A/N: Ich habe jetzt endlich "Tadpole" mit Aaron Stanford alias John Allerdyce gesehen. Ich war super begeistert von dem "Kleinen"! *g* Ein Film für alle Aaron Fans und ohne Zweifel für jeden Fan von Romantic Comedies. Schaut ihn euch an! Mich hat er jedenfalls für mein neues Kapitel inspiriert.

Die Haare peitschten Rogue ins Gesicht. Sie konnte nur spärlich die Umgebung erkennen, aber wie überall wo sie hergefahren waren, wimmelte es von abgebrannten Häusern und Geisterstädten. Der Schein trübte jedoch, wie Philo ihr erzählt hatte; viele der Überlebenden suchten gerade in den größeren Städten Unterschlupf, manchmal gab es dort sogar noch vereinzelnd Strom und Wasser.

Das Motorrad hüpfte arg hoch als sie über weitere Trümmerteile sprangen. Rogue krallte sich an Philos Jacke fest. "'Tschuldigung!", rief dieser über seine Schulter nach hinten. Das Rad rutschte heftig auf der unebenen mit Öl beschmierten Fahrbahn. Hier und dort fehlte ein Stück Asphalt.

Endlich trat Philo auf die Bremse und das Motorrad kam zum Stehen. Sarah und Pointe, die vor ihnen gefahren waren, stiegen von ihren Rädern ab. Sarah zeigte durch die Bäume, die die Straße säumten in nördlicher Richtung. Rogue sah das zerfallene Tor und rannte darauf zu. "Rogue, warte!", schrie ihr Philo hinterher. "Wir wissen nicht, ob es sicher ist." Aber Rogue stoppte nicht, bis sie vor den zerschlagenen Gittern stand. Sie zog einige Äste, die sich um die mit Rissen übersäte Mauer gezwungen hatten ab, riss das verworrene Efeu hinfort und las: Xavier's Schule für Begabte.

Sie war zu Hause. Philo, Sarah und Pointe hatten sie eingeholt. "Lass mich vorangehen!", sagte Philo inständig. "Okay!", erwiderte Rogue blassgesichtig. Die Schule war also tatsächlich zerstört worden. Was waren das für Menschen, die eine Schule überfielen? Sie erinnerte sich an Stryker und seine Leute, wie sie die Schule damals eingenommen hatten. Sie waren ohne jeden Zweifel furchtbar brutal gewesen und hatten auf Kinder geschossen, aber sie hatten sie nicht getötet und die Schule wurde nicht abgebrannt und zerstört. Sie kletterte nach Philo durch das eingefallene Tor. Pointe zögerte: "Isch warte 'ier draussen." "Gut, wir werden nicht lange brauchen!", meinte Sarah.

Als Rogue das Gelände betreten hatte, stockte ihr der Atem. Sie blickte auf die Schule, die einen Anblick bot, als sei sie schon Jahrzehnte lang verfallen. Sie entdeckte die Hecke, hinter welcher John gestorben war. Ein Schwindelgefühl überkam sie. Sie wankte, Philo stützte sie. "Alles okay?", fragte er besorgt und blickte in ihre dunklen Augen. Sie hielt sich an seinem Arm fest. "Mir ist schwindlig.", murmelte sie.

~*~*~

"Aki?", John lief am Boundrey Lake vorbei. Nirgends ein Zeichen von dem kleinen Mädchen. Wo konnte sie nur hingelaufen sein? Er hatte schon das ganze Gelände abgesucht. Konnte sie überhaupt so weit gekommen sein? Zu Fuß?

Stimmen. Er duckte sich. Am Ufer des Sees einige Meter von ihm entfernt entdeckte er ein Ruderboot, auf dem viele Kisten platziert waren. Zwei kräftige Männer kramten darin herum. Am Ufer erblickte er eine Frau, ihr Haar war blond, nein, sogar weiß. Er beobachtete sie. Waren es Mutanten? Der eine, etwas jünger aussehende Mann hatte eine Art Schutzmaske auf seinem Gesicht. Der andere hatte muskulöse Oberarme, mit denen er ihn wohl ohne große Mühe zerquetschen hätte können. John musste es wagen, er stand auf und kam hinter der Buche hervor, lief hinüber und schrie den dreien zu: "Habt ihr vielleicht ein kleines Mädchen gesehen?"

Plötzlich stürzte etwas Gewaltiges von dem Baum über ihm herab. Er erblickte nur kurzzeitig die gelben Augen und die spitzen Zähne in seinem Mund, der aufgerissen war und etwas schrie. Sein Angreifer, der eine schwarze Kutte mit Kapuze trug, krallte sich an ihm fest. John war wutentbrannt, er zappelte und stieß ihn mit einem kräftigen Tritt rücklings über seinen Kopf hinweg. Der Angreifer rollte auf das Wasser des Sees zu und blieb reglos liegen.

John erhob sich und erspähte einen der Männer, die auf dem Boot gewesen waren. Er rannte auf ihn zu. Auf einmal stießen große, lange Klingen aus seinen Händen hervor. Pyro stutzte einen Augenblick. "Solches Besteck gibt es sicher nicht im Supermarkt, was?" Sein Blick blieb auf dem Gesicht des Mannes heften. Es war verkniffen und nicht mit einem minder wütenden Blick als das seine. Dann zögerte er nicht länger. Er griff nach seinem Feuerzeug, das er in der Jackentasche aufbewahrte, entzündete es und ein Feuerball stürmte auf den Mann zu. Dieser konnte nur knapp ausweichen während er sich schützend auf die Erde duckte.

Der zweite Mann wandte seinen Blick in Johns Richtung. Ruckartig stießen rote Strahlen aus seiner Maske, als er sie betätigte. Pyro schmiss sich auf die Erde. "Hey Laserbubi, netter Versuch. Aber mich kann man nicht grillen, ich bin ein Genie mit dem Feuer und dessen Auswirkungen!" - Das Gute ist, dass sie wirklich Mutanten sind - dachte er sich selbst aufmunternd. Seit längerer Zeit hatte er kein Anzeichen mehr von weiteren seiner Gattung gesehen. John nahm einen weiteren Feuerball auf die Handfläche und gerade als der "Lasertyp" auf ihn schoss, wehrte er die Strahlen ab, sie verfingen sich in dem Feuerstrahl und verschwanden bei dem Aufprall. Pyro grinste hämisch. Sollten sie doch versuchen ihn nochmals anzugreifen. Der alte Pyro war wieder lebendig und stand - im wahrsten Sinne des Wortes - unter Feuer!

Wie in einem euphorischen Rausch warf er mit Feuerbällen um sich. Die Wiese und einige der "alten Riesen", wie er die Bäume gerne bezeichnete, hatten Feuer gefangen.

Der Mann, welcher die Kutte trug, hatte sich erhoben und war fast gleichzeitig direkt hinter John aufgetaucht. - Ein Teleporter - dachte Pyro, rasch entzog er sich dessen Griff und entzündete seinen braunen Mantel. Heftig schlug dieser mit seinen blauen Händen auf die Flammen und japste etwas in einer für Pyro fremden Sprache. Seine Kapuze fiel ihm vom Kopf und Pyro erkannte den Dämon darunter; der Teleporter hatte pechschwarze Haare, blaue Haut, die mit merkwürdigen Kringeln verziert war.

"Da hat wohl jemand seine Leidenschaft für Tattoos offenbart!", entfuhr es Pyro.

Brüllend stürzte sich der muskulöse Mann mit den Krallen ein weiteres Mal auf ihn, John jedoch war schneller und entkam ihm elegant mit einer halben Flugrolle zur Seite. Ein rötlich gelber Feuerstrahl strich den Arm des Mannes. Für einen kurzen Moment sah Pyro die rote Haut, auf der sich dicke Brandblasen bildeten und die langsam schwarz und blau wurde. Dann schien die Brandstelle zu schrumpfen, bis sie schließlich völlig verschwunden war. John traute seinen Augen nicht. Einen Moment lang war er nicht aufmerksam genug um direkt zu Handeln und wurde von dem Salto schlagenden Mann mit einer Kralle im Gesicht gestreift. Eine klaffende Wunde blieb zurück. John hielt sich schmerzverzerrt die linke Hand darauf und drückte das Blut zurück. Mit der anderen zog er Feuer vom Stamm einer Fichte und ließ es direkt auf den Mann zurennen. Dieser wurde von der Kraft zurückgedrückt. Er lag am Boden. Pyro nickte zufrieden. Auf seiner Handfläche bildete sich ein feuriges, tanzendes Männchen, das sich die Hose herunterzog und seinen Ar*** hinausstreckte.

Pyro wandte sich von ihm ab; die Augen der Frau, die noch immer am Ufer stand, wurden merkwürdig weiß, ihre Pupillen waren kaum noch sichtbar. Ein zunehmender Wind umzog Pyro. Der Himmel wurde plötzlich düster und es begann zu regnen. Die Sonne verschwand hinter den schwarzen Wolkenschwämmen und die Haare der Frau wehten aufgebracht im Wind, den sie erschaffen hatte.

Der Mantel des Teleporters wurde endgültig von den dicken Regentropfen gelöscht. Er lag jedoch noch immer am Boden. Die Grashalme und Gebüsche, die zuvor in Brand gestanden hatten, rauchten nur noch. Die Flamme von Pyros Feuerzeug verschwand. Schnell versuchte er es wieder zu betätigen, aber kaum war die kleine Flamme zu sehen, erlosch sie wieder. "Das ist irgendwie nicht fair, oder?", fragte Pyro gespielt mitleidig.

John hatte die Kontrolle verloren, der Mann mit den Krallen umwand ihn von hinten und hielt ihm drohend einen Krallenfinger an den Hals. "Logan, nicht!", sagte die Frau ruhig, "Lass ihn los." Logan blickte sie enttäuscht an: "Ororo, jetzt verdirb mir nicht das glorreiche Finale. Ich hatte mich schon so darauf gefreut diesem Bengel eine Lektion zu erteilen!" Er ließ Pyro widerwillig los. Dieser rückte seine Lederjacke zurecht. "Du kannst mich mal!", prustete er los. "Jetzt reichts!", rief der Mann. "Logan!", ermahnte ihn Ororo, die Frau, die das Wetter manipulieren konnte. Sie trat näher an die beiden heran. Pyro wollte davon stürmen. Es war wohl doch keine so gute Idee gewesen, diese Mutanten nach Auskunft zu fragen. Er hielt sich die Schlitzwunde auf seiner Backe zu. Rote Tropfen fielen von seiner Wange auf die matschige Erde. Hinter ihm tauchten der Mann mit den Laseraugen und der Teleporter auf, sie versperrten ihm jeglichen Fluchtweg, ohne seine Kraft war er machtlos.

"Kenne ich dich nicht?", fragte die Frau mit gelassener Stimme und griff Logan vorsichtig am Arm um ihn zu besänftigen. "Ich hab' dich noch nie gesehen!", murmelte John genervt. "Mein Name ist Ororo Monroe. Ich bin mir sicher, dass wir uns schon einmal begegnet sind.", sagte sie. "Tja, ich schätze die Welt ist klein.", er schnipste mit dem Finger, "Und ich bin der Typ, der diesen Teil der Welt jetzt verlässt.", er wandte sich um. Der Mann mit den Laseraugen baute sich vor ihm auf. "Was? Willst du mir jetzt den Hintern versohlen?", fragte Pyro amüsiert. "Ich sage wir pusten diesem aufgeblasenen Kind das Feuer aus!", sagte Logan bestimmt und trat neben die beiden anderen. Er schleifte seine Krallen quietschend übereinander. "Ach, was du nicht sagst, Klappergestell!", erwiderte Pyro. Er wollte sich zwischen den beiden hindurchzwängen, doch Logan schubste ihn nach hinten, sodass er im Schlamm landete.

"Schluss jetzt damit! Logan, bitte!", Ororo hielt ihre Arme ausgestreckt vor die beiden Randalen. Der Teleporter trat an ihre Seite. "Gewalt erzeugt nur Gegengewalt! Dem Anschein nach sind wir alle Mutanten, wir sollten uns nicht bekämpfen." "Nightcrawler, der Typ hat es eindeutig auf die Vorräte abgesehen." Der Mann mit den Laseraugen deutete auf das vollgestellte Ruderboot. "Was redest du denn für einen Scheiß?", fragte John, der sich erzürnt erhoben hatte. "Siehst du, er ist nicht hier um irgendetwas zu stehlen!", bemerkte Nightcrawler beiläufig. "Das hättet ihr bevor ihr mich angegriffen habt auch mal fragen können." Nightcrawler senkte den Kopf. "Ich konnte nicht ahnen, dass du ein Mutant bist!", erklärte er. "Du willst dich doch nicht etwas bei diesem Muttersöhnchen entschuldigen!", sagte Logan sich lächerlich machend. Pyro grinste wütend an Ororo vorbei und starrte auf Logan. "Nur so eine beiläufige Frage: War zufällig auch Elvis Kunde bei deinem Friseur?" Logan versuchte wütend ihn am Kragen zu packen, wobei er ausversehen Ororo zu Seite schubste. Pyro wollte ihm einen Tritt verpassen, traf aber Nightcrawler.

"Seht euch doch mal an!", meckerte der Mann mit den Laseraugen "Ihr benehmt euch BEIDE wie Kleinkinder. Logan, ich mache mir im Moment andere Sorgen. Lass uns hier verschwinden, es gibt nichts mehr zu tun." "Vielleicht ja doch, Scott.", meinte Ororo und streckte ihre Arme gen Himmel. Plötzlich verzog sich der Regen und die Wolken wichen den abendlichen Sonnenstrahlen.

Sie trat an Pyro heran: "Möchtest du mit uns kommen? Ich bin mir sicher, dass wir eine Verwendung für dich finden. Niemand möchte heutzutage alleine herumirren. Oder?", Ororo lächelte zum ersten Mal freundlich. "WAS?", Logan war entsetzt. Ororo warf ihm einen ermahnenden Blick zu. Pyro schien ruhiger zu werden. Er steckte sein Feuerzeug, welches er immer noch in der Hand gehalten hatte in seine Tasche zurück. "Ich komme besser alleine zurecht.", er machte eine Pause, dann fragte er in einem möglichst höflichen Ton: "Ich suche ein junges Mädchen. Vielleicht habt ihr sie gesehen. Sie ist ziemlich klein, fünf Jahre alt und hat dunkelbraune lange Haare. Ihr Name ist Akilina." Ororo schüttelte den Kopf. "Hier ist seit einigen Monaten niemand mehr außer uns vorbeigekommen. Wir haben unsere eigenen Kinder zu versorgen!" "Verstehe!" Pyro wollte schon gehen, als Ororo ihn an der Schulter festhielt. "Komm doch mit uns." John sagte nichts. "Ich kenne jemanden, der sie vielleicht finden kann.", sagte Scott, der Mann mit den Laseraugen. Pyro stand auf einmal still. Er musterte ihn. Kein Anzeichen von einer Falle. Sie hätten ihn auch hier sofort töten können, wenn sie es gewollt hätten. Logan grummelte: "Dieser Bengel verschmutzt mir nicht die Sitze im Gleiter." Scott streckte Pyro die Hand entgegen. "Und?", fragte er. "Bin dabei!", erwiderte Pyro und schüttelte seine Hand.

A/N: Ist das nicht schön? Pyro wieder einmal total cool. *lol* Lasst mich wissen, wie es euch gefällt. Hoffe nur, dass mich die Wolvie-Fans nicht töten! *duck*