Schmerzen

Pia wacht in einem dunklen Raum auf.

Sie war gefesselt, ihre Händen waren über ihrem Kopf an einem Haken befestigt, sodass sie an einer Kette hingen.

Pia´s Füße waren ebenfalls zusammengebunden und über ihrem Kopf war immer noch der Sack, doch auch mit ihm konnte sie erkennen, dass es stockdunkel in dem Raum war.

Ihr Kopf tat weh und ihre Arme fühlten sich taub an.

Sie versuchte sich etwas zu bewegen, vergebens.

Die Ketten rasselten, doch bis auf einen noch größeren Schmerz der durch ihre tauben Muskeln fuhr erreichte sie nichts.

Quietschend öffnete sich eine Tür und Pia versuchte durch den Stoff zu erkennen, was sich vor ihr abspielte.

Der Umriss einer Person war zu sehen, der sich vor dem Lichtstrahl des Ganges abzeichnetet.

Die Person kam auf sie zu und stand nun genau vor ihr.

"Oh. Sie ist wach."

"Manu ... was machst du?"

"Tja, das ist eine gute Frage. Darauf gibt es so viele Antworten. Jetzt stehe ich nur vor dir, wenn wir etwas warten und jetzt nicht mehr gleich ist, dann würde ich sagen, ich werde dich schlagen."

"Du warst schon immer so."

"Was?"

"Du warst schon immer so mutig, wenn du in Sicherheit warst. Bei Mami und Papi . Wärst du dir auch so sicher, wenn ich nicht gefesselt wäre?"

Manu trat Pia mit voller Wucht in den Magen, worauf sich Pia´s Körper unter den Schmerzen zusammenzog.

"Jetzt hat´s dir wohl die Sprache verschlagen, was?"

Pia versuchte sich zusammenzureißen.

".... Was glaubst du, wohin das noch führen wird? Wer wird denn helfen? Du bist doch wieder alleine!"

Dafür erntete Pia einen weiteren Tritt, diesmal aber in die Seite.

Manu zog den Sack, der immer noch um Pia´s Hals gebunden war, hoch, worauf die Schnur an Pia´s Hals würgte.

Pia musste einigemale stark schlucken und hatte Mühe Luft zu bekommen.

Nach einiger Zeit ließ Manu von ihr ab und fing an zu lachen.

Pia konnte nicht sehen, was Manu tat, doch war sie sich recht sicher, bemerkt zu haben, dass noch eine weiter Person in den Raum trat.

Manu schmiegte sich an sie und sah auf Pia herab.

"Siehst du, ich bin gar nicht allein. Soll ich dir mal sagen, wer hier allein ist?"

"Jetzt hast du dich so schick gemacht. Nein, nein, Pia du hast das schöne Kleid dreckig gemacht."

Pia drehte sich in die Richtung, aus der sie gerade eine ihr bekannte Stimme hörte.

"....Elsurion?"

"Wie noch nie zuvor!"

Der Elb holte aus und schlug Pia in ihr Gesicht.

Pia schmeckt Blut, was sich in ihrem Mund sammelte.

"Lass sie, wir werden noch genug Zeit dazu haben."

Die Schritte der beiden verrieten Pia, dass sie nun wirklich weggingen.

Sie atmete leicht auf.

Was sollte sie jetzt machen?

Erneut versuchte sie die Fesseln zu lösen, doch sie schaffte es nicht einmal, sie zu bewegen.

Erschöpft ließ sie den Kopf hängen.

Ihr Mund war trocken, nur den Geschmack des Blutes schmeckte sie noch.

Sie wusste nicht, wie lange sie jetzt schon hier war, es gab kein Annzeichen, kein Fenster, nichts, an dem sie die Tageszeit ausmachen könnte.

Was geschah hier nur alles?

Was war nur mit Elsurion los?

Pia war noch eine lange Zeit mit ihren Gedanken alleine, einer davon war, warum ihr keiner half.

***************

Schon sehr früh am Morgen ritt der Elbenprinz von seiner Heimat los.

Legolas ließ Stöpsel zurück im Schloss, was der Hund jedoch nur schwer beleidigt hinnahm.

Der Elb ritt in einem scharfen Galopp, er wollte so schnell es ging Lórien erreichen.

Die Tage ritt er durch und nur, als es schon zu dunkel wurde, legte er eine Rast ein.

Legolas spürte da noch etwas anderes.

Nicht nur die Liebe und das schlechte Gewissen, irgendetwas trieb ihn an.

Er konnte es nicht erklären, doch er fühlte, dass er sich beeilen musste, dass etwas geschehen war.

Nach einigen Tagen jedoch erreichte er schließlich Lórien.

Als er dort eintraf, bestätigten sich seine Vermutungen.

Etwas war geschehen.

Er ritt in den Wald hinein und als er die Hauptstadt erreichte, kamen sofort einige Elben auf ihn zu und kümmerten sich um sein Pferd.

Delfiriel kam zu ihm geeilt.

"Den Valar sei Dank, Euch ist nichts geschehen. Es ist etwas schreckliches passiert, Pia und Elsurion werden vermisst."

Legolas´ Herz zog sich zusammen, also das war es, was ihn antrieb.

"Könnt ihr mir mehr erzählen, was ist geschehen?"

"Wir wissen es nicht, sie müssen überrascht worden sein. Es ging alles so schnell, nicht einmal, die Wachtposten der Waldgrenzen haben etwas bemerkt."

"Wo ist es geschehe, wisst Ihr das?"

"Ja, an der Lichtung, dort."

Delfiriel zeigte in die Richtung und Legolas konnte sich vorstellen, warum sich Pia dort aufhielt, alleine.

Sein Gewissen plagte ihn, doch war dafür jetzt keine Zeit.

"Habt Dank."

Legolas drehte sich um und schwang sich direkt wieder auf sein Pferd.

Die Elben, die es gerade wegführen wollten, staunten nicht schlecht über diesen schnellen Aufbruch.

Legolas ritt zu der Stelle an der es passiert war.

Er sah zu dem Baum, stieg vom Pferd ab und ging auf ihn zu.

Kurz sah er Pia dort stehen, wie sie ihn ansah, seinen Augen spielten ihm einen Streich, doch dann fiel sein Blick zum Boden.

Blut!

Legolas untersuchte die Blutspuren und er fand zusätzlich noch Fußabdrücke.

Es sah wie ein Kampf aus.

Er ging den Spuren nach, bis er schließlich eine flachgedrückte Stelle vorfand.

Hier musste sie gelegen haben, dort wo ihr Kopf war, konnte man noch etwas Blut sehen, was schon auf dem Boden angetrocknet war.

Legolas verspürte eine riesige Wut in sich.

Er musste sich beeilen.

Mit großen Sprüngen rannte er zu seinem Pferd und galoppierte die Wiese entlang.

Er wusste nicht wo er hin sollte, doch er war entschlossen, dass er es schaffen würde.

*****************

Delfiriel stand etwas überrumpelt auf der Stelle, wo sie Legolas zurückgelassen hatte.

Hätte er noch gewartet, dann hätte sie ihm gesagt, dass er nicht alleine wäre.

Es hatten sich viele Elben versammelt, mit der gleichen Absicht, Pia zu retten.

Fast schon ein kleine Armee von Elben, starken Schwertkämpfern und guten Bogenschützen versammelte sich.

Sie wurden geführt von Haldir, der sich gerade vor sie stellte und ihnen ein Zeichen zum Aufbruch gab.

Die Elben stellten sich auf und marschierten los.

Pia´s Eltern befanden sich ebenfalls bei dem Geschehen und hielten sich gegenseitig fest.

Noch nicht einmal für einen Tag hatten sie ihre Tochter wieder.

Schnell gingen die Elben durch das Unterholz des Waldes.

Die Eltern sahen ihnen noch einige Zeit nach, bis sie zwischen den Bäumen verschwunden waren.

Mit einem ernsten Blick sah Marcia ihnen nach.

"Sie wird es schaffen."

******************

Pia wachte auf.

Erschrocken fuhr sie hoch, wo war sie?

Langsam kam die Erinnerung zurück und mit ihr auch die Schmerzen.

Sie war eingeschlafen.

Wie lange hatte sie geschlafen?

Ihr Körper fühlte sich taub an, leblos.

Bestimmt waren ihr Hände schon völlig blutlos, so konnte ihr Körper das Blut nicht frei durch ihren ganzen Körper pumpen.

Pia spannte ihre Muskeln an, um wenigstens etwas Blut zu bewegen, doch das frische Blut verursachte erneute Schmerzen und drückte scharf in ihre Venen.

War es also das Ende?

Sollte es so ausgehen?

Zuviel Hoffnung wurde in sie gesteckt und nun, war sie gefangen, geprügelt und gefesselt, völlig wehrlos.

Es gab noch so viel, so viel, was sie noch machen wollte.

Nein, das sollte nicht das Ende sein.

Sie riss an den Ketten und versuchte verzweifelt sich loszureißen.

Ihr Vorhaben wurde jäh unterbrochen, als die hallenden Schritte horte, die vom Gang kamen.

Erneut ging die Tür auf und erneut trat Manu zu ihr.

"Weißt du was, ich sollte ich dich jetzt einfach töten, hm, was sagst du dazu."

"Du bist ein Monster! Du widerst mich an!"

"Tja. Ich glaube, dA HaSt Du GaR NicHt So unReCht."

Pia konnte nicht sehen, was dort vor sich ging, doch ahnte sich es.

Ihr Vorahnung wurde bestätigt, als sie von einer scharfen Kralle an der Brust getroffen wurde.

Ihr Kleid wurde zerrissen und Pia fühlte, wie das Blut über ihren freien Bauch floß.

Das Monster tobte sich noch weiter an ihr aus und verursacht tiefe Wunden an ihrem Bauch, an ihren Beinen und an ihren Armen.

Doch leider machte das Monster einen fatalen Fehler.

In Rage riss es Pia den Sack vom Kopf.

Kaum war der Sack zu Boden gefallen, leuchtet das Zeichen auf.

Der ganze Raum wurde erhellt und Pia wusste nicht mehr, wie ihr geschah.

Das Monster brüllte und schlug geblendet nach Pia, doch traf es sie nicht.

Pia fing an zu schweben und fühlte diese Wärme in sich aufkommen, die sie so sehr kannte.

Ein Wind kam auf und bracht die Stofffetzen, die sich noch an ihrem verletzten Körper befanden, zum wehen.

Nur die Ketten hielten Pia noch davon ab, auf das Monster loszugehen, doch plötzlich geschah etwas seltsames.

Das Monster verwandelte sich wieder zurück zu Manu und diese sank wie leblos zu Boden.

Sie kauerte sich zusammen und fing an zu weinen.

"Bitte...... hilf mir..... bring mich um ......"

Pia sah fragend zu ihrer Freundin und ihr Licht wurde schwächer.

"Bitte, ich kann es nicht selber. Es ist in mir, es hat Kontrolle über ........... ich werde dich töten! ....... Bitte , mach schnell, ich will dir nicht wehtun ........ du kleines Miststück!"

Wieder schossen Flügel aus Manu´s Rücken.

"Nein, ich ..... will.... das ...... nicht .......... du stinkendes Stück Dreck."

Pia wusset nicht, was sie tun sollte, beinahe hätte sie Manu wirklich umgebracht.

Doch sie wollte es gar nicht, jetzt schon recht nicht.

Es war immer noch Manu, ihre beste Freundin.

Was sollte sie nun machen?

Plötzlich spürte sie einen harten Schlag in ihrem Nacken, dann wurde ihr schwarz vor Augen.

"Du solltest besser aufpassen. Ist alles in Ordnung?"

"Ja, ich denke schon. Was interessiert es dich eigentlich?!"

Elsurion reichte Manu eine Hand, um ihr hochzuhelfen, doch diese nahm die Hand nicht an und raffte sich selbst auf.

Die Flügel verschwanden wieder und sie griff nach dem Sack, der auf dem Boden neben Pia lag.

Unter ihm lag das Amulett, was Pia im ebenfalls vom Hals gerissen wurde.

Manu erschrak, als sie es sah und griff zitternd in seine Richtung und sah es fast schon unter Tränen an, doch dann veränderte sich ihr Gesichtsausdruck und sie schmiss es in eine dunkle Ecke des Raumes.

Manu hatte immer noch den Sack in der Hand und streifte ihn wieder über Pia´s Kopf , doch diesmal band sie ihn am Hals noch fester zusammen, dann verließ sie zusammen mit Elsurion den Raum.

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Legolas der strahlende Held in schimmernder Rüstung.....*träum* Hey, ich mag das , schlagt mich nicht :o) Ich bin natürlich auch noch böse......muhahahar und huahuahuahuar!