste denn Schuldig davon?
"Idiot. Du schreist diesen Gedanken jedem förmlich entgegen." Er zwinkerte Omi zu.
"Jetzt mal raus mit der Sprache, hat es dich so richtig scharf gemacht, von einem Unbekannten so
genommen zu werden?"
"..." Omi hatte beschlossen auf solche Fragen nicht zu antworten. Zumindest würde er
Schuldig nicht antworten.
"Dann nehmen wir halt einen anderen Weg." [Zitat: Tanz der Vampire *g*]
Omis Kopf tat unheimlich weg, als Schuldig darin herumstöberte. Der junge Mann von
Schwarz fand alles, wonach er gesucht hatte.
"Es war also der Geruch, der dich am meisten angetörnt hat? Der Gedanke, dass Balinese dein
erster ist? Das mit dem Geruch sollte kein Problem sein. Und damit du dich auch so richtig
wohl fühlst, habe ich hier noch was für dich." Er zog ein schwarzes Seidentuch aus der
Tasche.
//Nagi? Halt ihn schön weiter fest. Wenn er sich jetzt rührt, kann das schmerzhaft für mich
werden.//
//OK.//
Schuldig ging langsam auf Omi zu und band ihm das Tuch um die Augen. Er stand direkt vor
Omi. Dessen Gesicht war im langen Haar seines Gegenüber verborgen. Schon bevor er tief
Luft holte, war ihm klar gewesen, was er da roch. Dunhill Menthol. War das die neue In-
Marke, die halb Tokyo rauchte? Oder nur alle Leute in seinem Umfeld?
//Das musst du schon selbst herausfinden.//
Schuldig prüfte, ob die Binde auch schön fest saß und glitt dann mit seinen Händen langsam
an Omis Seiten herunter. //Und? Fühlt sich das genauso an wie neulich?//
"Lass deine dreckigen Finger von mir." Er fühlte sich so hilflos. Am Freitag hatte er die
Berührungen willkommen geheißen. Jetzt, bei Schuldig, fühlte es sich nur ekelhaft an.
//Wollen wir doch mal sehen, ob du das gleich immer noch sagst.// Er öffnete Omis Hose und
zog sie samt den Boxer-Shorts nach unten.
//Da gebe ich mir solche Mühe mit dir, und es regt sich nichts.// Obwohl Schuldig seine
Stimme nicht gebrauchte, klang er in Omis Kopf dennoch beleidigt.
//Habe ich denn was vergessen? Geruch, Augenbinde, nackter Omi. Du solltest eigentlich geil
sein wie Nachbars Lumpi.//
"Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich was bei dir empfinde."
//Neulich haben dir aber genau die paar Punkte gereicht, damit du scharf wirst, und jetzt...
Was habe ich nur vergessen?// Er murmelte vor sich hin.
Omis Gedanken gingen kurz auf Wanderschaft. Wollte Schuldig damit etwa andeuten, dass er
es gewesen war? Das konnte doch unmöglich wahr sein.
//Ah. Jetzt habe ich es.// Er leckte mit seine Zunge über Omis Glied. Auch wenn der kleine
Blonde diese Berührung als nicht sonderlich angenehm empfand, war er erleichtert. Kein
Piercing. Es war nicht Schuldig gewesen.
//Natürlich war ich es nicht. Ich würde mich doch nicht mit Kindern einlassen, wenn ich
Crawford haben kann.//
"Dann erklär mir mal ganz genau, was du hier machst. Es sieht nämlich verdammt danach aus, als
ob du was von mir willst." Omi war noch immer erleichtert, dass er Schuldig von seiner
Verdächtigen-Liste streichen konnte. Diese Erleichterung überdeckte sogar das Ekel-Gefühl, dass
er von dessen Berührungen bekam.
//Spielen, mein Kleiner. Und du bist so ein süßes Spielzeug. Meint übrigens auch derjenige, der
dich als erster gevögelt hat.//
"Das ich ein Spielzeug bin?" Omi konnte es nicht glaube, er hatte gedacht, er wäre für den anderen
etwas Besonderes gewesen. Wenigstens hatte dieser Abend den Eindruck bei ihm erweckt.
//Wie blöd bist du eigentlich? Zuviel Kontakt mit Siberian? Klar bist du für ihn was Besonderes.
Ich meinte den Teil mit "süß". Er findet dich unglaublich kawaii.//
Schuldig wusste also, wer es war. Nur würde er es ihm wahrscheinlich nicht sagen.
//Genau richtig. Ich will dir doch nicht die Überraschung verderben.//
Der ausgebildete Killer in seinem Gehirn meldete auch schon jetzt an Omi, dass er seinen Mund
doch problemlos bewegen konnte. Warum hatte er nicht schon viel früher um Hilfe gerufen. Mit
einem lauten Schrei machte er auf sich aufmerksam. Die anderen konnten nicht weit entfernt sein.
Sie würden ihn retten und Schuldig so richtig vermöbeln.
//Ah. Schade, dass du doch auf den Gedanken gekommen bist. Und da habe ich schon fast geglaubt,
es gefällt dir hier mit mir.//
"Immer doch. Und gleich kommen hier kleine Engelchen mit weißen Flügeln."
//Nagi. Halt Bombay in dieser Position und mach dich vom Acker, die anderen Weiß werden gleich
kommen. Ich will aber, dass sie ihn genauso finden.//
Nagi zog sich weiter zurück, behielt sein Opfer aber immer noch im Blickfeld. Schuldig trat ein
paar Schritte hinter Omi und erwartete die Ankunft der anderen.
Aya und Yohji kamen fast zeitgleich um die Ecke. Sie sahen einen Omi mit heruntergelassener
Hose und verbundenen Augen und dicht dahinter Schuldig.
Aya stürzte sich sofort wutentbrannt auf Schuldig. Dieser zog sich langsam zurück, während er
immer wieder den Schwerthieben auswich.
//Nagi. Lass ihn los. Wir hauen ab.//
"Bis dann mein Süßer. War schön dich zu sehen. Bis bald mal." Omi hörte, wie ein Luftkuss
gegeben wurde. Hatte Schuldig ihn damit gemeint oder doch einen der anderen?
Er merkte, dass sein Körper wieder frei war. Noch bevor er die Augenbinde abnahm, zog er sich
die Hose wieder hoch. Er musste ja nicht länger als notwendig so rumstehen, insbesondere da seine
Teamkollegen sich offenbar in unmittelbarer Nähe befanden.
Omi nahm die Binde ab und sah sich direkt gegenüber von Yohji. Dieser sah in besorgt an. "Geht's
dir gut?"
Omi musste tatsächlich kurz seine Gefühle sortieren, bevor er darauf antworten konnte. "Ja. Ich
denke schon."
"Hat er dir auch wirklich nicht wehgetan."
"Nein. Ist schon ok." Ihn störte nur, dass Schuldig etwas wusste, was er nicht wusste. Und worauf
er wahrscheinlich noch bis Freitag warten musste.
"Komm, ich bring dich zum Wagen und fahr dich dann nach Hause." Yohji legte einen Arm um ihn
und wollte mit Omi in Richtung seines Seven gehen.
"Warte noch. Das Kritiker-Team." Deswegen war er ja nur in dieser Straße gelandet.
Wenig später waren sie auf dem Weg zum Koneko. Omi war glücklich, dass er mal wieder bei
Yohji mitfahren konnte, meist wurde er auf den Rücksitz von Ayas Porsche gesteckt und sollte
damit zufrieden sein. Innerlich dachte er nur, dass er ja ein kleine Belohnung verdient hatte, nach
allem, was so in den letzten Tagen passiert war.
Omi hatte in seinem Zimmer schon das Licht ausgemacht, als es noch mal an der Tür klopfte. "Bist
du noch wach?" Yohjis Stimme.
"Ja, komm rein." Er schaltete seine Nachttischlampe an.
Yohji öffnete leise die Tür. Er sah Omi an, der ihn zu sich ans Bett winkte. "Was willst du denn
noch?" Ohne weiter zu fragen setzte sich der ältere ebenfalls aufs Bett.
"Ich wollte nur noch mal schauen, ob mit dir wirklich alles in Ordnung ist. Du bist in letzter Zeit so
komisch."
/Wärst du auch, wenn du meinen Freitag erlebt hättest./ "Es geht mir gut. Wirklich."
"Gibt es sonst noch was, das du mir sagen möchtest. Du weißt doch, dass du mir alles erzählen
kannst."
/Ja, Yohji. Nur eines kann ich dir nicht sagen. Ich liebe dich./ Omi starrte den Mann neben ihm mit
traurigen Augen an. Er hatte einfach nicht genug Mut für diese Tat. Was, wenn der andere ihn
abwies. Weiß war so etwas wie eine Familie für ihn. Lieber wollte er drei Brüder haben, als gar
nichts. Wenn Yohji ihn nicht wollte, würde er nicht mehr länger in diesem Team sein wollen. Jeden
Tag jemanden sehen, der einen ablehnte. Diese Kraft hatte er einfach nicht.
Eine Träne kullerte ihm die Wange hinunter. Yohji wischte sie mit dem Daumen vorsichtig zur
Seite. "Ist es so schlimm, was du mir sagen willst?"
"Nein. Es ist nur... Ich... kannst du heute Nacht bei mir bleiben?" Er biss sich auf die Zunge. Hatte
er zuviel gewagt? Würde ihn Yohji jetzt angewidert ansehen? Oder für ein Kind halten, dass nicht
alleine schlafen konnte?
"Sicher doch. Alles was du willst. Ich gehe nur noch schnell ins Bad und komme dann zu dir. OK?"
Omi nickte benommen. Yohji würde hier schlafen? In seinem Bett? Es war breit genug für zwei,
aber dass er so schnell zusagen würde, wer hätte das geglaubt. Er atmete einmal tief aus und rückte
an die Wand, damit Yohji mehr Platz hatte.
Als dieser einige Minuten später wieder in der Tür stand, hielt Omi kurz die Luft an. Yohji war nur
mit Shorts und einem äußerst knappen T-Shirt bekleidet. Der kleine Blonde hielt es zwar für
ziemlich ausgeschlossen, dass er diese Nacht auch nur ein Auge zu bekam, hielt aber dennoch die
Zudecke einladend geöffnet.
Yohji kuschelte sich neben ihm ins Bett und gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn, bevor
er sich richtig hinlegte und fast sofort einschlief. Omi hingegen lag noch eine SEHR lange Weile
wach, bevor auch in der Schlaf übermannte. Seine Gedanken immer noch bei dem Kuss und Yohji
neben ihm.
TBC.
/bla bla/ - Gedanken
//bla bla// - Schuldig, der Leute nervt bzw. sich mit ihnen unterhält
Bitte stoßt euch nicht allzu sehr an dem leicht rauen Ton, den Schu verwenden wird. Wenn er
fröhlich vor sich hin säuseln würde, wäre die Szene unglaubwürdig. Ich habe mir aber
wirklich Mühe mit der Wortwahl gegeben, damit es nicht total ins Kellerniveau absinkt.
Verzweifelung? Fehlentscheidung. Rache!
Teil 4
Dieser Montag war für mi sehr hektisch gewesen. Gleich nach Schulschluss hatte er erst noch
seine Schicht im Koneko gehabt, dann war er mit den anderen den Plan durchgegangen, hatte
seine Hausaufgaben erledigt und jetzt wartete er mit Weiß in dieser verlassenen Gegen auf diesen
Boren.
An einer Stelle führte deren Route durch eine sehr selten benutze Straße, hier würden sie ihr
Opfer stellen. Der Einsatz erfolgte genau nach Plan. Völlig problemlos hatten sie Boren und
Kuberubeku erledigt. Der Chauffeur konnte nicht verschont werden. Es wäre ein zu großes
Risiko für sie selbst und für Kritiker, wenn sie ihn am Leben ließen.
Omi wollte den Leuten von Kritiker per Funk das Signal geben, dass der Auftrag erledigt war und
sie sich um die Aufräumarbeiten kümmern konnten. Er hatte sich etwas von dem Rest der Gruppe
entfernt, da sein Handy hier einen besseren Empfang hatte.
---
"Nagi, beeil dich endlich oder wir kommen noch zu spät." Schuldig zerrte den Kleinen an der Hand
hinter sich her. Er schien sehr in Eile zu sein.
"Ist es vielleicht meine Schuld, dass du Ewigkeiten in Crawfishs Büro bleiben musstest." Er fragte
sich zum wiederholten Male, was er hier eigentlich sollte. Gestern bei der Besprechung des
heutigen Einsatzes, hatte Crawford nur ihn und Schuldig dafür abbestellt. Es konnte also nicht
sonderlich schwierig sein. Das meiste der Arbeit blieb sowieso immer an ihm hängen.
Schuldig hielt an. "So, gleich wird er kommen. Halte dich bereit."
Nagi schaute ihn strafend an, als ob er sagen wollte 'Wann bin ich denn mal nicht bereit?'.
"Schon gut." Schuldig wuschelte Nagi durch die Haare und schob in dann in eine Lücke zwischen
zwei Häusern. "Bleib hier stehen und achte darauf, dass er dich nicht sehen kann."
Schuldig selbst versteckte sich hinter einem Müllcontainer. Er konnte so mit Nagi Blickkontakt
halten und auch sehen, wer in die Gasse einbog.
//Schuldig? Warum sind wir eigentlich hier?//
//Braaaaad hat etwas gesehen, was mir Spaß machen wird. Deswegen. Und jetzt pass auf. Auf mein
Zeichen machst du ihn bewegungsunfähig.//
//Verstanden.//
Schuldig grinste fröhlich vor sich hin. Das würde ein wahrhaft lustiger Abend werden. Zumindest
für ihn.
---
Omi bog um die Ecke und holte sein Handy hervor. Noch bevor er die Tastensperre aufheben
konnte, war sein ganzer Bewegungsapparat eingefroren. Er konnte gerade mal noch atmen und
seine Augen bewegen, das war dann aber auch schon alles.
Er ahnte schon fast, wer ihn in diese Bedrängnis gebracht hatte, doch sie hatten den ganzen Abend
noch nichts von Schwarz gesehen. Außerdem gab es aus seiner Sicht keinen Grund, warum sie hier
sein sollten. Dann tauchte Schuldig hinter dem Müllcontainer auf und begrüßte ihn freudestrahlend.
"Da hat Nagi aber was schönes gefangen." Der Rothaarige grinste ihm entgegen.
"Lass mich in Ruhe." Er probierte sich aus der Umklammerung von Nagi zu befreien, doch es
gelang ihm nicht. /Wo steckt dieser Zwerg eigentlich?/
"Ich glaube nicht, dass es ihm gefällt, so genannt zu werden. Außerdem bist du nur unwesentlich
größer. Also halt besser die Klappe."
"Raus aus meinem Kopf und sag endlich, was du willst?" Irgendwie wollte Schuldig wohl nur
nerven und ihn nicht wirklich nicht angreifen, das hätte er sonst schon längst getan. Er sollte also
endlich zum Punkt kommen.
"Och, nur mal schauen, wie du so aussiehst, nach deinem ersten Mal. Ich habe gehört, es hat
dir mächtig gut gefallen." Omi sah ihn mit großen Augen an. Woher wusste denn Schuldig davon?
"Idiot. Du schreist diesen Gedanken jedem förmlich entgegen." Er zwinkerte Omi zu.
"Jetzt mal raus mit der Sprache, hat es dich so richtig scharf gemacht, von einem Unbekannten so
genommen zu werden?"
"..." Omi hatte beschlossen auf solche Fragen nicht zu antworten. Zumindest würde er
Schuldig nicht antworten.
"Dann nehmen wir halt einen anderen Weg." [Zitat: Tanz der Vampire *g*]
Omis Kopf tat unheimlich weg, als Schuldig darin herumstöberte. Der junge Mann von
Schwarz fand alles, wonach er gesucht hatte.
"Es war also der Geruch, der dich am meisten angetörnt hat? Der Gedanke, dass Balinese dein
erster ist? Das mit dem Geruch sollte kein Problem sein. Und damit du dich auch so richtig
wohl fühlst, habe ich hier noch was für dich." Er zog ein schwarzes Seidentuch aus der
Tasche.
//Nagi? Halt ihn schön weiter fest. Wenn er sich jetzt rührt, kann das schmerzhaft für mich
werden.//
//OK.//
Schuldig ging langsam auf Omi zu und band ihm das Tuch um die Augen. Er stand direkt vor
Omi. Dessen Gesicht war im langen Haar seines Gegenüber verborgen. Schon bevor er tief
Luft holte, war ihm klar gewesen, was er da roch. Dunhill Menthol. War das die neue In-
Marke, die halb Tokyo rauchte? Oder nur alle Leute in seinem Umfeld?
//Das musst du schon selbst herausfinden.//
Schuldig prüfte, ob die Binde auch schön fest saß und glitt dann mit seinen Händen langsam
an Omis Seiten herunter. //Und? Fühlt sich das genauso an wie neulich?//
"Lass deine dreckigen Finger von mir." Er fühlte sich so hilflos. Am Freitag hatte er die
Berührungen willkommen geheißen. Jetzt, bei Schuldig, fühlte es sich nur ekelhaft an.
//Wollen wir doch mal sehen, ob du das gleich immer noch sagst.// Er öffnete Omis Hose und
zog sie samt den Boxer-Shorts nach unten.
//Da gebe ich mir solche Mühe mit dir, und es regt sich nichts.// Obwohl Schuldig seine
Stimme nicht gebrauchte, klang er in Omis Kopf dennoch beleidigt.
//Habe ich denn was vergessen? Geruch, Augenbinde, nackter Omi. Du solltest eigentlich geil
sein wie Nachbars Lumpi.//
"Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich was bei dir empfinde."
//Neulich haben dir aber genau die paar Punkte gereicht, damit du scharf wirst, und jetzt...
Was habe ich nur vergessen?// Er murmelte vor sich hin.
Omis Gedanken gingen kurz auf Wanderschaft. Wollte Schuldig damit etwa andeuten, dass er
es gewesen war? Das konnte doch unmöglich wahr sein.
//Ah. Jetzt habe ich es.// Er leckte mit seine Zunge über Omis Glied. Auch wenn der kleine
Blonde diese Berührung als nicht sonderlich angenehm empfand, war er erleichtert. Kein
Piercing. Es war nicht Schuldig gewesen.
//Natürlich war ich es nicht. Ich würde mich doch nicht mit Kindern einlassen, wenn ich
Crawford haben kann.//
"Dann erklär mir mal ganz genau, was du hier machst. Es sieht nämlich verdammt danach aus, als
ob du was von mir willst." Omi war noch immer erleichtert, dass er Schuldig von seiner
Verdächtigen-Liste streichen konnte. Diese Erleichterung überdeckte sogar das Ekel-Gefühl, dass
er von dessen Berührungen bekam.
//Spielen, mein Kleiner. Und du bist so ein süßes Spielzeug. Meint übrigens auch derjenige, der
dich als erster gevögelt hat.//
"Das ich ein Spielzeug bin?" Omi konnte es nicht glaube, er hatte gedacht, er wäre für den anderen
etwas Besonderes gewesen. Wenigstens hatte dieser Abend den Eindruck bei ihm erweckt.
//Wie blöd bist du eigentlich? Zuviel Kontakt mit Siberian? Klar bist du für ihn was Besonderes.
Ich meinte den Teil mit "süß". Er findet dich unglaublich kawaii.//
Schuldig wusste also, wer es war. Nur würde er es ihm wahrscheinlich nicht sagen.
//Genau richtig. Ich will dir doch nicht die Überraschung verderben.//
Der ausgebildete Killer in seinem Gehirn meldete auch schon jetzt an Omi, dass er seinen Mund
doch problemlos bewegen konnte. Warum hatte er nicht schon viel früher um Hilfe gerufen. Mit
einem lauten Schrei machte er auf sich aufmerksam. Die anderen konnten nicht weit entfernt sein.
Sie würden ihn retten und Schuldig so richtig vermöbeln.
//Ah. Schade, dass du doch auf den Gedanken gekommen bist. Und da habe ich schon fast geglaubt,
es gefällt dir hier mit mir.//
"Immer doch. Und gleich kommen hier kleine Engelchen mit weißen Flügeln."
//Nagi. Halt Bombay in dieser Position und mach dich vom Acker, die anderen Weiß werden gleich
kommen. Ich will aber, dass sie ihn genauso finden.//
Nagi zog sich weiter zurück, behielt sein Opfer aber immer noch im Blickfeld. Schuldig trat ein
paar Schritte hinter Omi und erwartete die Ankunft der anderen.
Aya und Yohji kamen fast zeitgleich um die Ecke. Sie sahen einen Omi mit heruntergelassener
Hose und verbundenen Augen und dicht dahinter Schuldig.
Aya stürzte sich sofort wutentbrannt auf Schuldig. Dieser zog sich langsam zurück, während er
immer wieder den Schwerthieben auswich.
//Nagi. Lass ihn los. Wir hauen ab.//
"Bis dann mein Süßer. War schön dich zu sehen. Bis bald mal." Omi hörte, wie ein Luftkuss
gegeben wurde. Hatte Schuldig ihn damit gemeint oder doch einen der anderen?
Er merkte, dass sein Körper wieder frei war. Noch bevor er die Augenbinde abnahm, zog er sich
die Hose wieder hoch. Er musste ja nicht länger als notwendig so rumstehen, insbesondere da seine
Teamkollegen sich offenbar in unmittelbarer Nähe befanden.
Omi nahm die Binde ab und sah sich direkt gegenüber von Yohji. Dieser sah in besorgt an. "Geht's
dir gut?"
Omi musste tatsächlich kurz seine Gefühle sortieren, bevor er darauf antworten konnte. "Ja. Ich
denke schon."
"Hat er dir auch wirklich nicht wehgetan."
"Nein. Ist schon ok." Ihn störte nur, dass Schuldig etwas wusste, was er nicht wusste. Und worauf
er wahrscheinlich noch bis Freitag warten musste.
"Komm, ich bring dich zum Wagen und fahr dich dann nach Hause." Yohji legte einen Arm um ihn
und wollte mit Omi in Richtung seines Seven gehen.
"Warte noch. Das Kritiker-Team." Deswegen war er ja nur in dieser Straße gelandet.
Wenig später waren sie auf dem Weg zum Koneko. Omi war glücklich, dass er mal wieder bei
Yohji mitfahren konnte, meist wurde er auf den Rücksitz von Ayas Porsche gesteckt und sollte
damit zufrieden sein. Innerlich dachte er nur, dass er ja ein kleine Belohnung verdient hatte, nach
allem, was so in den letzten Tagen passiert war.
Omi hatte in seinem Zimmer schon das Licht ausgemacht, als es noch mal an der Tür klopfte. "Bist
du noch wach?" Yohjis Stimme.
"Ja, komm rein." Er schaltete seine Nachttischlampe an.
Yohji öffnete leise die Tür. Er sah Omi an, der ihn zu sich ans Bett winkte. "Was willst du denn
noch?" Ohne weiter zu fragen setzte sich der ältere ebenfalls aufs Bett.
"Ich wollte nur noch mal schauen, ob mit dir wirklich alles in Ordnung ist. Du bist in letzter Zeit so
komisch."
/Wärst du auch, wenn du meinen Freitag erlebt hättest./ "Es geht mir gut. Wirklich."
"Gibt es sonst noch was, das du mir sagen möchtest. Du weißt doch, dass du mir alles erzählen
kannst."
/Ja, Yohji. Nur eines kann ich dir nicht sagen. Ich liebe dich./ Omi starrte den Mann neben ihm mit
traurigen Augen an. Er hatte einfach nicht genug Mut für diese Tat. Was, wenn der andere ihn
abwies. Weiß war so etwas wie eine Familie für ihn. Lieber wollte er drei Brüder haben, als gar
nichts. Wenn Yohji ihn nicht wollte, würde er nicht mehr länger in diesem Team sein wollen. Jeden
Tag jemanden sehen, der einen ablehnte. Diese Kraft hatte er einfach nicht.
Eine Träne kullerte ihm die Wange hinunter. Yohji wischte sie mit dem Daumen vorsichtig zur
Seite. "Ist es so schlimm, was du mir sagen willst?"
"Nein. Es ist nur... Ich... kannst du heute Nacht bei mir bleiben?" Er biss sich auf die Zunge. Hatte
er zuviel gewagt? Würde ihn Yohji jetzt angewidert ansehen? Oder für ein Kind halten, dass nicht
alleine schlafen konnte?
"Sicher doch. Alles was du willst. Ich gehe nur noch schnell ins Bad und komme dann zu dir. OK?"
Omi nickte benommen. Yohji würde hier schlafen? In seinem Bett? Es war breit genug für zwei,
aber dass er so schnell zusagen würde, wer hätte das geglaubt. Er atmete einmal tief aus und rückte
an die Wand, damit Yohji mehr Platz hatte.
Als dieser einige Minuten später wieder in der Tür stand, hielt Omi kurz die Luft an. Yohji war nur
mit Shorts und einem äußerst knappen T-Shirt bekleidet. Der kleine Blonde hielt es zwar für
ziemlich ausgeschlossen, dass er diese Nacht auch nur ein Auge zu bekam, hielt aber dennoch die
Zudecke einladend geöffnet.
Yohji kuschelte sich neben ihm ins Bett und gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn, bevor
er sich richtig hinlegte und fast sofort einschlief. Omi hingegen lag noch eine SEHR lange Weile
wach, bevor auch in der Schlaf übermannte. Seine Gedanken immer noch bei dem Kuss und Yohji
neben ihm.
TBC.
