"bla bla" - gesprochenes Wort
/bla bla/ - Gedanken
Verzweifelung? Fehlentscheidung. Rache!
Teil 12
Omi versank voll und ganz in dem Kuss von Yohji. Er hatte seit über zwei Jahren darauf
gewartet und gehofft und jetzt wurde sein Wunsch endlich wahr. Es war alles und so viel
mehr, als er erwartet hatte. Zärtlich und weich, sanft und liebevoll und vielleicht ein bisschen
fordernd. Wenn es nach ihm gegangen wäre, würde dieser Kuss niemals enden, doch sie waren
auch nur Menschen, die gelegentlich atmen mussten.
Glückselig fiel Omi nach hinten und lächelte Yohji an. "Ich glaube, davon werde ich nie
genug bekommen." Seine Drüsen schütteten gerade Endorphin in rauen Mengen aus, was ihn
ziemlich grinsen ließ. Er konnte damit gar nicht mehr aufhören.
Yohji stand der ganzen Sache immer noch ziemlich skeptisch gegenüber. Vorsichtig brachte
er seine Hand an Omis Kopf und strich diesem eine Strähne aus dem Gesicht. "Denkst du,
dass es zwischen uns jemals wieder so sein kann, wie früher? Dass ich dich einfach so in den
Arm nehmen kann und dich tröste? Ohne, dass du gleich steif wie ein Brett wirst?" Es war
für ihn schon schlimm genug, dass Omi so auf seine Nähe reagierte. Doch noch schmerzhafter
war es, den Ausdruck des Leidens in Omis Augen zu sehen. Omi wollte ihm nahe sein,
doch sein Unterbewusstsein sperrte sich dagegen. Yohji konnte es einfach nicht ertragen, dass
Omis innerer Zwiespalt den jungen Mann so leiden ließ.
"Ich hoffe es. Ich glaube, ich brauche nur etwas Zeit, um mich wieder an dich zu gewöhnen. Sieh
doch einfach das Positive an der ganzen Sache. Wenigsten kann ich dich berühren." Er nahm
Yohjis Hand von seiner Wange und führte sie zu seinem Mund. Zärtlich setzte er federleichte
Küsse auf den Handrücken.
Die sanften Berührungen auf seiner Hand ließen Yohji erschauern. Er hatte bekommen, wovon er
nicht zu träumen gewagt hatte. Er war in einem Bett mit Omi, auch wenn es noch Schranken
zwischen ihnen gab, die es zu überwinden galt. Sein nicht mehr ganz so kleiner und junger
Geliebter brachte ihm eine Zuneigung entgegen, die er nicht mehr für möglich gehalten hätte.
Während Omi ein Spur von Küssen auf seinem Arm hinterließ, flüsterte Yohji leise vor sich hin.
"Wenn ich nur wüsste, wie ich dir zeigen kann, wie sehr ich dich liebe."
"Ich sehe doch, wie sehr du mich liebst. Die Wärme in deinen Augen, auch wenn sie von der
Furcht fast verborgen wird. Ich spüre es in deinen Küssen und deinen vorsichtigen Umarmungen."
Es war Omi keinesfalls entgangen, wie zögerlich Yohji in diesem Punkt war. Es war geradeso, als
ob er fürchtete, dass Omi unter den Berührungen zusammenbrechen würde.
Omi war mit seinen Küssen inzwischen an Yohjis Hals angekommen. Langsam knabberte er sich
den Hals entlang nach oben und endete mit einem innigen Kuss auf Yohjis Lippen. "Lass uns
morgen überlegen, wie wir mein Problem lösen. Okay?" Fragend blickte er Yohji an.
"OK, Chibi. Schlaf schön."
Omi wollte zuerst einen Schmollmund ziehen, als er seinen alten Spitzennamen hörte, besann sich
dann aber anders. Liebevoll blickte er Yohji in die Augen. "Es ist schön, dass du wieder da bist.
Und nenn mich nicht 'Chibi', auch wenn mich dass an die guten alten Zeiten erinnert. Ich bin kein
'Chibi' mehr."
Yohji lächelte sanft zurück. "Ich bin froh, dass ich wieder bei dir sein kann. Und für mich wirst du
immer mein 'Chibi' bleiben."
Zurückblickend musste Omi sich eingestehen, dass er diesen Spitzennamen zwar nicht sonderlich
gemocht hatte, doch solange es von Yohji kam, hatte er sich seltsam beschützt und geborgen
gefühlt. Genau diese Gefühle wurden auch jetzt wieder hervorgerufen, als er den Namen hörte.
Omi breitete die Decke über beiden aus, bevor er das Licht löschte. Vorsichtig kuschelte er sich an
Yohji heran und legte einen Arm über dessen Brust. /Das fühlt sich gut an. Er ist so schön warm./
Er fragte sich, wie viel mehr er noch wagen konnte, bevor sein Körper abweisende Signale von sich
gab. "Kannst du vielleicht einen Arm um mich legen?"
Yohji sah zweifelnd zu Omi hin, was der in der Dunkelheit natürlich nicht sehen konnte. Er ahnte
zwar, dass Omi damit seine eigenen Grenzen testen wollte, nur ob dies der richtige Weg war,
wusste er nicht.
Behutsam hob er seinen rechten Arm und legte ihn um Omi. "Gut so?"
Omi horchte in sich hinein. Es war kein Widerstand zu spüren. Er hatte noch genug Platz, um sich
frei zu bewegen. /Es ist also diese Enge. Ich darf mich nicht eingesperrt fühlen./ Er grub seinen
Kopf in Yohjis Halsbeuge und nuschelte dann ein "Alles in Ordnung." vor sich hin.
Lange Zeit viel kein Wort. Yohji grübelte über alles nach, was Omi gesagt hatte, während der
jüngere sich bemühte, Schlaf zu finden. Er war schon fast eingeschlafen, als Yohjis Stimme wieder
ertönte.
"Kann ich dich mal was fragen?" Der Tonfall klang schon sehr neugierig, als er diese Frage stellte.
"Sicher, was denn?"
"Hat es dich wirklich angemacht, als du gefesselt unter mir gelegen hast?" Omis Kopf war noch
immer direkt auf Yohjis Körper gebettet, er konnte also förmlich spüren, wie seinem kleinen
Bettgefährten die Röte ins Gesicht stieg. Ein ziemlich gequältes "Ja" wurde als Antwort
hervorgepresst.
Omi dachte nur bei sich, dass es doch typisch Yohji war, aus all dem Gesagten genau diesen Satz
herauszufiltern und dann nachzuhaken.
"Mein Omittchi steht auf Bondage? Wer hätte das gedacht?" Man könnte fast meinen, Yohji wäre
stolz auf diese Entdeckung.
"Bitte Yohji, musst du das so laut sagen." Omi wäre vor Scham am liebsten im Erdboden
versunken. Gott sei Dank war es wenigstens dunkel, so dass Yohji ihm nicht ins Gesicht sehen
konnte.
"Da ist doch nichts schlimmes bei. Wenn es beiden gefällt..."
"Hat es dir denn gefallen?" Eigentlich sollte Omi froh sein, dass das Licht aus war, denn so bekam
er von Yohji überaus enthusiastischem Grinsen nichts mit. Es hatte Yohji mehr als nur gefallen.
"Oh ja." Die Begeisterung ließ sich nicht überhören. "Hätte ich mir denn sonst etwas derartiges
einfallen lassen?"
"Ich habe es nur für Sicherheitsmaßnahmen gehalten." In diesem Moment kam sich Omi äußerst
unerfahren und naiv vor.
Yohji strich mit seinem Arm über Omis Körper. "Würdest du das gerne noch einmal machen?"
Yohji fand selbst, dass er ziemlich schleimig klang, als er den Satz aussprach, aber wenn er etwas
Spaß in ihr Liebesleben bringen wollte, dann nahm er auch schleimige Sätze in Kauf.
"Irgendwann schon... Denke ich... Aber du weißt ja, wie mein Körper..."
Er wurde mitten im Satz von Yohji unterbrochen. "Ich habe ja nicht davon geredet, dass du
gefesselt wirst."
"Aber wer..." Diesmal brach Omi von alleine ab. "Oh... oh... du... ich..." Zugegebenermaßen
sprühte sein Wortwahl nicht vor geistiger Eloquenz, aber das war in dieser Situation völlig egal.
"Wäre das ok für dich?" Omi konnte kaum glauben, was Yohji ihn da fragte. Natürlich wollte er,
schließlich hatte er lange genug darauf gewartet, dass Yohji wieder zurückkehrte. Er hatte sich
zwar nicht unbedingt vorgestellt, dass ihre Begegnung SO ablaufen würde, doch was kümmerte es
ihn. Der Mann, den er liebte, wollte ihn auch. Dass ihr Wiedersehen im Bett ablaufen würde und
sie offenbar sehr bald wieder Sex haben würde, war nur das Sahnehäubchen an der ganzen
Geschichte.
"Natürlich ist das ok." Seine Stimme schwang schon vor Vorfreude. /Ich sollte wirklich lernen,
mich besser zu beherrschen. Ich klinge ja wie ein Kind, dass sich auf einen Lolli freut./
Yohji beugte sich über Omi und schaltete das Licht an, bevor er aus dem Bett kletterte und Omi
seine Hand hinhielt. "Kommst du mit in mein Zimmer?"
Omi schüttelte seinen Kopf. "Da war doch schon seit Monaten niemand mehr drin. Ist es hier nicht
gemütlicher?" Er fand Yohjis Zimmer in seinem gegenwärtigen Zustand einfach nur kalt. Es war
unbewohnt und wirkte auch so. Sein eigenes Bett war zwar nicht so groß wie das von Yohji, aber
wenigstens konnte man sich hier wohlfühlen.
"Gut. Dann Heimspiel für dich. Ich hole nur schnell noch ein paar Sachen, die du brauchen wirst."
Omi kramte in seinem Nachttisch nach dem Schlüssel zu Yohjis Zimmer. "Hier. Ich habe doch bei
dir abgeschlossen."
"Angst vor Dieben?"
Omi schüttelte den Kopf. "Nein. Ich wollte nur nicht jeden Tag daran erinnert werden, dass du
immer noch weg warst. Immer wenn ich in dein leeres Zimmer sah, wurde es mir wieder bewusst.
Also habe ich einfach abgeschlossen."
"Schon gut." Beruhigend strich er Omi über die Haare. "Kann ich den hier mal kurz haben?" Er
deutete auf Omis Rucksack. "Bedien dich." Mit einer schnellen Bewegung wurde der Rucksack
umgekippt und seines Inhaltes entleert.
Er schnappte sich den Schlüssel aus Omis Hand und verschwand in sein altes Zimmer. Wenig
später stand er wieder in der Tür.
Omi ließ ihn erst gar nicht richtig ins Zimmer kommen, als er sich an Yohji wandte. "Kannst du
bitte die Tür abschließen? Ich möchte nicht, dass einer der anderen uns stört." Dabei war das
eigentlich seine kleinere Sorge. Er wusste nur nicht, wie er Ken oder Aya erklären sollte, wie es zu
so was gekommen war. Dass es die anderen letztlich gar nichts anging, was er in seinem Bett tat
und mit wem, kam ihm nicht in den Sinn.
Er hörte, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte. Jetzt war er also allein mit Yohji. Dieser kam
auf das Bett zu und setzte den Rucksack daneben ab.
"Bist du bereit?" Yohji war bereit, fast alles dafür zu tun, damit er mit Omi zusammen sein konnte.
Wenn es vorläufig nur so funktionierte, dann war das auch gut. Auf diese Art und Weise würde er
Omi sicherlich nicht einengen können. Das Beste aus seiner Sicht war allerdings, dass Omi ihn
verwöhnen würde. Ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht.
Omi wühlte im Rucksack herum und holte ein Paar Handschellen heraus. "Soll ich damit
anfangen?" Praktisch war das alles für ihn noch Neuland, was aber nicht hieß, dass er sich nicht
damit beschäftigt hatte. Er hatte genug Filme gesehen und Seiten im Internet besucht, dass es für
ein ganzes Leben gereicht hätte.
Yohji bestätigte seine Frage mit einem Nicken. Omi nahm erst den einen Arm in die Hand und zog
ihn in Richtung Kopfende. Behutsam führte er den Arm durch die Gitterstäbe, bevor er ihm die
Handschellen anlegte. Die gleiche Handlung wiederholte er mit dem andere Arm.
Mit einem Glitzern in den Augen sah er Yohji an, wie dieser gefesselt vor ihm lag. Er kletterte auf
sein mehr als williges Opfer und senkte seinen Kopf herab, so dass er in Yohjis Ohr flüstern
konnte. "Und jetzt erzähl mir von deinen dreckigen, schmutzigen Fantasien."
TBC.
/bla bla/ - Gedanken
Verzweifelung? Fehlentscheidung. Rache!
Teil 12
Omi versank voll und ganz in dem Kuss von Yohji. Er hatte seit über zwei Jahren darauf
gewartet und gehofft und jetzt wurde sein Wunsch endlich wahr. Es war alles und so viel
mehr, als er erwartet hatte. Zärtlich und weich, sanft und liebevoll und vielleicht ein bisschen
fordernd. Wenn es nach ihm gegangen wäre, würde dieser Kuss niemals enden, doch sie waren
auch nur Menschen, die gelegentlich atmen mussten.
Glückselig fiel Omi nach hinten und lächelte Yohji an. "Ich glaube, davon werde ich nie
genug bekommen." Seine Drüsen schütteten gerade Endorphin in rauen Mengen aus, was ihn
ziemlich grinsen ließ. Er konnte damit gar nicht mehr aufhören.
Yohji stand der ganzen Sache immer noch ziemlich skeptisch gegenüber. Vorsichtig brachte
er seine Hand an Omis Kopf und strich diesem eine Strähne aus dem Gesicht. "Denkst du,
dass es zwischen uns jemals wieder so sein kann, wie früher? Dass ich dich einfach so in den
Arm nehmen kann und dich tröste? Ohne, dass du gleich steif wie ein Brett wirst?" Es war
für ihn schon schlimm genug, dass Omi so auf seine Nähe reagierte. Doch noch schmerzhafter
war es, den Ausdruck des Leidens in Omis Augen zu sehen. Omi wollte ihm nahe sein,
doch sein Unterbewusstsein sperrte sich dagegen. Yohji konnte es einfach nicht ertragen, dass
Omis innerer Zwiespalt den jungen Mann so leiden ließ.
"Ich hoffe es. Ich glaube, ich brauche nur etwas Zeit, um mich wieder an dich zu gewöhnen. Sieh
doch einfach das Positive an der ganzen Sache. Wenigsten kann ich dich berühren." Er nahm
Yohjis Hand von seiner Wange und führte sie zu seinem Mund. Zärtlich setzte er federleichte
Küsse auf den Handrücken.
Die sanften Berührungen auf seiner Hand ließen Yohji erschauern. Er hatte bekommen, wovon er
nicht zu träumen gewagt hatte. Er war in einem Bett mit Omi, auch wenn es noch Schranken
zwischen ihnen gab, die es zu überwinden galt. Sein nicht mehr ganz so kleiner und junger
Geliebter brachte ihm eine Zuneigung entgegen, die er nicht mehr für möglich gehalten hätte.
Während Omi ein Spur von Küssen auf seinem Arm hinterließ, flüsterte Yohji leise vor sich hin.
"Wenn ich nur wüsste, wie ich dir zeigen kann, wie sehr ich dich liebe."
"Ich sehe doch, wie sehr du mich liebst. Die Wärme in deinen Augen, auch wenn sie von der
Furcht fast verborgen wird. Ich spüre es in deinen Küssen und deinen vorsichtigen Umarmungen."
Es war Omi keinesfalls entgangen, wie zögerlich Yohji in diesem Punkt war. Es war geradeso, als
ob er fürchtete, dass Omi unter den Berührungen zusammenbrechen würde.
Omi war mit seinen Küssen inzwischen an Yohjis Hals angekommen. Langsam knabberte er sich
den Hals entlang nach oben und endete mit einem innigen Kuss auf Yohjis Lippen. "Lass uns
morgen überlegen, wie wir mein Problem lösen. Okay?" Fragend blickte er Yohji an.
"OK, Chibi. Schlaf schön."
Omi wollte zuerst einen Schmollmund ziehen, als er seinen alten Spitzennamen hörte, besann sich
dann aber anders. Liebevoll blickte er Yohji in die Augen. "Es ist schön, dass du wieder da bist.
Und nenn mich nicht 'Chibi', auch wenn mich dass an die guten alten Zeiten erinnert. Ich bin kein
'Chibi' mehr."
Yohji lächelte sanft zurück. "Ich bin froh, dass ich wieder bei dir sein kann. Und für mich wirst du
immer mein 'Chibi' bleiben."
Zurückblickend musste Omi sich eingestehen, dass er diesen Spitzennamen zwar nicht sonderlich
gemocht hatte, doch solange es von Yohji kam, hatte er sich seltsam beschützt und geborgen
gefühlt. Genau diese Gefühle wurden auch jetzt wieder hervorgerufen, als er den Namen hörte.
Omi breitete die Decke über beiden aus, bevor er das Licht löschte. Vorsichtig kuschelte er sich an
Yohji heran und legte einen Arm über dessen Brust. /Das fühlt sich gut an. Er ist so schön warm./
Er fragte sich, wie viel mehr er noch wagen konnte, bevor sein Körper abweisende Signale von sich
gab. "Kannst du vielleicht einen Arm um mich legen?"
Yohji sah zweifelnd zu Omi hin, was der in der Dunkelheit natürlich nicht sehen konnte. Er ahnte
zwar, dass Omi damit seine eigenen Grenzen testen wollte, nur ob dies der richtige Weg war,
wusste er nicht.
Behutsam hob er seinen rechten Arm und legte ihn um Omi. "Gut so?"
Omi horchte in sich hinein. Es war kein Widerstand zu spüren. Er hatte noch genug Platz, um sich
frei zu bewegen. /Es ist also diese Enge. Ich darf mich nicht eingesperrt fühlen./ Er grub seinen
Kopf in Yohjis Halsbeuge und nuschelte dann ein "Alles in Ordnung." vor sich hin.
Lange Zeit viel kein Wort. Yohji grübelte über alles nach, was Omi gesagt hatte, während der
jüngere sich bemühte, Schlaf zu finden. Er war schon fast eingeschlafen, als Yohjis Stimme wieder
ertönte.
"Kann ich dich mal was fragen?" Der Tonfall klang schon sehr neugierig, als er diese Frage stellte.
"Sicher, was denn?"
"Hat es dich wirklich angemacht, als du gefesselt unter mir gelegen hast?" Omis Kopf war noch
immer direkt auf Yohjis Körper gebettet, er konnte also förmlich spüren, wie seinem kleinen
Bettgefährten die Röte ins Gesicht stieg. Ein ziemlich gequältes "Ja" wurde als Antwort
hervorgepresst.
Omi dachte nur bei sich, dass es doch typisch Yohji war, aus all dem Gesagten genau diesen Satz
herauszufiltern und dann nachzuhaken.
"Mein Omittchi steht auf Bondage? Wer hätte das gedacht?" Man könnte fast meinen, Yohji wäre
stolz auf diese Entdeckung.
"Bitte Yohji, musst du das so laut sagen." Omi wäre vor Scham am liebsten im Erdboden
versunken. Gott sei Dank war es wenigstens dunkel, so dass Yohji ihm nicht ins Gesicht sehen
konnte.
"Da ist doch nichts schlimmes bei. Wenn es beiden gefällt..."
"Hat es dir denn gefallen?" Eigentlich sollte Omi froh sein, dass das Licht aus war, denn so bekam
er von Yohji überaus enthusiastischem Grinsen nichts mit. Es hatte Yohji mehr als nur gefallen.
"Oh ja." Die Begeisterung ließ sich nicht überhören. "Hätte ich mir denn sonst etwas derartiges
einfallen lassen?"
"Ich habe es nur für Sicherheitsmaßnahmen gehalten." In diesem Moment kam sich Omi äußerst
unerfahren und naiv vor.
Yohji strich mit seinem Arm über Omis Körper. "Würdest du das gerne noch einmal machen?"
Yohji fand selbst, dass er ziemlich schleimig klang, als er den Satz aussprach, aber wenn er etwas
Spaß in ihr Liebesleben bringen wollte, dann nahm er auch schleimige Sätze in Kauf.
"Irgendwann schon... Denke ich... Aber du weißt ja, wie mein Körper..."
Er wurde mitten im Satz von Yohji unterbrochen. "Ich habe ja nicht davon geredet, dass du
gefesselt wirst."
"Aber wer..." Diesmal brach Omi von alleine ab. "Oh... oh... du... ich..." Zugegebenermaßen
sprühte sein Wortwahl nicht vor geistiger Eloquenz, aber das war in dieser Situation völlig egal.
"Wäre das ok für dich?" Omi konnte kaum glauben, was Yohji ihn da fragte. Natürlich wollte er,
schließlich hatte er lange genug darauf gewartet, dass Yohji wieder zurückkehrte. Er hatte sich
zwar nicht unbedingt vorgestellt, dass ihre Begegnung SO ablaufen würde, doch was kümmerte es
ihn. Der Mann, den er liebte, wollte ihn auch. Dass ihr Wiedersehen im Bett ablaufen würde und
sie offenbar sehr bald wieder Sex haben würde, war nur das Sahnehäubchen an der ganzen
Geschichte.
"Natürlich ist das ok." Seine Stimme schwang schon vor Vorfreude. /Ich sollte wirklich lernen,
mich besser zu beherrschen. Ich klinge ja wie ein Kind, dass sich auf einen Lolli freut./
Yohji beugte sich über Omi und schaltete das Licht an, bevor er aus dem Bett kletterte und Omi
seine Hand hinhielt. "Kommst du mit in mein Zimmer?"
Omi schüttelte seinen Kopf. "Da war doch schon seit Monaten niemand mehr drin. Ist es hier nicht
gemütlicher?" Er fand Yohjis Zimmer in seinem gegenwärtigen Zustand einfach nur kalt. Es war
unbewohnt und wirkte auch so. Sein eigenes Bett war zwar nicht so groß wie das von Yohji, aber
wenigstens konnte man sich hier wohlfühlen.
"Gut. Dann Heimspiel für dich. Ich hole nur schnell noch ein paar Sachen, die du brauchen wirst."
Omi kramte in seinem Nachttisch nach dem Schlüssel zu Yohjis Zimmer. "Hier. Ich habe doch bei
dir abgeschlossen."
"Angst vor Dieben?"
Omi schüttelte den Kopf. "Nein. Ich wollte nur nicht jeden Tag daran erinnert werden, dass du
immer noch weg warst. Immer wenn ich in dein leeres Zimmer sah, wurde es mir wieder bewusst.
Also habe ich einfach abgeschlossen."
"Schon gut." Beruhigend strich er Omi über die Haare. "Kann ich den hier mal kurz haben?" Er
deutete auf Omis Rucksack. "Bedien dich." Mit einer schnellen Bewegung wurde der Rucksack
umgekippt und seines Inhaltes entleert.
Er schnappte sich den Schlüssel aus Omis Hand und verschwand in sein altes Zimmer. Wenig
später stand er wieder in der Tür.
Omi ließ ihn erst gar nicht richtig ins Zimmer kommen, als er sich an Yohji wandte. "Kannst du
bitte die Tür abschließen? Ich möchte nicht, dass einer der anderen uns stört." Dabei war das
eigentlich seine kleinere Sorge. Er wusste nur nicht, wie er Ken oder Aya erklären sollte, wie es zu
so was gekommen war. Dass es die anderen letztlich gar nichts anging, was er in seinem Bett tat
und mit wem, kam ihm nicht in den Sinn.
Er hörte, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte. Jetzt war er also allein mit Yohji. Dieser kam
auf das Bett zu und setzte den Rucksack daneben ab.
"Bist du bereit?" Yohji war bereit, fast alles dafür zu tun, damit er mit Omi zusammen sein konnte.
Wenn es vorläufig nur so funktionierte, dann war das auch gut. Auf diese Art und Weise würde er
Omi sicherlich nicht einengen können. Das Beste aus seiner Sicht war allerdings, dass Omi ihn
verwöhnen würde. Ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht.
Omi wühlte im Rucksack herum und holte ein Paar Handschellen heraus. "Soll ich damit
anfangen?" Praktisch war das alles für ihn noch Neuland, was aber nicht hieß, dass er sich nicht
damit beschäftigt hatte. Er hatte genug Filme gesehen und Seiten im Internet besucht, dass es für
ein ganzes Leben gereicht hätte.
Yohji bestätigte seine Frage mit einem Nicken. Omi nahm erst den einen Arm in die Hand und zog
ihn in Richtung Kopfende. Behutsam führte er den Arm durch die Gitterstäbe, bevor er ihm die
Handschellen anlegte. Die gleiche Handlung wiederholte er mit dem andere Arm.
Mit einem Glitzern in den Augen sah er Yohji an, wie dieser gefesselt vor ihm lag. Er kletterte auf
sein mehr als williges Opfer und senkte seinen Kopf herab, so dass er in Yohjis Ohr flüstern
konnte. "Und jetzt erzähl mir von deinen dreckigen, schmutzigen Fantasien."
TBC.
