A/N: Ich möchte mich zunächst endlich einmal für eure lieben Reviews bedanken. Thanks! Das heißt jetzt nicht, dass ihr keine mehr schreiben dürft *lol*

Review von „Pyro's Love":
„Ich bins mal wieder. Danke fürs Weiterschreiben. Sorrow ist mein absolutes Lieblingskapitel, da ist Pyro eben echt Pyro. Klasse geschrieben. Ohne scheiß, ich habe echt geheult, als er gestorben ist. *taschentuch such*"
Ich habe jetzt ein Plakat für Sorrow alleine gemacht, falls Interesse besteht einfach schnell eine Mail an mich schreiben!

Die grelle Morgensonne strahlte durch die Ritze, die zwischen den ungleich aneinander genagelten Brettern an Fenstern entstanden waren in die Halle.
Pyro zwinkerte, das Licht blendete ihn. Er setzte sich auf und beobachtete wie Peter, der unmittelbar neben ihm schlief, leise schnarchend atmete. Sein Blick wanderte hinüber zu Kitty und Iceman, die auf der anderen Seite der Feuerstelle lagen. Iceman hatte seinen Arm um sie gelegt, als wollte er sie von allem Unheil der Welt bewahren.
Er, Pyro hatte versagt seine Liebe zu beschützen. Er entsinnte sich der Zeit, da er übermütig und stolz gewesen war, er hatte sich selbst immer als viel zu mächtig gesehen. Doch das Schicksal hatte sie gerächt und ihm das entrinnen, ohne das er nicht leben kann.

Plötzlich war er blitzschnell auf den Beinen. Wo war Aki? Normalerweise lag sie auf der letzten verbliebenen Matratze an den Köpfen ihrer Eltern. Ihr verwaschenes Plüschtier war das einzigst zurückgebliebene und lag einsam unter der wolligen Decke.
Er schaute sich suchend um. „Aki?", rief er laut, als er sie nirgends erspähte.
Peter grunzte und fragte verschlafen: „Was ist denn los?", er schob langsam die graue Abdeckungsplane, die ihm als Decke diente, weg und blinzelte ins helle Licht. Kitty war gähnend aufgestanden, Iceman rollte sich genüsslich auf die andere Seite.
Pyro sprang über die Glut, die zwischen dem Holz noch brodelte und rüttelte ihn wach: „Aki ist verschwunden.", bevor Iceman wahrnehmen konnte, was Pyro ihm soeben gesagt hatte, verließ dieser die Halle durch den Flur.
„Aki!", schrie er. Er sah sich um. Auf dem gesamten Gelände entdeckte er niemanden.
Abermals rief er nach dem kleinen Mädchen.

Peter stieß mit Iceman an seine Seite. Auch Kitty, die durch die Wand gelaufen war, kam hinzu.
Kitty schluchzte aufgelöst: „Aki – Aki – AKILINA!!!" Iceman versuchte sie zu beruhigen: „Kitty, geh bitte wieder rein. Wir werden sie schon finden."
„Kommt nicht in Frage, ich werde natürlich mitsuchen!", Kitty wehrte ihn heftig ab.
„Kitty, bitte-"
„Nein, und sag mir nicht, dass ich mich beruhigen soll."
„Jemand muss hier bleiben, falls sie zurückkommt.", erklärte Iceman ihr ruhig.

Pyro hingegen lief durch das verfallene Eingangstor des Geländes und rief ihnen zu: „Ich suche sie! Keine Sorge, sie kann nicht weit gekommen sein."
Peter humpelte ihm hinterher und meinte sich umdrehend: „Ich suche in westlicher Richtung."

Iceman schloss Kitty fest in die Arme: „Bitte beruhig dich. Bleib hier. Ich hole sie zurück." Kitty nickte, aber aus ihren Augen quollen tränen. Iceman küsste sie sanft auf die Wange. „Es wird alles wieder gut. Warte hier, wir sind bald zurück!", damit verließ er sie und rannte durch das Tor in östliche Richtung.

~*~*~

„Wo führst du mich hin?", fragte Rogue.
„Pssst!", erwiderte Philo und für einen Moment, als er sich ihr zuwand, glaubte Rogue Pyro anstatt seiner zu sehen.
„Sei ganz still, wir wollen schließlich niemand unnötig auf uns aufmerksam machen!", er zog sie zu sich hinüber, deutete ihr an sich zu ducken. Sie tat es und schielte vorsichtig über die Hecke.
Am Fuß des Berges saßen drei derb aussehende Männer. Einer von ihnen füllte das Magazin seiner Waffe auf. Der andere verbrannte etwas. Rogue rückte nervös hin und her und entdeckte entsetzt, dass aus den Flammen eine menschliche Hand hinab hing.

Rogue sah Philo geschockt an.
„Das sind die Rasse Menschen, die erst schießen, bevor sie Fragen stellen. Sie widern mich an. Sie gehören zu der Gruppe Menschen, die es sich als Ziel gesetzt hat, alle Mutanten und deren Verbündete auszulöschen. Sie wollen die Welt von dem ‚Ungeziefer' befreien. Komm, wir gehen lieber den längeren Weg über den Berg.", er wandte seinen Blick ab.
Rogue bekam ein ungutes Gefühl im Magen, sagte aber nichts. Was waren das für Menschen?

Nach einem langen Marsch durch den Wald immer bergauf fragte Rogue schließlich erschöpft: „Wohin gehen wir?"
„Wir werden Freunde besuchen, sie können dir vielleicht helfen, die zu suchen, die du zu finden gedenkst."

Auf einmal standen die Bäume weniger dicht, hier und dort konnte Rogue nur noch abgebrannte Baumstummel erkennen. Tannen lagen umgekippt auf dem Waldboden. Bilder aus ihrem Traum schossen wie Flashbacks durch Rogues Gedanken. – Was passiert nur mit mir? – fragte sich Rogue, während sie bedacht darauf war, die Träume zu verdrängen. Philo schritt mit unbewegter Miene voran.
Rogue fand sich plötzlich auf ein mit Asche bedecktes Feld blickend am Ende des Waldes wieder, dahinter, ein Stückchen den Hügel hinunter, war wohl einst eine Stadt gewesen, die nun allerdings zu den größten Teilen nicht mehr vorhanden war. Sie setzten ihren Weg durch das schwarze Feld fort.
Philo schwieg. Rogue wollte ihn nicht ausfragen, was hier passiert sei. Sie folgte ihm den Hügel hinunter, bis sie in den Trümmern der Stadt eingetroffen waren. Rogue fühlte sich, als sei sie in einem Kriegsfilm, nur dass dies KEIN Film war. Sie konnte nicht heraus, sie konnte nicht aufwachen aus diesem Albtraum. Die Klarheit drohte sie zu erdrücken während sie einen großen Häuserblock betrachtete, dessen linke Fassade halb zerbombt war. Sie konnte gradewegs in das Haus hineinblicken, sah die verlassenen, verrußten Möbel, die Lampen, die nur noch an ihren Kabeln von der teils zerbröckelnden Decke hingen. Zusammengeprallte Autos standen davor.
Die Hauptstraße, auf der Philo und sie gingen, war völlig verlassen. Eine Geisterstadt. Die Ampel an der Kreuzung ein Stückchen voraus war nicht mehr funktionstüchtig, die Fenster der kleinen Shops auf der gegenüberliegenden Seite waren zerbrochen worden. – Geplündert – dachte Rogue.
Es war schlimmer, als sie es sich bei Isabels Erzählung vorgestellt hatte. Es war die Hölle.

Philo versicherte sich mit Blicken zu allen Seiten, dass sie unbeobachtet waren und trat schließlich eine Stufe hinab, vor die Tür eines Gebäudes, vor welchem große Steinwände zerbröckelt verteilt lagen. Er klopfte heftig dagegen und wartete. Rogue konnte die Augen nicht von den zerstörten Gebäuden ablenken, was diese Menschen alles durchgemacht haben mussten?
„Was ist mit den Regierungen?", fragte sie, ohne wirklich zu registrieren, dass sie es war, die sprach.

Philo sah sie erstaunt an: „Wie meinst du das?"
Rogue zuckte die Schultern: „Haben sie denn nichts getan, um das hier abzuwenden?"
Philo lachte: „Die Regierungen haben den Krieg angestachelt und nicht verhindert. Das weiße Haus lag zuerst in Schutt und Asche."
Rogue entsinnte sich an das weiße Haus zurück und wie sie dort mit den X-Men dem Präsidenten erklärt hatten, dass die Mutanten nichts Böses im Schilde führten.

Die Tür wurde ruckartig einen Spalt geöffnet und eine Schrotflinte lugte heraus. Rogue duckte sich instinktiv nach unten.
Philo blieb ruhig stehen und sagte: „Ich bin es nur, Philo, mach die Tür auf, Pointe!" Die Tür wurde geöffnet, ein großer, schlaksiger Mann reichte Philo die Hand, dann musterte er Rogue misstrauisch.
„Sie ist eine Freundin!", erklärte Philo und Pointe trat zur Seite und ließ sie eintreten.
„Dieu merci!", entfuhr es Pointe, er hielt die Fackel, die er in der rechten Hand trug höher und leuchtete in das Dunkel voraus.
Sie stiegen eine steile Treppe. – Das ist eine Art Bunker – registrierte Rogue sofort. Als sie den Raum betraten baute sich ein rundlicher, stämmiger Mann vor ihr auf.
„Das ist Rogue, sie steht auf unserer Seite!", sagte Philo und die prüfende Miene des Mannes entspannte sich. Philo nahm Rogue an die Hand, Rogue ließ es zu, denn sie kam sich einsam und fremd vor.

 „Das sind Page und Beryl, unsere beiden Juwelen.", Philo zeigte auf zwei Mädchen, die noch jünger waren als sie selbst.
„Das ist Paauo.", ein ziemlich kleiner Junge mit Schlitzaugen verbeugte sich, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Eine Frau in den Dreißigern, die hinter ihm stand und ihn schützend an den Schultern festhielt, nickte ihr begrüßend zu.
„Sarah.", kommentierte Philo kurz.
Dann deutete er auf den stämmigen Mann: „Christobal.", er drehte sich mit ihr um und zeigte auf den Schlaksigen, der sie herein gelassen hatte: „Und das ist Pointe."  

Rogue betrachtete die einzelnen Personen näher. Page und Beryl waren anscheinend Zwillinge, da sie sich sehr ähnelten; beide hatten lange schwarze Haare, jedoch intensiv hervorstechende hellblaue Augen. Wie sie später von Philo erfuhr waren beide Mutanten und konnten die Materie von Dingen ändern, das heißt ihren Aggregatzustand ändern.

Paauo schätzte sie nicht älter als zehn Jahre, es stellte sich sogar heraus, dass er erst acht Jahre war. Er lächelte sie immerzu freundlich an und hatte braune Augen und braun-schwarzes Haar, dessen Pony ihm ins Gesicht fiel. Er war einfach nur süß und wie ihr Sarah erzählte ebenfalls ein Mutant; er hatte die Fähigkeit sich von einem Ort an einen anderen schneller zu bewegen, als es für das menschliche Auge sichtbar war.
Sarah berichtete weiter, dass er aus Finnland stammte und deswegen ihre Sprache nicht verstand. Sie selbst hatte ihn nur wichtige Wörter gelehrt, aber er tat sich schwer mit der Aussprache. Vielmehr wusste niemand über ihn.

Sarah Creed war keine Mutantin. Sie hatte rötlich-braune Haare und trug eine silbrige Brille. Auf Rogue machte sie einen mütterlichen Eindruck und direkt beim ersten Gespräch mit ihr, fühlte sie die Herzensgüte, die von ihr ausging.
Christobal war ihr Mann, ebenfalls kein Mutant. Die beiden waren kinderlos und hatten sich als der Krieg begonnen hatte sogleich Paauo und später den beiden Mädchen angenommen.

Philo lächelte während er Christobal als „Löwen der Gruppe" vorstellte, was wohl auf dessen großen Appetit und den damit verbundenen Bauch eine Anspielung sein sollte; außerdem hatte er eine regelrechte Mähne von Haaren und den dazugehörigen Vollbart.

Pointe war Franzose und sah auch ganz danach aus. Seine fein säuberlich gekämmten blonden, fast weißen Haare waren kaum sichtbar, da er eine Mütze trug. – Jetzt fehlt nur noch das Baguette – dachte Rogue scherzhaft.
Trotzdem schien der zuerst auf sie eingebildet scheinende Franzose sehr nett zu sein. Auch er war kein Mutant und als letztes zu der Gruppe hinzugestoßen.

Philo erzählte, dass sie zusammen als Gruppe stark genug waren, um diese schweren Zeiten zu überdauern. Jeder hatte Verluste davon getragen, von denen nicht alle Einzelheiten bekannt waren, aber hier wurde jeder so aufgenommen, wie er war, ob Mensch oder Mutant.

Rogue gefiel dieser Gedanke. Akzeptanz wurde ihrer „Gattung" nicht oft entgegengebracht.

„Warum wohnst du mit Isabel nicht auch hier?", fragte Rogue neugierig.
„Meine Mutter könnte ihr zu Hause nicht verlassen. Sie hängt an dem kleinen Haus. Gott sei Dank, ist es verschont geblieben, da es so abgelegen ist. Meine Mutter fühlt sich verpflichtet, dass Grab meines Vaters zu versorgen. Ich möchte sie nicht davon wegreißen und ihr den letzten Funken auf ein besseres Leben rauben!", Philo schien sehr betroffen. Rogue bereute ihre Frage.

Philo fasste sich wieder und blickte in die Runde, alle acht hatten sich an dem großen Gemeinschaftstisch in der Mitte des Zimmers gesetzt: „Liebe Freunde, Rogue sucht einige Mutanten, die sie – verloren hat. Vielleicht kennt ihr diese?"
„Wen suchst du denn?", fragte Beryl wissbegierig.
„Ähm", begann Rogue schüchtern, „Wolverine, Cyclops, Storm-"
„Ich kannte Storm. Sie war meine Lehrerin an der Mutant High.", sprudelte es aus Page hervor.
„Du kennst die Mutant High?", Rogue schien ein Stein vom Herzen zu fallen.
Beryl blickte auf die weiße Tischplatte: „Kurz nach Beginn des Krieges fiel die Armee in die Schule ein. Sie zerstörten alles, was in ihrem Weg war. Sie-", Beryl brach ab.
Sie stand auf und entfernte sich vom Tisch. Sarah lief ihr hinter. Auch Page folgte ihnen nach kurzem Zögern.

Rogue blickte ihnen hinterher. Die Mutant High war zerstört worden?
Christobal schaute sie traurig an und erklärte: „Page und Beryl verloren ihre Drillingsschwester. Diese Schweine haben einfach auf die Kinder geschossen, als sie dort einfielen. Sarah und ich haben die beiden später neben ihrer toten Schwester sitzend in den Trümmern gefunden und mitgenommen."
„War die Schule außer ihnen verlassen?", fragte Rogue ängstlich.
„Ja, wir haben noch ein paar Leichen gefunden. Die Armee hat sie einfach liegen lassen. Zusammen haben Sarah und ich die Kinder begraben. Ich denke, dass die Überlebenden geflohen sind, wie es alle anderen getan haben."
Rogue fühlte sich elend. War sie wirklich alleine?
„Es geht Beryl wieder ganz gut. Sie war etwas aufgelöst als die Erlebnisse in der Schule nochmals hochkamen.", verkündigte Sarah, als sie den Raum betrat.
Sie beobachtete Rogue und sagte freundlich: „Kleines, wenn du willst kannst du hier bleiben. Wir haben reichlich überflüssige Zimmer."
Aber Rogue konnte nicht hier bleiben bis sie nicht völlige Klarheit über die vergangenen Geschehnisse gewann.
„Ich möchte zu der Mutant High!", erklärte sie.
„C'est impossible. Es sind nur Trümmer übrig, ma chérie!", erwiderte Pointe, „Ich 'abe die Schule gese'en."
„Nein, ich will dahin!", beharrte Rogue, „Also, wer kann mich hinführen?

A/N: Es ist teils sehr brutal (finde ich), aber so stelle ich mir die Folgen/bzw. Ereignisse in einem Krieg vor. Lasst uns hoffen, dass wir so etwas nie erleben müssen!

Abgesehen von den traurigen Seiten der Story sind viele, viele neue – von MIR erfundene (Copyright) *g* – Charaktere aufgetreten. Sagt mir, was sie für einen Eindruck auf euch machen! Mögt ihr sie? Mögt ihr das Kapitel? Mögt ihr die Story? Bitte Reviews. Und lasst euch nicht von dem französischen Akzent abschrecken, ich versuche es so gut ich kann.