"bla bla" - gesprochenes Wort
/bla bla/ - Gedanken
#bla bla# - Text am PC
Verzweifelung? Fehlentscheidung. Rache!
Teil 5
Der Dienstagmorgen brachte für Omi eine ihm bereits bekannte Erfahrung. Er konnte seine Arme
und Beine nicht bewegen und sehen konnte er ebenfalls nichts. /OK. Das hatten wir schon mal./
Nachdem er vollkommen wach war, stellte sich die Situation allerdings als nur noch halb so
bedrohlich heraus. Yohji lag fast vollkommen auf ihm drauf und verhinderte somit, dass Omi sich
bewegen konnte. Zu allem Überfluss lag über beiden dann auch noch die Decke und langsam
wurde die Luft stickig.
Omi zappelte etwas herum, um Yohji zu wecken. Leider mit wenig Erfolg. Es blieb ihm also nichts
anderes übrig, als sich akustisch bemerkbar zu machen. "Yohji. Heh. Wach auf." Er zappelte noch
etwas weiter. Schließlich war dieser enge Körperkontakt mit einem nur leicht bekleideten Yohji
auch nicht zu verachten.
Nichts rührte sich, also probierte er es noch mal. Diesmal schon lauter. "Yohji. Hallo. Aufwachen."
Immer noch keine Reaktion.
Der dritte Versuch. "YOHJI. WACH AUF!!!" Endlich bewegte sich die andere Person im Bett.
"Hm. Waschischdenn." Er schien sich nicht so richtig von seinem Traumland lösen zu wollen.
"Du liegst auf mir drauf. Und ich ersticke hier gleich."
Yohji krabbelte von Omi herunter und schlug die Decke zurück. Der kleinere holte erst mal tief
Luft, bevor er sich an seinen Bettnachbarn wandte. "Und? Gut geschlafen?"
Er bekam ein warmes Lächeln zurück. "Mit dir in einem Bett? Immer. Und bei dir?"
Omi lief rot an. Es schien so, als ob Yohji tatsächlich etwas an ihm lag. Der Tag konnte kaum noch
besser werden, dabei war es gerade mal kurz nach acht. /Kurz nach acht? Scheibe!!!/ Omi stürzte
aus dem Bett und wollte ins Bad sprinten. "Ich komm zu spät! Ich komm zu spät!"
Eine warme Hand hielt ihn auf. "Omi. Welchen Tag haben wir heute?"
"Dienstag. Wieso?" Was sollte denn jetzt diese Frage? Er würde zu spät zur Schule kommen und
Yohji fragte ihn nach dem Wochentag?
"Und was hast du am Dienstag?"
"Schule?" Scheinbar war Omi doch noch nicht so wach, wenn ihm sein Stundenplan nicht einfiel.
"Nope. Du hast die erste Stunde frei." Er ließ Omis Hand los, was dieser prompt nutzte, um sich
mit selbiger gegen die Stirn zu schlagen. "Klar doch."
"Also immer schon ruhig. Du gehst ins Bad, während ich uns Frühstück mache." Er erhob sich und
schob sich an Omi vorbei aus dem Zimmer. Den Abstand zwischen ihren beiden Körper wählte er
extra enger als notwendig.
Zwanzig Minuten später saßen zwei Blondschöpfe gemütlich beim Frühstück. Wider besseres
Erwarten war Yohji ein ganz passabeler Koch. Aber er hätte Omi auch verbrannten Toast servieren
können, dieser wäre auch damit zufrieden gewesen. Hauptsache, es kam von Yohji.
Als er sich für die Schule verabschieden wollte, bekam er einen weiteren Kuss. Diesmal auf die
Wange. /Wow. Das waren jetzt schon zwei Küsse in weniger als zwölf Stunden./ Omi war außer
sich vor Glück. Ja, dieser Tag war wirklich perfekt.
Omi verhielt sich in der Schule, wie sonst auch, zumindest aus Sicht der Lehrer. Dass Omi nicht
mitschrieb, sondern nur Kringelchen malte und seinen Gedanken nachhing, konnten sie nicht
erkennen.
Omi hatte sich im Laufe des Schultages dazu durchgerungen, es auf ein Treffen mit dem
Unbekannten Täter ankommen zu lassen. Da aus seiner Sicht nur Aya oder Yohji in Frage kamen,
wollte er es riskieren. Wenn es wirklich Yohji war, dann konnte ihm eigentlich nichts passieren. Er
war heute so lieb zu ihm gewesen. Vielleicht würde sich Yohji sogar freuen, wenn er sich auf diese
Weise mit ihm treffen würde? Und falls es doch Aya war? Nun ja, dann würde er ihm wohl die
Reifen zerstechen oder etwas ähnliches gemeines tun. Was hätte den Rothaarigen überhaupt dazu
treiben können, etwas derartiges zu tun? Omi wusste darauf keine Antwort. Naja, auch wenn es
Aya war, dieser Abend war unvergesslich.
Seine Schicht im Laden brachte er unbeschadet hinter sich. Yohji und Aya würden die letzten
beiden Stunden allein im Koneko arbeiten, dies bot ihm die Gelegenheit, seinen Köder auszulegen.
Er hatte einen einfachen Zettel vorbereitet. "Ich möchte dich an der gleichen Stellen wiedersehen.
Gleiche Bedingungen wie letztes Mal. Heute, 20.00 Uhr." Daneben legte er das schwarze Tuch,
dass er von Schuldig bekommen hatte. Beides war mitten auf dem Tisch platziert worden, sie
konnten es also unmöglich übersehen.
Er verließ den Laden, nachdem er seine Einladung derart vorbereitet hatte und machte sich daran,
den Abend zu genießen. Mit Hausaufgaben und ganz wenig zu Essen. Omi war so nervös wegen
seiner abendlichen Verabredung, dass er kaum etwas den Magen hinunter bekam.
Pünktlich auf die Minute stand er in der kleinen Gasse. Von einer anderen Person war nichts zu
erkennen. Er drehte sich mit dem Gesicht zur Wand. Falls doch jemand da sein sollte, konnte der
Betreffende jetzt rauskommen. Omi hatte ihm die gleichen Bedingungen zugesagt und er würde
sein Wort halten.
Etwas Spitzes drückte sich gegen seinen Arm. Noch war die Spritze nicht injiziert worden. Der
andere wartete wohl auf etwas. "Es ist ok, wenn du sie mir gibst." Sekunden später merkte er, wie
sich die Betäubung in ihm ausbreitete.
Er erwachte wieder auf dem Stuhl und vor dem PC. Diesmal waren seine Augen nicht verbunden,
dafür war der Kopf mechanisch fixiert worden.
Er las sich den Text auf dem Monitor durch.
#Andere Regel fürs Unterhalten. Ich sitze hinter dir mit einer zweiten Tastatur. So geht es
schneller.#
Omi war das egal. Wenn es so schneller ging, nahm er auch die Unannehmlichkeiten für seinen
Kopf in Kauf. Er tippte seinen ersten Satz, um zu zeigen, dass er wach war. #Hallo.#
#Hi. Geht es dir gut?#
#Ja. Und bei dir?#
#Ich frage mich, was du hier willst?# Der andere schien diesmal etwas schneller zum Punkt
kommen zu wollen, als am Freitag.
#Ich will herausfinden, wer du bist. Du hast meinen Zettel gelesen. Also entweder Aya oder
Yohji.# Es sollte ihm recht sein, wenn ihre Unterhaltung schnell voranschritt. Um so eher hatte er
seine Antwort.
#Was, wenn ich Yohji bin?#
#Dann verstehe ich nicht, warum das Ganze. Hast du nicht bemerkt, dass ich dich mag. Und nicht
erst seit Freitag?#
#Und wenn ich Aya bin?#
#Dann verstehe ist es noch weniger. Ich habe dir keine Zeichen gegeben. Aber genau wie bei Yohji
habe ich auch bei dir nie bemerkt, dass du etwas für mich empfindest.# Omi fand es schon leicht
verwirrend, dass der Wechsel von der Anrede "Yohji" zu "Aya" innerhalb eines Satzes stattfinden
konnte.
#Und wenn ich nur Sex wollte?#
#Wolltest du aber nicht. Du hast gesagt, du willst mich lieben. Es kam mir auch so vor, als ob du
das getan hast.#
#Yohji würde dich sicher lieben. Glaubst du nicht, dass Aya dich auch körperlich lieben könnte?#
#Doch. Auch wenn du Aya bist, dieser Abend war... sehr schön.# Omi war sich nicht sicher, ob er
das besser nicht gesagt hätte. Letzen Endes hatte man ihn hier her verschleppt.
#Es macht dir also nichts aus, wenn ich Aya bin?#
#Nein.#
Omi hörte, wie die Tastatur hinter ihm weggelegt wurde. Schritte kamen auf ihn zu und seine
Augen wurden verbunden. Das war wohl das Zeichen, dass es jetzt wieder zum Bett ging.
Mit äußerster Eile wurde er vom Stuhl befreit und hochgezogen. Der Andere konnte es scheinbar
kaum erwarten Omi unbekleidet zu sehen. Er hörte, wie sein Hemd zerrissen wurde, merkte wie
ihm der Rest der Kleidung schon fast grob ausgezogen wurde.
Omi wurde in Richtung Bett geschubst und fiel mit dem Rücken drauf. Wieder die Handschellen
und Fußfesseln.
Ein- oder zweimal strichen kräftige Hände über seine Oberkörper, bevor eine Hand über sein Glied
strich und dann zwischen seinen Oberschenkeln verschwand.
Ohne Gleitgel bohrte sich ein Finger in ihn hinein. Omis Schmerzen ließen ihn aufstöhnen. "Nicht.
Du tust mir weh." So hatte er sich dieses Treffen keinesfalls vorgestellt. Warum war der andere so
grob zu ihm?
Der Finger glitt aus ihm heraus. Omi war erleichtert, es tat zwar noch weh, aber die Schmerzen
ließen nach. An das, was danach geschah, würde sich Omi sein ganzes Leben in allen Einzelheiten
erinnern.
Wie auch schon der Finger zuvor wurde jetzt ein erigierter harter Penis in ihn hineingetrieben. Es
gab keine Pause, damit er sich an das Gefühl in ihm gewöhnen konnte. Es gab auch keine Substanz,
die das Eindringen erleichtert hätte. Von Schmerzen gequält schrie Omi immer wieder laut auf,
während der andere ihn nahm.
Es lag nichts Zärtliches in seinen Berührungen, es ging nur um die Befriedung der animalischen
Triebe. Omi liefen Tränen das Gesicht hinunter. Warum nur tat der andere das? Weder von Aya
noch von Yohji hatte er das erwartet. Er hatte dem Mann vertraut.
Blut rann aus ihm heraus. Die Haut am Anus war beim Eindringen verletzt worden. Omi merkte,
wie die rote Flüssigkeit das Laken unter ihm befeuchtete. Er konnte nichts tun. Sein Vertrauen war
schamlos angenutzt worden.
Plötzlich hörten die Bewegungen auf. Er fühlte, dass man ihn ansah. Dann hörte er ein Schluchzen.
Kleine Tropfen fielen auf seinen Bauch. Weinte der andere etwa?
Während das Schluchzen immer lauter wurde, nahmen die Stöße wieder zu. Mit der Lautstärke
steigerte sich auch die Heftigkeit, mit der er genommen wurde. Schließlich ergoss sich der andere
in ihn.
Der Mann lag noch eine Weile auf ihm, weinte bitterliche Tränen.
Er spürte, wie sich der andere zurückzog. Hörte die Geräusche, als er sich anzog. Die Fußfesseln
wurden gelöst, die Augenbinde noch einmal richtig festgezogen. Dann hörte er das Klicken der
Handschellen. Er war frei. Sekunden später fiel eine Tür ins Schloss.
Omi hatte die Binde nicht so schnell von den Augen nehmen können, als dass er den anderen noch
sehen konnte. Er befreite seine andere Hand.
Mit tränenverhangenem Gesicht zog er sich wieder an. Ein Teil seiner Kleidung war tatsächlich
zerrissen worden.
Mühsam schleppte er sich zum Koneko und in sein Zimmer. Entgegen aller Erwartungen war das
Zimmer, in dem er so leiden musste, nur einen Block von seinem zu Hause entfernt.
Er ließ sich auf sein Bett fallen. Blut und Sperma durchtränken seine Hose, doch es war ihm egal.
Er weinte und weinte, bis er meinte, keine Tränen mehr zu haben.
Wieso nur hatte der Mann das getan? Wie konnten Yohji oder Aya so skrupellos zu ihm sein? Es
hatte angefangen, nachdem er gesagt hatte, es mache ihm nichts aus, dass es Aya ist. War es Aya,
der sich daraufhin nahm, was er wollte? Oder ein wütender Yohji?
Seine Idee mit dem Treffen hatte ihn keine Schritt weiter gebracht. Er war vergewaltigt worden. Er
hatte sich selbst zum Opfer gemacht. Omi wollte nur noch sterben.
Vergessen war das Frühstück mit Yohji und dessen Küsse. In seinem Körper tobten nur noch
Verzweifelung und Schmerz.
Stunden später hörte er, wie jemand nach Hause kam. Bereits auf der Treppe war das Schluchzen
unüberhörbar. Omi kannte diese Geräusche. Sie waren ihm zu gut in Erinnerung. Der Täter kam
also zurück.
Omi lauschte an seiner Tür. Gegenüber wurde eine andere Tür geöffnet und wieder geschlossen. Er
trat hinaus auf den Flur. Die Schluchzen kam aus Yohji Zimmer. Omi sank neben dessen Tür
nieder. Sämtliche noch verbliebene Energie hatte ihn verlassen. /Nein. Nein. Bitte nicht. Nicht
Yohji./ Sein Schluchzen vermischte sich mit dem aus dem Zimmer hinter ihm.
Er konnte die Stimme des älteren hören. "Gott. Bitte... bitte verzeih mir. Ich... Oh Gott, Omi..." Der
Schuss einer Waffe beendete das Gestammel.
"NEEEEIIIIIIIN." Trotz allem, was Yohji getan hatte, empfand Omi immer noch etwas für ihn. Er
wollte ihn nicht verlieren. Mit letzter Kraft zog er sich nach oben und öffnete die Tür.
TBC.
/bla bla/ - Gedanken
#bla bla# - Text am PC
Verzweifelung? Fehlentscheidung. Rache!
Teil 5
Der Dienstagmorgen brachte für Omi eine ihm bereits bekannte Erfahrung. Er konnte seine Arme
und Beine nicht bewegen und sehen konnte er ebenfalls nichts. /OK. Das hatten wir schon mal./
Nachdem er vollkommen wach war, stellte sich die Situation allerdings als nur noch halb so
bedrohlich heraus. Yohji lag fast vollkommen auf ihm drauf und verhinderte somit, dass Omi sich
bewegen konnte. Zu allem Überfluss lag über beiden dann auch noch die Decke und langsam
wurde die Luft stickig.
Omi zappelte etwas herum, um Yohji zu wecken. Leider mit wenig Erfolg. Es blieb ihm also nichts
anderes übrig, als sich akustisch bemerkbar zu machen. "Yohji. Heh. Wach auf." Er zappelte noch
etwas weiter. Schließlich war dieser enge Körperkontakt mit einem nur leicht bekleideten Yohji
auch nicht zu verachten.
Nichts rührte sich, also probierte er es noch mal. Diesmal schon lauter. "Yohji. Hallo. Aufwachen."
Immer noch keine Reaktion.
Der dritte Versuch. "YOHJI. WACH AUF!!!" Endlich bewegte sich die andere Person im Bett.
"Hm. Waschischdenn." Er schien sich nicht so richtig von seinem Traumland lösen zu wollen.
"Du liegst auf mir drauf. Und ich ersticke hier gleich."
Yohji krabbelte von Omi herunter und schlug die Decke zurück. Der kleinere holte erst mal tief
Luft, bevor er sich an seinen Bettnachbarn wandte. "Und? Gut geschlafen?"
Er bekam ein warmes Lächeln zurück. "Mit dir in einem Bett? Immer. Und bei dir?"
Omi lief rot an. Es schien so, als ob Yohji tatsächlich etwas an ihm lag. Der Tag konnte kaum noch
besser werden, dabei war es gerade mal kurz nach acht. /Kurz nach acht? Scheibe!!!/ Omi stürzte
aus dem Bett und wollte ins Bad sprinten. "Ich komm zu spät! Ich komm zu spät!"
Eine warme Hand hielt ihn auf. "Omi. Welchen Tag haben wir heute?"
"Dienstag. Wieso?" Was sollte denn jetzt diese Frage? Er würde zu spät zur Schule kommen und
Yohji fragte ihn nach dem Wochentag?
"Und was hast du am Dienstag?"
"Schule?" Scheinbar war Omi doch noch nicht so wach, wenn ihm sein Stundenplan nicht einfiel.
"Nope. Du hast die erste Stunde frei." Er ließ Omis Hand los, was dieser prompt nutzte, um sich
mit selbiger gegen die Stirn zu schlagen. "Klar doch."
"Also immer schon ruhig. Du gehst ins Bad, während ich uns Frühstück mache." Er erhob sich und
schob sich an Omi vorbei aus dem Zimmer. Den Abstand zwischen ihren beiden Körper wählte er
extra enger als notwendig.
Zwanzig Minuten später saßen zwei Blondschöpfe gemütlich beim Frühstück. Wider besseres
Erwarten war Yohji ein ganz passabeler Koch. Aber er hätte Omi auch verbrannten Toast servieren
können, dieser wäre auch damit zufrieden gewesen. Hauptsache, es kam von Yohji.
Als er sich für die Schule verabschieden wollte, bekam er einen weiteren Kuss. Diesmal auf die
Wange. /Wow. Das waren jetzt schon zwei Küsse in weniger als zwölf Stunden./ Omi war außer
sich vor Glück. Ja, dieser Tag war wirklich perfekt.
Omi verhielt sich in der Schule, wie sonst auch, zumindest aus Sicht der Lehrer. Dass Omi nicht
mitschrieb, sondern nur Kringelchen malte und seinen Gedanken nachhing, konnten sie nicht
erkennen.
Omi hatte sich im Laufe des Schultages dazu durchgerungen, es auf ein Treffen mit dem
Unbekannten Täter ankommen zu lassen. Da aus seiner Sicht nur Aya oder Yohji in Frage kamen,
wollte er es riskieren. Wenn es wirklich Yohji war, dann konnte ihm eigentlich nichts passieren. Er
war heute so lieb zu ihm gewesen. Vielleicht würde sich Yohji sogar freuen, wenn er sich auf diese
Weise mit ihm treffen würde? Und falls es doch Aya war? Nun ja, dann würde er ihm wohl die
Reifen zerstechen oder etwas ähnliches gemeines tun. Was hätte den Rothaarigen überhaupt dazu
treiben können, etwas derartiges zu tun? Omi wusste darauf keine Antwort. Naja, auch wenn es
Aya war, dieser Abend war unvergesslich.
Seine Schicht im Laden brachte er unbeschadet hinter sich. Yohji und Aya würden die letzten
beiden Stunden allein im Koneko arbeiten, dies bot ihm die Gelegenheit, seinen Köder auszulegen.
Er hatte einen einfachen Zettel vorbereitet. "Ich möchte dich an der gleichen Stellen wiedersehen.
Gleiche Bedingungen wie letztes Mal. Heute, 20.00 Uhr." Daneben legte er das schwarze Tuch,
dass er von Schuldig bekommen hatte. Beides war mitten auf dem Tisch platziert worden, sie
konnten es also unmöglich übersehen.
Er verließ den Laden, nachdem er seine Einladung derart vorbereitet hatte und machte sich daran,
den Abend zu genießen. Mit Hausaufgaben und ganz wenig zu Essen. Omi war so nervös wegen
seiner abendlichen Verabredung, dass er kaum etwas den Magen hinunter bekam.
Pünktlich auf die Minute stand er in der kleinen Gasse. Von einer anderen Person war nichts zu
erkennen. Er drehte sich mit dem Gesicht zur Wand. Falls doch jemand da sein sollte, konnte der
Betreffende jetzt rauskommen. Omi hatte ihm die gleichen Bedingungen zugesagt und er würde
sein Wort halten.
Etwas Spitzes drückte sich gegen seinen Arm. Noch war die Spritze nicht injiziert worden. Der
andere wartete wohl auf etwas. "Es ist ok, wenn du sie mir gibst." Sekunden später merkte er, wie
sich die Betäubung in ihm ausbreitete.
Er erwachte wieder auf dem Stuhl und vor dem PC. Diesmal waren seine Augen nicht verbunden,
dafür war der Kopf mechanisch fixiert worden.
Er las sich den Text auf dem Monitor durch.
#Andere Regel fürs Unterhalten. Ich sitze hinter dir mit einer zweiten Tastatur. So geht es
schneller.#
Omi war das egal. Wenn es so schneller ging, nahm er auch die Unannehmlichkeiten für seinen
Kopf in Kauf. Er tippte seinen ersten Satz, um zu zeigen, dass er wach war. #Hallo.#
#Hi. Geht es dir gut?#
#Ja. Und bei dir?#
#Ich frage mich, was du hier willst?# Der andere schien diesmal etwas schneller zum Punkt
kommen zu wollen, als am Freitag.
#Ich will herausfinden, wer du bist. Du hast meinen Zettel gelesen. Also entweder Aya oder
Yohji.# Es sollte ihm recht sein, wenn ihre Unterhaltung schnell voranschritt. Um so eher hatte er
seine Antwort.
#Was, wenn ich Yohji bin?#
#Dann verstehe ich nicht, warum das Ganze. Hast du nicht bemerkt, dass ich dich mag. Und nicht
erst seit Freitag?#
#Und wenn ich Aya bin?#
#Dann verstehe ist es noch weniger. Ich habe dir keine Zeichen gegeben. Aber genau wie bei Yohji
habe ich auch bei dir nie bemerkt, dass du etwas für mich empfindest.# Omi fand es schon leicht
verwirrend, dass der Wechsel von der Anrede "Yohji" zu "Aya" innerhalb eines Satzes stattfinden
konnte.
#Und wenn ich nur Sex wollte?#
#Wolltest du aber nicht. Du hast gesagt, du willst mich lieben. Es kam mir auch so vor, als ob du
das getan hast.#
#Yohji würde dich sicher lieben. Glaubst du nicht, dass Aya dich auch körperlich lieben könnte?#
#Doch. Auch wenn du Aya bist, dieser Abend war... sehr schön.# Omi war sich nicht sicher, ob er
das besser nicht gesagt hätte. Letzen Endes hatte man ihn hier her verschleppt.
#Es macht dir also nichts aus, wenn ich Aya bin?#
#Nein.#
Omi hörte, wie die Tastatur hinter ihm weggelegt wurde. Schritte kamen auf ihn zu und seine
Augen wurden verbunden. Das war wohl das Zeichen, dass es jetzt wieder zum Bett ging.
Mit äußerster Eile wurde er vom Stuhl befreit und hochgezogen. Der Andere konnte es scheinbar
kaum erwarten Omi unbekleidet zu sehen. Er hörte, wie sein Hemd zerrissen wurde, merkte wie
ihm der Rest der Kleidung schon fast grob ausgezogen wurde.
Omi wurde in Richtung Bett geschubst und fiel mit dem Rücken drauf. Wieder die Handschellen
und Fußfesseln.
Ein- oder zweimal strichen kräftige Hände über seine Oberkörper, bevor eine Hand über sein Glied
strich und dann zwischen seinen Oberschenkeln verschwand.
Ohne Gleitgel bohrte sich ein Finger in ihn hinein. Omis Schmerzen ließen ihn aufstöhnen. "Nicht.
Du tust mir weh." So hatte er sich dieses Treffen keinesfalls vorgestellt. Warum war der andere so
grob zu ihm?
Der Finger glitt aus ihm heraus. Omi war erleichtert, es tat zwar noch weh, aber die Schmerzen
ließen nach. An das, was danach geschah, würde sich Omi sein ganzes Leben in allen Einzelheiten
erinnern.
Wie auch schon der Finger zuvor wurde jetzt ein erigierter harter Penis in ihn hineingetrieben. Es
gab keine Pause, damit er sich an das Gefühl in ihm gewöhnen konnte. Es gab auch keine Substanz,
die das Eindringen erleichtert hätte. Von Schmerzen gequält schrie Omi immer wieder laut auf,
während der andere ihn nahm.
Es lag nichts Zärtliches in seinen Berührungen, es ging nur um die Befriedung der animalischen
Triebe. Omi liefen Tränen das Gesicht hinunter. Warum nur tat der andere das? Weder von Aya
noch von Yohji hatte er das erwartet. Er hatte dem Mann vertraut.
Blut rann aus ihm heraus. Die Haut am Anus war beim Eindringen verletzt worden. Omi merkte,
wie die rote Flüssigkeit das Laken unter ihm befeuchtete. Er konnte nichts tun. Sein Vertrauen war
schamlos angenutzt worden.
Plötzlich hörten die Bewegungen auf. Er fühlte, dass man ihn ansah. Dann hörte er ein Schluchzen.
Kleine Tropfen fielen auf seinen Bauch. Weinte der andere etwa?
Während das Schluchzen immer lauter wurde, nahmen die Stöße wieder zu. Mit der Lautstärke
steigerte sich auch die Heftigkeit, mit der er genommen wurde. Schließlich ergoss sich der andere
in ihn.
Der Mann lag noch eine Weile auf ihm, weinte bitterliche Tränen.
Er spürte, wie sich der andere zurückzog. Hörte die Geräusche, als er sich anzog. Die Fußfesseln
wurden gelöst, die Augenbinde noch einmal richtig festgezogen. Dann hörte er das Klicken der
Handschellen. Er war frei. Sekunden später fiel eine Tür ins Schloss.
Omi hatte die Binde nicht so schnell von den Augen nehmen können, als dass er den anderen noch
sehen konnte. Er befreite seine andere Hand.
Mit tränenverhangenem Gesicht zog er sich wieder an. Ein Teil seiner Kleidung war tatsächlich
zerrissen worden.
Mühsam schleppte er sich zum Koneko und in sein Zimmer. Entgegen aller Erwartungen war das
Zimmer, in dem er so leiden musste, nur einen Block von seinem zu Hause entfernt.
Er ließ sich auf sein Bett fallen. Blut und Sperma durchtränken seine Hose, doch es war ihm egal.
Er weinte und weinte, bis er meinte, keine Tränen mehr zu haben.
Wieso nur hatte der Mann das getan? Wie konnten Yohji oder Aya so skrupellos zu ihm sein? Es
hatte angefangen, nachdem er gesagt hatte, es mache ihm nichts aus, dass es Aya ist. War es Aya,
der sich daraufhin nahm, was er wollte? Oder ein wütender Yohji?
Seine Idee mit dem Treffen hatte ihn keine Schritt weiter gebracht. Er war vergewaltigt worden. Er
hatte sich selbst zum Opfer gemacht. Omi wollte nur noch sterben.
Vergessen war das Frühstück mit Yohji und dessen Küsse. In seinem Körper tobten nur noch
Verzweifelung und Schmerz.
Stunden später hörte er, wie jemand nach Hause kam. Bereits auf der Treppe war das Schluchzen
unüberhörbar. Omi kannte diese Geräusche. Sie waren ihm zu gut in Erinnerung. Der Täter kam
also zurück.
Omi lauschte an seiner Tür. Gegenüber wurde eine andere Tür geöffnet und wieder geschlossen. Er
trat hinaus auf den Flur. Die Schluchzen kam aus Yohji Zimmer. Omi sank neben dessen Tür
nieder. Sämtliche noch verbliebene Energie hatte ihn verlassen. /Nein. Nein. Bitte nicht. Nicht
Yohji./ Sein Schluchzen vermischte sich mit dem aus dem Zimmer hinter ihm.
Er konnte die Stimme des älteren hören. "Gott. Bitte... bitte verzeih mir. Ich... Oh Gott, Omi..." Der
Schuss einer Waffe beendete das Gestammel.
"NEEEEIIIIIIIN." Trotz allem, was Yohji getan hatte, empfand Omi immer noch etwas für ihn. Er
wollte ihn nicht verlieren. Mit letzter Kraft zog er sich nach oben und öffnete die Tür.
TBC.
