A/N: Ich habe jetzt ein Plakat zu meiner Fanfic erstellt. Wenn ihr es sehen möchtet, dann surft auf www.insomnia.cool.cd und dort auf den Link „Fanfics"!

Wer es gern haben möchte, kann mir eine Mail schicken. Desiree_Schumacher@hotmail.com

Das Wärme spendende Feuer flackerte in der Mitte der längst verfallenen Eingangshalle des Hauses. Jetzt war dieses verlassen, nur noch der Wind wehte durch offene Risse in Wänden.
Die kühle Brise zischte heftig und ließ das Feuer wanken.

Peter hockte neben Iceman und dessen Tochter an der Wand, sie wärmten sich. Kitty versuchte so gut wie möglich die wenigen Essensvorräte, die Pyro und Iceman mitgebracht hatten sicher zu verstecken und Pyro inspizierte die einzelnen Öffnungen in Wänden, teils reichten die Risse bis an die Decke, sie konnten nicht riskieren unter dem Dach begraben zu werden.

„Wir haben kein frisches Wasser mehr!", verkündigte Kitty geschockt und blickte fragend in die Runde.
Iceman erhob sich: „Ich mach das schon.", damit verließ er die Halle durch den langen Flur um das aufgefangene Regenwasser aus den Töpfen draußen zu schöpfen.
Peter humpelte ihm hinterher: „Warte auf mich, ich helfe dir." Pyro beachtete sie nicht und setzte sich erschöpft auf den Teppich, der als einziges nicht in dem Inferno verbrannt war. Kitty nahm neben ihm Platz.

Pyro seufzte: „Ich mache mir Sorgen, wie lange wir so noch weiter machen können. Die Decke wird den Stürmen nicht mehr lange standhalten und wir werden nicht für immer unentdeckt bleiben.", er ließ eine Flamme aus dem Feuers einmal über den Boden tänzeln, bis sie im Dunst der Asche auf der Erde erstickte.
Kitty beobachtete die Flamme tanzen und blickte nachdenklich in das rötliche Feuer: „Solange wir zusammen bleiben, wird uns nichts trennen können. Aber darüber zerbrichst du dir nicht wirklich den Kopf, John. Ich weiß, dass sie dir fehlt." Pyro erzitterte.
„Mir geht es gut!", versicherte er Kitty, aber sie schien förmlich durch seine Augen die Lüge zu erkennen.
„Ich mache mir Gedanken um dich. Es ist jetzt schon fast zwei Monate her. Du musst dein Leben wiedergewinnen, auch wenn es dir schwer fällt." Pyro sprang auf. Er wollte nicht bemitleidet werden. Er wollte nicht an Rogue erinnert werden. Er wollte nicht mehr. Er konnte einfach nicht mehr. Kitty erhob sich.
„John, es tut mir Leid. Wenn du nicht darüber reden möchtest, ist das okay. Ich sehe nur wie du dich täglich damit quälst." Pyro sah sie wütentbrannt an.
Jetzt machte sie ihm auch noch Vorwürfe. Das war genug. Er wandte sich ab und ging den Gang hinunter an Iceman und Peter vorbei, die sich überrascht nach ihm umdrehten. Er setzte sich auf eine zerbrochene Bank, nur noch ein Teil davon stand aufrecht. – Alles zerbricht irgendwann – dachte er bei sich.
Der Wind pfiff heftig um seine Ohren. Über der Ruine strahlte der Mond hell, schien ihn auszulachen mit seinem breiten Gesicht. Pyro blickte zu den Sternen. Das Licht war Jahre alt, einige Sterne bereits verglüht, trotzdem erhellten sie den Nachthimmel. Es starb nicht. Es lebte fortan weiter.

Akilina kam den steinigen Weg herbeigerannt. Sie hüpfte auf seine Beine, fröhlich, wie es ihr Wesen war.
„Spielst du mit mir, Onkel John?", fragte sie mit ihrer lieblichen Stimme. Pyro hob sie an der Hüfte an und stellte sie auf das Gras vor ihm.
„Ich muss für eine Weile nachdenken, Aki." Das Mädchen blickte ihn enttäuscht an.
„Ich muss auch nachdenken!", sagte die Kleine strahlend. Sie setzte sich im Schneidersitz aufs Gras und riss summend einige Halme ab. Ihre Stirn jedoch lag in Falten als würde sie angestrengt über etwas rätseln.
Pyro lächelte bei ihrem Anblick auf.
„Mit dem ernsten Blick könntest du jemanden töten!", er grinste, „Komm her." Munter hüpfte sie in seine Arme. „Du erkältest dich noch, wir gehen lieber wieder rein!", sagte Pyro und trug Akilina behutsam mit sich zur Ruine.
„Du bist mein Lieblingsonkel, Onkel John!", freute sie sich.

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Rogue hatte kaum ein Auge zugetan. Sie fürchtete, dass die Träume wiederkehren würden und noch mehr Angst bereitete ihr diese „Realität", in der sie sich befand.

Isabel hatte ihr nach langem hin und her alles erzählt. Wie der Krieg begonnen hatte vor nunmehr zwei Jahren und seither beinahe alles Leben zerstört hatte. Die wenigen Überlebenden hatten sich in Gruppen zusammengeschlossen, jeder fürchtete jeden. Einige versuchten sich zu schützen, andere aber zogen umher und töteten so viele der anderen „Gattung", wie sie nur konnten. Die Naturgewalten, welche teils durch Mutanten kontrolliert wurden, waren völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Mal regnete es tagelang nicht, dann fielen plötzlich katastrophale Überschwemmungen in Unterschlüpfe ein. Menschen waren verrückt geworden, da sie von Mutanten manipuliert wurden.

Aber das Leid ging von beiden Parteien aus. Mutanten waren eingesperrt und getestet worden, danach verendeten sie langsam in ihren Zellen. Brutal und unaufhaltsam war der Krieg fortgefahren und hatte seine Opfer empfangen. Isabel hatte den Tod personifiziert. Ihr zuzuhören war grauenhaft gewesen, geschockt hatte sie die Geschehnisse vor ihren Augen ablaufen sehen, als sei sie selbst dabei gewesen. Es war, als hätten ihre Träume ein dunkles Vorzeichen für diese Taten dargelegt.

Philo, Isabels Sohn, erzählte ihr, dass er seinen Vater im Krieg verloren hatte. Philo bat sie, seine Mutter nicht darauf anzusprechen, da es sie zu sehr mitnehmen würde und sie ein schwaches Herz hätte, aber Rogue sorgte sich nicht nur um ihr Wohl, sondern auch um das von Philo. Er war kein Mutant; ein recht stattlich gebauter 17 Jahre alter Mann und doch hatte er in seinen jungen Jahren schon so viel Leid und Elend ertragen müssen. Seine wilden zerzausten blonden Haare verliehen seiner dunklen, fast braun-goldenen Haut ein wunderschön ägyptisches Aussehen. Er musste nun für seine Mutter sorgen, auf sie Acht geben, dabei war er kaum erwachsen.

Aber wie konnte das alles passiert sein? Ein zweijähriger Krieg? Wie lange war sie bewusstlos gewesen? Rogue fühlte sich kaum müde, ihr schossen scheinbar tausend Gedanken auf einmal durch den Kopf. Wer von den X-Men hatte den Krieg überlebt? Sie musste sich auf die Suche nach ihnen begeben. Und wenn sie nun alle tot waren? Was würde sie tun? Sie mochte Isabel und Philo, die beiden waren Menschen, also tödliche Feinde, aber sie hatten sie bei sich aufgenommen und sie verpflegt, obwohl sie selbst kaum Essen besaßen.

Ein Regenschauer tropfte auf das hölzerne Dach. Sie nahm das traurige Lied der fallenden Regentropfen in sich auf, hörte ihren lauten Atem, aber außer dem war es totenstill. Zu still für einen intakten Krieg.

Isabel schlief im Nebenraum. Sie wusste nicht, wo Philo hingegangen war, nachdem er ihr eine gute Nacht gewünscht hatte. Rogue sehnte sich danach, mit jemandem zu reden.

Als sie hatte Philo erklärt, dass all diese Geschehnisse für sie fremd und unbekannt seien, hatte er sie ebenso missbilligend angesehen wie Isabel zuvor. Langsam war er in ein hohles Lachen ausgebrochen und meinte es sei gut, dass nicht alle ihren Humor mit dem Verlust verloren hätten; der einzige Überlebenswille sei schließlich abhängig von der seelischen Verfassung der Menschen. Rogue konnte nichts erreichen. Sie empfand ihre Worte selbst als lächerlich. Sie konnte nicht die gesamte Zeit des Krieges verschlafen haben? Sie musste herausfinden, was passiert war.