Kapitel 3 - Undercover

"Hmmm?!? Nicht? Bitte fragen sie nochmals ihren Vorge...oh. Sie sind der Vorgesetzte?" Mit Nachdruck versuchte Inspector Ishikawa das Gegenüber am anderen Ende der Leitung zu überzeugen. "Aber hören sie, ich brauche dringend diese Genehmigung! Es geht um Leben und Tod. Was? Ja. Keinen Durchsuchungsbefehl. Ja Wiederhören." Mit resigniert verfinstertem Gesichtsausdruck ließ er den Hörer in die Gabel fallen.

Die Ermittlungen im Fall Tenoh, liefen immer noch auf Hochturen. Satoshi Ishikawa, der junge, engagierte Inspector hatte schon sämtliche greifbare Kollegen des Arztes mit Forschungsauftrag befragt, aber ihnen nicht wirklich brauchbare Informationen entlocken können. Es gab keine wirklich Spur, aber dennoch sagte sein Instinkt dem jungen Cop, dass es klug sein Könnte, die Forschungsarbeiten des Opfers näher zu begutachten. Hiroshi Tenoh war Herzchirurg. Auch seine Forschungen betrafen das Heilen von Herzfehlern. So weit war Ishikawa schon vorgedrungen. Aber immer wenn es daran ging in nähere Inhalte Betracht zu ziehen, stieß er auf die Meldung "Top Secret". Die nötigen Genehmigungen wollte man ihm nicht gewähren, also würde der ehrgeizige Mann andere Seiten aufziehen müssen. Einige Telefonate - und die nötige Vorgehensweise konnte in Angriff genommen werden. Bereits 24 Stunden später befand Ishikawa sich bereits mitten im zu observierenden Gebiet, das bis auf Weiteres sein neuer Arbeitsplatz sein würde. Geschäftig schob er den sperrigen Rollwagen mit diversen Putzmittel enthaltenden Flaschen und Dosen, Schwämmen, Scheuerlappen und einer Vorrichtung für Besen und Wischmop durch die Gänge der Uniklinik. Sein Weg führte ihn durch diverse Büros und so hatte er ohne Weiteres genügend Gelegenheiten, in Papierkörbe zu spähen, Akten einzusehen und Festplatten zu durchsuchen. Es ging hier ganz offensichtlich, um ein Serum, dass spezielles Gewebe dazu bringen sollte sich zu regenerieren, bzw. neu zu wachsen und das Alte zu ersetzen. Im Klartext, hier sollten Herztransplantationen unnötig gemacht werden. Soweit so gut. Das klang nach hehren Zielen. Aber konnte es nicht sein, dass es Gegner einer solchen manipulativen Forschung gab? Menschen vielleicht, die dieses Unterfangen ethisch und moralisch hinterfragten? Eine Art Greenpeace der Genforschung...hm, ja. Könnte sein. In den Akten von Dr. Tenoh konnte der Polizist nichts auffälliges entdecken. Der war sauber. Würde wohl noch ein gewaltiges Stück Arbeit werden.