Galadriels Lächeln

Habt ihr euch nicht auch schon gefragt, warum Galadriel manchmal geradezu überirdisch lächelt - in ihrer ätherischen Weise, so wunderwunderschön? Nun, ich weiß es... meine kleine Geschichte wird es euch erzählen.

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Kapitel 1: Sehnsucht

Seine Atemzüge waren gleichmäßig und sein Brustkorb hob sich im gleichen Takte, auf und ab.

Er schlief.

Er schlief satt und zufrieden und lächelnd, mit geschlossenen Augen, vertrauend.

Und sie wachte.

Ihr Herz zog aus und erinnerte sich - an etwas, was schon lange her war, was zu lange her war, was unbedingt wieder sein musste, und zwar rasch, sollte ihr Lächeln nicht ersterben.

Sie stand auf, und ihr leichtes weißes Gewand umspielte ihre Figur, der Wind schmiegte es an sie, so dass ihre Formen sichtbar wurden, doch nur die Nacht sah sie - und Ithil.

Sie nahm ein scharfes Messer, das sie in der Küche fand, und schnitt eine dicke Strähne ihres Haares ab, verpackte es in ein großes Mallorn-Blatt und schrieb seinen Namen darauf.

Ich sehne mich nach dir, flüsterte sie, und küsste das Blatt.

Ich sehne mich nach dir und ich will dich sehen. Ich will dich lieben. Ich will dich spüren. Und dann werde ich wieder lächeln, die nächsten Jahre.

Komm zu mir....

*

Am nächsten Tag nahm Haldir von Lorien das Blatt entgegen, in das die Haarsträhne seiner Herrin gewickelt war. Wissend nickte er und reichte es wortlos weiter an seinen Bruder Rumil, der sich sofort aufmachte, das Blatt dem zu überbringen, für den es bestimmt war.

In ein paar Tagen würde er sein Ziel erreicht haben.