Merry verstaute die restlichen Sachen auf dem Pony und gemeinsam marschierten sie dann Richtung Bruchtal. Unterwegs erzählte Streicher einige von seinen Geschichten und sang zwischendurch sein Lieblingslied. Pippin hatte sich bereit erklärt während der ersten Nacht auf Di aufzupassen. Gemeinsam saßen sie stumm am Lagerfeuer welches langsam herabbrannte. Hier und da hörten sie die Schreie wilder Tiere. "Hast du angst?" Di sah Pippin fragend an.

"Ja, ein bisschen schon, du etwa nicht?" Stumm starrte sie wieder ins Feuer und schüttelte nur leicht den Kopf. "Nicht da wo ich herkomme und jetzt lass uns einwenig schlafen." Beide rollten sich in ihre Decken und waren bereits nach wenigen Minuten im Reich der Träume. Die restliche Nacht verlief ruhig, was Streicher zu Denken gab. Er rechnete jeden Moment mit einem Hinterhalt der Nazgûls. Doch nichts passierte. Als die ersten Sonnenstrahlen den Horizont berührten sprang er auf und weckte in Eile die noch friedlich schlummernden Hobbits. "Frodo, Sam steht auf, rasch, die Sonne geht bereits auf und wir haben noch einen weiten Weg vor uns." Verschlafen rieben sich die Hobbits die Augen und begannen hurtig das Lager abzubauen. "Herr Frodo, ich fühle mich nicht sehr wohl, irgendetwas stimmt hier nicht." Unruhig blickte Sam umher. "Du hast recht, seitdem wir von Bree aufgebrochen sind, habe ich keinen schwarzen Reiter bemerkt." "Und dabei soll es auch bleiben!" fiel Merry ihm ins Wort und drückte Frodo seinen Rucksack in die Hand. Langsam setzte sich die Truppe in Bewegung. Streicher bildete zusammen mit Sam und Frodo die Vorhut, während Pippin, Merry und Di langsam hinterherliefen. Am späten Vormittag begann der Himmel sich zu bewölken und die ersten Regentropfen fielen auf die trockene Erde. "Das hat mir gerade noch gefehlt." Streicher starrte missmutig hinauf in den Himmel. "Das ist wie eine Einladung uns zu finden." Er begann seinen Schritt zu beschleunigen und trieb die Zurückgebliebenen zu einer schnelleren Gangart an. Mittlererweile ergoss sich ein Wolkenbruch aus dem Himmelreich und alle waren durchnässt bis auf die Knochen. "Seht ihr die Steingruppe dahinten? Da werden wir uns erstmal unterstellen." Streicher sprang behände über einen umgefallenen Baumstamm und erkundete ausführlich den Unterschlupf. Zitternd vor Kälte und knurrenden Mägen standen die Hobbits im Regen und warteten auf eine Antwort von Streicher. Die schon nach einigen Minuten schallend von den Steinen widerhallte. "Alles in Ordnung, ihr könnt herkommen." Streicher hatte in der Zeit bereits ein kleines Feuer entfacht und hing sein Mantel zum Trocknen auf. Erschöpft setzten sie sich ans Feuer fingen an ihre kalten Glieder zu wärmen. "Wie lange dauert es noch bis wir in Bruchtal ankommen?", fragte Pippin als er sich müde gegen einen der Steine lehnte. "Wenn wir schnell sind nur noch 2 Tage." Streicher sah hinaus in den Regen, "aber nicht wenn dieses Wetter noch weiter so lange anhält." "Na dann ist ja gut, aber es wäre nett, wenn mir jemand die Fesseln endlich losschneiden würde." Bittend hielt Di ihre Hände Streicher hin. "Warum sollten wir?" Fragend blickte Sam sie an. "Wohin soll ich schon rennen? Etwa hinaus in die Wildnis?" Beleidigt wandte sie ihm den Rücken zu und sah Pippin eindringlich an. "Na gut, schneide sie los." Streicher reichte ihm sein kleines Messer und Pippin begann das Seil durchzuschneiden.