Kapitel 11

Ayumi lag glücklich in Ken's Armen. Doch langsam kamen ihr wieder die Ereignisse des Abends in den Sinn. "Ken - ich hätte Dir glauben sollen. Ich war so ein Idiot!" sie spürte wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Doch Ken strich ihr vorsichtig durch die Haare und tröstete sie. "Du hast Dich vollkommen richtig verhalten, mein Liebes. Schließlich ist der Professor dein Arbeitgeber. Ich hätte Dich nicht mit solchen Vermutungen überfallen sollen..." "Aber wenn ich Dir von Anfang an geglaubt hätte, dann wäre Jei jetzt vielleicht noch am Leben und mit ihm Hunderte von Menschen - es ist alles meine Schuld - das hätte nicht passieren dürfen!" Ayumi schluchzte und kuschelte sich an Ken's weiche Brust. Dieser schlang seine Arme um sie und zog sie zu sich hoch, so dass sie ihm ins Gesicht sah. Dann erwiderte er ernst: "Glaubst Du, dass Du die Ereignisse hättest verhindern können?" 'Nur Weiss hätte das verhindern können' dachte er. 'Wir hätten handeln müssen.' Doch er wusste, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis Birman oder Manx in der Tür standen und den Auftrag überbrachten. "Wir müssen handeln..." er war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht gemerkt hatte, dass er den letzten Satz laut ausgesprochen hatte. Ayumi sah ihn fragend an. Auf einmal wurde ihr hübsches Gesicht sehr ernst."Ken? Ich liebe Dich. Und ich vertraue Dir. Und aus diesem Grund werde ich Dir jetzt etwas erzählen." Jetzt war es an Ken seine geliebte Freundin fragend anzusehen. "Nach unserem Streit habe ich in der Universität ein wenig herumgeforscht. Als der Professor eine Vorlesung hielt bin ich in sein Büro geschlichen und habe mich ein wenig umgesehen." "Du hast WAS? Bist Du irre? Das ist verdammt gefährlich..." Ken war außer sich, doch Ayumi fuhr ganz ruhig fort. "Warte ab. Auf seinem Laptop fand ich verschlüsselte Daten über ein Forschungsprojekt an dem Dr. Asimov arbeitet. Mehr konnte ich nicht sehen, in dem Moment kam Dr. Asimov herein." "Ich kann es nicht fassen! Ayumi - weißt Du eigentlich wie leichtsinnig das war? Tu so etwas nie wieder, hörst Du?" Ken flehte sie fast an. "Außerdem, was hat Dir deine Aktion gebracht? Nichts." Ayumis Augen funkelten. "Dr. Asimov hat mir eine Standpauke gehalten, aber ich habe etwas herausgefunden. Das Projekt muss etwas mit den Amokläufen zu tun haben. Es trägt den Namen Berserker." Ken wurde still. 'Berserker - ja, das war offensichtlich.' "Dann steckt Dr. Asimov hinter allem." Ayumi nickte. "Und Professor Sotomura hilft ihm bei den Experimenten. Sie stecken wohl beide unter einer Decke. Nur leider reicht mein Wissen nicht aus zur Polizei zu gehen..." "Das ist das letzte was Du jetzt machen solltest! Gehe bloß nicht zur Polizei! Verhalte dich ganz normal in der Uni - lass Dir nicht anmerken dass Du etwas weißt, sonst bist Du vielleicht in großer Gefahr!" Ken machte sich auf einmal große Sorgen. Da Asimov sie erwischt hatte, wird er sich sicher denken, dass sie etwas über ihr Projekt herausgefunden hat. Und dann war sie in großer Gefahr. Weiss musste so bald wie möglich eingreifen.

Wie auf Kommando piepte der Pieper in seiner Hosentasche. "Entschuldige mich bitte für einen Moment." Ken stand auf, zog sich seine Boxershorts an und sah auf den Pieper. "OMI?!? Da muss etwas passiert sein..." fragte er gespielt erstaunt. "Ich ruf mal schnell an." mit diesen Worten war er auch schon im Flur und hatte sich das Telefon geschnappt. Er wählte die Nummer und es klingelte gerade zwei mal bis Omi am Telefon war. "Omi, hier ist Ken. Was gibt's?" "Birman ist hier. Komm so schnell Du kannst. Bist Du bei Ayumi?" fragte der Jüngere. Im Hintergrund konnte er Yohjis Stimme hören. "Omi! Das fragt man doch nicht! Wer weiß wobei Du die beiden gestört hast..." Ken lachte und seufzte dann gespielt. "Was? Das ist ja schrecklich! Ich bin sofort da." Danach legte er auf und ging wieder zurück in das Schlafzimmer. "Ayumi, ich muss leider wieder los. Im Blumenladen ist eingebrochen worden." Er begann seine Sachen zusammenzusuchen und sich wieder anzuziehen. "Wirklich? Das ist ja furchtbar! Soll ich mitkommen?" fragte sie und war schon mit einem Bein aus dem Bett. Ken beugte sich zu ihr und drückte sie zärtlich in die Kissen zurück, indem er ihr einen leidenschaftlichen Kuss gab. "Nein, bleib ruhig hier. Ich rufe Dich heute Abend noch mal an, ok?" Ayumi, von dem Kuss noch ganz benommen, brachte nur ein "OK" hervor, das mehr ein Seufzen war, als eine Antwort. "Ich liebe Dich" flüsterte Ken, zog sich seine Jacke an und war schon zur Tür draußen. Sie stand auf, zog sich ihren Bademantel wieder über und machte sich auf den Weg in die Küche um sich etwas zu trinken zu holen. In diesem Moment klingelte das Telefon.