A/N: Hey! Ich hoffe bis jetzt gefällts euch, obwohl es noch nicht viel ist. Ich bin super gespannt auf eure Reviews.
Hier ist jetzt das erste (wenn man den Prolog nicht mitzählt *g*) Kapitel, viel Spaß!

Pyro grinste zufrieden. Er und Mystique hatten es wieder einmal geschafft der Polizei „einzuheizen". Das war sein zehnter Museumsraub in Folge und er begann eine regelrechte Leidenschaft dafür zu entwickeln. Endlich konnte er seinen Kräften freien Lauf lassen, keine Regeln galt es mehr zu befolgen, niemand dem er unterstellt war.
Fast vier Monate waren vergangen seitdem er die anderen zurückgelassen hatte und mit Magneto geflogen war.
Doch auch wenn er sich jetzt völlig frei fühlen konnte, merkte er mit der Zeit, dass weder Magneto noch Mystique ihm das geben konnten, was er verzweifelt zu erlangen versuchte: eine Familie. Immer häufiger sah er sich selbst nochmals in Bobbys Haus vor dessen Familienbildern stehen, er hatte ihn so sehr darum beneidet. Überhaupt beneidete er ihn in jeder Hinsicht, Bobby konnte Eis entstehen lassen, Pyro hingegen war auf sein Feuerzeug angewiesen. Bobby war bei allen beliebt, weil er sich anzupassen vermochte und nicht rebellisch seinen Willen durchsetzte. Bobby hatte Rogue. Pyro lächelte während er sich an ihr Haar erinnerte, wie es geschmeidig auf ihre Schultern hinab fiel, diese großen eindrucksvollen Augen, die er nur allzu gern sah, ihr liebliches Lächeln und ihre unsterbliche Verletzlichkeit, die ihn immer so sehr zu ihr hingezogen hatte. Er schüttelte den Kopf, als wollte er den Gedanken an sie abschütteln. Es schmerzte ihn so sehr sie nicht mehr um sich haben zu können. In seiner rechten Hand klappte er das Feuerzeug auf und zu. Wie es ihr wohl ergangen war?
Plötzlich hatte er einen Entschluss gefasst:
„Mystique, ich werde noch nicht mitkommen, ich möchte noch ein paar Feuerbälle werfen – nur um nicht aus der Übung zu kommen.", Mystique, die links neben ihm am Lenkrad des gestohlenen Museumslasters saß, in der Gestalt eines rundlichen Wachmannes, grinste hämisch. Sie fuhr an die Seite und meinte lässig als Pyro ausstieg:
„Mach mir keine Schande, Junge, ich will den Bericht darüber in allen Nachrichtensendern sehen!", damit setzte sie ihren Weg fort.

~*~*~

Rogue, die in wirren Gedankenzwängen versunken war, lief ziellos über das Gelände. Sie hatte dieses Szenario den gesamten letzten Monat geträumt, in unregelmäßigen Abständen, doch in den letzten Nächten viel realer als zuvor. Wieso nur träumte sie von Pyro? Sie vermisste ihn sehr, aber der Traum war derartig dunkel und obskur gewesen, dass sie begonnen hatte sich Sorgen um ihn zu machen. Vielleicht sollte sie wirklich mit jemandem darüber sprechen, aber zu Bobby konnte sie einfach nicht gehen und außer ihm wollte sie auch niemanden damit belasten, nicht einmal Logan. Sie setzte sich auf eine Bank und vergrub ihren Kopf zwischen den Händen.
„Marie?", erschrocken fuhr sie hoch und wandte sich um, sie wurde nie Marie genannt. Aber während sie sich suchend umblickte, entdeckte sie nichts bis auf ein paar kleine Spatzen, die sich um einige Brotkrümel stritten.
Auf einmal jedoch raschelte es in einem Gebüsch hinter ihr gewaltig, sie trat langsam darauf zu, um sich zu vergewissern wer ihr einen Streich spielen wollte, als sich plötzlich eine Hand in einem schwarzen Handschuh um ihren Arm schlang und sie stolpernd hineinzog.
Ihr entging ein schriller Schrei, aber ihr wurde der Mund mit der anderen Hand zugehalten. Sie stand mit dem Rücken gegen ihren Angreifen, spürte sein Herz schneller schlagen und zappelte heftig, sie wollte sich losreißen.
„Pssst! Rogue, ich bin es nur.", flüsterte die Gestalt beruhigend. „Ich werde dich jetzt loslassen, bitte schrei nicht!"
Darauf löste sich die Umklammerung und sie sah sich Pyro gegenüberstehen. Einen Moment lang sagte sie nichts, blickte ihn nur ungläubig an, doch ohne Worte fiel sie in seine Arme. „Wo bist du nur gewesen, John?" Völlig geschockt von dieser Geste legte Pyro vorsichtig seine Arme um sie: „Och, hier und dort!", scherzte er. – Ich  habe dich so sehr vermisst, wie konntest du mich nur verlassen! John Allerdyce, ich liebe dich. – dachte Rouge bei sich, aber sie sagte schluchzend und den Tränen nahe:
„Warum hast du uns verlassen? Alle waren in Sorge um dich?" Sie blickte ihn an. Eine Träne kullerte über ihre Wange, ihr misslang es sie zurückzuhalten. Sanft wusch er sie mit einer Hand fort. Er musste über seinen Stolz hinweg blicken, er musste es ihr jetzt sagen.
„Ich-ich-", begann er.
„Was?", hakte sie ihn musternd nach.
„Ich lieb-", ein Schrei, Rogue fiel rücklings zu Boden, Pyro ebenfalls. Alles ging so schnell. Rogue stützte sich auf ihre Hände und stand auf. Sie starrte Pyro an, auf seinem dunkelgrünen Pullover bildeten sich dunkle Flecken, die aus tiefen Einstichwunden quollen. Hatte sie geschrieen? Nein, Logan war kreischend durch die Hecke gestürzt und hatte John angesprungen. Er war noch immer über ihn gebeugt, seine Klauen fuhren zurück in die Hände, von ihnen tropfte Blut. Logan schien völlig verstört.
Er rief lauthals: „Hilfe, wir haben hier einen Verletzten."
Er erhob sich und lief durch eine Gruppe gaffender Schüler davon, er schrie Rogue zu: „Ich hole Hilfe!"
Rogue aber schien wie versteinert. Sie stand über Pyro gebeugt und ein Wall von Tränen schoss ihr aus den Augen. Sie hörte die umherstehenden Schüler nicht munkelnd flüstern, sie hörte nicht die Schreie Logans, die nun vom Haus an ihr Ohr drangen, sie sah ihn nur da liegen, wie er nach Luft rang.
„Rogue!", hörte sie jemanden schreien, wie eine Stimme aus weiter Ferne, obwohl sie von ganz nah erklang. Bobby drängte sich durch die Schülergruppe hindurch und hockte sich neben John.
„Helft uns doch jemand!", schrie er verzweifelt als er ihn auf dem feuchten Gras liegen sah. Er hob vorsichtig Johns Kopf auf seine Knie und sagte immer wieder: „Ganz ruhig, John, Hilfe ist unterwegs!"

Pyro spürte kaum was vor sich ging. Er konnte nur noch Rogue anblicken, seine Hand verkrampfte sich, wollte ihre ertasten. Als ob sie sich aus ihrer Erstarrung gelöst hatte ergriff sie seine und hockte sich neben ihn. Mit der anderen Hand strich sie über sein Gesicht. Sie hörte ihren Freund sagen: „Gib nicht auf John!"

Rogue schluchzte nun lauter.
„Pssst!", sagte Pyro nochmals mit bebender Stimme. Dann hörte sein Herz auf zu schlagen. Rogue schrie als sie in seine leeren Augen blickte und legte ihren Kopf auf seine Brust: „NEEEEEIIIIIIIINNNNNNNN!"
Zwei Jungen zogen sie weg, Colossus, der gerade hinzugekommen war, versuchte sofort Pyros Herz wieder zum schlagen zu bringen. Vergeblich.
An diesem späten Nachmittag verstummte der Feuerwerfer für immer.

A/N: Gut, das war nun wirklich zum Heulen traurig, oder? *sniff*
Aber keine Sorge, das ist ja noch nicht das Ende. Ich kann aber leider nicht versprechen, dass das nächste Kapitel sehr viel aufmunternder wird, ich habe eben eine Schwäche fürs Dramatische, hoffe ihr lest trotzdem weiter.