A/N: So, im Moment komm
ich aus dem Schreiben gar nicht mehr raus. Ich habe schon jetzt so viele neue
Ideen für Fanfics. Mal sehen, hier erst einmal
Kapitel 2. Viel Spaß!
Rogue stand stumm vor dem Grab, ganz in schwarz gekleidet. Zwei Tage des
Grauens waren vergangen, zwei Tage, die sie kaum geschlafen, aber vielmehr
durchweint hatte. Sie konnte es kaum fassen auf Johns Beerdigung zu sein.
Logan hatte sie schreien gehört und hatte daraufhin völlig überreagiert und John
angefallen, in dem Gedanken er sei jemand gewesen, der ihr etwas antun wollte.
Er musste sich furchtbar fühlen, aber sie konnte ihm seine Tat nicht verzeihen,
der Schmerz saß zu tief. Die Träume waren schlimmer geworden, nicht etwa
abgeklungen und hatten tiefe Augenringe auf ihrem kindlichen Gesicht
hinterlassen. – Was wollte er mir sagen?
– immer wieder dieselbe Frage, die Rogue so sehr quälte.
Doch die Gewissheit, dass sie ihn hätte retten können zerriss sie förmlich. Sie
hätte nur Logan und John berühren müssen, ein wenig von Logans heilenden
Kräften auf John übertragen können und er würde jetzt noch am Leben sein.
Professor Xavier hatte ihr versichert, dass sie in diesem Moment nicht falsch
gehandelt hatte und einfach paralysiert gewesen sei, aber sie konnte die Schuld
nicht länger tragen. Sie hatte ihn sterben lassen, nichts getan um ihn zu
retten. Er war in Bobbys Armen gestorben, sie hatte seine Hand gehalten. Wie
konnte sie jemals wieder in einen Spiegel sehen? Wie konnte sie unter Bobbys
Augen treten? Sie liebte Bobby, aber erst jetzt, da er fort war, wurde ihr
klar, dass John ihre wahre Liebe war und Bobby „nur" ein Freund. Wie konnte sie
ohne John weiter bestehen?
Der Wind durchzauste ihr Haar. Sie schloss die Augen, sah John noch einmal
lächelnd vor sich, aber selbst ihre Illusionen konnten sie nicht vor der
grauenhaften Wahrheit retten.
Der Sarg vor ihr
erdrückte sie innerlich. Sie blickte zu Nightcrawler
herüber, der mit einer Bibel in der Hand vor dem Grab stand und ein Gebet
sprach. Dann schaute sie in die Gesichter der Trauergäste. Logan stand ganz
außen direkt neben Professor Xavier, er mied sie, weil er ihr den Abschied
nicht noch schwerer machen wollte. Storm und Cyclops
saßen neben Bobby, Bobby saß neben ihr und hinter ihnen standen einige Schüler,
die John gekannt hatten.
Rogue aber fühlte sich so allein wie nie zuvor. Für sie schien es als seien
alle nur hier aus Anstand und Moral. Wer von ihnen hatte John wahrhaftig
gekannt? Ihre Mienen ließen keine Trauer erkennen, nur eine Art Mitgefühl für
sie. Allein Cyclops schien ihre Trauer zu verstehen,
seine Stirn lag in Trauerfalten, sein Gesicht machte einen verkniffenen
Eindruck.
Bobby hatte nicht eine
Träne über den Verlust seines besten Freundes vergossen. War sie wirklich die
Einzige, die um John trauerte? Gerade als sie glaubte ihn wieder zurück zu
haben, wurde er ihr auf brutalste Weise gestohlen.
Nightcrawler hatte sein Gebet beendet. Was hatte er
gesagt? Rogue erschien es als würde sie die ganze Situation nur von außen
betrachten, als würde John jede Sekunde aus einer Ecke springen und lächelnd
verkünden, dass alles nur ein Scherz war. Ihre Selbsttäuschung drohte sie zu
zerstören, als der Sarg in die Erde gelassen wurde. Plötzlich wurde sie von
einem Schwindelgefühl übermannt. Alles vor ihren Augen wurde schwarz, sie hatte
das Gefühl in ein tiefes Loch ohne Boden zu fallen.
~*~*~
„Wie geht es ihr?", Bobby war außer sich vor Entsetzen, sein Gesicht war
hochrot. Nachdem Rogue von ihrem Stuhl gekippt war, hatten die X-Men sie sofort
in ein Krankenzimmer drinnen gebracht. Professor Xavier seufzte ernst: „Ich
möchte dich nicht anlügen, Bobby, es sieht nicht gut aus. Rogue ist in eine Art
Koma gefallen. Wir können nicht genau sagen wie es um sie steht."
„Aber wie kann das sein?", Bobby brüllte beinahe, er schien die Kontrolle zu
verlieren. Erst John und jetzt auch noch Rogue. Professor Xavier redete
mitfühlend auf ihn ein:
„Hervorgerufen durch ihre Mutation kann sie, wie du weißt, Lebensenergie
anderen durch Berührung aufsaugen und diese Energie spürt sie in sich wie ein
brodelndes Glücksgefühl. Es ist wohl so, dass sie durch ihre Mutation Gefühle
stärker empfindet als andere und bei Hineinsteigerung in ein Gefühl auch ihr
Körper darauf reagiert."
„Aber sie wird wieder gesund werden?", fragte Bobby, ängstlich vor der Antwort,
sie nun auch noch zu verlieren würde er nicht verkraften.
„Wenn sie es nicht selbst schafft mit ihrer Trauer fertig zu werden, weiß ich
nicht, was wir für sie tun könnten.", erwiderte der Professor wahrheitsgemäß.
Bobbys Welt brach scheinbar zusammen. Ohne ein weiteres Wort rannte aus dem Flur,
hinter sich hörte er die Rufe des Professors. Bobby wollte aus diesem Alptraum
erwachen. Er rannte und seine Miene verfinsterte sich. Was hatte er falsch
gemacht? Wie konnte das alles nur wahr sein? Er weinte, aber die Tränen
vereisten auf seinen Wangen, ein Hass auf alles verbreitete sich in seinem
Kopf. Auf dem Gang überrannte er beinahe zwei Mädchen, er schenkte dem keine
Beachtung. Er rannte bis er in Rogues Zimmer
hineingeplatzt war. Er stürzte auf ihr Bett. Weitere Tränen kamen, er konnte –
wollte – sie nicht mehr bekämpfen. Aber bevor sie von seinen Wangen prallten
waren sie schon zu Eis geworden. Plötzlich trat ein Mädchen durch die Wand
neben der Tür ins Zimmer.
Kitty Pryde.
„Ich sollte nur ein paar Sachen aus Rogues Zimmer
rüber bringen.", rechtfertigte Kitty sich. Dann bemerkte sie Bobbys vereiste
Tränen. Sie ging auf ihn zu und setzte sich neben ihn auf das Bett.
„Ich höre dir zu, wenn du willst!", sagte sie vorsichtig und blickte Bobby
eindringlich an.
„Ich habe aber nichts zu sagen!", grummelte Bobby fast, obwohl er nicht
beabsichtigt hatte, Kitty anzumeckern. Sie nahm ein Taschentuch aus ihrer Hose
und zog damit vorsichtig die Eistränen von seinem Gesicht ab.
„Lass das!", sagte er und wand sein Gesicht von ihr ab.
Kitty legte ihm ihre Hand auf die Schulter: „Manchmal, wenn man traurig ist,
kann sich Trauer schnell in Wut umwandeln. Man sollte darüber sprechen und es
rauslassen, verstehst du?" Sie deutete auf die Eisträne in dem Taschentuch, die
sich langsam in der Hitze ihrer Handfläche wieder in Wasser umformte.
„Jemand, der so lieb ist wie du, sollte nicht in seiner Trauer ertrinken."
Bobby blickte sie an. „Ich bin wohl einfach – es ist so merkwürdig, letzte
Woche war noch alles normal und jetzt ist alles so-", begann er.
„Ich weiß!", sagte Kitty bestimmt, sie merkte, dass er nicht darüber sprechen
konnte und umarmte ihn fest.
„Es wird alles wieder gut!", meinte sie flüsternd, als er in Tränen versank,
jedoch froren diese nicht.
A/N: Tötet mich bloß nicht, ich weiß, dass die Fanfic
bis jetzt sehr deprimierend ist. *heul* Aber lasst euch überraschen wie es
weitergeht, das ganze wird nämlich eine krasse Wendung nehmen, mal sehen, wer
da mitkommt. *g*
