Kapitel 5
Namenslisten? Reihenweise Aufzählungen von Patienten sprangen Inspector Satoshi Ishikawa förmlich entgegen. Als nächstes hatte er sich die Unterlagen von Kazuya Mishima vorgenommen. Mishima, ebenfalls ein Herzforscher, war der Arbeitskollege von Tenoh und arbeitete sehr eng mit ihm zusammen. Dennoch unterschieden sich Mishimas Daten erheblich von denen seines Forschungspartners. Wozu diese vielen Personen? Und wo war der Zusammenhang zu den wissenschaftlichen Daten zu finden, die bei Dr. Tenoh vorherrschten? Von misstrauischem Interesse geleitet begann Ishikawa einige der Namen anzuklicken. Die Links führten ihn unmittelbar zu individuellen Krankheitsbildern. Naheliegende Gemeinsamkeiten waren natürlich auf Anhieb zu erkennen. Alles Herzpatienten. Verschiedenste Herzfehler, die das Ersetzen dieses lebenswichtigen Organs voraussetzten. Unermüdlich arbeitete der Inspector sich durch die Unmengen von Fällen hindurch. Nach einer Weile hielt er inne und starrte verwundert auf den Bildschirm. "Zugriff verweigert" blinkte ihm dort, bei dem anklicken der Details einer Patientenakte, in großen Lettern entgegen. Er notierte sich den Namen, schenkte dem aber ansonsten vorerst keine weitere Aufmerksamkeit. Erst als der emsige Mann auf weitere Namen dieser Art traf, wurde er hellhörig.... Was ging hier....ein unerwarteter Tumult riss Ishikawa abrupt aus seinen Überlegungen, als die Tür geräuschvoll geöffnet wurde. Noch ehe der Störenfried zu seinem: "Was tun sie da? Was haben sie hier zu suchen?" ansetzen konnte, hatte der getarnte Polizist blitzschnell reagiert und den Bildschirm abgeschaltet. Er hoffte jetzt nur noch, dass das Rauschen der PC-Belüftung sein Gegenüber nicht misstrauisch machen würde. Vor ihm stand Kazuya Mishima, der Eigentümer dieses Büros - und insbesondere dieser Akten höchstpersönlich. Und dass der die Machenschaften dieses vermeintlichen Putzpersonales nicht gutheißen würde, stand außer Frage. "Oh! Guten Tag! Guten Tag! Ich bin hier sofort fertig mit meiner Arbeit, wenn ich sie stören sollte!" entgegnete Ishikawa mit gespielter Anerkennung des hochgestellten, ärztlichen Ranges seines Gegenübers. "Ich kann auch gerne noch mal später wiederkommen. Ich wollte gerade den Computer entstauben. Sehr staubig, sehr staubig" stammelte er unter wedelnden Bewegungen seines Staubtuches. Doktor Mishima kam näher, und nahm das Namensschild, dass Ishikowa, wie es Pflicht der Putzkolonne war, gehorsam an seinem Kittel befestigt hatte, zwischen zwei Finger um den Namen seines Trägers zu entziffern. "Ah ja ... ich merke mir den Namen, wenn hier irgendetwas nicht an Ort und Stelle ist, werde ich darauf zurückkommen." Drohte er in barschem Ton, um dann mit einem Griff eine Akte an sich zu nehmen und in schnellen Schritten wieder hinaus zu stürmen. Satoshi Ishikawa hielt still, bis er die Schritte des Forschers auf dem Gang verhallen hörte. Das Herz klopfte dem jungen Mann bis zum Hals. Sicher, mit einer solchen Situation musste man immer rechnen. Aber trotz aller Routine würde er sich wohl nie wirklich daran gewöhnen einer Falle so Haarscharf zu entkommen. Aber dennoch, er tat etwas, dass sich am Rande der Legalität befand, und auch wenn er sich aus den Rechtlichem Problem, die eine Aufdeckung seiner Aktivitäten mit sich bringen würde wieder herauswinden konnte, so waren dann in jedem Falle mögliche Verdächtige gewarnt. Dies würde alles erschweren und seine bisherige Arbeit wäre für nichts und wieder nichts gewesen. Zur Sicherheit lauschte Satoshi nochmals, um dann mit seinen Untersuchungen fort zu fahren. Ein sirrendes Geräusch lies den Bildschirm wieder aufleuchten. Erneut öffnete er eine der unzugänglichen Akten. Einen Moment lang verweilten die Finger des Beamten unschlüssig über der Tastatur. Mit gerunzelter Stirn versuchte er sich zu erinnern, wie er es damals, als Jugendlicher bewerkstelligt hatte, sich in fremde Systeme rein zu hacken? Ja, auch ein Polizist konnte eine wilde Vergangenheit hinter sich haben. Er war sich sogar sicher, dass er gerade aufgrund seiner kriminellen Jugend diesen Beruf gewählt hatte. Satoshi Ishikawas Ausstieg aus dieser Szene war nicht leicht gewesen. Er hatte ihn einzig und allein wertvoller Hilfe zu verdanken. Und dieser Helfer hatte ihm so imponiert, dass der damals 16-Jährige beschlossen hatte, eine Wendung um 180° zu vollziehen und in die Fußstapfen des engagierten Mannes zu treten. Damals war er gut gewesen. Er hatte sich in den Schulcomputer eingeloggt und das war nur der Anfang. Lange war es her und Ishikawa war schon längst aus der Übung. Aber er konnte es, und einmal gelernt, nie mehr vergessen. Mit geschlossenen Augen, tief durchatmend sammelte der Exhacker seine komplette Konzentration zusammen, und schon flogen die Finger blitzschnell über die Tasten. Immer mehr verschlüsselte Zeichenkombinationen und Hieroglyphen flackerten über den Bildschirm...und dann: "Zugriff gestattet! Bitte klicken sie hier." Nervös öffnete Satoschi den Ordner. NICHTS! Gelöscht! Wer hatte diesen Ordner erst verschlüsselt und dann gelöscht? Und vor allem warum? Eine erneute Entschlüsselung einer Patientenakte und noch eine.... Immer das gleiche Ergebnis. So viele gezielte Vertuschungsversuche? Das war kein Zufall mehr. Hier wollte jemand etwas verheimlichen. Endlich witterte der Polizist eine Fährte! Sollten seine Ermittlungen nun doch endlich Früchte tragen? Ja sicher, es waren noch keine konkreten Ergebnisse und Informationen, aber er hatte Namen. Endlich ein Ansatz. Hier konnte er einhaken.
Namenslisten? Reihenweise Aufzählungen von Patienten sprangen Inspector Satoshi Ishikawa förmlich entgegen. Als nächstes hatte er sich die Unterlagen von Kazuya Mishima vorgenommen. Mishima, ebenfalls ein Herzforscher, war der Arbeitskollege von Tenoh und arbeitete sehr eng mit ihm zusammen. Dennoch unterschieden sich Mishimas Daten erheblich von denen seines Forschungspartners. Wozu diese vielen Personen? Und wo war der Zusammenhang zu den wissenschaftlichen Daten zu finden, die bei Dr. Tenoh vorherrschten? Von misstrauischem Interesse geleitet begann Ishikawa einige der Namen anzuklicken. Die Links führten ihn unmittelbar zu individuellen Krankheitsbildern. Naheliegende Gemeinsamkeiten waren natürlich auf Anhieb zu erkennen. Alles Herzpatienten. Verschiedenste Herzfehler, die das Ersetzen dieses lebenswichtigen Organs voraussetzten. Unermüdlich arbeitete der Inspector sich durch die Unmengen von Fällen hindurch. Nach einer Weile hielt er inne und starrte verwundert auf den Bildschirm. "Zugriff verweigert" blinkte ihm dort, bei dem anklicken der Details einer Patientenakte, in großen Lettern entgegen. Er notierte sich den Namen, schenkte dem aber ansonsten vorerst keine weitere Aufmerksamkeit. Erst als der emsige Mann auf weitere Namen dieser Art traf, wurde er hellhörig.... Was ging hier....ein unerwarteter Tumult riss Ishikawa abrupt aus seinen Überlegungen, als die Tür geräuschvoll geöffnet wurde. Noch ehe der Störenfried zu seinem: "Was tun sie da? Was haben sie hier zu suchen?" ansetzen konnte, hatte der getarnte Polizist blitzschnell reagiert und den Bildschirm abgeschaltet. Er hoffte jetzt nur noch, dass das Rauschen der PC-Belüftung sein Gegenüber nicht misstrauisch machen würde. Vor ihm stand Kazuya Mishima, der Eigentümer dieses Büros - und insbesondere dieser Akten höchstpersönlich. Und dass der die Machenschaften dieses vermeintlichen Putzpersonales nicht gutheißen würde, stand außer Frage. "Oh! Guten Tag! Guten Tag! Ich bin hier sofort fertig mit meiner Arbeit, wenn ich sie stören sollte!" entgegnete Ishikawa mit gespielter Anerkennung des hochgestellten, ärztlichen Ranges seines Gegenübers. "Ich kann auch gerne noch mal später wiederkommen. Ich wollte gerade den Computer entstauben. Sehr staubig, sehr staubig" stammelte er unter wedelnden Bewegungen seines Staubtuches. Doktor Mishima kam näher, und nahm das Namensschild, dass Ishikowa, wie es Pflicht der Putzkolonne war, gehorsam an seinem Kittel befestigt hatte, zwischen zwei Finger um den Namen seines Trägers zu entziffern. "Ah ja ... ich merke mir den Namen, wenn hier irgendetwas nicht an Ort und Stelle ist, werde ich darauf zurückkommen." Drohte er in barschem Ton, um dann mit einem Griff eine Akte an sich zu nehmen und in schnellen Schritten wieder hinaus zu stürmen. Satoshi Ishikawa hielt still, bis er die Schritte des Forschers auf dem Gang verhallen hörte. Das Herz klopfte dem jungen Mann bis zum Hals. Sicher, mit einer solchen Situation musste man immer rechnen. Aber trotz aller Routine würde er sich wohl nie wirklich daran gewöhnen einer Falle so Haarscharf zu entkommen. Aber dennoch, er tat etwas, dass sich am Rande der Legalität befand, und auch wenn er sich aus den Rechtlichem Problem, die eine Aufdeckung seiner Aktivitäten mit sich bringen würde wieder herauswinden konnte, so waren dann in jedem Falle mögliche Verdächtige gewarnt. Dies würde alles erschweren und seine bisherige Arbeit wäre für nichts und wieder nichts gewesen. Zur Sicherheit lauschte Satoshi nochmals, um dann mit seinen Untersuchungen fort zu fahren. Ein sirrendes Geräusch lies den Bildschirm wieder aufleuchten. Erneut öffnete er eine der unzugänglichen Akten. Einen Moment lang verweilten die Finger des Beamten unschlüssig über der Tastatur. Mit gerunzelter Stirn versuchte er sich zu erinnern, wie er es damals, als Jugendlicher bewerkstelligt hatte, sich in fremde Systeme rein zu hacken? Ja, auch ein Polizist konnte eine wilde Vergangenheit hinter sich haben. Er war sich sogar sicher, dass er gerade aufgrund seiner kriminellen Jugend diesen Beruf gewählt hatte. Satoshi Ishikawas Ausstieg aus dieser Szene war nicht leicht gewesen. Er hatte ihn einzig und allein wertvoller Hilfe zu verdanken. Und dieser Helfer hatte ihm so imponiert, dass der damals 16-Jährige beschlossen hatte, eine Wendung um 180° zu vollziehen und in die Fußstapfen des engagierten Mannes zu treten. Damals war er gut gewesen. Er hatte sich in den Schulcomputer eingeloggt und das war nur der Anfang. Lange war es her und Ishikawa war schon längst aus der Übung. Aber er konnte es, und einmal gelernt, nie mehr vergessen. Mit geschlossenen Augen, tief durchatmend sammelte der Exhacker seine komplette Konzentration zusammen, und schon flogen die Finger blitzschnell über die Tasten. Immer mehr verschlüsselte Zeichenkombinationen und Hieroglyphen flackerten über den Bildschirm...und dann: "Zugriff gestattet! Bitte klicken sie hier." Nervös öffnete Satoschi den Ordner. NICHTS! Gelöscht! Wer hatte diesen Ordner erst verschlüsselt und dann gelöscht? Und vor allem warum? Eine erneute Entschlüsselung einer Patientenakte und noch eine.... Immer das gleiche Ergebnis. So viele gezielte Vertuschungsversuche? Das war kein Zufall mehr. Hier wollte jemand etwas verheimlichen. Endlich witterte der Polizist eine Fährte! Sollten seine Ermittlungen nun doch endlich Früchte tragen? Ja sicher, es waren noch keine konkreten Ergebnisse und Informationen, aber er hatte Namen. Endlich ein Ansatz. Hier konnte er einhaken.
