So sexy kann die Hölle sein!
Als der Fahrstuhl zum Stehen kommt, geht ein kräftiger Ruck durch ihre Körper und Dean kann kaum glauben das überlebt zu haben. Die Türen öffnen sich langsam mit einem metallischen Schaben und offenbaren ihnen den Blick auf einen langen Korridor der nur spärlich beleuchtet ist.
Es ist unglaublich warm sodass Dean schon nach wenigen Schritten der Schweiß läuft. Die Quelle dessen scheinen Löcher im Boden zu sein, aus denen alle paar Meter Dampf emporsteigt. Es liegt ein fauliger, schwefelhaltiger Geruch in der Luft welcher Übelkeit und Erinnerungen mit sich bringt, was er beides herunterschluckt.
Dean würde lieber langsam und vorsichtig vorwärtsgehen, da sie nicht wissen was sie hier unten erwartet, aber Rose ist nicht mehr aufzuhalten. So nah am Ziel geht sie Gang für Gang entschlossen vorwärts. Leuchtet nur immer wieder die einzelnen Nummern der Kreuzungen an um auf dem richtigen Weg zu bleiben.
Sie gehen um zahllose Kurven und Treppen hinunter und hinauf. Vorbei an verdreckten alten Krankenhausbetten und einem immer lauter werdenden Dröhnen. Wie das Rad eines riesigen Lüfters das sich unaufhörlich schneller dreht, je mehr sie sich ihm nähern. Ein unheimliches Geräusch das Dean in die Ohren kriecht und seine Nerven nervös zittern lässt. Eine wachsende innere Unruhe die ihm sagt das er lieber schnell das Weite suchen sollte.
Es ist nicht mehr weit als sie um eine Kurve kommen und sich einer Gruppe von Krankenschwestern gegenüberstehen. Starr und in grotesker Haltung stehen sie vor ihnen. Bewegen sich nicht, versperren ihnen aber den Durchgang.
Rose lässt ihre Taschenlampe über ihre Körper wandern und enthüllt damit lange schlanke Beine in hochhackigen Pumps die in knappen Schwesternjacken enden. Ihre Brüste werden nur spärlich bedeckt und das Outfit vermittelt fast das Gefühl als würden sie ihnen gleich entgegenspringen.
Dean ist irritiert und schluckt schwer. Warum findet sich etwas so Anregendes an einem solchen Ort, fragt er sich, bis das Licht weiter nach oben wandert. Ihre Gesichter sind vollkommen entstellt. Wulstige Narben über Narben befinden sich dort wo einst Augen und Mund waren. Nehmen den Körpern erneut jede Form der Menschlichkeit, auch wenn auf ihren Köpfen immer noch das Häubchen sitzt.
Je länger das Licht über sie wandert, desto mehr Bewegung kommt in die Gruppe und es wird deutlich das ihre Hände nicht leer sind. Sie sind bewaffnet mit Messern, Scheren oder Eisenstangen und haben begonnen sich langsam zuckend auf sie zuzubewegen bis Rose ihre Lampe einfach ausschaltet.
„Sie scheinen auf das Licht zu reagieren", sagt sie leise, während sie beide beobachten wie wieder Ruhe in die Krankenschwestern einkehrt und sie einfach in einer Position verharren. „Ich muss irgendwie durch sie hindurch auf die andere Seite."
„Das ist keine gute Idee."
„Hast du eine bessere?"
Nein, die hatte er tatsächlich nicht und so macht Rose sich auf den Weg noch bevor er antworten kann. Er spannt leise den Hahn seiner Waffe und lässt sie und die Krankenschwestern nicht aus den Augen. Ruhigen Schrittes geht sie langsam voraus und ignoriert das gelegentliche Zucken eines Körpers. Dean mit einigem Abstand hinter ihr.
Er ist jetzt nah genug um die Fratzen ihrer einstigen Gesichter deutlich erkennen zu können und zu sehen das einige von ihnen dreckige Verbände tragen. Allgemein sind sie alle unglaublich schmutzig und von Dreck und Blut bedeckt. Er ist auch nah genug um die prallen Rundungen ihrer Brüste in ihrem Ausschnitt bewundern zu können und denkt etwas melancholisch darüber nach was für eine Verschwendung von schönen Frauen das doch ist.
Kurzzeitig abgelenkt bemerkt er nicht was passiert ist, aber auf einmal kommt wieder Bewegung in die Schwestern. Wild beginnen sie um sich zu wüten ohne sehen zu können wen sie verletzen. Er sieht Rose sich wegducken und Blut spritzen als eine der Frauen einer anderen die Kehle aufschlitzt. Sie schneiden, stechen und schlagen jetzt auf alles und jeden ein und er muss zurückweichen. Schießt in Köpfe ohne Gesichter, in Knie, damit sie zusammensacken und in bewaffnete Hände die sich ihm schnell nähern. Schiebt sich an ihnen vorbei zurück in die Richtung, aus der er kam und ignoriert das Gefühl einer weichen Brust, wann immer sie seinen Körper streift. Er scheint nun wahrlich in der Hölle angekommen zu sein.
Zurück im Gang ist er in Sicherheit und Rose auf der anderen Seite. Ihre Blicke treffen sich kurz nachdem sie ihre Lampe auf dem Boden zurücklässt und sie einigen sich in stiller Übereinkunft. Sie rennt weiter in Richtung ihrer Tochter, während er nach einem Ausgang sucht und die Krankenschwestern sich tödlich um das Licht scharren.
