Kapitel 2: Die gemeinsame Strafarbeit

Latricia, ebenfalls eine Freundin von Ginny setze sich neben ihr hin. Ginny dachte jedenfalls, daß sie eine Freundin wäre. Sie hatten noch eine dreiviertel Stunde Verwandlungen. Professor Mc Gonagalls Nasenflügel spreizten sich wegen der unverschämten Verspätung und fragte Latricia somit gleich nach dem Grund. "Nun Professor, eine gewisse Person", sie schaute haßerfüllt zu Ginny, "hat mir Schlafmittel in den gestrigen Wasserkrug rein, in der Hoffnung ich würde heute durchschlafen!", recht überzeugend sah sie Professor Mc Gonagall an. "Und wer soll das bitte gewesen sein? Dieser gewisser Übeltäter? Ginny etwa?", forschend sah sie Ginny, dann Latricia an. "Sie hätte doch keinen Grund." "Professor, sie hatte einen, ich hab in ihrem alles geliebten Tagebuch gelesen, da standen Dinge über Potter und Co. drinnen." Ginny machte verwundert den Mund auf, was sie verdächtig machte. "Ich verstehe, nun Miss Weasley, haben Sie eine Erklärung dafür? Ich denke eine kleine Strafarbeit wäre hier angemessen. Ich bin wirklich enttäuscht von Ihnen. Und sie Miss Karnwell, sie lassen die Finger von fremden Eigentum." Verlogen nickte Latricia. "So und nun geht es weiter mit dem Unterricht.", sie beendete das Gespräch. Ember war genauso ratlos wie Ginny und warf permanent böse Blicke zu Latricia, diese allerdings genoß es. Erbittert stelle Ginny fest, daß sie doch keine wahre Freundin war. Sie hatte in ihrem Tagebuch gelesen. Und dann noch eine derartige Lüge inszeniert. Niemand wußte, warum Latricia es tat, nur sie. In ihrem Kopf spielten sich böse Gedanken ab. Doch sie irrte sich gewaltig.

Zur selben Zeit in den Kerkern, der Trank der inneren Verwesung war nun endlich fertig. Professor Snape ging prüfend die Reihen durch und sagte ab und zu: "Die Schlußfarbe ist ein giftiges lila, nur wenige von euch haben es richtig. Bei den Gryffindors ist es sogar rosa...!", bellte er. Hermine die alles richtig gemacht hatte war jedoch sauer. Sie hatte den Trank perfekt gemeistert, doch Snape interessierte sich nicht dafür. Stattdessen war er schon weiter vorgedrungen und kam Neville gefährlich nahe. Neville schluckte nervös. Seine Hände zitterten. Es war ein Alptraum für ihn und den meisten Gryffindors. Draco entging es nicht, wie nervös Neville war, aber zum Lächeln oder gar zum Lachen hatte er keine große Lust mehr. Jetzt war es soweit. Professor der schwarze Kater* unter den Lehrern sah sich den Trank von Neville an. "Longbottom, wie oft habe ich dir die Zutaten genannt?", verärgert über Nevilles Künste schrie er ihn an. "Ei..einmal; Sir" "Das reicht jawohl auch, oder? Die genaue Dosierung wiederholte ich ja auch anschließend. Sie Narr, ohne dich wären wir alle besser dran!", fast schon fluchend über Nevilles Existenz sah ihn der Meister der Zaubertränke an. "Der Trank ist nicht ansatzweise korrekt, sieh ihn dir an, welche Farbe hat er?" "Er...er ist..hat die Farbe Rot..", würgte Neville hervor. Die Slytherins johlten auf. Alle, bis auf Draco. Nebenbei tuschelte Ron so leise es ging zu Harry, "Snape ist wohl farbenblind?" Beide kicherten. Und so ging die schlimmste Schulstunde in Hogwarts um. "Draco, komm her und Sie Longbottom ebenfalls." Snape war immer noch gereizt und sah sich die beiden an. "Longbottom, wegen deinem schlechten Trank bekommst du nochmals 5 Punkte Abzug und du Draco, was mach ich mit dir bloß?" Da öffnete sich die Kerkertür und das zierliche Mädchen mit den roten Haaren stand vor ihnen. Wie in Trance sah Draco sie an, achtete auf alle Bewegungen, die einer geschmeidigen Elfe ähnelten. "Professor, Sir, ich soll eine Strafarbeit bei Ihnen halten.!", sagte sie nervös aber sanft. "Hmm, gut. Weasley, du und Malfoy, ihr geht in das Nebenzimmer und putzt ohne Magie die tausend Kessel. Ihr seid vom Unterricht befreit, bis ihr fertig seid! Und du Longbottom, du wirst 20 Seiten über dein dummes Wesen schreiben. Bis zur nächsten Stunde und dann liest du es vorne am Pult vor, hast du mich verstanden?! "Ja, Sir.", stotterte Neville während Draco Snape die Füße hätte küssen können. Ginny schaute allerdings nur ungewohnt zu Draco und verschwand mit Schwämmen bewaffnet in den Nebenraum. Draco folgte ihr, mit einem Schlauch in den Armen. "Hier ist es ja stock duster", sagte sie und stoß sich bei Draco an. "Aua, kannste nicht aufpassen Weasley?", fragte er sie, jedoch ohne bösen Unterton. "Entschuldige..", kam es von ihr. "Schon gut, was machst du eigentlich hier?" "Dasselbe wie du! Was für eine intelligente Frage.", sagte sie nun fies. "Ha ha, der war gut Weasley, man ich wollte wissen, warum du ebenfalls eine Strafarbeit antreten mußt." "Weil mich eine angebliche Freundin in diese Lage gebracht hat.", sie wurde traurig. Draco murmelte "Lumos" und es wurde hell um sie. Jetzt sah er auch ihr trauriges Gesicht. Einen Moment lang blieb es still. Er biss sich erneut auf die Lippen und dachte angestrengt nach. Ärgerlich schlug er mit der rechten Hand gegen die Wand. Ginny sah ihn erschrocken an. "Was sollte das?", fragte sie ängstlich. "Ach egal, kümmer dich um dein Zeug Weasley., wir sollten mal anfangen!" Sie nickte und nahm sich einen großen bronzenen Kessel. "Ach ja Weasley, nimm nicht die großen, klar?" Sie sah ihn nun verblüfft an. "Warum?" Nun drehte er sich zu ihr. "Na. weil.. halt. Nimm lieber die kleinen!" Bei Ginny begann es im Kopf zu arbeiten. Sie lächelte ihn unschuldig an. Er liebte dieses Lächeln, seelisch schmolz er schon bei diesem Anblick dahin. Für ein paar Sekunden verlor sich Draco sogar. Ginny lachte nur. Es war ein herzhaftes Lachen, dass Draco sofort wieder in die Realität brachte. Rot vor Scham lief er an und drehte sich seinem Kessel zu und polierte diesen. Doch Ginny konnte nicht aufhören, sie fand den verdutzten Anblick von Draco lustig und auf irgendeine Art sogar süß. "Nun hör schon auf, das ist nicht witzig!", sagte er leicht verärgert. "Doch ist es, dein verdutzter Anblick war echt klasse.", sie lächelte weiterhin herzhaft. Draco versuchte es zu ignorieren, doch er konnte es nicht. Er nahm den Schlauch und betrachtete ihn. "Hey Weasley, wenn du nicht sofort aufhörst, spritz ich dich mithilfe meines Schlauches nass." Er grinste.. Leider hatte der Satz allerdings nicht die Wirkung, die er haben sollte. Sie giggelte weiter. "Dein Satz ja ziemlich zweideutig." "Ach ja?", seine Augen verengten sich gefährlich. PLATSCH. Er hatte seine Drohung wahr gemacht. Ginny war nun von Kopf bis zu den Beinen nass. "Hey!", sagte sie verärgert. "Ja, was denn? Is doch deine Schuld!", gab er charmant zurück. Für ein paar Minuten war se still. Peinliche stille tat sich auf. Doch ohne Vorwarnung sprang sie auf Draco los und ergatterte sich den Schlauch. Sie grinste ihn rachsüchtig an und spritze auf ihn los. Recht verdattert sah er an sich hinunter. Erst, so kam es Ginny vor, würde er schmollen. Allerdings stelle es sich heraus, dass er die Sache genauso lustig fand wie sie. Beide lachten nun und sahen zu den Kesseln. Dann wurden sie wieder ernst. "Na toll, das dauert Tage bis wir fertig werden!", stellte Draco entsetzt fest. "Ja, aber immerhin machen wir das gemeinsam, also zusammen!", sagte sie und jetzt merkte sie erst was sie da sagte. Sie wurde knallrot. Er lächelte stattdessen gelassen. "Ginny, ich bin derselben Meinung!" "Ich meinte es nicht so, sondern, so .äh, alleine würden wir länger brauchen, klar?", verteidigte sie sich. "Hab ich was anderes behauptet? So ist das also.!" Er lächelte erneut und diesmal erreichte sein Lächeln seine Augen.

"Man arme Ginny, muss nachsitzen und Neville erst!", recht jammernd sah Ron sich zu Harry und Hermine um und wartete auf ihre Antwort. "Stimmt!", sagte nun Harry. Er schien recht abwesend zu sein. Da kam auch schon Latricia Kornwell um die Ecke und unterhielt sich mit einer Slytherin. Sie war korpulent und hatte das Gesicht eines Bulldogen. Pansy Parkinson. "Diese Weasley, der hab ich's gezeigt. Tz, die Gonagall ist ja so leichtgläubig." Pansy lachte, was sich wie die Spülung einer Toilette anhörte. "Und?" Glaubst du Draco wird sie nicht mehr mögen?" "Ja ich denke schon, Pansy", gekünstelt sah sie Pansy an. "Ich muss dich leider enttäuschen, Draco hat mit Ginny die Strafarbeit ausführen müssen, deswegen fehlte Draco auch im Unterricht." Entsetzt sah Latricia Pansy an. "Du meinst wirklich die haben zusammen?" "Ja, ist wohl eindeutig!" Beide seufzten. "Diese Ginny hat verdammtes Glück!" "Ich werds der heimzahlen!" "Sag mal Latricia, ist das wahr? Du wärst nach Slytherin gekommen?", fragend sah sich Pansy Latricia an. "Na klar! Ich hab dem blöden Hut was vorgemacht. Schon seit ich auf der Auswahlsfeier war und ihn sah, von da an war ich schon in ihn verliebt. Aber er guckte nur zu dieser Ginny. Deswegen bin ich nun in Gryffindor. Damit ich es ihr hoch und heilig heimzahlen kann." Interessiert guckten Harry, Ron und Hermine um die Ecke. Sie wechselten sich Blicke zu und waren erpicht darauf das Gespräch weiterzuverfolgen. "Latricia meine Slytherin Schwester, aber als Vorwarnung, Draco war mit mir im 4. Jahr auf dem Ball. Das weißt du und auch ich verspreche mir da einiges!" "Ich weiß. Möge die bessere Slyth-Sister Draco, den Hauptgewinn bekommen." Abermals seufzten sie. Dann verschwanden sie Richtung Kerker. Als sie außer Sichtweite waren, sagte Ron schließlich etwas. "Ginny und Malfoy müssen die Strafarbeit zusammen machen?", er sah geschockt in die Gesichter Harrys und Hermines. "Sagt doch was! Als ich Ginny gestern sah war sie vollkommen durchnässt, doch sie grinste den ganzen lieben Tag lang. Als ich sie darauf angesprochen habe, ist sie sofort sauer geworden! Könnt ihr euch das erklären?" "Sie war durchnässt?", fragte Hermine und dachte nach. "Hermine, du denkst doch nicht etwa?" Da meldete sich Harry schon zu Wort. "Wir wissen nun, dass Malfoy Ginny liebt und dass sie zusammen Strafarbeit machen müssen. Aber trotzdem hat er doch nicht so eine Potenz um .-" Und schon wurde er unterbrochen. "HARRY!", schrie Ron und er war sichtlich durch den Wind. "Ron beruhige dich. Soweit ich weiß müssen die beiden Kessel reinigen, mit Wasser und OHNE Magie, das wird wohl der Nässe an Ginnys Umhang erklären!", besserwisserisch sah ihn an. "Du hast ja Recht. Aber ich mag es nicht, so wie sie gestern drauf war oder ist..Als wäre sie in verliebt." "Nun, was willst du dagegen schon groß machen?", fragte Hermine. "Sie vor ihm beschützen! Das ist meine Pflicht als ihr großer Bruder!" Hermine seufzte. "Na ja, noch scheint sie ihre Gefühle für Malfoy zu verstecken. Können nur hoffen, dass es auch so bleiben wird." "Ja, Harry, übrigens entschuldige mich, ich räch mich jetzt an die zwei Tussen." Harry wollte noch was hinzufügen, doch da war Ron schon verschwunden. Stirnrunzelnd sah er Hermine an, diese schüttelte den Kopf.