Die X-Men gehören Marvel, meine Phantasie nur mir!

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Meine erste X-Men-Story, also nicht überkritisch sein, ja? ;)

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Unter der Oberfläche

Prolog

Professor Xaviers tröstende Worte wurden vom Wind aus seinem Mund gerissen und davongetragen. In dem riesigen Garten, der hinter der Schule für Hochbegabte lag, war es bis auf die Geräusche der Natur totenstill. Alle, Schüler und Lehrer verharrten in absoluter Sprachlosigkeit.

Logan, der etwas abseits an einen Baum gelehnt stand und einen guten Blick auf die Gesichter hatte, seufzte. Er hasste Gedenkfeiern eigentlich, weil sie immer ein Ort versteckter Feindseligkeiten und Rivalitäten waren. Doch nicht hier. Alle waren zutiefst betroffen, viele hatten Tränen in den Augen oder weinten ganz offen.

Er pflegte niemals zu weinen, doch hin und wieder wünschte er sich diese Fähigkeit, um sich darüber klar zu werden, dass er ein Mensch war. Keine Bestie.

Jean Greys schönes Gesicht schob sich in seine Gedanken und eine Welle frischen Schmerzes brandete durch ihn. Dies war eine Wunde, die er nicht selbst heilen konnte. Dafür brauchte es Zeit.

Er sah zu Scott hinüber, der, den Kopf gesenkt, direkt neben den Professor stand. Der junge Mann wirkte in diesem Moment, als könne ihn der allerkleinste Windhauch niederstrecken, so sehr hatte ihn der Verlust seiner Liebe, seiner Gefährtin getroffen.

Logan hatte Scott früher beneidet und aus seinen Gefühlen für Jean keinen Hehl gemacht. Alle hatten es gewusst. Doch jetzt war alles vorbei. Was blieb, war das Wissen, dass es Scott gewesen war, dem Jeans letzte Worte gegolten hatten. Logan kam sich vor, als hätte er gar kein Recht auf seine Trauer, die über die um eine gute Freundin weit hinausging.

Er wandte sich abrupt ab, fing noch Rogues verwunderten Blick auf und stapfte davon, gleichgültig, ob Xavier seine Rede schon beendet hatte. Er wollte allein sein.