Die folgende Geschichte spielt während der vierten Staffel von Supernatural, in der Dean's Erinnerungen an die Hölle noch ganz frisch sind. Ich habe weder die Rechte an den Figuren aus Supernatural noch an den Silent Hill Filmen oder Spielen, habe aber einen Teil der Dialoge übernommen und diese entsprechend gekennzeichnet. Man sollte die Silent Hill Filme und Spiele kennen, um die Schauplätze und Sprünge in der Geschichte wiederzuerkennen und zu verstehen. Es handelt sich um eine Horror-Fanfiktion, in der ich die Figuren mit Ängsten und Gewalt konfrontiere. Wer dafür schwache Nerven hat sollte nicht weiterlesen. Allen anderen wünsche ich viel Spaß.

Welcome to Silent Hill

Unaufhörlicher Regen. Graue Tristesse, die das unendliche Grün der dichten Wälder, die sie umgeben, durchzieht. Verzweifelt versucht sich das Licht durch die dunkle Wolkendecke einen Weg zu bahnen, genauso wie es der schwarze Chevrolet Impala auf der nassen Straße macht.

Dean sitzt wie immer am Steuer. Konzentriert versucht er sie auf Kurs zu halten, während der Regen in Sturzbächen auf sie hernieder fällt. Sam dagegen nutzt das trübe Restlicht des Tages, um einen Blick auf die wenigen Informationen zu werfen, die sie haben. Als heute Morgen der Anruf von Bobby kam, mit der Bitte sich etwas anzusehen, waren sie nicht sofort Feuer und Flamme, aber es klang wichtig und sie waren am nächsten dran. Über einige Umwege war die Bitte um Hilfe an ihn herangetragen worden und er hatte es an sie weitergegeben, auch wenn er wusste, dass sie eigentlich mit den Siegeln genug zu tun hatten. Ein Bekannter eines Bekannten; ein verzweifelter Ehemann und Vater; eine verschwundene Ehefrau und ihre Tochter, Adoptivtochter, wenn man es genau nehmen wollte; wie hätten sie da Nein sagen können.

Sie befanden sich nun also auf dem Weg dorthin und Sam im Internet auf der Suche nach einem Ort, den es eigentlich so nicht mehr gab. Eine echte Geisterstadt mit tragischer Geschichte. Warum nur brachte eine Mutter ihr Kind in eine solche Gegend?

„Schon etwas gefunden?", fragt Dean von der Seite, ohne seinen Blick von der Straße abzuwenden.

„Ja einige alte Zeitungseinträge und sie erwähnen es auf ein paar Internetseiten wie ‚ '", meint Sam zu seinem Bruder. „Warte, hier steht etwas Genaueres. Also, ursprünglich war die Stadt wohl eine Strafkolonie, die auf ehemaligem Indianerland gebaut wurde. Die Indianer nannten ihn den Ort der stillen Seelen und angeblich wurde die Stadt insgeheim die letzten 100 Jahre von religiösen Eiferern, dem sogenannten Orden des Valtiels, beherrscht. Sie sollen auf die Geburt eines Kindes, das als ein Gefäß für ihren Gott fungieren soll, der dann wieder auferstehen würde, um die Welt zu erneuern, warten."

„Du verarschst mich doch." Dean wirft einen entgeisterten Blick zu Sam. Er hat ja schon viel scheiß gehört und sie haben definitiv noch mehr davon durchgemacht, aber das sind einfach zu viele absurde Nachrichten, die hier zusammenkommen. Das konnte so nicht wahr sein.

„Keine Ahnung, ob es stimmt, aber das ist es was hier steht. Ob Bobby weiß zu was für einen Ort er uns da schickt?" fragt ihn Sam.

„Würde mich eigentlich wundern, wenn nicht. Bobby ist doch ein Meister der Recherche, also wird ein Teil davon schon stimmen. Ob die Frau ihr Kind deshalb an diesen Ort verschleppt hat, weil sie zu diesen Fanatikern gehört?"

Es herrscht Stille im Wagen. Sie beide wollen nicht darüber nachdenken, was mit einem Kind passieren könnte, wenn es in den Händen von jemandem ist, der sich auf einer angeblichen Mission befand.

„Hoffen wir mal, dass das nicht der Grund ist, warum sie dorthin gegangen sind", sagt Sam und versucht die zum Schneiden dicken grauen Wolken, die nun auch im Inneren des Wagens zu hängen scheinen, aufzulockern. „Warte, ich habe hier noch mehr. Ein Zeitungsartikel von der Gazette vom ersten November 1974. An dem Tag geriet wohl ein Brand im Kohlebergwerk außer Kontrolle. Dabei starben Hunderte von Menschen und der Rest von ihnen musste wegziehen. In einem anderen Artikel des Brahams Spectator von 1995 heißt es, dass es unter der Stadt immer noch brennen würde. Man hat die Straßen dorthin geschlossen und Warnzeichen aufgestellt, damit niemand sie betritt. Sie ist weiterhin unbewohnbar, weil die Luft wegen des fortdauernden Ascheregens toxisch ist. Eine echte Geisterstadt also."

„Na ganz toll. Also genau das Richtige für uns. Ein Ort, an den sonst keiner freiwillig hingeht außer uns oder ein paar Spinnern", sagt Dean mit wenig Begeisterung in seiner Stimme. Das klang nicht wirklich nach einem Fall, auf den er gerade Lust hatte. Sie müssen schließlich eigentlich die Apokalypse aufhalten und nicht nach ein paar Vermissten an einem derart unwirtlichen Ort suchen. „Warte Mal. Hast du gerade gesagt da regnet es Asche? Da fahre ich bestimmt nicht mit Baby hin." Er hatte jetzt definitiv Lust einfach umzudrehen.

„Lass uns doch erst mal hinfahren. Vielleicht ist es ja gar nicht mehr so schlimm. Der Artikel ist auch schon wieder ein paar Jahre alt und es könnte sich einiges geändert haben. Außerdem sind wir doch schließlich ohnehin fast da", meint Sam und Dean gibt ihm notgedrungen recht, denn in diesem Moment erfassen die Scheinwerfer seines Babys das Straßenschild an einer Weggabelung.

Ihr Weg würde sie nach links führen. Hin zu der Geisterstadt, in der eine Mutter mit ihrem Kind verschwunden ist. Sie waren auf dem Weg nach Silent Hill.