A SONG CAN TELL A STORY

KAPITEL EINS: I'M WITH YOU

By Kiddo

Autoreninformation:

seaQuest, Lucas Wolenczak, Captain Bridger... gehören nicht mir und ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.

Das Lied "I'm With You" stammt von Avril Lavigne & The Matrix.

Wie immer habe ich einige Sachen der Serie seaQuest verändert, Stark hat nie versucht die seaQuest zu zerstören und Captain Bridger ist seit circa 1 Monat Captain der seaQuest. Lucas Wolenczak ist nicht auf der seaQuest.

*

I'm standing on the bridge

I'm waiting in the dark

I thought that you'd be here by now

There's nothing but the rain

No footsteps on the ground

I'm listening but there's no sound

*

Captain Bridger saß am Strand in einem Strandkorb und schaute hinaus auf das Wasser. Heute war der erste Tag seines Landurlaubes. Er hatte sich ganz in der nähe ein großes Hotelzimmer gemietet mit Blick auf das Meer. Nach dem Abendessen war er zu einem Spaziergang zum Strand aufgebrochen. Als es angefangen hatte zu Regnen, hatte er sich zum Schutz in einen der vielen Strandkörbe gesetzt und wartete nun darauf, dass der Regen etwas nachließ damit er zurück ins Hotel kehren konnte. Bridger dachte während er auf das Wasser hinausstarrt über sein Leben nach. Seit fast genau einem Monat war er inzwischen Captain der seaQuest, der Job gefiel ihm wirklich gut, er gab ihm eine neue Aufgabe, aber trotzdem fühlte er sich nicht ausgefühlt. Irgendetwas fehlte ihm noch, um wieder richtig glücklich zu werden. Er hatte gehofft, dass seine Arbeit die Leere die er Empfand ausfüllen könnte, aber so war es einfach nicht! Nathan Bridger schaut in die Sterne, der Regen hatte inzwischen nachgelassen. Er war jetzt nur noch ein leichtes nieseln. Captain Bridger stand auf und machte sich auf dem Weg zum Hotel.

*

Isn't anyone trying to find me?

Won't somebody come take me home

*

Aufeinmahl sah Nathan in einen der Strandkörbe einen größeren dunklen Schatten, er ging etwas näher an den Strandkorb heran, schließlich erkannte er, was dieser dunkle Schatten war.

Ein Junge lag in dem Strandkorb und hatte sich zum Schlafen so gut wie es ging zusammen gerollt. Bridger schätzte den blonden Jungen auf etwa 14 oder 15 Jahre. Außer den Klamotten die er trug hatte er anscheint nichts bei sich. Der Teenager trug Sneakers, blaue weite Jeans und eine braune Jeansjacke, unter der Jacke schaute etwas von einem weißen Oberteil heraus. Ein Blick auf die Kleidung des Jungen sagte Bridger, dass es teure Markenklamotten waren. Aber das würde den Jungen sicherlich nicht vor der Kälte schützen. Trotz der Dunkelheit konnte Bridger erkennen, das die Kleidung zerknittert war und auch nicht mehr vollkommen sauber war. Anscheint war dies nicht die erste Nacht, die der Teenager nicht zu Hause verbrachte. Das der Teenager ein zu Hause hatte, vermutete Bridger wegen des äußeren des Jungen, normale Straßenkinder trugen eigentlich nicht solche Markenprodukte.

Wahrscheinlich hatte sich der Teen mit seinen Eltern gestritten und war deshalb abgehauen und versuchte ihnen so einen Schrecken zu verursachen.

Captain Bridger überlegte einen Moment lang ob er den fremden Jungen wecken sollte, schließlich war das Übernachten am Strand verboten und die Polizei kontrollierte dieses auch regelmäßig. Vielleicht würde er dem Jungen gut zureden können und ihn davon zu überzeugen, dass er von alleine wieder nach Hause gehen würde, anstatt von der Polizei aufgegriffen zu werden, eingesperrt und dann zu seinen Eltern zurück gebracht zu werden. Nathan streckte seine Hand aus und schüttelte den Jungen sachte an der Schulter. "Aufwachen Junge, du weißt doch sicherlich das es verboten ist am Strand zu übernachten."

Der fremde blonde Junge zuckte zusammen und wich sofort vor Bridger zurück.

Nathan machte sofort einen Schritt zurück, er wollte den Jungen schließlich nicht noch mehr erschrecken als er es eh schon getan hatte. "Ist gut Junge ich tu dir nichts, ich hab dich nur geweckt damit du keinen ärger mit der Polizei bekommst."

Der fremde Junge nickte mit dem Kopf beäugte aber den Captain immer noch misstrauisch. Langsam richtete er sich aus seiner Liegenden Position auf und setzte sich in dem Strandkorb hin. Mondenlicht fiel nun auf den Jungen.

Nathan Bridger konnte nun das erste Mal das Gesicht des Jungen richtig erkennen. Der Teenager hatte die blausten Augen die er jemals gesehen hatte, das konnte man so gar bei dieser Beleuchtung erkennen. Unterhalb des rechten Auges sah es so aus, als ob der Junge verletzt war. Es war deutlich eine Verfärbung der obersten Wangenregion zu erkennen. War der Junge mit irgendwem auf der Straße aneinander geraten? Warum ging der blonde Teen nicht nach Hause, es war doch deutlich zu erkennen, dass der Junge aus besseren Hause stammte? Der Blick des Jungen verriet Bridger, das der unbekannte Junge Angst vor ihm hatte.

*

It's a damn cold night

Trying to figure out this life

Won't you take me by the hand

Take me somewhere new

I don't know who you are but I

I'm with you

I'm with you

*

Der blonde Teenager zog seine Jacke enger um sich herum, es war nicht schwer zu erkennen, dass ihm kalt war und er fror.

Captain Bridger streckte dem Jungen die Hand hin. "Mein Name ist Nathan Bridger, du brauchst keine Angst zu haben, ich tue die wirklich nichts."

Vorsichtig und zögerlich nahm der Junge die Hand entgegen und schüttelte sie. "Ich bin Lucas."

Nathan lächelte. "Okay Lucas, hast du auch noch einen Nachnamen?"

Lucas schaute den Captain eine ganze weile an, erst dann antwortete er. "Smith."

Captain Bridger musterte den Jungen kurz, dann nickte er verständnisvoll mit dem Kopf. Er wusste das der Junge ihn mit dem Vornamen die Wahrheit gesagt hatte, dass hatte sehr ehrlich geklungen und Lucas hatte ihm dabei auch ins Gesicht schauen können. Aber Smith war nie im Leben der Nachname des Jungen, wahrscheinlich war das der erste Name der ihm Eingefallen war.

*

I'm looking for a place

I'm searching for a face

Is anybody here I know

'cause nothing's going right

And everything's a mess

And no one likes to be alone

*

"Warum schläfst du hier am Strand und nicht zu Hause in einem gemütlichen warmen Bett." Captain Bridger setzte sich neben den fremden Jungen und war gespannt auf dessen Antwort.

Lucas blickte gedankenlos aufs Meer hinaus. "Weil ich nicht möchte!" Es war fast nur ein Flüstern.

"Warum übernachtest du dann nicht bei irgendeinem Freund oder einer Freundin?" Wollte Bridger wissen. Lucas sah schließlich gut aus, es schwärmten sicherlich ein paar Mädchen für ihn. Es war sicherlich kein Problem für ihn eine Freundin zu finden.

Der blonde Teenager löste seinen Blick von dem Wasser und schaute den älteren Mann belustigt an. "Ich bin nicht der Typ der Freunde besitzt." Dann wurde seine Miene Trauriger. "An meiner Freundschaft ist niemand wirklich interessiert, ich bin allein!"

Die Worte des Jungen machten den Captain immer trauriger. Keine Freunde zu besitzen war Furchtbar. Lucas wirkte auf ihn so unendlich einsam.

*

Isn't anyone trying to find me?

Won't somebody come take me home

*

Captain Bridger musterte den Jungen noch einmal, er überlegte, ob er vielleicht irgendwo eine Suchanzeige wegen Lucas gesehen hatte. Aber dem war nicht so. Er war sich sicher, dass er noch nie den Teenager oder irgendein Bild von ihm vorher gesehen hatte. "Vermisst dich denn zu Hause niemand? Sucht dich denn niemand? Deine Eltern sind sicherlich schon ganz krank vor Sorge um dich."

Der blonde Junge schüttelte den Kopf. "Nein, wegen mir startet niemand eine Suchanzeige. Das würde nämlich viel zu viel Öffentlichkeit erregen und das wollen meine Eltern auf jeden Fall vermeiden. Mein Vater hat da immer andere Methoden."

Nathan dachte über die Worte des Jungen nach. Seine Eltern schienen also wirklich entweder ziemlich reich oder ziemlich berühmt zu sein. Trotzdem verwirrte ihn das, seinen Sohn bei sich zu Hause in Sicherheit zu wissen, war doch viel, viel wichtiger als das ansehen in der Öffentlichkeit. Die eigene Familie war eins der wichtigsten Dinge die es gab. Wenn er sich vorstellte, dass sein eigener Sohn Robert, der leider Tot war, als Teenager abgehauen wäre, hätte er sicherlich alles getan um ihn wieder zu finden. Andererseits brachte ihn das aber auch ins Grübeln, was brachte einen Teenager dazu von zu Hause abzuhauen? Sicherlich tat er das aus einem bestimmten Grund. Lucas hatte gesagt das sein Vater immer andere Methoden hatte. Das Wort immer hatte Nathan erschreckt, anscheint war dies nicht das erste Mal das der Junge von zu Hause ausgerissen war. Diesmal musste Lucas wohl überstürzt abgehauen sein, schließlich hatte der Junge außer den Anziehsachen, die er trug, gar nichts bei sich. "Was meinst du damit, dass dein Vater andere Methoden hat?"

Lucas rieb seine Hände aneinander damit sie warm wurden. "Na ja, es suchen schon einige Leute nach mir. Aber die hat mein Vater extra dafür beauftragt, damit niemand sonst erfährt, dass sein Sohn verschwunden ist. Das macht er jedes Mal so wenn ich verschwunden bin. Es sind jedes Mal die gleichen die er dafür anstellt. Mit der richtigen Bezahlung halten sie auch den Mund wegen dem ganzen."

Captain Bridger war Sprachlos. Einerseits war der Junge total offen und dann wieder total verschlossen. "Warum bist du von zu Hause abgehauen?"

Der blonde Teenager schüttelt den Kopf. "Darüber will ich nicht reden!"

*

It's a damn cold night

Trying to figure out this life

Won't you take me by the hand

Take me somewhere new

I don't know who you are but I

I'm with you

I'm with you

*

Captain Bridger hatte nicht wirklich mit einer Antwort gerechnet. Er hatte großes Mitleid mit Lucas. Diese Nacht war noch kälter als die Nächte davor und der Junge machte einen ziemlich durchgefrorenen Eindruck. In den Wetternachrichten hatte Bridger gehört, dass diese Nacht fast an die minus Temperaturen heran kommen würde. Er konnte den Jungen doch nicht einfach hier allein in der Kälte lassen. Der Teenager hatte noch nicht einmal in Dicke Jacke, er trug bloß die dünne braune Jeansjacke. Die Jacke sah zwar gut aus und stand dem Teen aber sehr brauchbar war sie nicht. Er bezweifelte stark, dass er den Jungen überreden konnte, nach Hause zurück zu kehren. Was sollte er mit Lucas machen?

Nathan dachte an sein großes Hotelzimmer, für ihn allein war es eh viel zu groß und ein Bett war auch frei. Andererseits kannte er den Jungen noch nicht einmal, konnte er einen fremden einfach so zu sich einladen? Lucas machte wirklich einen ehrlichen Eindruck auf Captain Bridger, er glaubte nicht, dass er etwas von dem Teenager zu befürchten hatte. Aber würde der Junge überhaupt seine Einladung annehmen? Schließlich kannte Lucas ihn genauso wenig wie Bridger den Jungen. Wer weiß was der blonde Teenager von ihm dachte. Schließlich fasste sich der Captain ein Herz. "Wenn du möchtest, kannst du heute Nacht bei mir Übernachten. Ich wohne in einem Hotel hier ganz in der nähe und habe noch ein Bett frei. Das ist sicherlich um einiges besser als hier in der Kälte zu sitzen und zu frieren."

*

Oh, why is everything so confusing

Maybe I'm just out of mind

Yeah, yeah,.

*

Lucas war verwirrt. Hier war jemand den er erst seit ein paar Minuten kannte und der bot ihm gleich einfach so seine Hilfe an ohne anscheint etwas als Gegenleistung zu verlangen. Oder würde das Bridger noch tun? "Was wollen sie dafür?"

Nathan schüttelte den Kopf. "Ich erwarte gar nichts für dieses Angebot. Ich mache mir nur sorgen darüber, dass du hier in der Kälte schläfst."

Der Teenager war sprachlos und noch mehr verwirrt wegen dieser Antwort. Dieser Mann kannte ihn nicht und machte sich anscheint trotzdem mehr sorgen um ihn als seine eigenen Eltern.

*

It's a damn cold night

Trying to figure out this life

Won't you take me by the hand

Take me somewhere new

I don't know who you are but I

I'm with you

I'm with you

*

Lucas überlegte ob er Bridger vertrauen konnte. Der Mann machte wirklich einen freundlichen und ungefährlichen Eindruck. Er wirkte nicht wie irgendein Massenmörder oder etwas anderes gefährliches. Konnte er mit ihm mitgehen? Es war wirklich unendlich kalt und Lucas fühlte sich wirklich schon wie ein Eisblock. Der Teenager nickte mit dem Kopf. "Ich nehme ihr Angebot gerne an." Captain Bridger lächelte und stand auf. "Okay, dann komm mal mit. Das Hotel ist wirklich ganz in der nähe." Der blonde Teen erhob sich langsam aus dem Strandkorb und folgte Bridger. Nathan beobachtete dies und verlangsamte schnell sein Tempo als er sah, dass der Junge Probleme mit dem Laufen hatte. Hatte Lucas noch mehr Verletzungen außer der im Gesicht oder waren die Glieder des Jungen nur etwas steif von der Kälte?

*

Take me by the hand
Take me somewhere new
I don't know who you are but I
I'm with you
I'm with you

*

Schon wenig später kamen sie in Bridgers Hotelzimmer an. In der hellen Beleuchtung konnte Bridger den Jungen jetzt erst richtig erkennen. Die Augen des Teenagers waren noch blauer und größer als sie am Strand gewirkt hatten und er hatte wirklich eine Verletzung im Gesicht. Es sah so aus als ob ihn dort ein Schlag getroffen hatte. Was Bridger für Dreck an der Kleidung des Jungen gehalten hatte, waren Wasserflecken. In dem Strandkorb war es entweder nicht richtig trocken gewesen oder der Junge war vorher schon in den Regen geraten. Kein Wunder das der Junge fror. Bridger ging zum Vidphone und begann dort eine Nummer einzutippen. Lucas beobachtete den Captain dabei ganz genau und war auf den Sprung bereit abzuhauen. Nathan entging das nicht. "Keine Angst, ich rufe nicht die Polizei oder ähnliches. Ich bestelle nur etwas zu essen bei dem nächsten Pizzadienst. Die Hotelküche ist leider inzwischen schon geschlossen. Was für eine Pizza möchtest du? Ich lad dich dazu ein."

Lucas entspannte sich sichtlich. "Ist Zwiebelpizza okay?"

Captain Bridger nickte. "Natürlich ist das okay. Sonst noch etwas?"

Der Teenager schüttelte den Kopf. "Nein Danke!"

Nachdem Nathan zwei Pizzas bestellt hatte wandte er sich an Lucas. "Es wird noch etwas dauern bis die Pizza da ist, wenn du möchtest, kannst du gerne Duschen gehen, damit dir wieder richtig warm wird." Lucas beäugte den Captain, er war sich nicht sicher wie er auf das Angebot reagieren sollte. Bridger entging die Unsicherheit des Teenagers nicht. "Keine Angst, du kannst das Bad von innen Abschließen, es hat einen Schlüssel. Die Hotelhandtücher kannst du auch benutzen, ich habe meine eigenen mitgebracht."

Der blonde Teen nickte nun mit dem Kopf. "Eine warme Dusche klingt wirklich verlockend."

Captain Bridger ging zu dem großen Kleiderschrank aus dunklem Holz und öffnete ihn. Er kramte kurz darin herum, dann holte er ein einfarbiges weißes T-Shirt und eine dunkelblaue Jogginghose heraus und drückte dieses Lucas in die Hand. "Die Sachen sind frisch gewaschen. Das T-Shirt sitzt bei mir ziemlich eng, dir wird es sicherlich etwas zu groß sein, aber das müsste schon gehen. Die Hose ist noch ganz neu, also noch nicht von mir ausgeleiert. Das Gummiband am Bund ist verstellbar, wenn du es ganz eng ziehst wird es sicherlich auch gehen. Im Bad steht eine Waschmaschine die auch mit einer Trockner Funktion ausgestattet ist, wenn du möchtest kannst du deine Anziehsachen dort drin waschen, bis morgen früh sind sie dann bestimmt auch wieder trocken."

"Danke!" Lucas verschwand im Bad, Bridger konnte hören wie der Junge den Schlüssel hinter sich umdrehte. Wenig später hörte er das leise Summen der Waschmaschine und kurz darauf, ging das Wasser der Dusche an.

Etwa 10 Minuten später hörte Bridger, wie der Schlüssel vom Bad umgedreht wurde und sich dann die Tür öffnete. Der Teenager kam in Bridgers Anziehsachen aus dem Bad die ihm um einiges zu weit waren. In der Hand hielt er eins der Hotelhandtücher mit dem er sich seine Harre so gut es ging trocken rubbelte.

Bridgers Blick fiel sofort auf den linken Arm des Jungen den Lucas versuchte unauffällig zu verbergen. Am Unterarm nahe am Handgelenk hatte der Junge mehrere blaue Flecken die genau wie ein Handabdruck aussahen. Jemand hatte anscheint versucht den Teenager mit Gewalt fest zu halten.

Nathan ging erneut zu dem Kleiderschrank und holte ein Kariertes Holzfällerhemd heraus. Auch dieses hielt er Lucas hin. "Hier, im T-Shirt allein ist es wahrscheinlich doch etwas zu kalt."

"Dankeschön!" Sagte der Teenager schüchtern und legte das weiße Handtuch weg und nahm dann das Hemd von Bridger entgegen und zog es sich über. Genau wie die anderen Kleidungstücke des Captains war auch das warme Hemd für den schlanken Jungen zu groß. Nathan Bridger konnte sich das lächelt nicht verkneifen. "Vielleicht soll das ein Zeichen sein, dass ich mal eine Diät machen sollte."

Lucas schüttelte den Kopf und lächelte, dabei fiel ihm eine Haarsträhne ins Gesicht. "Nein, sie sind genau so richtig wie sie sind."

In dem Moment klopfte es an die Tür. Nathan ging hin und öffnete die Tür. Auf der anderen Seite stand der Pizzadienst. Der Captain zog seine Brieftasche aus seiner Hosentasche und bezahlte, danach ging er wieder ins Zimmer und setzte sich an den Tisch. Dann wies er mit der anderen Hand auf einen freien Stuhl und blickte den Teen an der immer noch mitten im Raum stand. "Setzt dich doch:"

Lucas setzte sich Bridger gegenüber und nahm die Pizza entgegen die dieser ihm hinstreckte. Die Mahlzeit verlief schweigend und ruhig. Nathan war nur einmal aufgestanden um sich und seinem Gast zwei Getränke aus dem Minnikühlschrank zu hohlen.

Als beide aufgegessen hatten wandte sich der Captain an Lucas. "Woher hast du die Verletzung in deinem Gesicht und an deinem linken Unterarm?"

Der Teenager zuckte zusammen, man konnte dem Teen ansehen, dass ihn das Thema nervös machte. Der Junge zuckte schnell mit den Schultern. "Das weiß ich nicht mehr, ich hab es vergessen. Wahrscheinlich hab ich mich irgendwo gestoßen oder so." In Wirklichkeit wusste Lucas ganz genau woher seine Verletzungen kamen, seine Schmerzen erinnerten ihn schließlich dauernd daran. Aber er konnte Bridger das nicht erzählen, dieser Mann war so freundlich zu ihm, der Teen wollte ihn nicht mit in seine Probleme hineinziehen. Damit musste er irgendwie alleine zu Recht kommen. Lucas lies seine Augen durch das Zimmer wandern und suchte nach irgendetwas worüber er ein anderes Gesprächsthema anfangen konnte. Schließlich blieb sein Blick auf dem Tisch vor dem Sofa hängen. Dort stand ein Karton, die Aufschrift verriet dem Teen, dass sich dort drin ein Laptop befand. "Sie haben sich einen neuen Computer gekauft?"

Bridger drehte sich kurz zu dem Karton um und dann wieder zurück zu Lucas. Ihm entging nicht das der Teenager versuchte das Thema zu wechseln. Nathan entschied sich darauf einzugehen. "Ja, heute Vormittag hab ich das getan. Ich hab auch schon versucht ein paar Programme zu Installieren bin aber leider jämmerlich daran gescheitert. Ich hab noch nicht einmal verstanden was der Computer von mir genau wollte. Tja, dieses Model ist wohl doch etwas zu neu modisch für mich. Interessierst du dich für Computer?"

Auf diese Frage konnte der Teenager nur grinsen. "Das kann man wohl so sagen. Vielleicht kann ich ihnen etwas mit dem Laptop helfen?"

"Das wäre wirklich super, ich wäre dir wirklich sehr dankbar wenn du mir mit dem Computer helfen könntest. Ich bin alleine wirklich damit überfordert." Bridger stand auf und ging zum Sofa, der blonde Junge folgte ihm. Beide setzten sich auf das Sofa, dann öffnete Nathan denn Karton und holte die verschiedene Teile heraus. Nachdem er alles auf dem Tisch ausgebreitet hatte, schaute er Lucas fragend an. "So Herr Experte, was machen wir nun damit?"

"Erst einmal würde ich sagen, dass wir das gute Ding erst einmal richtig zusammen bauen und dann einschalten, wenn wir das alles erledigt haben, können wir ihre Programme installieren." Mit einem konzentrierten Gesichtsausdruck machte sich Lucas gleich ans Werk.

Schon 40 Minuten später hatte der Junge es geschafft. Bridger war sprachlos. Er hatte noch nie erlebt, dass jemand so gut mit einem Computer war. Der Teenager hatte kein einziges mahl in die Gebrauchsanweisung schauen müssen, jäh länger er am Computer gearbeitet hatte umso mehr hatte sich der Junge auch in Bridgers Gegenwart entspannt. "Vielen Dank Lucas, ich weiß nicht was ich ohne dich getan hätte." Dann blickte Nathan auf seine Uhr. "Es ist schon ziemlich spät, ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich bin ziemlich müde und erledigt. Nach mir ruft mein Bett, wenn du möchtest kannst du aber noch Fernsehschauen, Kopfhörer sind vorhanden."

Lucas schüttelte den Kopf. "Nein danke, ich glaube ich werde mich jetzt auch hinlegen." Nachdem beide noch einmal im Bad waren ging jeder in sein Bett. Beide hingen noch etwas ihren Gedanken hinterher bevor sie einschliefen.

Mitten in der Nacht wurde Nathan von einem Geräusch geweckt. Er brauchte einem Moment, bevor er orten konnte woher es kam. Lucas wälzte sich im Schlaf unruhig hin und her und murmelte dabei etwas. "Nein...nicht...lass mich gehen..."

In nu war Bridger an dem Bett des Jungen und schüttelte ihn sanft an der Schulter. "Lucas, wach auf, du träumst nur!"

Lucas Augen waren mit einem Satz offen und er rollte sich erschrocken auf die andere Seite des Bettes weg von dem Captain. Erst als der Teenager erkannte wo er war, entspannte sich seine Körperhaltung und seine Atmung verlangsamte sich wieder. Im war schnell klar, dass er den älteren Mann durch einen seiner Träume geweckt hatte. "Tut mir leid, dass ich sie geweckt habe!"

Nathan Bridger machte eine abfällige Handbewegung. "Nicht schlimm, jeder hat mal einen Alptraum. Worum ging es denn? Möchtest du darüber reden?"

Lucas "Nein!" kam wie aus der Pistole geschossen.

Captain Bridger nickte mit dem Kopf. "Okay, kein Problem. Ich schlage vor, dass wir uns wieder hinlegen."

Der Teenager nickte zustimmend mit dem Kopf und kletterte wieder in sein Bett. "Gute Nacht!"

"Gute Nacht!" Nathan lag noch sehr lange wach und dachte über den fremden Jungen nach. Irgendetwas stimmte mit Lucas nicht, aber was war das? Wovor hatte der Junge Angst?

*

Take me by the hand

Take me somewhere new

I don't know who you are but I

I'm with you

I'm with you

*

Am nächsten morgen wachte Nathan von einem Geräusch auf, dass so klang wie eine Tür die sich schoss. Sein erster Blick viel auf das andere Bett im Zimmer, das Bett war leer und ordentlich gemacht. Bridger stand auf und klopfte an die Badtür. "Lucas?" Als er keine Antwort bekam drückte er die Türklinke herunter, die Badtür war nicht verschlossen. Die Waschmaschine mit integriertem Trockner stand offen und war leer. Die Anziehsachen die der Captain dem Teenager geliehen hatte hingen fein säuberlich über den Badewannenrand. Lucas war verschwunden ohne sich zu verabschieden.

Bridger trat wieder aus dem Bad und kontrollierte ob seine Wertsachen noch da waren. Wie er erwartet hatte fehlte nichts. Er hatte Lucas in dieser Sache sehr ehrlich eingeschätzt und hatte damit auch Recht behalten. Erst jetzt bemerkte der Captain das sein Laptop auf dem großen Tisch stand. Das Schreibprogramm war geöffnet und ein Wort stand in großen Buchstaben auf dem Bildschirm: DANKE!!!

Nathan erinnerte sich daran, dass er von einem Türgeräusch aufgewacht war. Vielleicht konnte er noch sehen, wie der Junge das Hotel verließ. Mit schnellen Schritten ging er ans Fenster, er bekam gerade noch mit wie ein großes schwarzes Auto vor dem Blonden Teenager anhielt. Zwei Männer in dunklen Anzügen stiegen aus und wechselten ein paar Worte mit Lucas, es sah so aus als ob sie sich kennen würden. Danach stieg der Junge in den Wagen ein und das Auto fuhr weg.

Tja, dachte Nathan, dass waren also die Methoden von Lucas Vater. Jetzt würde der Junge wieder zurück zu seinen Eltern gebracht werden. Bridger konnte nur hoffen, dass er Lucas wirklich etwas geholfen hatte und ihn nicht in größere Schwierigkeiten gebracht hatte.

ENDE

Zusatzinformation:

Lucas ist in meiner Geschichte mit einem für ihn völlig Fremden, in diesem Falle Captain Bridger, mitgegangen. Ich habe dies geschrieben, obwohl man nie mit fremden Personen mitgehen sollte. Aber für die Geschichte hier war das notwendig und auch für die Vorsetzungen die ich geplant habe. Ich habe lange nachgedacht, ob ich dies auch anders lösen kann, leider ohne Erfolg. Bitte geht nie mit einer Fremden Person einfach so mit, man weiß nie an wenn man dabei gerät!!!

**********

Die Idee zu dieser Geschichte hatte ich, als ich das erste Mal das Lied "I'm With You" gehört habe. Eigentlich sollte es nur eine kurze Geschichte werden, die ganz für sich allein steht. Als ich die Geschichte aber fertig hatte, wollte ich selber gerne wissen, wie das ganze weitergeht. Deshalb habe ich mich entschieden, daraus eine kleine Serie zu machen die insgesamt aus 7 Teilen besteht. Wenn euch der erste Teil gefallen hat, schreibt mir doch bitte, dann setze ich nämlich auch den Rest ins Internet.