A/N: Spidey Fans aufgepasst: Eure Lieblingsspinne ist wieder da!! In diesem Kapitel tauchen Vertraute aus den Comics auf, die im Film nicht mitspielen. Ich muss zu meiner Schande sagen, dass ich mich bei den X-Men Comics längst nicht so gut auskenne, wie beispielsweise bei Spidey; ihr seid gewarnt, es ist möglich, dass ich Dinge durcheinander werfe, die im Comic vielleicht völlig anders sind.

"Was schaust du dir da an?" "Gar nichts!" "Leg es wieder weg!" Pyro ließ die Blätter los und legte sie wieder an ihren Platz. Er konnte es immer noch nicht fassen, alles was er hier sah, glich einem schönen Traum. Er hatte nie daran gezweifelt, dass es noch einige ihrer Gattung gab, aber dass es so viele waren, hätte er nicht für möglich gehalten. Er zweifelte daran jemals vor dem Krieg so vielen verschiedenen Mutanten begegnet zu sein. John ließ sich die verübergegangenen Geschehnisse durch den Kopf gehen.

Er war tatsächlich mit den anderen Mutanten in den Gleiter - eine Art Flugzeug modernster Art - das sie nicht weit hinter dem Ruderboot im Wald getarnt zurückgelassen hatten, gestiegen. Dort war er auch zum ersten Mal auf Remy getroffen, der besser bekannt war als Gambit. Ein scheinbar sehr netter Kerl, nur der französische Akzent nervte John tierisch. Ororo hatte ihm erzählt, dass sie überall nach Vorräten suchten. Es war schwer heutzutage Essbares zu finden. Als sie getarnt im Nebel, den Ororo erschaffen hatte, die "Basis" erreichten, lächelte Pyro kurz über sie.

Sie waren mit dem Jet in einer alten, verfallenen Lagerhalle gelandet, die bereits vor dem Anfang des Krieges unbewohnbar und verlassen gewesen war. Innen, in der hintersten Ecke bestiegen sie einen Lift, oder besser gesagt einen hölzernen Kasten, der durch Ziehen an einem strammen Steil- Zahnradmechanismus tief in die Erde fuhr. "Das hier war vor langer Zeit ein Kohle Bauwerk! Heute kommt hier niemand mehr hin - außer uns.", erklärte Scott. Als sie mit einem heftigen Rumpeln unten angekommen waren und Pyro in eine riesige Höhle starrte, in welcher Tausende von Brücken aus Holz und Metall angebracht waren, die von höher oder tiefer angebrachten 'Häusern' zu 'Häusern' führten, staunte er nur noch. Das war eine Stadt unter der Erde! "Nun, wir haben das Bauwerk etwas - 'ausgebaut'!", meinte Scott lächelnd, als er Johns verduzten Gesichtsausdruck wahrnahm. "Wow!", entfuhr es diesem. "Ja, das ist doch eine Nummer zu groß für dich, nicht wahr?", grunzte Logan. Er schmiss den Seesack über seine Schulter und schritt voran.

"Bienvenue à Eden!", lächelte Gambit und gab ihm einen Klaps auf den Rücken, "Mach lieber dein Münd zu, oder die Milsch wird sauer!" Überall entdeckte John Mutanten. Alte und Junge. Ein kleines Mädchen, nicht weit von ihm entfernt, ging auf ihren Händen und verteilte einer wild durcheinander redenden Horde Briefe, die sie in einer Verrenkung aus dem baumelnden Sack nahm, mit ihren Zehen an die Umherstehenden. Nachdem sie Pyro gesehen hatte, hob sie eine Hand und winkte ihm fröhlich zu. "Sina, sie ist eines der Postmädchen.", sagte Nightcrawler. "Ihre Gelenke und Knoc'en sind biegsam, so kann sie die Briefe schneller ausliefern als irgendwer sonst. Sie 'at fünf Schwestern. Unsere gelobte Postabteilung!", lachte Gambit. John schaute zu einer der Brücken hinauf, an der sich ein ähnlich angezogenes Mädchen gerade hochzog und in einem zweifachen Salto sicher auf der Plattform landete.

"Das hier ist der letzte Zufluchtsort.", flüsterte Ororo. Pyro nickte. Er war überwältigt. Er hatte keine Ahnung gehabt. "Ihr lebt hier alle?", fragte er nach einer Weile. "Ja. Es kommen täglich neue dazu.", erwiderte Scott, "Doch jetzt komm mit, ich möchte dich dem Professor vorstellen."

John blickte umher, darauf nickte er stumm. "Geht schon voraus. Wir haben noch etwas anderes vor.", erfreut nahm Ororo Nightcrawler, dessen eigentlicher Name Kurt Wagner war, an die Hand und beide verließen die drei. "Sind sie-" "Ein Paar?" "Ja, ein Paar?" "Oui! Von L'Amour beflügelt.", lächelte Gambit. Er zupfte seinen Hut zurecht. "Ich hätte nicht gedacht-" "-Dass die beiden ein Paar sind?", vollendete Scott seine Frage. "Genau. Sie sind so unterschiedlich." "Zuweilen sollen sich Gegensätze ja anziehen!", witzelte Scott, "Aber nun folge uns, ich möchte den Professor nicht länger warten lassen!"

Jetzt stand er hier in dem größten 'Gebäude', was dem Anschein nach nur aus Metall bestand. "Wie konntet ihr das nur alles errichten?", fragte er neugierig. "Wir sind Mutanten, schon vergessen?", grinste Scott. "Und wieso habe ich in den zwei Jahren nie von der Existenz dieser Stadt gewusst?" "Eden wird ge'eim ge'alten. Wir wollen unsere Ennemis nischt auf uns aufmerksam mac'en.", erläuterte Gambit, der mit einer Joker Karte umher spielte. Pyro verstand, ihm war es jedoch ein Rätsel, wie niemand der Feinde bisher von diesem Ort hatte erfahren können. Wenn nur ein Mutant etwas verriet, war ganz Eden dem Untergang geweiht.

"Das ist korrekt, St. John Allerdyce. Deswegen hüten wir unserer Geheimnis gut." John drehte sich um. Ein älterer Herr in einem Rollstuhl kam auf die drei zugefahren. - Er kann deine Gedanken lesen - dachte Pyro vorsichtig. "In der Tat. Aber du brauchst dich vor nichts zu fürchten, mein Junge!"

Der Rollstuhl kam zum Stehen und der Mann reichte John seine Hand. "Mein Name ist Professor Charles Xavier." "Und was sind Sie hier, der Herrscher oder-", wollte Pyro wissen. "Der Herrscher? Ich bitte dich. Niemand hat das Recht über jemand anderen zu herrschen. Das solltest du wissen." "Ja, ICH weiß das. Sagen Sie das mal den Menschen, die-", er brach ab. Wusste der Professor über sein gesamtes Leben Bescheid? "Mach dir keinen Kopf darum, John. Ich weiß, dass du ein gewisses Mädchen suchst und ich möchte dir helfen, sie zu finden."

"Professor!", eine junge Frau kam in den Flur gestürzt. "Jean!", rief Scott und er nahm sie in den Arm und küsste sie. "Professor- es ist schrecklich.", wiederholte Jean. "Was?", wollte Gambit wissen. "Die zweite Gruppe. Der Kontakt ist verloren gegangen.", sagte Professor Xavier und öffnete die Augen wieder. "Wir werden sie finden!", sagte Scott.

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"Sie sind alle tot.", rief Page, die über den alten Autopark lief. "Es war ein reines Blutbad!", fügte Beryl hinzu, während sie einem der Männer am Boden den Puls fühlte, dessen Gesicht völlig blutüberströmt war.

"H-h-h-ilfe!", stöhnte es von irgendwoher. Christobal horchte auf. "Es lebt noch jemand!", sagte er. "Geben Sie uns ein Zeichen, damit wir Ihnen helfen können." "Tähän!" "Paauo!", Christobal rannte quer zwischen den Körpern hindurch, bis er zu dem kleinen Jungen gelangt war. Er stand neben einer verwundeten Frau, die ihre Hand ein Stück von der Erde gehoben hatte. "Gütiger Himmel!", entfuhr es Christobal. Er tätschelte Paauo den Kopf: "Gut gemacht.", sagte er. Dann kniete er sich neben die Frau. "Miss, ich werde mir Ihre Wunden genauer ansehen. Sie müssen ganz ruhig liegen bleiben." Er stieß eine brennende Motorhaube zu Seite, weil sie ihm die Sicht versperrte.

Page und Beryl kamen ihm zu Hilfe. Die Frau hatte tiefe Einschusswunden im Unterleib. "Page, Beryl.", rief er, "Ihr müsst die Kugeln zerfallen lassen!" Die Mädchen nickten. Page hielt ihre Hände über die triefenden Wunden und schloss die Augen. Ihre Lider zuckten, aber sie schien ihre Konzentration zu behalten. "Ich kann die Kugeln jetzt fühlen. Warte, okay, JETZT!" Beryl, deren Augen geöffnet waren, fixierte die Einschusslöcher. Plötzlich schienen die Kugeln in den Wunden kleiner zu werden, die Frau reckte ihren Hals wimmernd vor Schmerzen und schließlich zerfielen die Patronen zu Staub, der langsam vom Wind aus den Wunden getragen wurde, sodass es aussah, als würde es aus ihnen rauchen. Das Gas, in welches die Mädchen die Kugeln umgewandelt hatten, verließ den Körper.

"Sehr gut!", sagte Christobal zustimmend, "Wir müssen sie nach Eden bringen. Nur dort wird man sie heilen können." Rasch erhob er sich. Er legte den Finger auf seine Lippen. "Was ist?", fragte Beryl. "Wir sind nicht alleine.", erwiderte Christobal. Er wandte sich um und beobachtete den Schrotthaufen von Autos ihm gegenüber. Seine Armbrust lag ruhig auf seinem Arm. "Wer du auch bist, komm raus da!"

Bevor er handeln konnte, sah er auch schon die weiß-blauen Eiszapfen wie Geschosse auf ihn zu fliegen. Paauo war auf einmal vor ihm, er hatte ein Stück Glas von einer Fensterscheibe in der Hand. Der Strahl prallte an ihr ab. Paauo wankte von der Kraft einige Stolperschritte rückwärts, konnte sich aber auf den Beinen halten.

Der vermeintliche Angreifer rief hinter einem zerquetschten Auto hervor: "Ein Glück, ihr seid Mutanten.", er kam aus seiner Versteck mit erhobenen Händen: "Ich fürchtete, dass ihr für dieses Massaker verantwortlich seid. Verzeiht mir meinen Fehler."

Christobal musterte den jungen Mann. "Wie ist dein Name?", fragte er skeptisch. "Man nennt mich Iceman. Ich suche meine Tochter. Heute Morgen war sie plötzlich verschwunden." Christobals Blick wurde traurig. Noch eine Vermisste. "Hilf uns diese Frau in Sicherheit zu bringen, vielleicht können wir dir dann helfen!", sagte er.

Bobby kam näher heran und besah sich die junge Frau. "Das ist Jubilee.", kreischte er, "Sie ist eine Freundin, ich dachte sie sei tot.", er kniete sich neben sie. "Wenn wir ihr nicht geholfen hätten, wäre sie das vermutlich schon!", bemerkte Page. "Steigt schon ein, ich möchte nicht hier bleiben und herausfinden, wer dafür verantwortlich ist!", rief Beryl, die sich bereits an das Steuer des verschmutzten Landrovers gesetzt hatte." "Euer Auto funktioniert tatsächlich noch? Ihr könnt euch wirklich glücklich schätzen!", Bobby half Christobal Jubilee vorsichtig hinten in das offene Auto zu setzen. Sie war kaum ansprechbar und kippte gleich mit dem Kopf gegen das Vorderhäuschen. "Muss - warnen - sie kommen - Professor-". "Rede ein wenig mit ihr, sie soll sich nicht aufregen!", befahl Christobal Bobby, und stieg neben Beryl ein. Paauo, Page und Bobby setzten sich zu Jubilee, Bobby stützte ihren Kopf. "Schnell, wir müssen nach Eden!"

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"Ich glaube, ich verliere das Gleichgewicht.", murmelte Rogue. "Das wird schon wieder. Lass sie nur kurz sitzen!", erklärte Sarah Philo, der Rogue half sich auf die Erde zu hocken.

"Wer ist da und was wollt ihr hier?", fragte eine Stimme, die sich näherte. "Wir sind keine Feinde. Wir suchen nach jemandem.", sagte Philo rasch. Ein dünner Faden wickelte sich plötzlich um Sarahs Beine, sodass sie umkippte. "Sarah!", rief Philo. Er zog ein langes, geschwungenes Schwert aus seinem Halfter, den er auf dem Rücken trug. Weitere Fäden wollten sich nun auch um ihn schmiegen, doch er zerschlug sie mit seinem Schwert.

Ein Zischen - ein Faden wickelte sich um einen Ast an der großen Tanne über ihnen und eine Gestalt hing an diesem Faden, die sich mit einem Schwung hoch in die Luft zog und Philo einen Tritt ins Gesicht versetzte. Er taumelte zurück und fiel hin. Sein Schwert entglitt seinem Griff. "Was habt ihr mit Kitty gemacht?", die Stimme fluchte beinahe.

Sarah zerrte an ihren Fesseln. Sie konnte sich nicht befreien. Philo wollte nach seinem Schwert greifen, doch die Gestalt trat auf die Klinge, sodass Philo es nicht erfassen konnte und schlug ihn mit seiner Linken. Philos Kopf dröhnte, aber er drehte sich auf einem Bein und zog den Angreifer aus dem Stand. Dieser schoss weitere Fäden in einer Art Netz ab, welches sich um Philos Augen wickelten.

Auf einmal jedoch wurde dieser von hinten gepackt und das lange Schwert schnitt beinahe in seinen Hals. Rogue. Sie hatte sich Philos Schwert bemächtigt und den Angreifer von hinten überfallen. Inzwischen hatte Sarah es geschafft, ihre Beinfesseln zu lösen und zog Philo das Netz vom Gesicht. Sie baute sich vor dem jungen Mann auf. "Rogue, stell ihn auf die Beine.", sagte sie. Rogue erhob sich und zog den Mann mit sich in den Stand. Er japste schmerzverkniffen, als er mit seinem rechten Fuß auftreten musste.

"Mon Dieu!", kam es vom zerfallenen Tor. Sarah blickte hinüber und erkannte Pointe in der Abenddämmerung, der ihr komische Zeichen gab. Als sie sich wieder umwand, erblickte sie Rogue gefesselt am Boden. Der Angreifer ging auf Philo los, der wiederum schreiend auf ihn losging, ein Messer in der Hand, dass er vom Gürtel an seiner Hüfte gerissen hatte. Sie sah den Mann, wie er aus seinem Handgelenk Fäden schoss. Sie stutzte: "Spider-Man?", fragte sie. Gerade als der Angreifer auf Philo einschlagen wollte hielt er inne, sodass Philo ihm das schmerzende Bein wegzog. Wimmernd lag er am Boden.

Philo stürzte sich mit dem Messer auf ihn und "NEIN!", rief Sarah. Philos Messer stoppte direkt vor der Brust des Mannes. Pointe war hinzugelaufen. "Ich 'abe Schreie ge'oert!", stammelte er. "Philo, töte ihn nicht. Das ist Spider-Man." Philo erhob sich missmutig. "Spider-Man?" "In NYC ist er ein Held, weißt du?", erklärte Sarah dem verständnislosen Philo. "War, ich war ein Held!", korrigierte Spider-Man, "Es gibt nichts mehr, was das Kämpfen für die Menschen rechtfertigen würde." Er schüttelte benommen den Kopf und hielt sich sein Bein. Sarah kniete sich neben ihn: "Wir sind keine Feinde. Wir leben in Gemeinschaft mit Mutanten.", sie besah sich sein Bein. Es war an einen dicken Ast mit Leinenfetzen festgebunden und gab dem Bein nicht viel Halt. "Lass mich dir helfen!", sagte sie und band den Ast fester. "Mein Name ist Sarah Creed, das sind Rogue, Philo und äh, Pointe.", sie deutete auf ihre Freunde. Pointe lächelte. "Könnte isch ein Autogramm 'aben?", er zückte einen Stift aus seinem weißen Hemd. "Ähm-", begann Spider-Man. "Pointe!", ermahnte Sarah ihn. Sie wandte sich wieder dem am Boden liegendem Spider-Man zu.

"Rogue hier sucht die ehemaligen Bewohner dieses Hauses." "Die sind seit langer Zeit fort. Meine Freunde und ich leben hier. Allerdings suche ich verzweifelt eine von ihnen, Kitty." Rogue horchte auf. Hatte er gerade Kitty gesagt? "Ihr müsst wissen, dass heute Morgen ihre kleine Tochter verschwand. Daraufhin habe ich alles daran gesetzt sie zu finden, aber erfolglos. Ich entdeckte Jäger am hinteren Fluss und wollte sie warnen, aber sie war verschwunden. Dann traf ich auf euch."