Die nächsten Tage waren alle mit Aufbau, diversen Krisensitzungen und packen beschäftigt. In ihrer kaum vorhandenen Freizeit trafen sich Calli und Pippin unten an dem kleinen Bach. Ohne auch nur ein Wort zu sagen verbrachten sie dort Stunden. Calli hatte sich in Pippins Arm geschmiegt und er hatte seinen Kopf auf den ihren gelegt. Bei Einbruch der Dunkelheit gingen sie engumschlungen zu den anderen zurück. Sie wünschten sich noch eine gute Nacht und gingen schlafen, denn morgen sollte die Reise starten. Frodo uns Sam kontrollierten noch einmal ihre Rucksäcke um zu überprüfen ob sie auch alles eingepackt hatten. "Wir sollten uns auch hinlegen Herr Frodo, wir müssen morgen wieder früh aufstehen und wir wollen ja nicht die Letzten sein nicht wahr?" Frodo lächelte nur stumm und kuschelte sich in seine Decke ein. Die Nacht war sternenklar und der Mond schien hell über dem friedlich schalfenden Bruchtal. Bei Sonnenaufgang ertönte ein lauter Gong und alle versammelten sich wieder auf dem Hauptplatz. "Nun ist es soweit. Ihr werdet nun aufbrechen und das Unbekannte jagen. Ich wünsche euch viel Glück und möge alle Gedanken der freien Völker bei euch sein." Elrond hob seine Hand und sprach noch einen letzten Segen über die Gruppe aus. Legolas und Aragorn bildeten die Vorhut und bald waren die Gefährten aus der Reichweite der Elben verschwunden. Die ersten Tage waren sehr anstrengend für die Hobbits da es meist nur auf steinigen Pfaden bergauf ging. Plötzlich blieb Aragorn stehen und deutete auf den Boden. "Hier verliert sich die Spur von den Reitern. Legolas kannst du mit deinen scharfen Augen erkennen wo sie entlang gegangen sind?" Suchend blickte dieser in die Ferne. "Nein Aragorn, entweder können sie fliegen oder sie sind unter Tage unterwegs." "Was meinst du mit unter Tage?" Pippin blickte ihn fragend an. "Nun ich meine das sie unterirdisch weitergegangen sind." Gandalf sah sich die Felswand genauer an und rief dann Aragorn zu sich. "Sieh nur, Legolas könnte Recht haben, hier sind Einkerbungen die nicht von Elben oder anderen Völkern stammen." Aragorn drückte vorsichtig gegen die Wand, in der Hoffnung das sich irgendeine versteckte Tür oder ähnliches sich öffnen würde. Doch als sich nichts rührte begann er kräftig mit seinem Schwert dagegen zu schlagen. Wie besessen schlug er immer wieder auf die massive Felswand ein. "Hey was soll das?" Brach plötzliche eine dunkle Stimme hinter dem Gestein hervor. "Wer hämmert da gegen mein Haus?" "Oh verzeiht, ich wusste nicht das dies hier ein Haus ist." Aber vielleicht könnt Ihr uns helfen. Wir sind auf der Suche nach 9 schwarzen Reitern und einer dunklen Gestalt auf der Spur, habt Ihr sie zufällig gesehen?" Die Wand begann nachzugeben und hervor trat eine kleine Gestalt. "Meint ihr etwa die unverschämten Reiter mit ihren eigenartigen Kutten?" Aragorn´s Ohren wurden plötzlich hellhörig. "Ja genau die, könntet Ihr uns sagen in welche Richtung sie gegangen sind?" Aragorn blickte den kleinen Mann eindringlich an. "Nun das könnte ich in der Tat, aber bitte verratet mir vorher erst Euren Namen. Damit ich weiß mit wem ich es hier zutun habe." "Natürlich verzeiht bitte meine Unhöflichkeit, ich bin Aragorn und das hier ist mein treuer Freund Gandalf der Graue, Legolas der Elb und die Hobbits Merry, Pippin, Sam, Frodo und Calli." Neugierig sah er sich alle an. "Und wie heißt Ihr?" fragte Calli. "Ich heiße Gimli und bin ein Zwerg, was wohl kaum zu übersehen ist." Lächelnd trat Aragorn zu Gimli und reichte ihm die Hand. "Nun werter Zwerg, wollt Ihr uns nicht begleiten und die Gestalten jagen?" Des Zwerges Augen begannen zu leuchten. "Nichts lieber als das, die Halunken haben meine gesamte Wohnung in Schutt und Asche gelegt. Das sollen sie mir bitter bereuen. Aber nun folgt mir in die geheimen Gänge der Zwerge." Einwenig ängstlich folgten sie dem Zwerg der sie tief in die Erde führte. Die Stollen waren weitverzweigt und wenn man nicht aufpasste, verlief man sich sehr schnell und dies bedeutete meist das Ende. "Wenn ich mich nicht irre sind sie auf den Weg nach Moria und das sind noch gute 5 Tage Fußmarsch entfernt." Gimli ging voraus und wies den anderen den Weg. Stunden vergingen ohne das auch nur eine geringe Veränderung der Wände eintraf. Jeder Schacht glich sich in seiner Beschaffenheit und Größe. Selbst Gimli hatte manchmal Schwierigkeiten sich in dem Labyrinth zu orientieren. "Wie lange müssen wir eigentlich noch in diesem Irrgarten herumlaufen?" Müde setzte sich Merry auf einen großen Stein inmitten des Weges und ließ seine Beine baumeln. Calli und Pippin setzen sich auf den Boden und lehnten sich dagegen. "Nur noch 2 Tage dann haben wir es geschafft, aber erst machen wir eine Rast, schließlich wollen wir bei Kräften bleiben." Wie auf das Stichwort, holte Sam seinen Rucksack hervor und zauberte ein kleines Essen. "Ach Sam ich hoffe wir finden den Ring schnell wieder, bevor alles verloren ist." Gedankenverloren blickte Frodo hinauf zur Decke. "Herr Frodo, nicht aufgeben, natürlich finden wir den Ring und werden auch das Ungeheuer besiegen, damit wir wieder zurück nach Hause können." "Jetzt sind wir schon so weit gekommen, den Rest schaffen wir auch noch." Merry war von seinem Stein runtergesprungen und hatte sich zu Sam und Frodo gesetzt. Gandalf war bereits aufgestanden und erkundete mit Legolas die Umgebung. Aragorn und Gimli berieten sich, welchen Weg sie gehen sollten um am schnellsten in Moria anzukommen. Nach kurzer Zeit waren Gandalf und Legolas wieder bei den anderen eingetroffen und berichteten was sie gesehen hatten. "Wie es scheint müssen wir den rechten Weg nehmen, damit wir noch vor ihnen dort sind." Aragorn ließ seinen Blick durch die Runde gleiten und stand dann auf. "Also los, packen wir es an." Die Truppe setzte sich wieder in Bewegung. Weitere zwei Tage vergingen und gegen Mittag trafen sie dann an der großen Halle ein. "Wow, ist das riesig hier." Sam bestaunte die runden Säulen die bis an die Decke emporragten. "Oh, nein seht doch da drüben!" Legolas deutete auf einen Haufen verbrannter Asche. "Verdammt wir kommen zu spät." Aragorn rannte darauf zu und als er wiederkam konnte man in seinem bedrückten Gesicht tiefe Bestürzung und Wut erkennen. "Alleine schaffen wir es nicht, wir brauchen noch mehr Unterstützung, aber wo sollen wir sie finden?" Verzweifelt schrie er seine gesamte Wut hinaus. Gandalf spürte einen drohenden Schatten auf sich zukommen. "Es ist besser, wenn wir schnell von hier verschwinden, ich glaube nämlich nicht das wir alleine sind." Er zog sein Schwert und schickte die Hobbits an zum großen Tor am Ende der Halle zu rennen. Völlig außer Atem kamen sie an dem Tor an. Zu ihrer Besorgnis war es verschlossen und sie wussten nicht wie sie es öffnen konnten. Wild schlugen sie dagegen, aber es nützte nichts. Plötzlich fing der Boden sich an zu bewegen und aus sämtlichen Löchern und Ritzen kamen dunkle Bewohner der Unterwelt hervor. Legolas und Gimli hatten alle Hände voll zu tun, sie davon abzuhalten, die anderen daran zu hindern das Tor aufzumachen. Gandalf überlegte fieberhaft nach einem Zauberspruch, aber es wollte ihm keiner einfallen. Mittlererweile waren es so viele, das Aragorn mithelfen musste um sie in Schacht zu halten. Alles schien verloren als Calli einen kleinen Hebel an der Wand entdeckte und daran zog. Aber trotzdem rührte sich nichts. Mit aller Kraft halfen alle Hobbits und auch Gandalf mit an dem schweren Hebel zu ziehen. Als der Hebel endlich nach unten gedrückt war blieben sie wartend davor stehen. Lange Zeit tat sich nichts. "Beeilt euch, lange können wir sind nicht mehr ihm Zaum halten." Schrie Aragorn zu Gandalf. Doch auf einmal begann sich das Tor zu bewegen und die ersten Sonnenstrahlen brachen durch und verbrannten die Orks. Schreiend wichen sie zurück. Langsam öffnete sich das Tor immer mehr und nach wenigen Minuten war es vollständig geöffnet. Schnell rannten alle ins Freie und nach wenigen Metern setzten sie sich hin und verschnauften von der Strapaze. "Danke Calli, du hast uns das Leben gerettet." Gandalf und Aragorn nickten ihr anerkennend zu. "Jetzt müssen wir nur noch mehr Verbündete finden." Aragorn stand voller Tatendrang auf. "Aber dabei dürfen wir unser eigentliches Ziel nicht vergessen, wir müssen den Ring finden und das schnell, bevor es zu spät ist." Frodo sah ihn vielsagend an. "Wir sollten nach Lorien gehen, dort werden wir erst einmal sicher sein und dort werden wir auch weitere Verbündete treffen." warf Legolas ein. "Er hat Recht, also genug mit Pause wir sollten so schnell wie es geht die Wälder vor dem Sonnenuntergang erreichen, sonst wimmelt es hier bald von Orks und ähnlichen Gestalten. Und so gingen sie in Richtung Wälder in der Hoffnung dort Unterschlupf und neue Verbündete zu finden...